...und ich finde, dass ist auch schlüssig. Virkus und co. werden bereits vor der letzten Saison erkannt haben, dass ein Umbau vonnöten sein wird und haben sich für jemanden Bezahlbares entschieden, der diesen Umbruch und die gleichzeitige Rückbesinnung auf die "Fohlenphilosophie" trägt und verwirklicht. Entsprechend war die aktuelle Saison von Anfang an als Übergangssaison gedacht. Da zum einen keine Millionen im Köcher waren, um bereits in dieser Saison einen europareifen Kader zusammenzustellen und zum anderen einige Topspieler klar erkennbar ablösefrei wechseln würden (überraschenderweise konnte man Plea, Hoffmann und Neuhaus halten) wollte Hütter nicht bleiben, da er seinen Ruf aufs Spiel gesetzt hätte.
Wer hätte sich bereit erklärt, sich eine Saison lang im Niemandsland zu bewegen und in der Folgesaison mit wenige Geld einen Kader aufzubauen und zu trainieren? Favre wird nicht gekommen sein, weil er sich nicht hätte entscheiden können, welche Spieler er hätte haben wollen. In Nizza ist er dann nicht zurecht gekommen. Seoane wäre vermutlich gekommen, aber Leverkusen wird mehr bezahlt haben und am Ende ist er auch dort gescheitert. Alonso brauchte die internationale Bühne, weil in seiner Karriereplanung Real Madrid eine Rolle spielt. Gisdol und Weinzierl wären vor der ersten PK schon als untauglich abgestempelt worden. Wagner war zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig verbrannt und Farke weitgehend unbekannt, aber dennoch interessant.
Es ist alles nicht ganz so einfach, wie es aussieht und vor allem ist nicht alles einfach nur schwarz oder weiß und der eine top und der andere ein Depp. Ich will den Stab über Farke noch nicht brechen, sondern sehen, was er nächste Saison zusammen mit Virkus und Scouting auf die Beine stellt. Mir ist vollkommen klar, dass wir nicht um Europa spielen werden, aber es muss ein anderer Fußball gezeigt werden. Eine andere Intensität, der Spielwitz der "großen Spiele", ich will Jugendspieler sehen, die Bock auf die Raute haben...mehr nicht