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von AlanS » 17.09.2016 23:39
Ich möchte heute gar nicht sagen, dass Dahoud evtl. nicht schlecht gespielt hat. Ich habe das Spiel nicht gesehen und kann das nicht beurteilen.
Mir ging es oben um die Aussage mit den Laufwegen. Klar muss der Trainer Einfluss nehmen, wenn er etwas erkennt, was ein Spieler nicht optimal macht.
Dabei darf allerdings nicht der Spielertyp außer Acht gelassen werden. Dahoud funktioniert nicht wie ein Roboter, den man Input eingibt, dem dann ein berechenbares Output erfolgt. Mo lebt viel von seiner Intuition. Er "muss" immer im Spielgeschehen stecken, um das Spiel richtig lesen zu können und um dann optimale Entscheidungen und Aktionen zu bringen.
Rational betrachtet könnte er sich dabei viele unnötige Laufwege ersparen und die gesparte Kraft an anderer Stelle sinnvoller in einen energischeren Sprint einsetzen - aber so tickt Mo eben nicht. Er braucht es, immer im Spielgeschehen zu stecken und beteiligt zu sein. Würde er sich also vernünftigerweise aus dem Spiel herausnehmen, dann verliert er sein Feingefühl für das Spielgeschehen. Er kann es nicht mehr so gut lesen. Gewisse Defizite muss man dann mMn in Kauf nehmen und durch Mitspieler und Taktik ausgleichen. Ein Spieler wie Mo ist das mMn wert. Allerdings sah ich letzte Saison bei ihm keine gravierenden Defizite. Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung passieren jedem Weltklasse6er mal und die sahen wir bei Granit deutlich häufiger, als bei Mo.
Den Spruch, er müsse sich in seiner defensiven Übersicht noch verbessern, halte ich für sehr merkwürdig. Die ist bei ihm schon weit überdurchschnittlich gut entwickelt, wie wir letzte Saison sogar in der CL sehen konnten. Nicht umsonst war ja Juve angeblich an ihm interessiert - eine Manschaft, die ja bekanntermaßen in der Defensive ihre Stärken hat.