Badrique hat geschrieben:
Anstoss 3.
Bester.
Badrique hat geschrieben:
Und was ist wenn der Trainer den Spieler falsch einschätzt/einsetzt, nicht seinen Stärken entsprechend, falsche Anweisungen gibt etc..? Schon mal darüber nachgedacht? Bei einem Trainer der nach 1,5 Jahren Dasein keine Spielidee erkennen lässt, garnicht so abwegig oder? Es wäre nicht die erste Fehleinschätzung.
Das kann schon sein. Das passiert regelmäßig im Profifußball, weil Menschen dort arbeiten. Genauso kann es sein, dass der Spieler die Anweisungen nicht umsetzt, dass seine Mentalität nicht passt, dass er niemals in Topform kommt, weil er ständig von Verletzungen zurückgeworfen wird, aber die Fans leider immer glauben, ein Spieler, der spielt sei auch topfit (eine klassische Fehleinschätzung)...all sowas halt. Wir können das von außen nie ganz beurteilen, fürchte ich.
Dass Hecking keine Spielidee hätte kann man wohl kaum behaupten, er hat eine sehr deutliche. Wir spielen verhältnismäßig mannorientiertes Pressing, sehr flügellastig mit sehr hochstehenden Außenverteidigern. Insgesamt stehen wir sehr offensiv, was auch daran liegt, dass viele Teams mittlerweile mit verkappten Fünferketten spielen und auf Konter setzen. Da steht man, wenn man gerne den Ball hat (und das betont Max ja so furchtbar gerne) eben automatisch hoch. Ich halte unsere Spielidee ehrlich gesagt nicht für besonders zeitgemäß, was auch an den genau konträren Trends in der Liga liegt, aber ich glaube auch nicht, dass Hecking genau so spielen lassen will. Er hat immer wieder Andeutungen gemacht, dass er mehr Flankenläufe will, dass er gerne einen richtigen Stürmer hätte, aber er hat überhaupt nicht den Kader dafür. Unser Kader ist auch im Jahr 4 nach Favre immer noch im Kern ein Favre-Kader, gemacht für ein flaches Spiel. Ich habe Hecking schon etwas länger beobachtet und es gab Zeiten, da habe ich ihn mir für diesen Verein gewünscht, nämlich in der Zeit als er in Nürnberg war und wir Frontzeck hatten. Hecking hat damals einen sehr ansehnlichen Konterfußball gespielt im 4-2-3-1, der mit unserem heutigen Fußball so rein gar nichts zu tun hat. Überhaupt hat er nie so spielen lassen wie bei uns, weshalb ich glaube, dass er auch Sachzwängen unterworfen ist.
Badrique hat geschrieben:
Hört doch mal auf mit diesem Totschlagargument Polemik. Du kannst es nennen wie du willst. Wenn man einen Spieler für vier Jahre verpflichtet und dieser nach einem Jahr ohne Not abgegeben wird,(sollte es so kommen), dann wirft das kein gutes Licht auf den Verein. Das einzig Positive ist, dass hier kein wirtschaftlicher Schaden entsteht.
Volle Zustimmung, ich würde Grifo auch noch nicht abgeben, einfach, weil da noch Potential brachliegt, er auch Pech hatte und man immer auch damit rechnen müsste, dass Hecking die kommende Saison nicht überlebt. Ich gehe aber auch davon aus, dass Grifo derjenige ist, der die Wechselabsichten hegt. Für mich wäre ein Abgang aber auch nicht der Untergang des Abendlandes, der er für so manchen hier zu sein scheint.
Und ja, der Abgang wird kommen.
Badrique hat geschrieben:
Na wenn das alles so einfach ist, braucht es ja keinen Trainer mehr. Das klingt als wäre jede Spielerverpflichtung auf Zufall basiert, "entweder klappt`s oder eben nicht" In erster Linie ist der Trainer dafür verantwortlich Spieler zu integrieren und für das Team gewinnbringend einzusetzen. Und wenn es nicht direkt klappt erwarte ich von einem Trainer, dass er alles dafür tut, dass dieser Spieler eine lohnende Investition war. Davon kann nach einem Jahr und dem wahrscheinlichen Abgang keine Rede sein.
Das klingt so, weil du es so klingen lassen willst. Alles was ich sage ist Folgendes: Ich habe immer den Eindruck, dass hier zwei Betrachtungsweisen vorherrschen. Einerseits scheinen Spieler immer abseits ihres momentanen Kontexts für sich genommen bewertet zu werden, das ist eine Methodik, die vielleicht von Fifa stammt. Da hat der Spieler dann Stärke 85 auf seiner Position und das Backup Stärke 79 und natürlich spielt dann immer der nominell stärkere. Auch bei Fußballmanagerspielen ist das so, dass ich zwar Formschwankungen habe, aber trotzdem lasse ich eher den spielen, bei dem ich das größere Potential lesen kann, ich weiß ja, dass der mir mehr nutzen wird. Aber das ist natürlich im Fußball nicht so. Einige haben sich so fürchterlich über die Ausbootung von Leroy Sané aufgeregt, der zweifellos eine geniale Saison in England gespielt hat. Meinetwegen hat der Stärke 89 und Brandt nur Stärke 84. Aber hat den Sané mal jemand bei uns spielen sehen? Ich hab vom taktischen Verhalten her, vor allem bei Ballverlust, immer das Gefühl, dass da ein Doppelgänger auf dem Platz steht! Da kann ich doch nicht hingehen und sagen "jo, aber THEORETISCH ist das ein geiler Spieler, ich hab nämlich schon mehrfach gesehen, zu was der in der Lage ist". Jo, schön. Wenn er in DIESEM Team unter DIESEM Trainer und vor allem - nicht vergessen - mit DIESEN Mitspielern seine PS nicht auf die Straße bringt, dann weine ich ihm keine Träne nach.
Und dann kommt das nächste Argument: "Ja, aber er hat viel mehr Potential und ein guter Trainer würde das aus ihm herausholen". Was denken denn manche hier, was so ein Trainer ist? Ein Zauberer? Dass der nix Besseres zu tun hat als sich um die brachliegenden Potentiale eines einzelnen Spielers zu kümmern, auch wenn dadurch möglicherweise ein anderer auf der Strecke bleibt? Dass er am besten nur die spielen lässt, die teuer waren, damit man bloß kein Geld verliert als Verein? Selbst den herausragenden Trainern gelingt das nicht immer, oder hat Favre de Jong oder Drmic in sein System eingebaut bekommen? Für den Trainer muss das Ergebnis passen und vor allem kann es durchaus sein, dass der Spieler einfach nicht das tut, was der Trainer von ihm verlangt, aus 100 Gründen. Vielleicht ist er zu doof, vielleicht zu faul, vielleicht kann er die Sprache nicht. Würde man dann sagen müssen "jo, aber ein guter Trainer würde das hinbekommen"? Fußball ist kein Schach, alle Anweisungen, die ich als Trainer gebe, müssen noch mittelbar bei einem Empfänger ankommen und von diesem im Spiel umgesetzt werden. Und es spielen die, die das am besten hinkriegen. Zumindest sollten sie das, natürlich kann so ein Trainer auch Antipathien gegen bestimmte Spieler haben oder Lieblinge, meistens ist das der Fall, denn Trainer sind auch nur Menschen. Aber niemand setzt einen herausragenden Spieler absichtlich auf die Bank, nur um ein Exempel zu statuieren.