Cheftrainer Michael Frontzeck #2

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Ruhrgebietler
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Ruhrgebietler » 24.11.2010 07:54

Ich kann mir schon vorstellen wie es bei der Borussia weiter geht.
MF bleibt bis zur Winterpause, dann kommt eine gute Vorbereitungsphase mit Gewinn einiger Testspiele und alle sind euphorisch.
In der Rückrunde werden die ersten vier oder fünf Spiele verloren und MF wird entlassen.
Mit dem neuen Trainer steigen wir leider ab, weil er zu spät geholt wurde heißt es hinterher.
Aber ME und der neue Trainer basteln schon an eine starke Aufstiegsmannschaft und nach ein bis zwei Jahren steigen wir wieder auf und alles ist vergessen.
Also bleibt alles beim alten bei unserer geliebten Borussia :cry:
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borussenmario
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 24.11.2010 08:17

Ruhrgebietler hat geschrieben:Ich kann mir schon vorstellen wie es bei der Borussia weiter geht.....
Ich auch, mein Szenario sieht allerdings etwas anders aus....
Wir holen noch ein paar Punkte in der Hinrunde und steigen nicht ab, weil sich ja die Fehlentscheidungen nach Meinung vieler über die Saison immer ausgleichen. Die Defensive wird auch wieder stabiler werden mit Dante und Brouwers, weil die Formschwäche zu Saisonbeginn eine Formschwäche und nicht deren normales Leistungsniveau war. Und ohne die in jedem Spiel immer wieder auftretenden individuellen Fehler können wir jeden schlagen, die Tendenz der letzten Spiele ist diesbezüglich schon deutlich, da unser Abteilung Attacke wirklich eine der besseren der Liga ist und das auch trotz Defensivproblem nahezu Woche für Woche beweist, hinzu kommen dann sogar noch die üblichen Standard-Tore der Stamm IV's....
Frontzeck bleibt Trainer und am Ende sind alle zufrieden, wie letzte Saison auch..
Also bleibt alles beim alten bei unserer geliebten Borussia :)
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Andi79
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Andi79 » 24.11.2010 08:34

@borussenmario Hach wär dat schön!
AlanS

Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von AlanS » 24.11.2010 09:01

VLC007 hat geschrieben: Frage von flash1966: Und was ist mit den starken Leistungsschwankungen einiger Spieler?

Könnte an den Spielern selbst liegen, hmmh?

Frage von flash1966: Er stell sie richtig ein und gleichzeit schreibst du sie können es nicht umsetzten? Was ist daran dann richtig?

Wo ist der Widerspruch? Du kannst doch ein Spiel richtig planen und dann versemmeln es die Spieler.

Wann haben wir einen Elfer, oder einen Treffer anerkannt bekommen, der nicht gegeben hätte werden dürfen?

Finde ich eigentlich schon heftig, was du hier den ja doch zahlreichen Spielern unterstellst.
a) Deiner Meinung nach ist gleich eine Vielzahl von Spielern selbstverantwortlich für deren schlechte Form.
b) Du behauptest, der Trainer gibt die richtigen Anweisungen und die Spieler machen es dann falsch. Und das geht schon saisonübergreifend seit etwa dem letzten Saisondrittel der Vorsaison so. Du behauptest hier tatsächlich, die Spieler kapieren nicht, was der Trainer von ihnen will - und das über einen langen Zeitraum!!!

Eine so eindimensionale Sichtweise hätte ich bei dir nicht erwartet.

