borussenmario hat geschrieben:
Aber, die größtenteils berechtigte Kritik, die Hecking, gerade als alter Hase in dem Geschäft, hier wie auch in den Medien abbekommt, ist dagegen geradezu ein Pups, wird aber von Leuten wie dir in jedem noch so kleinen Detail dermaßen aufgeblasen (meiner Meinung nach sowas von unnötig), als würde er hier durchs Dorf getrieben und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bis auf ein paar Honks, die das immer tun, brüllt hier niemand Hecking raus. Man kritisiert Dinge, die einem missfallen, das betrifft größtenteils unser überwiegend unansehnlichen, langweiligen Verwaltungsfußball ohne Mut und Leidenschaft, und wünscht sich zum Saisonende eine ehrliche Analyse dessen, und ob man das weiterführen will, das ist der allgemeine Tenor hier.
Das ist hier ein immer wiederkehrendes Problem und würde wohl auch unter Trainer XYZ stattfinden.
Wenn man einmal die Fans von Frankfurt, dem FCA, den Sinsheimern oder auch Schlacke befragen würde, wann sie zuletzt
mehrere Spiele mit tollen Kombinationen, Spitzenfußball oder begeisternden Leistungen ihrer Truppe erlebt haben, müssten viele wohl sehr intensiv grübeln.
Von WOB oder gar dem HSV ganz zu schweigen, die kennen das von ihrer Truppe gar nicht. Selbst als der HSV noch nicht permanent gegen den Abstieg gespielt hat, gab es äußerst selten überzeugende Spiele.
Woran liegt´s .............alle Clubs hatten gar keine Phasen unter einem Favre und/oder einem Schubert, die hier eben gern als Vergleich heran gezogen werden.
Allerdings nur die guten Spiele, die nicht ganz so Guten werden .......vergessen.
Selbst die Spiele der Bayern bringen die Mehrheit im Stadion nicht dazu, oftmals in Standing Ovations auszubrechen, man spult in der Liga das Programm ab, reicht für ( fast ) jeden Gegner. Bei zeitweiliger Gegenwehr wird hie und da mal Zwischengas gegeben, dann ist man wieder im Soll.
Nach Weinzierl, Breitenreiter und diversen anderen Vorgängern ist man bei Schlacke schon froh und dankbar über den jetzigen Erfolg.
Der Fussball nach Kovac-Art erzeugt auch keine Wellen, aber die Knüppelei und Treterei ist erfolgreicher als der Kick zuvor.
Bayer hat heuer einen Lauf, der allerdings vorher trotz Investitionen in Calhanoglu, Chicharito, Aránguiz, Dragovic, Tah, Volland, Son oder Mehmedi nicht möglich war.
Mittelfristigen oder gar langfristigen Erfolg in Verbindung mit äußerst ansehnlichem Fußball erzielt heute kaum ein Trainer in der Liga, es kommt doch nicht von ungefähr, dass man sich in München quasi an Heynckes klammert.
Die wissen sehr wohl, dass sie diese Qualität so schnell nicht wieder bekommen.
Aber selbst Heynckes wäre hier vermutlich auf dem Prüfstand.
Inwieweit er in der Lage wäre, die Erfolgsphasen der Vorgänger zu wiederholen, ist natürlich spekulativ.
Fakt ist allerdings, das diese Phasen nicht nur mit den jeweiligen Trainern, sondern auch mit herausragenden Spielern verbunden waren.
Beides ist nicht mehr da, weder die Trainer noch ein Teil der zu dem Zeitpunkt jeweiligen Spieler.
Es wäre daher schon ein Fortschritt, dem aktuellen Trainer nicht unentwegt die Vergleiche mit der Vergangenheit aufzudrücken.
Zumal sich die vermeintlichen " Erfolgsgaranten " anderer Clubs in der Realität mehr und mehr als Kurzzeiterhitzer bzw. Strohfeuer-Produzenten erweisen.
Wenn z. B. einem Nagelsmann schon in Sinsheim die Zügel entgleiten, wird er kaum in der Lage sein, das Starensemble in München im Zaum zu halten.
Wäre hier zwar auf anderem Niveau, allerdings wäre er vermutlich auch dem ständigen Favre/Schubert-Vergleich unterworfen.
