Und der Diskussionskreis geht von vorne los. Aber ich erkläre es gerne noch einmal.
Die Kurve durchlebt eine natürliche (demografische) Entwicklung. Es bilden sich neue Gruppen, neue Freundeskreise und auch neue Überzeugungen und Definition zum Thema Fansein. Die Nordkurve Mönchengladbach, insbesondere die aktive Fanszene, schwenkt nicht nur alle zwei Wochen Fahnen, sondern ist im Raum Mönchengladbach mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes Standbein an Jugendarbeit und Jugendhilfe. Es gibt Programme, die es ermöglichen Kindern und Jugendlichen Zugang zur Nordkurve zu erhalten, die sonst keine Chance mehr hätten. Es gibt Programme, welche Jugendliche von der Straße wegholen, auch von der Konsole und aktive Unterstützung bieten. Es gibt unzählige ehrenamtliche Menschen aus der Fanszene welche sich darum kümmern, dass auch die Kurve Nachwuchs hat und auch ein Verein wie Borussia noch viele Jahre eine Anhängerschaft hat, auf die sie bauen können.
Was eine Folge aus dieser Arbeit, die in 10-15 Jahren Fahrt aufgenommen hat? Die Kurve wird natürlich aktiver, jünger und sie ENTWICKELT sich. Die Fans laufen heute nicht mehr mit Kutte rum, weil es einfach kein Ausdruck ihres Fandaseins ist. Sie laufen auch nicht mehr mit Schalröcken rum oder was weiß ich nicht was. Die wenigsten Fans lassen sich auch heute vor dem Spiel vollaufen und kippen 10 Liter Bier in sich rein, was ich sehr begrüße. Fan- und Subkulturen entwickeln sich und insbesondere die optische Ausdruckskraft und das Schwenken von Fahnen ist ein Teil einer neuen und jungen Fankultur. Genauso gut kann es sein, dass es in 3 Jahren wieder keine Rolle spielt.
Und 15-17 ist in den letzten 2 Jahren eben in einem großen Wandel. Und dieser wird weitergehen, weil es ein natürlicher Prozess ist. Und das der Wandel absolut positiv und begrüßenswert ist, zeigt die deutlich besserer Stimmung zu den Vorjahren. Es nehmen immer mehr Menschen an Aktionen teil, die auch Borussia direkt zu Gute kommen. Das Jubiläumsspiel ist nahezu ausverkauft, die Karten für die Party nach wenigen Minuten komplett vergriffen. Beim Grillen waren locker tausende Menschen vor Ort. Die Fanszene wächst nun einmal, aber hat ihre Tore nie verschlossen. Jeder ist willkommen, ob jung ob alt.
Die Zeit wird nicht mehr zurückgedreht, auch weil man es gar nicht kann. Und wenn man über Jahre nur beleidigt und beschimpft wird, weil andere mit der Art des Fanseins nicht klarkommen - wie hier seitenweise wunderbar bewiesen wird - dann lässt eine gewisse Kompromissbereitschaft auch nach. Und trotzdem werden während der 90 Minuten nicht alle Fahnen geschwenkt, wie man es theoretisch könnte. Und trotzdem verzichtet man schon einmal auf statische Doppelhalter. Und trotzdem bemüht man sich um Alternativlösungen, während von der anderen Seite nur mit Ultimaten und Beleidigungen versucht wird irgendwas zu erreichen. Am Ende sprechen wir über 3 Blöcke im Stadion, wo jeder weiß, was dort los ist. Das man dort nicht das Spiel so sehen kann wie in Block10 sollte klar sein. Aber wenn man das möchte, muss Block10 eine Alternative sein.
gluecklich hat geschrieben: ↑29.05.2025 11:18
Ich habe bereits mehrfach mit verschiedenen Leuten des Begleitservices und der Sottocultura gesprochen.
Ergebnis: Wechsel den Block - ihr alten macht ja eh keine Stinmung.
Was auch nicht zwingend falsch ist. Das die Mitmachquote, je höher es in die Blöcke geht deutlich abnimmt ist ja nicht von der Hand zu weisen. Verallgmeinern würde ich aber dennoch nicht, es gibt auch viele die auch dort noch mitmachen.
Man versucht… Fahnen bei Dtandards zu senken. Bis die unten sind, ist die Szene meist vorbei. Angriffe und Torszenen sind davon ausgeschlossen.
Also gibt es doch Kompromisse und es wird versucht auf Feedback einzugehen? Wahnsinn. Vielleicht muss sich manches auch erst einspielen und geht nicht von heute auf morgen? Vielleicht ist es ein Prozess?
