Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Ausgekontert oder aus der Tiefe des Raumes? Über Spielsysteme, Taktik und Mannschaftsteile kann man sich hier die Köpfe heiß diskutieren.
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Stolzer-Borusse
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Stolzer-Borusse » 02.04.2013 20:23

atreiju hat geschrieben: Ich habe in dieser Saison viele Spiele von Freiburg gesehen und fast alle von uns, der Fussball der Freiburger war im Schnitt um Längen besser, attraktiver und trotzdem hat Freiburg weniger Gegentore als wir. Für Mainz und Frankfurt (gut, die haben 2 Gegentore mehr) gilt praktisch das Gleiche.
Was dir bestimmt bei den drei genannten Vereinen auch aufgefallen ist, das sobald sich da ein Gegner einfach mal hinten reinstellt, läufts bei denen nicht und das Spiel von denen sieht dann eher aus, wie einige Grottenkicks von uns in der letzten Rückrunde. Die drei Vereine werden immer noch als die Kleinen wahrgenommen und so wird auch gegen sie gespielt. Ob diese Klubs in der nächsten Saison, nach dem Abgang einiger STammspieler und ner eventuellen EL Teilnahme noch soviel besser und attraktiver Spielen werden, wie wir es momentan machen, werden wir sehen. Ich glaub das zum Beispiel nicht.

Zudem muss man ja auch ganz klar festhalten, das wir gegen Mainz gewonnen haben, gegen Frankfurt zweimal gewonnen haben und gegen Freiburg zweimal denkbar unglückliche Tore bekommen haben.
atreiju hat geschrieben: Und diese Mannschaften, obwohl keine einen Etat höher als unserer hat, obwohl keine einen Kader hat mit auch nur annähernd soviel Nationalspielern und Klasse, ja selbst bei internationaler Erfahrung dürften wir vorne sein, keine auch nur annähernd soviel Geld ausgegeben hat und andere auch in den letzten Jahren wichtige Spieler verloren, die schaffen es, früher zu presssen, höher zu stehen, schneller zu spielen.
Wenns denn nur nach'm Etat gehen würde, dann müssten ja Vereine wie VW, 18,99€, Bremen, Stuttgart oder Hamburg auch meilenweit vor uns stehen... Tun sie das ?
atreiju hat geschrieben:und jetzt unterstellst du auch noch Bonhof, weil dieser es doch tatsächlich wagt, die gleichen Dinge anzusprechen, wie so mancher "Superexperte" hier, dass er Favres Autorität untergräbt. Nein, er legt - endlich !!! - den Finger in eine Wunde,
Ahsooo... Das is aber der gleiche Bonhof, den du ansonsten ja eher für ne Wurst hälst, den du jetzt als FingerInDieWunde Fachmann darstellst.... Also ich zitiere dich dann mal selber....
atreiju hat geschrieben: Und wenn du mich ehrlich fragst, was ich von Rainer Bonhof halte, dann sage ich, leider sehr wenig. Ich sehe in ihm eine Alibi-Figur, die es eben nicht geschafft hat, die Borussia mitzuprägen. Und sein sportliches, fachliches Know-How zeigt sich mir nirgendwo
Ich finds ja gut, das du deine Meinung überdacht hast, hättest den Rainer aber dann auch mal zwischendurch loben können und nicht nur jetzt urplötzlich, da es dir gerade passt.
atreiju hat geschrieben:Und bei einem Fussballtrainer gehört die Jobgefahr zum täglichen Brot - trotzdem schaffen es viele, offensiveren Fussball spielen zu lassen.
Welcher Trainer schafft das durchgehend mit Erfolg ? Wie sah denn in der letzten Saison der Fuppes der Bayern aus ? War das denn so überragend wie in dieser Saison ? Lag das am zu vorsichtigen Jupp ? Oder gab es für die Bayern vor der Saison 3 elementar wichtige Verstärkungen ?
atreiju hat geschrieben: Spieler müssen auch, gerade im Spiel nach vorn, Risiko gehen und Fehler machen dürfen,
Und wenn da dreimal hintereinander diese Fehler zu Niederlagen führen, beschwörst du doch als einer der ersten das Abstiegsgespenst herauf und machst den Trainer dafür verantwortlich. Übrigens... Bei Frontzeck durften die Spieler Fehler machen und sind dafür nicht aus der Truppe geflogen. Damit warste aber auch nicht einverstanden !
atreiju hat geschrieben:Und genau da setze ich an, ich habe das Gefühl, bei uns gibt es zuwenige, die dieses Selbstbewusstsein haben und sich trauen, in der Offensive, weil die Angst vor Fehlern und das Einbleuen der defensiven ordnung die Köpfe und das Selbstbewusstsein blockiert.
Ich glaube einfach nicht, das Spielentscheidenen Fehler dem Selbstvertrauen zuträglich sind.
atreiju hat geschrieben:aber beide Seiten haben ihren Anteil daran, dass unser Fussball so aussieht, wie er ausieht und dass in der Offensive so wenig passiert.
Irgendwie hast du den Begriff Übergangssaison noch nicht verstanden. Es ist doch sicherlich nicht Favres Ziel dauerhaft ne Mannschaft auf den Platz zu schicken, die wirkliche Schwierigkeiten hat das Mittelfeld zu überbrücken. Daran wird gearbeitet werden. Dafür braucht es vielleicht noch den einen oder anderen Neuzugang, der momentan vielleicht noch nicht verfügbar ist.