Nur am Rande:
Das erste Tor von Reus war streng genommen irregulär (auch, wenn ich der Meinung bin, der Mainzer Spieler hätte auch ohne IdCs Sperren nichts mehr gegen Reus´ Schuss machen können - aber IdC hat irregulär gesperrt) und wir schossen in einem Spiel ein ziemlich deutliches Abseitstor (da fällt mir das Spiel und der Torschütze nicht mehr ein).
Unterm Strich hast du aber Recht. Es sind in dieser Saison tatsächlich ungewöhnlich viele Entscheidungen gegen uns gepfiffen worden, die dann auch zu Gegentoren führten oder Tore für uns verhinderten.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borusse70 » 24.11.2010 09:13

Leider kann ich mir nichts positives darunter vorstellen, Brouwers in Normalform zu sehen. Für mich ist und bleibt er ein 2. Liga-Spieler, der letzte Saison über sich hinaus gewachsen ist. AUch letzte Saison hatte er einige negative Szenen in der Defensive. Seine 8 Tore haben das aber kaschiert. DIe DIskussion, dass er als Spieler nach Südafrika sollte: :lol:

Ob Dante direkt wieder zu seiner Form kommt? Bleibt abzuwarten, auch ein Ribery braucht Zeit, wenn er einige Monate verletzt ist. Daher baue ich nicht auf die Rückrunde mit diesen beiden Spielern.

Was den Trainer angeht: von mir aus bleibt er! Mir geht es einfach darum, dass ich auf dem Platz keine Änderungen sehe, die mir Hoffnungen machen. Wenn es mentale Probleme sind, warum holt man sich keinen Psychologen? Warum ändert MF die Taktik nicht, um den Ausfall der beiden IV's irgendwie zu kompensieren bzw. defensiv besser zu stehen? Warum machen manche Spieler so gravierende Fehler, dass man denkt, was wollen die in der Buli? Es würden mir noch zig andere Fragen einfallen. Es geht mir aber nur um Antworten, die ich auf dem Platz sehen will. Und die kommen nur ganz selten.

Darüber hinaus hatten wir letzte Saison auch einiges an GLück; es waren einige Spiele dabei, die wir hätten verlieren können. Dann wären die Probleme schon im Sommer offensichtlicher gewesen. So war jeder zufrieden und man macht da weiter, wo man aufgehört hat. Mit dem Unterschied: andere Mannschaften entwickeln sich weiter, wissen wie wir spielen und gewinnen dann gegen uns, weil sie taktisch flexibel sind. Wir haben uns nicht weiterentwickelt (oder wenn doch, sagt mir bitte wo), können taktisch die Gegner nicht überraschen und müssen hoffen, dass es irgendwie aufgeht.

Wenn Lüdenscheid am Samstag Normalform hat, habe ich die Befürchtung, dass wir ganz dick untergehen! Denn Klopp weiss genau, wo wir anfällig sind und wird seine Spieler drauf einstellen.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von VLC007 » 24.11.2010 09:27

AlanS hat geschrieben:Deiner Meinung nach ist gleich eine Vielzahl von Spielern selbstverantwortlich für deren schlechte Form.
Nein, natürlich nicht. Die Form wird jedem Spieler oben eingetrichtert und kommt dann später auf dem Rasen raus. Jetzt braucht man nur noch zu schauen, wer denen die Form verabreicht und schon wissen wir, wer der Schuldige ist.
AlanS hat geschrieben:Du behauptest hier tatsächlich, die Spieler kapieren nicht, was der Trainer von ihnen will - und das über einen langen Zeitraum!!!
Auch das ist vollkommen falsch. Der Trainer geht vor jedem Spiel die kommenden 90 Minuten mit jedem Spieler durch und erklärt ihnen minutiös wie sie sich in jeder einzelnen Spielaktion zu verhalten haben. Natürlich sagt er ihnen auch, wann sie genau einen Ball verstolpern sollen, möglichst weit weg vom Angreifer stehen sollen, sich anschiessen lassen sollen, oder wann sie viel Raum für die Pässe des Gegners lassen sollen. Die Spieler setzen das natürlich dann 1:1 um. Hmmm, ich frage mich gerade, warum macht der Frontzeck das eigentlich? Das sieht doch ein Blinder, dass wir so gegen jeden Gegner ohne Ende Tore einfangen werden?!
Zuletzt geändert von VLC007 am 24.11.2010 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 24.11.2010 09:34

