Lucien Favre

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Favre-Beobachter
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 26.11.2011 17:34

lutzilein hat geschrieben:Hast du dazu ne Quelle? Imho war das die Meinung von Heidenheimer und FavreBeobachter! Die Frage habe ich letzte Woche schon aufgeworfen!
Nein, ich sehe das auch so, dass man früher wechseln sollte. Habe letzte Woche lediglich angemerkt, dass mit Stranzl schon in der 1HZ gewechselt wurde, und dass der 3. Wechsel oft ganz am Ende stattfindet, falls der Torhüter sich noch verletzen sollte. Da blieb nur ein Wechsel, und der ist für Boba reserviert. Aber Favre entschied sich gegen Bremen wohl dafür, Hanke drin zu lassen, damit er vielleicht ein Tor schiesst, bzw. Herrmann länger spielen zu lassen um ihn weiter aufzubauen.

Aber gestern hätte er ruhig früher wechseln können, zumal Reus angeschlagen war. Das verstehe ich auch nicht wirklich. Grundlos wird er nicht so spät wechseln, aber mir fällt kein wirkliches Argument für seine späte Wechsel ein. :hilfe:
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BMGFreak600
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von BMGFreak600 » 26.11.2011 17:40

Favre-Beobachter hat geschrieben:Grundlos wird er nicht so spät wechseln, aber mir fällt kein wirkliches Argument für seine späte Wechsel ein. :hilfe:
Weil Favre absoluter Perfektionist ist und er ungern etwas ändert, das funktioniert. Und wechsel können zwar neuen Schwung bringen, aber genauso auch die Ordnung durcheinander bringen. Und ein 0:3 ist nunmal vor allem aus Trainersicht, besser als ein 1:4.
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Volker Danner
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Volker Danner » 26.11.2011 17:49

wechseln.. das sagt sich nach einem 5:0 oder nem 3:0 hinterher und beim resümieren ganz leicht.. LuLu ist in seinem inneren ein befürworter der Jugend, des Offensivspiels und auch für Veränderungen.. aber nur wenn es nötig ist, was den letzten punkt meiner ausführungen betrifft..

wenn Wechsel von nöten sind hat der Romand schon einiges geschick bewiesen..
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 26.11.2011 18:25

Vielleicht hält Favre nicht viel von Kurzeinsätzen zwecks Aufbau von Ersatzspieler, und wir überschätzen ein wenig den psychologischen Wert eines solchen 20-30 Minuten Einsatzes für den Ersatzspieler. Vielleicht sind Spieler da zu übermotiviert, müssen zeigen was sie können und haben nur 20-30 Minuten Zeit dafür, und vergessen ein wenig das Kollektiv, weil sie sich unteranderem auch selbst profilieren wollen. Und daher trennt Favre einfach streng zwischen Training und Spiel. Im Training muss man sich anbieten, sich weiterentwickeln und auch Selbstvertrauen holen, und wenn man bereit ist für einen Stammplatz wird man dann richtig aufgebaut und zwar mit einem 90-Minuten Einsatz, und holt sich so den letzten Tick an Selbstvertrauen. Für Favre scheint im Spiel selbst fast kein Platz zu sein für etwas anderes als der gegenwärtige Erfolg. Und er scheint sehr darauf bedacht zu sein die Harmonie und Eingespieltheit in der Stammelf nicht stören zu wollen, das Spiel nicht zu irritieren. Wechsel also nur wenn es etwas bringt, und zwar im Spiel selbst und nicht für die Zukunft (Ersatzspieler aufbauen), dafür ist das Training da. Zudem ist er ja sogar beim Stand von 5-0 noch voll engagiert, und perfektionistisch. Ich glaube er handelt in diesen momenten bewusst als Vorbild. Wechsel sind nur da um Korrekturen vorzunehmen und das Spiel zu verbessern, um Verletzte zu ersetzen und Zeit zu schinden, aber nicht ausschliesslich um einen Ersatzspieler aufzubauen. Das ist wohl auch als Zeichen an die Spieler auf dem Feld zu verstehen. Bis zum Abpfiff dem Erfolg verpflichtet....
Zuletzt geändert von Favre-Beobachter am 26.11.2011 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Kaste
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Kaste » 26.11.2011 19:37