In der Blockflöte werden Vorschriiften gemacht, wie man sich zu verhalten hat - die Ultras Fackeln aber gleichzeitig Pyros und Rauchbomben ab. Bereiche im unteren Block werden großzügig nur für Ultras abgesperrt - hier gibt es natürlich keine Sichtbehinderung für Fahnen und ausgiebig Platz.
Das sind gleich mehrere Falschaussagen.
1) In der Blockflöte gibt es Verhaltenshinweise, dass a) ein Schal zu einer Grundausstattung gehören sollte, wenn man sich in den - Zitat Borussenkodex - "ultimativen Stimmungsbereich" begeben sollte. Das man mitmachen soll und ggf. auch das Handy für die 90 Minuten mal in der Tasche haben sollte. Alles keine Vorschriften, sondern Selbstverständlichkeiten in einem FANBLOCK, was es unfassbar mehr traurig macht, dass man das wirklich auf Papier schreiben muss, um Leute daran zu erinnern, dass wir nicht auf einem Taylor Swift Konzert sind.
2) Es werden keine Bereiche in unteren Blöcke abgesperrt - hier halten Fans tatsächlich selber Platz frei und positioniern sich freiwillig drumherum.
3) Ausgiebig Platz habe ich im unteren 16er noch nie erlebt, oder nur sehr selten. Hier stehen viele Jugendliche, die aus anderen Blöcken rübergeholt werden müssen, da sie sonst niemals eine 16er Karte bekommen können. Seit dem es den Zweitmarkt gibt, hat sich die Lage aber gebessert.
4) Im unteren Bereich der Blöcke hast du die gleichen Sichteinschränkungen - wahrscheinlich noch extremer - wie in anderen Bereichen. Das ist eine Falschnachricht.
Zu Diskussionen wird nur eingeladen, um die eigenen Wünsche klar zu machen - ein diskutieren oder Kompromisse werden kategorisch abgelehnt (daher mein Vergleich zu Beginn, der zwar Rabiat, aber vergleichbar mit Weltherrschern ist, die nicht mit sich reden lassen).
Da lesen sich objektive Zusammenfassungen des Abends ganz anders. Am Ende ist es so, dass eine Seite mit einer absoluten Forderung ins Rennen geht, die nicht erfüllt werden wird, und dann bockig alles zerreden, weil man nur 100% will, aber sich mit 50% nicht zufrieden gibt, obwohl die andere Seite auch nur 50% erhält. Und diese Seite ist witzigerweise nicht die, der Fahnen-Befürworter.
Mittlerweile habe ich auch ehrlich gesagt, die Lust und Kraft verloren, mich verständnisvoll zu äußern. Kompromissvorschläge die freundlich und einigend vorgetragen wurden, sind grob zurückgewiesen worden.
Waren es Kompromissvorschläge oder Wünsche? Was waren das denn für Kompromissvorschläge ausser "Fahnenverbot"?
Der einzige Vorschlag der immer wieder kommt ist: Geh in einen anderen Block, wir bieten Tauschmöglichkeiten und: Ihr älteren seid ja nur in der Kurve weil es so schön billig ist.
Eben war der einzige Gegenvorschlag, der immer nur kam "weil die Alten keine Stimmung machen". Jetzt ist der einzige Gegenvorschlag "weil es so schön billig ist". Wiederspruch oder doch Geschichten aus dem Paulanergarten? Also zumindest das Geldthema ist sicherlich einfach nur eine Lüge und Diffarmierung deinerseits, weil es ein ureigenes Anliegen organisierter Kurven ist den Fussball bezahlbar zu halten. Das wir überhaupt noch für unter 20 Euro in die Kurve gehen können ist zu großen Teilen der Interessensarbeit von aktiven Fans zu verdanken, nur mal so.
Das einzige, was mit den Fahnen erreicht wird, ist ein Bild für die Fernsehkameras. Das hat nichts mit Tradition oder „echten Fußball“ zu tun.
Das ist eine Einzelmeinung von dir. Wir waren übrigens auch schon mit 7.000 Leuten und einer Menge Fahnen in der Regionalliga in Oberhausen. Keine TV-Kameras - und nun? Btw: Das war ein super Tag, super Stimmung, komplettes Oldschool-Feeling und die Geburtsstunde von "Du sollst heut siegen", was mittlerweile einer unserer stärksten Gesänge ist.
Es wird gesungen, aber schon lange nicht mehr emotional angefeuert. Kein Wunder, wenn ich aufgrund von einem gesanglichen Radioerlebnisses das Spiel nicht sehen kann.