Wo ich mir sicher bin ist, das Favre momentan die Mannschaft auf den Platz schickt, von der er sich den größtmöglichen Erfolg verspricht. Und da zählt erstmal jeder Punkt, jeder Tabellenplatz weiter vorne.
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HannesFan
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von HannesFan » 02.04.2013 20:30

@Stolzer
:daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:
Klasse recherchiert, messerscharf kommentiert: Ich bin Stolz
auf dich....
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Re: AW: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Saarlouiser » 02.04.2013 20:45

@boris: klasse!
Aber du gefährdest mit so qualifizierten Beiträgen natürlich deinen Posten in der Boroffini-Troika. Leute mit Kompetenz können wir da nicht gebrauchen. Nur raffgierige Nixkönner.
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Stolzer-Borusse
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Re: AW: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Stolzer-Borusse » 02.04.2013 21:01

Saarlouiser hat geschrieben:Leute mit Kompetenz können wir da nicht gebrauchen.
Ich werds später mit höchst unqualifizierten Beiträgen wieder ausgleichen... :mrgreen:
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Curly** » 02.04.2013 21:03

Raffgierige Nixkönner?! :shock: Tse, ick dachte, ihr wolltet mir dabeihaben... :mrgreen:
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Stolzer-Borusse » 02.04.2013 21:16

@Curly**
Na.... Verstehste nu warum du dabei sein darfst :mrgreen:

@Hannes
[Bitte laßt andere User aus dem Spiel. Danke.]
Zuletzt geändert von Anonymous am 02.04.2013 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Provokation gelöscht.
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von HannesFan » 02.04.2013 21:18

Verstehe...auch nich schlecht...
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Europameister 2004 » 02.04.2013 21:46

Wir sollten auch aufhören zu träumen und wegen EINER guten Saison nicht gleich Ansprüche ins Unermessliche stellen.
Das machen die Kölner Fans ständig und fallen dick auf die XXX.

Ja, wir haben eine sehr starke Saison gespielt, da hat alles gepasst (Spieler, System, Erfolg), es lief mehr oder weniger wie am Schnürchen.
Daraus aber den Anspruch zu stellen, dass es ab jetzt JEDE Saison so läuft, der erschließt sich mir nicht.

Wir können froh sein, einen großen Schritt gemacht zu haben in unserer Entwicklung und auch, dass Favre hier, nicht wie in Berlin, die zerfallende Mannschaft nicht mehr lenken konnte, die ebenfalls Leistungsträger verloren hatte.
Wir stehen ziemlich gut da, nach oben hin ist noch alles offen.