Favre-Beobachter hat geschrieben:Vielleicht hält Favre nicht viel von Kurzeinsätzen, und wir überschätzen ein wenig den psychologischen Wert eines solchen 20-30 Minuten Einsatzes für den Ersatzspieler. Vielleicht sind Spieler da zu übermotiviert, müssen zeigen was sie können und haben nur 20-30 Minuten Zeit dafür, und vergessen ein wenig das Kollektiv, weil sie sich unteranderem auch selbst profilieren wollen.
Na und? Wann wenn nicht dann kann man das Risiko eingehen? Auf der anderen Seite kann doch ein junger Spieler in so einer Sitiation ohne Druck genau so gut über sich hinauswachsen.

Ansonsten halte ich es mit Volker, Favre hat bei seinem Wechseln durchaus auch schon Geschick bewiesen, wenn es für das Spiel und nicht für den Ersatzspieler wichtig war. Ich glaube, wir hatten sogar auch schon einen Doppelwechsel zur Pause unter Favre. Wenn es das Spiel erfordert, handelt er auch. Aber das ist ja nicht so häufig notwendig geworden, da schien es mir wichtiger das Mannschaftsgefüge zu schützen.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 26.11.2011 20:08

Kaste hat geschrieben:Na und? Wann wenn nicht dann kann man das Risiko eingehen?
Habe ich ja weiter unten geschrieben: Als Zeichen an die Spieler auf dem Platz, dass man bis zum Abpfiff und selbst bei 5-0 Führung alles für den Erfolg macht und nicht einen Millimeter nachlässt. Da kann man als Trainer und als Vorbild ja kaum Risiko eingehen, selbst bei einem 5-0. Es geht da wohl ums Prinzip. Wobei Risiko da natürlich schon ein etwas übertriebenes Wort ist. Die Ersatzspieler haben ja auch Qualität.
Kaste hat geschrieben:Auf der anderen Seite kann doch ein junger Spieler in so einer Sitiation ohne Druck genau so gut über sich hinauswachsen.
Das stimmt natürlich auch. Aber das was wir hier machen ist ja theoretische Spekulation. Keine Ahnung was für Erfahrungen Favre da gemacht hat. Anscheinend sind da für Favre die Argumente für frühe Einwechslungen zweckes Aufbau von Ersatzspieler selbst bei hoher Fürhung und kontrolliertem Spiel nicht gut genug. Vielleicht spielt ein Einwechselspieler, der bei einer hohen Führung reinkommt gemäss Favres Erfahrungen erst recht etwas mehr für sich, um sich zu zeigen.

Am besten jemand fragt mal den Monsieur nach dem Training! :idea:
.
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shio
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von shio » 26.11.2011 20:22

Favre-Beobachter hat geschrieben:Das ist wohl auch als Zeichen an die Spieler auf dem Feld zu verstehen. Bis zum Abpfiff dem Erfolg verpflichtet....
:daumenhoch:
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von sandrad » 26.11.2011 21:55

Never change a winning team.

Naja, Englisch kann er ja zwar nicht, der Trainer, wie wir seit gestern wissen. "was heisst eigentlich understatement (sprich: ander steitment) auf Französisch, Herr Favre? " .."isch weiss ausch nischt, autre avis?? andere Meinung??" :o
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 26.11.2011 22:54