Das einzige, was ich bisher immer sehe und lese, hier sprechen Fans Dinge an, die ihnen auffallen und der aktuelle Fußball gefällt kaum noch jemanden. Das sind in großen Teilen Fans, die seit zig Jahren in diesem Forum sehr gemäßigt und recht sachlich unterwegs sind, das sollte einem doch mal zu denken geben, statt immer jede kritische Anmerkung mit dem Holzhammer wegbügeln zu wollen. Auch Du müsstest doch inzwischen bemerkt haben, dass wir an einem kritischen Punkt angekommen sind, an dem Punkt, von dem hier seit Wochen und Monaten geredet wird, viele der weggebügelten Beobachtungen bestätigen sich doch immer und immer mehr.
Die kritischen Punkte gab es auch in der Vergangenheit unter den Vorgängern.
Nicht nur in deren Endphase, auch zwischenzeitlich war nicht alles Gold.
Dafür gab es damals wie heute Gründe und Ursachen, die man in der Tat differenziert betrachten sollte.
Das mag alles verkehrt sein, was ich geschrieben habe, aber es ist seit einiger Zeit schon mein persönlicher Eindruck. Ich kann absolut verstehen, wenn man die "alles Scheiße, Trainer oder Eberl raus" Schreihälse angeht und stehe da ebenfalls dahinter, aber man sollte hier unbedingt wieder ein bisschen mehr differenzieren und sich auf Inhalte beschränken statt auf Frontenbildung.
Ja, sollte man.
Mir geht da die mM nach die oftmals eben nicht differenzierte " Frontenbildung " gegen den Trainer etwas zu weit.
Und das geht dann eben auch gern mal einher mit Unterstellungen.
Sofern man sich nicht an dem Grundtenor gegen Hecking beteiligt, ist man zwangsläufig ein Befürworter der heutigen Situation und findet das Alles ganz toll.
Es ist natürlich diskussionswürdig, wenn Hecking, wie gegen Plörre, nicht mal 15-20 Min. auf Drmic/Bobadilla setzt, um ggf. zum Erfolg zu kommen.
Sofern z. B. Kramer nicht den Ehrgeiz entwickelt, an der diesjährigen WM teilzunehmen und seine aktuelle Leistung dafür auch nicht ausreichen würde, kann ich das Hecking nur sehr bedingt anlasten.....Kramer schon eher.
Ein Xhaka hat dazu sicher eine andere Einstellung, aber Xhaka ist Xhaka und Kramer ist Kramer.
Ebenso wird sich Stindl eben diese WM vermutlich vom Sofa ansehen, die jetzigen Leistungen reichen wohl nicht. Da wäre für mich auch nicht Hecking der 1. Adressat der Kritik, sondern Stindl.
Trifft ebenso auf Herrmann zu, es sind mündige und erfahrene Spieler, die neben Hunderten von BuLi-Einsätzen auch Nationalelf-Erfahrungen haben.
Und keine Rookies und Newcomer, denen Hecking vor jedem Spiel und in jedem Training die Grundlagen und Basics des Geschäftes nahe bringen muss.
Ebenso wenig wie es Favre bei Arango, Kruse, Stranzl, ter Stegen oder Xhaka tun musste.
Damals wie heute, sind insbesondere diese Spielertypen ( aus welchen Gründen auch immer ) nicht in der Lage 90-100% ihres Potentials einzubringen, hat die Mannschaft massive Probleme.
Die beiden Vorgänger waren an einem bestimmten Punkt nicht mehr imstande, diese Aktivierung zu vollziehen.
Ich unterstelle den aktuell handelnden Personen schon die Kompetenz, die Situation richtig einzuschätzen. Und vorhandene Probleme
intern abzustellen.
Wer da die Offenbarung in der Öffentlichkeit erwartet, wird auch künftig enttäuscht sein. Insbesondere Meyer aber auch Bonhof hätten es seinerzeit auch nicht ganz so toll gefunden, wenn man sie öffentlich an den Pranger gestellt und etwaige Probleme über die Medien zu lösen versucht hätte.
Ich vermute auch mal, dass sich beide nicht jeden Tag dem Vergleich Hecking vs. Favre/Schubert hingeben und dessen Arbeit permanent mit den Erfolgsmomenten der Vorgänger abgleichen.
Und ebenso in der Lage sind, neben der eigenen auch die aktuelle Situation der Mitbewerber in der Liga einzuschätzen.
Also, wäre schon ein Fortschritt, wenn man an die Ära der Vergangenheit allmählich einen Haken setzt.
Und nein, gilt nicht als uneingeschränkter Freibrief für den aktuellen Trainer und etwaige Nachfolger, wann immer das auch sein mag.
Ihnen unentwegt die Bürde " Erfolgsmomente unter Favre/Schubert " ans Bein zu binden, dürfte nicht die ideale Lösung sein.