Geht das Ganze gut, freuen wir uns, dass wir international dabei sein können und erneut eine sehr gute Ausgangsposition für die Zukunft haben.

Wenn nicht, dann warten wir die neue Saison ab und sehen, welche Impulse von welchem Neuzugang kommen, wie die Mannschaft mit den Neuzugängen als Ganzes funktioniert und was, auch in Abhängigkeit von der guten oder schlechten Konkurrenz, möglich ist.

Auch wenn die Mannschaft diese Saison spielerisch nicht glänzt, sind wir auf einem guten Weg und nach dem letzten Aufstieg (und hoffentlich bleibt es wirklich der letzte Aufstieg)wohl auch da, wo sich die Verantwortlichen gesehen haben, nämlichim Mittelfeld der Tabelle mit Kontakt nach oben.
Etwas mehr Konstanz und dann stehen wir noch den ein oder anderen Platz weiter oben ;-)
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Curly** » 02.04.2013 21:50

Stolzer-Borusse hat geschrieben:@Curly**
Na.... Verstehste nu warum du dabei sein darfst :mrgreen:
Wenn da jestanden hätte: Raffinierte Alletkönner... Bild :mrgreen:
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von borussenmario » 02.04.2013 22:31

Europameister 2004 hat geschrieben:... sind wir auf einem guten Weg und nach dem letzten Aufstieg (und hoffentlich bleibt es wirklich der letzte Aufstieg...
Sollten wir jemals nochmal absteigen, würdest Du die Formulierung deines Wunsches bitter bereuen :mrgreen:

Ansonsten stimme ich deinem Beitrag zu. Und das wir uns alle wünschen, dabei noch ab und an etwas schöneren Fussball zu sehen, versteht sich doch von selbst...
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Europameister 2004 » 02.04.2013 22:40

Ich hoffe, wir sind in der Lage, den Verein Borussia Mönchengladbach in der Zukunft nicht noch einmal in der zweiten Bundesliga zu sehen.

Und wenn dieses Horror-Szenario doch eintritt: Wir stehen immer zur Borussia :bmgja: :bmgsmily:
In guten wie in schlechten Zeiten^^
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von HannesFan » 02.04.2013 22:42

Europameister 2004 hat geschrieben:
Ja, wir haben eine sehr starke Saison gespielt, da hat alles gepasst (Spieler, System, Erfolg), es lief mehr oder weniger wie am Schnürchen.
Daraus aber den Anspruch zu stellen, dass es ab jetzt JEDE Saison so läuft, der erschließt sich mir nicht.
Ein wenig entpuppt es sich ja jetzt auch als Daanergeschenk des Fussballgottes
uns direkt vom Hauptabsiegsaspiranten zum CL-Qualifikanten gemacht zu haben, ja
uns sogar gestattet zu haben zumindest phasenweise um die Meisterschaft mitzuspielen.

Vielleicht wär ein knapp errungener sechster Platz schon genug Spass gewesen.
So sind Begehrlichkeiten hier geweckt worden, die nach den bekannten Verlusten an Topspielern wenig mit der Realität zu tun haben....
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Europameister 2004 » 02.04.2013 22:46

Und da brauchen wir eben Geduld und Ruhevon Seiten der Fans.

Es reicht ja aus, wenn in den Medien wie Bild oder Trainer anderer Vereine uns zu Titelkandidaten auserkoren haben - da braucht die Masse an Fans nicht darauf anzuspringen.

Lieber 3 Spielzeiten hintereinander Platz 8 oder Platz 9 als eine Saison Platz 5 und zwei Mal Platz 13 oder 14 und in der Tabelle unten rumgurken.
Das ist für mich auch schon Erfolg.
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Max » 02.04.2013 22:50

[quote="Europameister 2004"]Wir sollten auch aufhören zu träumen und wegen EINER guten Saison nicht gleich Ansprüche ins Unermessliche stellen.
Das machen die Kölner Fans ständig und fallen dick auf die XXX.

