Ich will auf deine Polemik bewusst nicht eingehen. Das habe ich zur Genüge hinter mir. Ich werde mich deshalb nur zur Sache äußern:Leipner hat geschrieben:Da erinnern wir uns aber wohl sehr schwammig. Du legst es so aus als hätten die Leute hier gefordert, dass Schubert gar nicht mehr wechseln soll und das ist völliger Unsinn. Die Kritik war folgende: 1. Der von vielen als bester Abwehrspieler gesehene Vestergaard wurde rausgenommen und 2. auf dem Platz wurde deshalb wieder rotiert (Dahoud und Christensen jeweils eine Position zurück) und dadurch ging die Ordnung verloren, so zumindest die Kritik über die sich natürlich auch streiten lässt. Aber jetzt zu sagen, dass die Leute hier ja überhaupt keine Wechsel wollen ist schon nahe der Böswilligkeit.
Richtig ist, dass Schubert das Spiel auf Schalke in der ersten Halbezeit zu statisch war und er deshalb in der Pause eine personelle wie taktische Neuausrichtung vornahm. Das ging in die Hose, und dafür wurde er heftig kritisiert - nicht zu Unrecht, weil er es überzog. Am nächsten Tag zeigte er sich einsichtig. Seither taktiert er wesentlich vorsichtiger. Die erste Halbzeit gestern war für mich ein Spiegelbild dessen, was in der ersten Hälfte auf Schalke zu sehen war. Die Reaktion blieb dieses Mal aus. Für seine Verhältnisse relativ spät erst wechselte er Herrmann für Dahoud ein, und Schulz kam für Johnson. Beide Wechsel verpufften. Safety first heißt die neue Devise. Das spiegelt sich in Taktik wie in der Auswahl des Personals wider. Offensiv ausgerichtete Spieler haben da eher weniger Chancen.
Da hat einer seine Lektion gelernt und wird dafür prompt wieder kritisiert. Die Argumente sind austauschbar und davon wird rege Gebrauch gemacht. Dabei bleibe ich! Dies widerspricht einfach meinem Gerechtigkeitsempfinden.
Dieser Trainer hat bei einigen keinerlei Kredit. Im Moment sehe ich die Gefahr, dass Schubert sich aufgrund der Kritik an der Auswärtsschwäche zu sehr verbiegt - vielleicht auch aufgrund interner Diskussion - und einen Fußball spielen lässt, der nicht seiner Grundüberzeugung entspricht. So einfach den (taktischen) Schalter umlegen zwischen Heim und Auswärts, das funktioniert eben nicht. Vorher nicht und jetzt auch nicht! Schubert will zuhause so spielen wie auswärts. Bisher war es eben nur so, dass die Spielweise, die in den Heimspielen bestens funktionierte, auswärts nicht zum erwünschten Erfolg führte. Bilde ich es mir denn nur ein, dass hier geäußert wurde, man solle auswärts anders, vorsichtiger agieren als in den Heimspielen? Die Folgen der Umstellung bekamen wir nicht erst gestern drastisch vorgeführt.
Es kann durchaus sein, dass wir mit der aktuellen Spielweise auswärts demnächst wieder erfolgreicher sein werden (das Spiel bei den Bayern sollte kein Maßstab sein), dafür aber zuhause das ein oder andere Unentschieden mehr in Kauf nehmen müssen - samt wenig erbaulicher Spielweise. Ob das am Ende mehr Punkte einbringt, daran kann man zweifeln.