Badrique hat geschrieben: ↑11.01.2023 10:45
Und du weißt natürlich wie in welchem Maße involviert war und wer den größten Anteil hatte. Oder willst du wieder mal nur Stimmung machen und es geht dir nur darum gegen unsere Verantwortlichen zu schießen..
Eberl war in den letzten Jahren das Gesicht des Vereins in der Öffentlichkeit, keine Frage. Sicher hatte er auch sehr großen Einfluss auf die Entscheidungen, was das operative Geschäft angeht. Dennoch war das nie eine Einmannshow. Er selbst hat doch immer wieder betont, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Schippers und Korell für ihn war. Entscheidungen - etwa ab Anfang 2019 - gingen aber wohl in eine Richtung, die Borussias Linie, sportliche Erfolge - die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb - nicht mit einzukalkulieren, etwas aus den Augen verlor. Gerade Eberl schien unbedingt etwas "Blechernes", zumindest aber die permanente Qualifikation für den europäischen Wettbewerb, zu wollen. Deshalb macht sein Wechsel zu RB (aus seiner Sicht) durchaus Sinn.
Mit Corona und den Folgen hatte man nicht gerechnet und konnte es auch nicht. Trainer und Kader waren aber zu dem Zeitpunkt schon auf die Teilnahme am internationalen Wettbewerb ausgerichtet. Das ging in die Richtung anderer Klubs, die nach jahrelangem Erfolg stets so kalkulierten. Ist ja auch verführerisch. 8 Spieltage in Folge an der Tabellenspitze in der ersten Rosesaison, das ließ einen träumen.
Was einige stets kritisierten und auch heute noch kritisieren, der Klub sei zu wenig ambitioniert, stimmte noch weniger als zuvor. Anstatt nach dem Abgang von Rose und der sportlichen wie finanziellen Bauchlandung erst einmal auf die Bremse zu treten, wurde Hütter mit einem Millionenbetrag von der Eintracht losgeeist, anstatt den Erlös für Rose sinnvoll für den Kader einzusetzen. Darüber hinaus machte Max - so wurde es jedenfalls kolportiert - Hütter Versprechungen, die nicht zu halten waren. Als er merkte, dass das Schiff Borussia - insbesondere auch durch sein Verhalten - noch mehr in schwere See geriet, wird das mit ihm etwas gemacht haben. So stellt sich die Entwicklung der letzten Jahre jedenfalls aus meiner Sicht dar, aber ich nehme für mich nicht in Anspruch den totalen Durchblick zu haben.
Jetzt heißt es Back To The Roots! Einerseits ist Konsolidierung gefragt, und zugleich strebt Borussia auch unter diesen Voraussetzungen den größtmöglichen sportlichen Erfolg an. Das ist aus Sicht eines Sportlers doch das Selbstverständlichste auf der Welt. Dazu braucht es keine selbsternannten Forenexperten, die das stets anmahnen und einfordern. Jeder, der einmal mit sportlichem Wettbewerb anfängt, möchte das. Die Kunst ist, sportlichen Erfolg mit den Gegebenheiten vor Ort abzugleichen. Und deswegen hat der Begriff "Übergangssaison" durchaus seine Berechtigung. Es wird angesichts des anstehenden massiven Kaderumbruchs nicht nur bei einer Übergangssaison bleiben. So muss man planen und danach handeln, wenn man Verantwortung trägt.
Wenn der Klub ein sehr gutes Händchen bei den Transfers hat und auch das nötige Glück, kann es schneller gehen. Eintracht Frankfurt ist ein Beispiel dafür. Nur einkalkulieren sollte man das nicht. Mir ist eine solide Basis, die die dauerhafte Erstligazugehörigkeit wahrscheinlicher macht, wichtiger als kurzfristige Höhenflüge. Die durfte ich mit Borussia schon zur Genüge erleben.