Ja, wir haben eine sehr starke Saison gespielt, da hat alles gepasst (Spieler, System, Erfolg), es lief mehr oder weniger wie am Schnürchen.
Daraus aber den Anspruch zu stellen, dass es ab jetzt JEDE Saison so läuft, der erschließt sich mir nicht.

Darum geht es doch den "Kritikern" größtenteils gar nicht. Hier ist doch niemand der verlangt oder erwartet wieder 4. zu werden.

Was man aber erwarten darf ist nach 40 Spielen eine Entwicklung zu erkennen. Wir haben weniger Torabschlüsse als Greuther Fürth...das kann's doch nicht sein. Für mich ist die Entwicklung jedenfalls wichtiger als die Frage ob wir 9. werden (Ziel erreicht) oder 10. (Ziel nicht erreicht).

Und wenn dann sowie dieses Jahr es wohl punktemässig eher einfacher ist wieder nach Europa zu kommen, dann darf man doch etwas mehr erwarten bei einem Spiel gegen Freiburg.

Und das sieht Bonhoff offensichtlich genauso!

Aber ich weiß wir wären ja vor 2 Jahren fast abgestiegen...
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Europameister 2004 » 02.04.2013 22:57

So gesehen ist das Ergebnis umso besser, wenn man bedenkt, mit wie wenig Aufwand die Mannscchaft Punkte gesammelt hat (theoretisch zumindest).

Dass wir vom Spielerischen her ein DEUTLICH ausbaufähiges Spiel nach oben haben, sollte jeder erkennen. Aber möglicherweise in der derzeitigen Verfassung der Spieler nicht umsetzbar....wer weiß, woran das liegen mag.
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von atreiju » 03.04.2013 10:33

Stolzer-Borusse hat geschrieben: Was dir bestimmt bei den drei genannten Vereinen auch aufgefallen ist, das sobald sich da ein Gegner einfach mal hinten reinstellt, läufts bei denen nicht und das Spiel von denen sieht dann eher aus, wie einige Grottenkicks von uns in der letzten Rückrunde. Die drei Vereine werden immer noch als die Kleinen wahrgenommen und so wird auch gegen sie gespielt. Ob diese Klubs in der nächsten Saison, nach dem Abgang einiger STammspieler und ner eventuellen EL Teilnahme noch soviel besser und attraktiver Spielen werden, wie wir es momentan machen, werden wir sehen. Ich glaub das zum Beispiel nicht.
Könntest du mir mal bitte nur 3-5 Spiele nennen, bei denen deine Behauptung bezüglich Mainz und Freiburg zutrifft ? Und selbst wenn, vielleicht gab es tatsächlich diese Saison bei Mainz und Freiburg tatsächlich ca. 5 weniger ansehnliche Spiele, in denen diese beiden Mannschaften es nicht fertig brachten, aus dem Spiel heraus auch mindestens 3 Torchancen oder gefährliche Szenen zu kreieren - im Vergleich zu ungefähr 25-30 recht unansehlichen Partien bei uns, in denen wir aus dem Spiel heraus (keine Standards) weniger bis keine Torchance heraus spielten, ist dies immer noch sehr erfreulich.

Sowohl Mainz als auch Freiburg haben schon öfter in den letzten jahren ihre besten Stammspieler verloren und es trotzdem geschafft, relativ attraktiv zu spielen, ich erinnere hier nur an Mainz, als Holtby, Schürrle, Allagui gingen.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Zudem muss man ja auch ganz klar festhalten, das wir gegen Mainz gewonnen haben, gegen Frankfurt zweimal gewonnen haben und gegen Freiburg zweimal denkbar unglückliche Tore bekommen haben.
Wenns denn nur nach'm Etat gehen würde, dann müssten ja Vereine wie VW, 18,99€, Bremen, Stuttgart oder Hamburg auch meilenweit vor uns stehen... Tun sie das ?
Vielleicht solltest du mal genau hinschauen, welche genauen Unterschiede zwischen unserem Etat, Umsatz etc. und dem der von dir genannten Vereine mit Ausnahme von Wolfsburg tatsächlich noch vorhanden ist. Und bitte vergleiche ausschließlich anhand der tatsächlichen Jahresberichte und nicht anhand von Tabellen hinsichtlich angeblicher Personalkosten und -angeben der Vereine vor der Saison, die in vielen Fällen sehr beschönigend sind. Wir liegen da nicht weit von denen weg, 1899 liegt sogar mit uns auf einem Level, Bremen dürfte diese Saison hinter uns liegen. Stuttgart auch nicht mehr deutlich vor uns, da die den Personaletat unter 36 Mio. drücken mussten.