@FaBeo @Kaste

Ich denke eigentlich auch, dass bei solchen klaren Spielständen früher gewechselt werden hätte sollen. Nun habe ich mich aber gefragt, was Favre dazu bewegen könnte, solche "Backup-Aufbauwechsel" nicht zu vollziehen.
Am logischsten erscheint mir dabei der Gedanke, dass er mögliche Unruhen vermeiden möchte, für den Fall, dass ein Backup bei seinem 30-min-Einsatz eine richtig überragende Leistung zeigen sollte. Dann kämen Diskussionen auf und der bisherige Backup könnte berechtigte Ansprüche auf einen Startelfplatz stellen.
Handhabt Favre seine Wechsel wie bisher, bleiben solche Diskussionen aus.
Diese Erklärung erscheint mir plausibel. Ich würde trotzdem nicht so handeln, denn ich halte die Spielpraxis und das Gefühl der Nähe zur Mannschaft für die Backups für eminent wichtig - und ich bin eh ein Freund der eher häufigen (taktisch bedingten) Spielerwechsel (so wie es Heynckes und Schaaf handhaben).
Irgendwie passt dieses Festhalten an DIE Stammelf doch auch nicht zu Favres Polyvalenz-Denken ....
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Jagger1
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Jagger1 » 26.11.2011 23:01

Das war gestern ein Grottenkick! Warum ist Lulu immer noch hier Trainer???? Im Vergleich zur Vorsaison und seinem Vorgänger haben wir ein schlechteres Resultat eingefahren - Lulu Flasche leer?????























:lol: :lol: :lol:
boAndi1
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von boAndi1 » 26.11.2011 23:07

AlanS hat geschrieben:@FaBeo @Kaste

Ich denke eigentlich auch, dass bei solchen klaren Spielständen früher gewechselt werden hätte sollen. Nun habe ich mich aber gefragt, was Favre dazu bewegen könnte, solche "Backup-Aufbauwechsel" nicht zu vollziehen.
Am logischsten erscheint mir dabei der Gedanke, dass er mögliche Unruhen vermeiden möchte, für den Fall, dass ein Backup bei seinem 30-min-Einsatz eine richtig überragende Leistung zeigen sollte. Dann kämen Diskussionen auf und der bisherige Backup könnte berechtigte Ansprüche auf einen Startelfplatz stellen.
Handhabt Favre seine Wechsel wie bisher, bleiben solche Diskussionen aus.
Diese Erklärung erscheint mir plausibel. Ich würde trotzdem nicht so handeln, denn ich halte die Spielpraxis und das Gefühl der Nähe zur Mannschaft für die Backups für eminent wichtig - und ich bin eh ein Freund der eher häufigen (taktisch bedingten) Spielerwechsel (so wie es Heynckes und Schaaf handhaben).
Irgendwie passt dieses Festhalten an DIE Stammelf doch auch nicht zu Favres Polyvalenz-Denken ....
Wenn sein verhalten nicht zu ihm passt,wird es schon seine Gründe haben die nur er weis.In der Rückrunde wird vielleicht alles anders,aber immoment vertraut er halt nur den Stammspielern u.will in keinem Spiel etwas anbrennen lassen in den letzten Min.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 27.11.2011 00:48

AlanS hat geschrieben:Ich denke eigentlich auch, dass bei solchen klaren Spielständen früher gewechselt werden hätte sollen. Nun habe ich mich aber gefragt, was Favre dazu bewegen könnte, solche "Backup-Aufbauwechsel" nicht zu vollziehen.
Am logischsten erscheint mir dabei der Gedanke, dass er mögliche Unruhen vermeiden möchte, für den Fall, dass ein Backup bei seinem 30-min-Einsatz eine richtig überragende Leistung zeigen sollte. Dann kämen Diskussionen auf und der bisherige Backup könnte berechtigte Ansprüche auf einen Startelfplatz stellen.
Handhabt Favre seine Wechsel wie bisher, bleiben solche Diskussionen aus.
Diese Erklärung erscheint mir plausibel. Ich würde trotzdem nicht so handeln, denn ich halte die Spielpraxis und das Gefühl der Nähe zur Mannschaft für die Backups für eminent wichtig - und ich bin eh ein Freund der eher häufigen (taktisch bedingten) Spielerwechsel (so wie es Heynckes und Schaaf handhaben).
Irgendwie passt dieses Festhalten an DIE Stammelf doch auch nicht zu Favres Polyvalenz-Denken ....
Also, ich denke, dass Favre genau dorthin will, wovon Du immer sprichst: Möglichst viele Spieler vom eigenen Nachwuchs, direkt in der Stammelf und auch als Backup, dazu möglichst ausgeglichener Kader insgesamt und so Rotation ohne Qualitätsverlust, wobei nicht nur der Faktor Müdigkeit oder Trainingswochenform bestimmt wer spielt, sondern auch welcher Spieler taktisch gegen den nächsten Gegner besser passt.