Die Stimmung ist nachweislich aktuell die Beste seit vielen Jahren. Ich weiß, das mag nicht in viele Köpfe reingehen, aber es gab noch nie ein so gutes Stimmungszentrum, welches auch von anderen Szenen mittlerweile hoch angesehen wird. Zu Zeiten des Block1900 war der Stehplatzbereich der Kurve, bis auf 100-200 Leute TOT und eine Lachnummer. Damals gab es keine Fahnen nur viele viele schweigende Menschen in der Kurve. Es hat Gründe, wieso man den Versuch des Block1900s rückgängig gemacht hat.
Die Ultras feiern ausschließlich sich selbst - das hat mit dem Soiel oder das was auf dem Rasen passiert seit Monaten nichts mehr zu tun. Daher wird es auch zunehmend schwerer das ganze Stadion in die Stimmung einfließen zu lassen.
Der Wechselgesang mit der Süd gegen Wolfsburg war sehr stark. Das ganze Stadion hat vorbildlich bei "Wer nicht hüpft der ist ein Kölner" mitgemacht. Mittlerweile erheben sogar auf der Ost Menschen ihre Arme bei "Du sollst heut siegen!". Insofern auch hier: Geschichten aus dem Paulanergarten.
Gegen Wolfsburg haben, nachdem sehr viele (wahrscheinlich dann "Wahre" Fans) gepfiffen haben und abgehauen sind die Ultras UND die tausenden Menschen drumherum die Mannschaft aufgebaut, Einheit beschworen und nach 7 sieglosen Spielen und massiver Enttäuschtheit mit einem guten Gefühl in die Pause entlassen. Während andere fluchend mit Schaum vor Mund schon auf dem Parkplatz standen, standen wir noch und haben für den Verein die Seele brennt gesungen. Genau wie bei vielen anderen Niederlagen auch, als die Nordkurve hätte für Verein und Mannschaft zusammenstehen müssen, aber man sich dann doch lieber entschied schon nach 70 Minuten zu gehen.
Da alle Vorschäge, wie man mehr miteinander ohne Dauerwedeln und Dauersichtbehinderung gemeinsam Supporten kann, ohne zu vertreiben oder spalten kategorisch abgelehnt werden, bleibt für mich die einzige Lösung:
Ultras (Begleitservice/ Sottocultura) in den Oberrang.
Alternativ in eine der Ecken im Unterrang.
Oder: Südkurve auf für Stehplätze.
Also ist die einzige Lösung deinerseits wie man gemeinsam supporten kann, ohne zu vertreiben, dass man Ultras in den Oberrang oder in die Süd vertreibt? Noch einmal auch hier (zum 10. Mal): Wir sprechen in den Blöcken 15-17 von einigen TAUSEND Fans, welche diese Entwicklung mittragen. Es. sind. nicht. nur. Ultras, sondern zu 80% von normalen Fans die sich aktiv einbringen.
Und was machen wir bei deinem Super-Duper-Vorschlag mit den Menschen die in den Randblöcken stehen oder im Oberrang sitzen, wenn auf einmal 5.000 Leute vertrieben werden sollen? Sprichst du dann mit den Menschen dort und sagst, dass sie jetzt ihren Platz räumen müssen, weil du das Spiel sehen willst und andere Menschen nun dort hin müssen?
Fahnen machen keine Stimmung. Fahnen hört man nicht. Fahnen sorgen nur dafür, dass man nichts sieht!
Die schweigende Masse in der Nordkurve hört man auch nicht, und nun? Und die Menschen, die bei 3:3 nach 60 Minuten in Massen das Stadion verlassen auch nicht mehr. Aber Fahnen sind das Problem.
Ps: was Schalke, Köln und BVB angeht; dann erkennst du nicht die Vorbereitungen, die aktuell laufen.
Dann kläre uns doch mal auf. Die Vorbereitungen scheinen ja nicht sonderlich gut zu laufen, wenn da jeder von Bescheid weiß.
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Aber ich bin jetzt auch raus aus der Diskussion. Sie ist müßig und zwar zu Weilen unterhaltsam nur auch ziemlich ermüdend. Plant mal weiter eure Fahnen-Rebellion, ich freue mich drauf. Ich habe mich hier auch schon differenziert geäußert, habe sogar Verständnis mitgebracht - kann man alles nachlesen. Aber immer wieder den gleichen Unsinn, gespickt mit Unwahrheiten zu lesen, nur um eine Seite (die sich hier nicht mal äußert) konsequent in die Schuld-Rolle zu drängen, während man sich selber sogar rausnimmt wohl Vergleiche zu Autokraten zu äußern geht mir dann doch zu weit. Wenn man meint sich so Gehör zu verschaffen, dann bitte.