Und ja, speziell Wolfsburg spielt dahingehend eine unterirdische Saison, juckt mich aber nicht, da nicht mein Lieblingsverein, Hamburg liegt gleichauf mit uns, in Bremen haben wir eine Klatsche bekommen und gegen Stuttgart sogar zuhuase verloren, womit wir bei deiner anderen seltsamen Argumentation wären, denn unabhängig von den direkten Vergleichen und dortigen Ergebnissen, sagt dies eben nichts über die spielerische und fussballerische Leistung über die Saison aus.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Ahsooo... Das is aber der gleiche Bonhof, den du ansonsten ja eher für ne Wurst hälst, den du jetzt als FingerInDieWunde Fachmann darstellst.... Also ich zitiere dich dann mal selber....
Ich finds ja gut, das du deine Meinung überdacht hast, hättest den Rainer aber dann auch mal zwischendurch loben können und nicht nur jetzt urplötzlich, da es dir gerade passt.
juhu, holen wir ein Zitat hervor, reissen es aus dem zusammenhang und konstruieren etwas, leider übersiehst du aber dabei zum einen, dass ich ja genau das an Bonhof kritisiert habe, dass er eben nicht mal klar Stellung bezieht, dass er eben bis zum Hannover-Spiel und seinem Halbzeit-Kommentar nie vorher auch mal Stellung bezog zu Entwicklungen im Spiel und keine klare Kante sprach. Genau das erwarte ich von einem Sportvorstand, genau das macht er jetzt und ich begrüße es. Vorher hat mir genau das gefehlt.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Welcher Trainer schafft das durchgehend mit Erfolg ? Wie sah denn in der letzten Saison der Fuppes der Bayern aus ? War das denn so überragend wie in dieser Saison ? Lag das am zu vorsichtigen Jupp ? Oder gab es für die Bayern vor der Saison 3 elementar wichtige Verstärkungen ?
Der Fussball der Bayern war bereits im letzten Jahr zumeist sehr ansehnlich, die Bayern schossen 77 Tore, hatten ein Torverhältnis von +55 und spielten wahrscheinlich in ca. 25-28 von 34 Spielen ansehnlichen Fussball, dazu der Fussball in der CL - . Selbst die Punktzahl von 73 hätte in den letzten 20 Jahren in mehr als 60% der Jahre zum Titel gereicht. Ich rede übrigens nicht von "Erfolg", sondern von Fussballphilosophie, von einer speziellen Spielweise, nicht von Punkten und Erfolgen, Tuchel und Klopp schaffen dies zum Beispiel fast durchgehend, seit sie in der Bundesliga sind. Ist es so schwierig, diese andere Sichtweise auf die Dinge zu verstehen.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Und wenn da dreimal hintereinander diese Fehler zu Niederlagen führen, beschwörst du doch als einer der ersten das Abstiegsgespenst herauf und machst den Trainer dafür verantwortlich. Übrigens... Bei Frontzeck durften die Spieler Fehler machen und sind dafür nicht aus der Truppe geflogen. Damit warste aber auch nicht einverstanden !
Ich glaube einfach nicht, das Spielentscheidenen Fehler dem Selbstvertrauen zuträglich sind.
Ich sprach hier nicht von spielentscheidenden Fehlern, ich sprach einfach davon, dass Selbstvertrauen (bei Offensivspielern) auch ganz entscheidend dadurch unterstützt wird, dass Fehler einfach dazugehören und akzeptiert werden. Ich sprach auch nicht davon, dass Spieler in der eigenen Hälfte sinnlose Risikopässe spielen oder im Dutzend billiger Spiele verlieren, kurzum, entweder willst du nicht verstehen, was ich meine oder du interpretierst mich völlig falsch und das sogar absichtlich, denn die Zeit unter Frontzeck, speziell in der Hinrunde 10/11 ist Lichtjahre von dem entfernt, was jetzt bei Favre von mir kritisiert wird. Zudem kritisiere ich fast nie einzelne Spieler.