Das ist natürlich absolut der Idealfall, und das angestrebte Ziel. Aber man ist noch nicht so weit. Diese Entwicklung braucht wirklich viel Zeit.

Vor allem steht dieses Jahr auch unter dem Stern, die vielen jungen Backups an die Stammelf heran zu führen. Ich glaube der Abstand ist noch da. Bei Brouwers-Stranzl oder Nordtveit-Marx natürlich nicht. DeCarmargo zu Hanke usw auch nicht wirklich. Aber danach schon. Ich glaube, dass Leckie, Otsu, Zimmermann und Rupp alle grosses Potenzial haben, aber dass sie der Mannschaft erst in der Rückrunde helfen können. Und dann kann man sie auch für taktische Zwecke verwenden. Leckie und Reus und Herrmann sind extrem schnell, z.B. als Konter gegen Bayern. Rupp ist stark im Kurzpassspiel und Otsu im 1gegen1, z.b. gegen Gegner die mehr hinten stehen und dicht machen. Zimmermann und Wendt sind die offensiveren AV, und werden bei Weiterentwicklung noch wichtiger werden, v.a. wenn sie defensiv im Training besser geworden sind.

Ich glaube wirklich, AlanS, dass Eberl und Favre genau dorthin wollen, wo Du eigentlich schon sein willst, und ich eigentlich auch. Wir sind ja alle irgendwie Fussballromantiker.

Daher hast Du natürlich recht damit, dass Favre bei den Wechseln eigentlich gegen seine Überzeugung handelt, und zu sehr auf eine Stammelf fixiert ist, aber das liegt eben auch daran, dass der Kader noch nicht so homogen ist, man arbeitet aber darauf hin.

Natürlich hast Du auch recht damit, dass bei einer grossen und kontrollierten Führung, man diesen Spieler schon mehr Einsatzzeit geben könnte. Das würde ja genau diese Entwicklung beschleunigen, v.a. mental. Aber scheinbar gibt es da eben Argumente die dagegen sprechen. Dein Argument mit der Unruhe wenn jemand überzeugt, halte ich aber für nicht sehr wahrscheinlich, bzw. nicht als Hauptgrund.

Ich denke, dass es am ehsten damit zu tun hat, dass Favre nur wechselt wenn es auch wirklich das Spiel verbessert, oder wenn jemand verletzt ist, oder müde ist und ein gleichwertiger Ersatz draussen ist. Aber nicht um einen einzelnen Spieler aufzubauen. Vielleicht ist das ein inneres Prinzip von ihm. Man muss nur mal schauen wie er selbst noch in der 90. Minuten bei 5-0 Führung draussen nocht korrigiert und manchmal sogar wütend abwinkt.

Vielleicht weiss er aus seiner Erfahrung auch, dass er das vorleben muss, dieses 100%, immer, auch bei 5-0 Führung.

Und ich denke eben, dass die Spieler genau wissen, was hinter einer Einwechslung steht. Sprich, wenn Favre einen Spieler für die letzten 30 Minuten einwechselt um ihn aufzubauen, dann kapieren die das schon auf dem Feld. Und das ist dann auch irgendwie ein Zeichen am Team nicht mehr 100% gehen zu müssen.

