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von altborussenfan » 25.01.2025 13:35
Plea ist - ähnlich wie Neuhaus - noch ein Spieler der alten Schule. Ein technisch begabter Spieler, der sich in erster Linie auf sein Talent verlässt, an guten Tagen den Unterschied ausmachen kann, defensive Aufgaben für sich jedoch eher als notwendiges Übel ansieht. Es ist ganz einfach: Solange diese Spieler (mit) entscheidend dafür sorgen können, dass Borussia mehr Tore erzielt, als Gegentore zu kassieren, geht die Rechnung auf. André Schubert hat auch einmal versucht, Raffael zu einem Kämpfer zu machen, der sich auch defensiv voll reinhaut. Das klappte ein paar Spiele, und alle waren begeistert über den "neuen" Raffael. Das war aber schnell wieder vorbei.
Plea würde sich vermutlich verwundert die Augen reiben, wenn man ihm fehlenden Kampfgeist vorhält. Ich habe es auch in meiner Sportart erlebt, dass die Talentierten nicht verstanden, dass ihre weniger begabten Gegner ihnen Paroli bieten konnten. Je größer das Talent, umso größer die Versuchung, sich darauf auszuruhen. So war es zumindest früher. Netzer hatte seine Leute, die die Kernerarbeit für ihn übernahmen. So etwas funktioniert heute nicht mehr oder nur noch bei absoluten Ausnahmespielern.
Ich glaube, der jungen Spielergeneration (siehe Wirtz) ist eher bewusst, dass es ohne Defensivarbeit nicht geht. Bei Messi oder Ronaldo konnte man akzeptieren, dass sie sich an Abwehrarbeit nur bedingt beteiligten. Sie waren aber für so viele Tore gut, dass man das verkraften konnte. Ihre Mitspieler haben das deshalb auch akzeptiert.