Und ich bin davon überzeugt, dass ein Spieler, der weiss, er darf auch bei Offensivideen Fehler machen und seine Ideen ausprobieren, weil dies gewünscht udn gefordert ist, schneller an Selbstvertrauen gewinnt und kreativer spielt als Spieler, bei denen die oberste Maxime ist, nur keine Fehler machen, lieber weniger Risiko, daraus folgt dann zwangsläufig das Abschieben der Verantwortung auf andere.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Irgendwie hast du den Begriff Übergangssaison noch nicht verstanden. Es ist doch sicherlich nicht Favres Ziel dauerhaft ne Mannschaft auf den Platz zu schicken, die wirkliche Schwierigkeiten hat das Mittelfeld zu überbrücken. Daran wird gearbeitet werden. Dafür braucht es vielleicht noch den einen oder anderen Neuzugang, der momentan vielleicht noch nicht verfügbar ist.
Jaja, dieser herrliche Begriff "Übergangssaison" - vielleicht verstehst du ja auch den Begriff völlig falsch und ich richtig. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Begriff für mich das Unwort des Jahres in Sachen Borussia Mönchengladbach ist, weil es in meinen Augen jede Saison in der Bundesliga um sehr viel geht, es um Punkte, Plätze, Gelder, Abstieg, Qualifikationen für Europa etc. geht, sowie eben darum, mit seinem Fussball Herzen zu gewinnen und auch ein Image zu erhalten.

Aber wenn ich diesen Begriff für mich definiere, dann bedeutet dieser für mich eine Saison, in der nach einer sehr erfolgreichen Saison, ein Fundament gelegt wird, spielerisch, taktisch und fussballerisch, um kurz- mittelfristig wieder an diese Saison anknüpfen zu können. Damit einhergehend wird akzeptiert, dass eine Platzierung zwischen 6 und 10 heraus kommen kann in unserem Fall. Sie bedeutet aber für mich nicht, dass bei Investitionen von über 30 Mio. € spielerische Armut herrscht, kaum Torchancen erspielt werden und die Fans fussballerisch auf fast alles verzichten müssen. Es bedeutet für mich auch, dass innerhalb der Saison eine klare Weiterentwicklung erkennbar wird zum positiven.

Und jetzt kommt für mich der Hauptpunkt, die inzwischen eindeutige Erkenntnis, dass wir wohl zwei, eher drei weitere Neuzugänge brauchen, um die eklatanten spielerischen und Geschwindigkeitsdefizite, die ja auch die Führung erkannt hat, zu beheben. Dies zeigt doch, dass diese "Übergangssaison" als solche eben gescheitert ist, weil quasi neu aufgebaut werden muss, es ist eben nicht das gelungen, was geplant war, der Plan ist eben nicht aufgegangen, sondern muss deutlich nachgebessert werden. Bei einer Übergangssaison muss in meinen Augen nicht grundlegend neu aufgebaut werden, sondern höchstens ein klein wenig nachjustiert werden.
Stolzer-Borusse hat geschrieben: Wo ich mir sicher bin ist, das Favre momentan die Mannschaft auf den Platz schickt, von der er sich den größtmöglichen Erfolg verspricht. Und da zählt erstmal jeder Punkt, jeder Tabellenplatz weiter vorne.
Tja - und damit sage ich: Quod erat demonstrandum.

Wie ich geschrieben habe, geht es dir und vielen anderen, immer wieder darum am Ende, mit der Begründung " wir haben 38 Punkte, wir sind auf einem einstelligen Tabellenplatz" sowie diesem Begriff "Übergangssaison", der für einige hier fast alles entschuldigt, darum, dass euch dies reicht und damit alles o.k. ist.