Aber das alles erklärt trotzdem nicht, wieso man Reus gestern nach dem 3-0, bzw. spätestens nach 60. Min nicht rausgenommen hat, sondern erst nach 85 Minuten!? Verletzung unterschätzt? Wer weiss?
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 27.11.2011 01:19

Favre-Beobachter hat geschrieben:Und ich denke eben, dass die Spieler genau wissen, was hinter einer Einwechslung steht. Sprich, wenn Favre einen Spieler für die letzten 30 Minuten einwechselt um ihn aufzubauen, dann kapieren die das schon auf dem Feld. Und das ist dann auch irgendwie ein Zeichen am Team nicht mehr 100% gehen zu müssen.
Schön zu lesen, dass du meine Gedanken verstehst und wohl auch teilst.
Nur in deiner obigen Aussage gehe ich nicht konform mit dir. Ich würde in so einem zur Diskussion stehenden Wechsel ein Signal an die ausgewechselten Spieler und an den anderen Teil der Mannschaft sehen, das sagt, da sind noch andere da, die genau so stark sind, die auch spielen könnten, um solche Siege einzufahren.
Gerade bei so wirklich starken Auftritten wie den beiden letzten ergibt sich doch dazu eine wunderbare Gelegenheit, weil die stark spielenden ausgewechselten Spieler mehr Verständnis für die Auswechslung hätten. Es gäbe also kein "böses Blut". Daher irritiert mich Favres Handhabe.
Favre-Beobachter
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 27.11.2011 01:46

Stimmt schon, die Spieler können eine solche Einwechslung auch als Konkurrenz verstehen, dieser Druck würde die Leistung sogar steigern. Aber das funktioniert nur dann, wenn der eingewechselte Spieler wirklich auch schon ernsthafter Konkurrent ist. Ich glaube eben wirklich, dass die Spieler genau spüren, ob der eingewechselte Spieler wirklich schon ein ernsthafter Anwärter auf den Stammplatz ist.

Als Trainer muss man ja authentisch sein, man kann nicht so tun als ob ein Spieler für den Stammplatz in Frage kommt, wenn es nicht so ist. Ich glaube wirklich die anderen merken das, und interpretieren einen solchen Wechsel als "das Spiel ist im Sack".

Aber vielleicht gibt Favre solchen Backups auf eine andere weise zu verstehen, dass sie wichtig sind, und auf gutem Wege, ohne dafür eine Geste wie eben einen 30 Minuten-Einsatz, zu benötigen.

Zu jedem Spieler eine ständige, offene und ehrliche Kommuniktation über seine Stärken und Schwächen, ist da glaube ich viel wichtiger.

Vielleicht gibt es ja sogar eine Erklärung von Favre an die Spieler, dass ein Fehlen von solchen 30-Min-Einsätzen nichts bedeutet, und dass wenn jemand konstant besser ist im Training als der bisherige Stammspieler, die Belohnung direkt ein 90. Minuten Einsatz ist. Im Training und in den Gesprächen sehen ja die Spieler wie weit sie davon entfernt sind.
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 27.11.2011 01:58

Favre-Beobachter hat geschrieben:Vielleicht gibt es ja sogar eine Erklärung von Favre an die Spieler, dass ein Fehlen von solchen 30-Min-Einsätzen nichts bedeutet, und dass wenn jemand konstant besser ist im Training als der bisherige Stammspieler, die Belohnung direkt ein 90. Minuten Einsatz ist. Im Training und in den Gesprächen sehen ja die Spieler wie weit sie davon entfernt sind.
Dann wären wir bei meiner Ausgangsaussage - und es geht letztendlich darum, für Ruhe innerhalb des Kaders zu sorgen.
In deiner Ausführung steckt nicht wenig Zündstoff, denn sie impliziert die Möglichkeit, dass die Backups, also die gesamte zweite Reihe, leistungsmäßig (noch) zu weit entfernt ist von den Stammspielern. Das bedeutet, dass die Kaderzusammenstellung alles andere als ideal war - und sehr risikoreich.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 27.11.2011 02:18

