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von atreiju » 09.12.2010 17:49
1.) Mal zu dem Thema AG:
Da wird hier aber ungeheuer viel Unsinn verzapft. Die Initiative spricht ja ganz bewusst vom Modell Bayern München - Dort gibt es den verein, der nach wie vor ein e.V. ist und eben die Profilizenzspielerabteilung, die AG, zu der inzwischen auch die Basketballabteilung gehört. Wobei man präzisieren muss, dass es eigentlich keine AG sondern eine KgaA ist also eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Diese umwandlung bedeutet zunächst einmal nur, dass eben auch entsprechende Strukturen wie bei einer AG geschaffen werden, der Verein kann im Besitz sämtlicher Aktien bleiben, aber es gibt dann eben einen Vorstand und einen gewählten Aufsichtsrat. mit der Schaffung einer AG nahc Vorbild des FC Bayern hat man die Möglichkeit sich strategische Partner zu suchen, wie bei den Bayern eben Audi, Allianz, Adidas, die sich direkt über aktien am Verein beteiligen und eine Minderheitsbeteiligung haben. Laut aktuellen deutschen Statuten müssen sowieso 50+1-Aktien in vereinsbesitz bleiben. Aber was wäre schlecht daran, wenn sich Wirtschaftspartner finden, die bereit sind, für 5-10% der aktien eine Summe von x mio. € zu zahlen. Adidas hat für 10% beim FCB schlappe 100 Mio. € hingelegt, ich wäre ja schon froh, wenn wir für 10% 25 Mio. bekommen....Vergleiche mit Engalnd sind daher hanebüchen, zu behaupten Hoeneß wäre immer gegen eine AG gewesen, sind völlig absurd, er war nur gegen einen offiziellen Börsengang. Und wenn die Struktur so ist, wie beim FCB, dann hat der verein auch quasi kein risiko, denn wenn ein Investor seine Aktien loswerden will, dann muss er sich selber einen neuen Käufer suchen
2.) Hier wird ständig davon geredet, die Initiative hätte kein klares Konzept, solle Namen nennen, Investoren, Geldbeträge etc. p.p. Diese Forderung ist doch absurd, denn das können sie gar nicht. Selbst wenn die Satzungsänderungen durchkommen, heißt das doch noch lange nicht, dass dann diese Initiative bestimmen kann, wer welche Posten oder positionen einnimmt, die müssen dann auch gewählt werden. Und solange die Strukturen nicht verändert sind und somit die Basis geschaffen ist, damit die Initiative weitergehende Konzepte entwickeln kann, solange können sie doch gar nicht konkrete namen nennen. Mal ganz davon abgesehen, dass es fatal wäre gegenüber möglichen Interessenten oder investoren, wenn man diese Gedankenspiele jetzt veröffentlichen würde, weil das schlicht gegen jegliche Geschäftspraxis verstößt. Solche Forderungen zeigen mir nur, dass einige hier offensichtlich weder verstanden haben, worum es der initiative geht, noch Ahnung davon haben, wie heutzutage in der Wirtschaft gearbeitet wird und wie wichtig da auch das Thema Diskretion ist. Zudem frage ich jetzt mal, wo ist denn das klare konzept der jetzigen Vereinsführung, wo sind da denn konkrete Zahlen, z.B. über die Projekte Museum und Hotel, wo die ziele für die nächsten 5 Jahre etc. und schaut man eben die letzten 5-10 Jahre an und sieht das ergebnis, das da wohl ende der saison Abstieg heißt, dann ist das sehr dünn.
3.) Mir gibt zu denken, dass nicht nur die Initiative, sondern eben auch Leute wie Berti Vogts erklären, dass sie mehrfach versucht haben mit dem jetzigen vorstand über ideen, Weiterentwicklungen, Prozesse etc. zu sprechen, aber stets auf taube Ohren gestoßen sind. Es mag ja sein, dass die Borussia sich in den letzten 10 jahren unter Königs und Schippers wirtschaftlich positiv entwickelt hat, aber keiner von uns kann mit Garantie sagen, dass es nicht noch besser möglich gewesen wäre. diverse sportliche fehlentscheidungen in Sachen Trainer- und Spielerverpflichtungen, die den Verein massiv Geld gekostet haben, sind da nur ein Bestandteil, auch die Nichtvermarktung des Stadionnamens (auch wenn das einige begrüßen). Und es ist ja wohl auch unumstritten, dass lange Zeit bemängelt wurde, dass es im Vorstand an sportlicher Fachkompetenz mangelte, wobei ich Bonhof da nur als Alibi sehe. Sehe ich mir die Geschäftskontakte und beruflichen Werdegänge der Initiatoren an, dann sind die teilweise sehr eng mit Co- und Hauptsponsoren unserer Borussia verbunden und damit bin ich mir sicher, dass sie auch über Hintergrundwissen verfügen. lustig ist auch dieser Vorwurf, dass da ja Banker dabei sind und dieser eine ja gegangen wurde ob falscher Bilanzzahlen, was mir beweist, dass auch hier sehr viele extreme Vorurteile über Banker haben aber meist keine Ahnung, wie Banken funktionieren und über die Hintergründe der Krise, die Ursachen, wer wirklich verantwortlich wofür ist etc. Ein Vorstandsvorsitzender muss nunmal den Kopf hinhalten für alle Fehler seiner Mitarbeiter, inwieweit er die verhindern hätte können, steht oft auf einem ganz anderen Blatt. Genauso wie Banker nicht gleich Banker ist und hier vieles in einen topf geschmissen wird, was überhaupt nicht zusammen passt. Fakt ist, mir ist ein Banker als wirtschaftlicher Kopf wesentlich lieber als ein Ex-Profi. Offenbar scheint es schwierig zu sein, von außen neue Ideen in den verein zu tragen und in den inneren Zirkel einzudringen.
4.) Ich glaube nicht und kann mir nicht vorstellen, dass diese Personen ein Interesse an persönlicher Bereicherung treibt, das haben die alle längst nicht mehr nötig. Was sie antreibt, ist der Stillstand bei Borussia und das Setzen falscher Prioritäten, so zum beispiel die Projekte Museum und Hotel. Ja, Bruno, ich kenne die Kalkulationen dieser Projekte nicht, ich würde sie aber sehr gerne einmal kennenlernen und einer kritischen Analyse und Prüfung unterziehen. Ich kann mir nämlich absolut nicht vorstellen, dass die beiden sich wirtschaftlich wirklich rechnen. Und diese Prüfung solcher Konzepte und gerade zumindest bei Hotels schon mehrfach, sind Bestandteil meines Jobs...Übrigens kenne ich einen dieser herren persönlich aus einer früheren beruflichen tätigkeit und habe mit ihm mehrfach direkt über Borussia gefachsimpelt, dieser Mann ist Borusse durch und durch und seine Seele hängt an diesem Verein, wenn ich hier lese, welche Vorurteile da ihm und anderen entgegensschlagen, die diese Menschen gar nicht kennen, dann blutet mein Borussenherz. Und ich weiß auch, wie dieser Mann sich damals bei seinem Arbeitgeber eingesetzt hat gegen den Widerstand anderer im unternehmen zum Nutze unseres Vereins, dann finde ich das anmaßend und unglaublich.