Mir und manchen anderen hier geht es aber um die spielerische, fussballerische Weiterentwicklung, die Spielweise an sich - und ich bin eben überzueugt davon, dass dauerhafter fussballerischer Erfolg in der Bundesliga (damit meine ich für uns ein mittelfristiges Festsetzen in den Top 8 der Liga mit Fokus auf Platz 4-8) nur möglich ist, wenn eine Mannschaft auch die dafür notwendige spielerische und fussballerische Klasse mitbringt und auf dem Platz umsetzt und gerade eben auch gegen tieferstehende Mannschaften Chancen erspielen kann.

Wir werden da nicht zusammen kommen, weil deine und auch HL's und Hannesfan's Sicht der Dinge und Bewertungsmaßstäbe grundlegend unterschiedlich sind. Ich akzeptiere eure Sicht der Dinge, verstehe sie auch, kann sie aber nicht nachempfinden. Bei euch habe ich manchmal das Gefühl, ihr wollt die andere Sichtweise weder akzeptieren noch verstehen, nachempfinden müsst ihr sie genauso wenig wie ich umgekehrt.

Edit: Zwei kleinere persönliche Spitzen entfernt, sorry, die mussten nicht sein.
Zuletzt geändert von atreiju am 03.04.2013 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Tobe

Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von Tobe » 03.04.2013 11:14

Großes Kompliment an Atreju und Stolzer Borusse!
Man kann eure Diskussion echt als Lehrbeispiel für Fußballforen ins Netz stellen! :anbet:
Eigentlich überflüssig selbst noch was zu schreiben, ihr deckt alles bestens ab und das in einer Weise, wie Diskussionen mE zu führen sind!
Macht Spaß zu lesen, großer Sport! :bmgsmily:
AlanS

Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von AlanS » 03.04.2013 11:43

Schließe mich mal Tobe an ...

@atreiju

Ich sehe es wie du. Besonders prägnant diese Aussage:
atreiju hat geschrieben:Und jetzt kommt für mich der Hauptpunkt, die inzwischen eindeutige Erkenntnis, dass wir wohl zwei, eher drei weitere Neuzugänge brauchen, um die eklatanten spielerischen und Geschwindigkeitsdefizite, die ja auch die Führung erkannt hat, zu beheben. Dies zeigt doch, dass diese "Übergangssaison" als solche eben gescheitert ist, weil quasi neu aufgebaut werden muss, es ist eben nicht das gelungen, was geplant war, der Plan ist eben nicht aufgegangen, sondern muss deutlich nachgebessert werden. Bei einer Übergangssaison muss in meinen Augen nicht grundlegend neu aufgebaut werden, sondern höchstens ein klein wenig nachjustiert werden.
Dazu passend:
atreiju hat geschrieben:und ich bin eben überzueugt davon, dass dauerhafter fussballerischer Erfolg in der Bundesliga (damit meine ich für uns ein mittelfristiges Festsetzen in den Top 8 der Liga mit Fokus auf Platz 4-8) nur möglich ist, wenn eine Mannschaft auch die dafür notwendige spielerische und fussballerische Klasse mitbringt und auf dem Platz umsetzt und gerade eben auch gegen tieferstehende Mannschaften Chancen erspielen kann.
Witzigerweise habe ich genau zu diesem Thema, dass du hier möglicherweise ungewollt und unterschwellig ansprichst, im Eberl-Thread gefragt, worauf eigentlich bei Scouten von Spielern hauptsächlich geachtet wird.
Du sprichst in deinen Ausführungen ja auch das fehlende Tempo in unserem Spiel an. Eigentlich unvorstellbar, gibt es doch heute Datenbanken und technische Hilfsmittel, mit denen man sich über solche Details informieren kann. Ebenso ist es auch mir ein Rätsel, warum schon viele Jahre bei unserer Borussia ein technisch doch eher unterdurchschnittlicher Fußball geboten wird. Letztes Jahr war da wohl ein Ausrutscher, um Eberls Wortschatz zu gebrauchen.
Worauf legen also unsere Scouts Wert, wenn sie Spieler beobachten - und worauf legen die Wert, die diese Spieler dann verpflichten?
atreiju
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von atreiju » 03.04.2013 12:17