... ich glaube tatsächlich, dass der Kader (noch) nicht so homogen ist, und dass man sich sogar bewusst für diesen Weg entschieden hat. Man hat gestandenere Spieler wie Matmour, Idrissou und Levels abgegeben, und mehr Potenzial geholt wie eben Leckie, Rupp, Zimmermann und Otsu, wobei aber Matmour, Idrissou und Levels gegenwärtig wohl noch besser sind als diese Jungen, aber mit einigen Monaten an Trainingsarbeit mit den Jungen man einen Mehrwert im Kader hat. Wenn man als Verein nicht steinreich ist, muss man solche Wege gehen. Matmour, Idrissou und Levels wären ja nicht nur sportliche Stagnation sondern kosten auch mehr an Gehalt, und man kann sie dann auch später nicht für mehr Geld verkaufen, oft wird dann nicht mit solchen verlängert und sie gehen ablösefrei. Während unter jungen Spieler mit Potenzial es immer wieder solche gibt, die sich wirklich sehr gut entwickeln, den Verein so sportlich weiter bringen und dann einmal gewinnbringend verkauft werden. Etwas Risiko ist immer dabei. Aber das ist in der Geschäftswelt nun mal so.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von bulwei » 27.11.2011 06:14

Hab schon irgendwie Angst vor der Stunde wo er uns verlässt,momentan für mich unvorstellbar,was soll danach noch kommen?
Aber vieleicht wird er hier ,,Steinalt´´,wie Wenger in Arsenal oder Ferguson bei Manu,für mich ist der Mann einfach nur Klasse,ein Fachmann durch und durch.
Wenn ich nur daran denk das Effe ihm erklären wollte wie er zu trainieren hat,ich kann da noch nicht mal lachen,nur den Kopf schütteln,nun ja das aber nur nebenbei,wollen wir schnell wieder vergessen,die Zeit war schlimm genug.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Svizzero » 27.11.2011 09:05

Beim FC Zürich war es eigentlich ganz ähnlich: Es dauerte recht lange, bis die jungen Spieler Einsätze bekamen, als es dann aber los ging, da staunte männiglich, wo denn der gute Herr Favre all die Junioren aus dem Hut zauberte. Da tauchte plötzlich Namen auf, von denen bis dato niemand gehört hatte.
Es wird auch in Mönchengladbach so ablaufen, aber die Spieler müssen sich ihre Einsätze mit Top-Leistungen im Training verdienen. Jugend allein ist kein Argument.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von cris10 » 27.11.2011 09:42

Bei der Hertha war es so, dass Lustenberger in der Hinrunde nach seiner Verpflichtung einige Kurzeinsätze hatte. In der Rückrunde hat er dann 15 von 17 Spielen von Beginn weg gemacht.

Favre hat aber auch registriert, dass man in Deutschland extremst resultatorientiert denkt und dabei immer alle möglichen Statistiken zur Beurteilung der Qualität herbeizieht. Wenn man also durch Fehler eines Nachwuchspielers den einen oder anderen Gegentreffer kassiert, beeinflusst das sofort die Gesamtleistung negativ. Auch wenn man dadurch keine Punke verliert. Vielleicht ist das ein Ansatz warum er diese Wechsel nicht vornimmt. Wenn aber ein Spieler so nahe an der ersten Elf ist, wie damals Lustenberger, bekommt er seine Einsätze, da dadurch das Risiko von gravierenden Fehlern wesentlich kleiner ist.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Lateralus » 27.11.2011 10:05

Ich wollte kurz anmerken, dass ich diese ironischen und nicht ernst gemeinten "Favre raus"-Witze mittlerweile etwas über habe.
Ich weiß nicht, wie ihr das seht.
Ansonsten: Weiter bitte.
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