@AlanS:

Ich glaube nicht, dass es am fehlenden Scouting liegt, speziell nicht in dieser Saison. Ich bin sogar überzeugt, dass die Verantwortlichen dies genau so sehen und in erster Linie Spieler suchen, die technisch, aber auch vom Tempo her eine Verbesserung sind, aber die suchen leider fast alle inzwischen. Früher war es sicher auch oft eine Frage des Budgets und auch eine Frage der Perspektiven, die der Verein bieten konnte. Vielleicht war es vor Favre auch so, dass die Prioritäten der Trainer der Borussia woanders lagen. Ich finde es gut, dass jetzt da eine echte Philosophie gelebt wird.

Manche Neuzugänge der Vergangenheit kamen eben auch unter ganz speziellen Vorzeichen, bei denen es in erster Linie darum ging, akute Probleme zu beheben.

Wenn ich unsere Verpflichtungen anschaue, dann hat Xhaka in Basel ein sehr hohes technisches Niveau gezeigt und das Spiel mit seinen Pässen oft sehr schnell gemacht. Warum er bei uns bisher so überhaupt nicht Fuß gefasst hat, ist für mich das größte Rätsel dieser Saison, zumal ich von seiner Verpflichtung voll überzeugt war. Deshalb kann und will ich hier auch niemandem einen Vorwurf machen.

Auch de Jong galt als technisch starker Stürmer, gut, was die Schnelligkeit betrifft, da bin ich zwiegespalten, er kann zwar ein hohes Tempo erreichen, braucht aber dafür etwas Anlauf - unabhängig dvaon hat de Jong sehr viele Stärken, nur kommen sie bisher aufgrund unseres Spielsystems aktuell nicht so zum Tragen. Vielleicht braucht er einfach einen Stürmer an seiner Seite, der ihm durch Tempo, Schnelligkeit und Bewegung Platz verschafft. Bei uns fehlt ihm dieser (noch). Mlapa ist schnell, technisch stark, aber die Koordination von beidem sowie die Konzentration fehlt noch, auch Hrgota ist durchaus schnell, technisch versiert, aber da fehlt es an robustheit.

Und Dominguez ist sicher ein IV, der technisch versiert ist. Er muss sich sicher beim Spielaufbau noch verbessern, aber technische Grundlagen und auch Schnelligkeit sind schon da.

Ich mag nicht beurteilen, ob und inwieweit manche Gerüchte bezüglich Favre stimmen, dass er eben durchaus kurz vor einem Wechsel stand, die Planungen daher mehr von Eberl gemacht wurden oder ob es auch daran lag, dass der ein oder andere Typ Spieler absagte und kein Plan B für uns verfügbar war. Wichtig ist, dass wir daraus lernen und in zukunft besser werden. Garantien gibt es auf dem Transfermarkt nicht.

Kurzum, wir spielen finanziell leider auch nicht in einer Liga, bei der unser Scouting die eierlegende Wollmilchsau zu einem bezahlbaren Preis finden kann. So viele Spieler, die all das mitbringen, finden sich nicht auf dem markt, zumindest nicht auf dem, bei dem wir erfolgreich sein können. Da muss es eben unser Ziel sein, unsere Ausgangssituation Schritt für Schritt zu verbessern, uns auch einen Namen zu machen und schneller (in der Entscheidung und der Entdeckung) zu sein als andere.

Und ich glaube auch, dass es für einen Verein, der einmalig und plötzlich eine sehr große Summe investieren kann, dies viel schwieriger ist und auch damit fehlerbehafteter als für Klubs, die das regelmäßig machen und sich auch mehr Flops in der Kategorie leisten können.
a.simonsen
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Re: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Beitrag von a.simonsen » 03.04.2013 12:32

@atreiju: :daumenhoch: :daumenhoch: , klasse analysiert
Gesperrt