borusse70 hat geschrieben:Leider kann ich mir nichts positives darunter vorstellen, Brouwers in Normalform zu sehen....
Spielt ja auch keine Rolle, wichtig ist auf dem Platz, nicht, was wir uns vorstellen, und da hat er letzte Saison trotz ein paar Fehlern ne insgesmt gute Saison gespielt. Wie war nicht umsonst noch mal die Gretchenfrage letzte Saison, warum kassieren wir so viele Weitschusstore....
Ob Dante direkt wieder zu seiner Form kommt? Bleibt abzuwarten, auch ein Ribery braucht Zeit, wenn er einige Monate verletzt ist. Daher baue ich nicht auf die Rückrunde mit diesen beiden Spielern.
Das Risiko ist immer da, ich denke aber, bei Kreativspielern wie Ribery braucht es meist doch mehr Zeit...
Darüber hinaus hatten wir letzte Saison auch einiges an GLück; es waren einige Spiele dabei, die wir hätten verlieren können.
Jaja, und genausoviele, die wir hätten gewinnen können. Achso, schöne und spannende Spiele wie lange nicht mehr gabs auch, ich fühlte mich, wie viele andere auch, oft ziemlich gut unterhalten, was vorher lange nicht mehr der Fall gewesen ist...
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borusse70 » 24.11.2010 09:44

Ich will auch nicht die letzte Saison kaputt reden. Ich hatte auch viel Spass, keine Frage!
Es geht mir eher darum, dass es Andeutungen gab, die eine Aufbesserung der Defensive bedarft hätten. Es gab einige (nicht nur ich), die vor der Saison immer drauf gewartet haben, dass noch wer für Abwehr/defensives MF geholt wird.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von steff 67 » 24.11.2010 09:49

Blaine hat geschrieben:Ganz unabhängig davon ob ich Frontzeck für einen guten , oder weniger guten Trainer halte ( wirklich beurteilen kann das niemand hier im Forum) .Ich habe Angst davor am Ende der Saison mit Michael Frontzeck den bitteren Gang in die zweite Liga anzutreten und mir immer wieder die quälende Frage stellen zu müssen , ob ein anderer Trainer das Desaster hätte abwenden können.
Ich hoffe das sich unsere Führungsetage in der Winterpause zusammen setzt und dich richtige Schlüsse , zum Wohle des Vereines zieht.

Servus
Genau darum geht es mir auch.
KLasse Beitrag der meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf trifft
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borussenmario
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 24.11.2010 10:00

@Borusse70
Einen gestandenen Defensivallrounder hätte man sicher gebrauchen können, da hat man sich, auch bedingt durch nicht unbedingt einkalkulierbare spätere Ereignisse wie die langen Ausfälle und Formschwächen wichtiger Spieler, im Nachhinein natürlich verschätzt, klare Sache, aber was nützt uns diese Erkenntnis jetzt? Nichts, es ist ja nicht mehr zu ändern und nun muß man das beste aus dem machen, was da ist, und da gibt es momentan leider nicht allzuviele Optionen....

Und wie würdest Du denn die Taktik ändern? Die Mannschaft ist aus meiner Sicht so verunsichert, weil sie im Abstiegskampf steckt, mit dem sie defintiv nicht gerechnet hat. Weil immer wieder durch blöde Fehler, kurze Aussetzer, und nicht zuletzt auch Fehlenscheidungen und Pech (auch wenn es mancheiner nicht hören will) die Belohnung für viele schöne selbst erzielte Tore verwehrt bleibt. Taktische Veränderungen könnten genausogut noch schlimmere Verunsicherung zur Folge haben, befürchte ich. Das ist derzeit eben alles ein Tanz auf der Rasierklinge....
AlanS

Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von AlanS » 24.11.2010 10:04

@VLC007

Möchtest du jetzt auch noch behaupten, dass der Trainer nicht mitverantlich (ich würde sogar behaupten zu einem sehr großen Anteil) für die Form seiner Spieler ist? Darüber hinaus behauptest du weiter (indirekt), dass es nicht in der Macht eines Trainers im Profifußball steht, Fehlverhalten von Spielern erkennen und abzustellen. Tja, dann brauchen wir doch eigentlich keinen Trainer, wenn die Spieler eh für alles selber verantwortlich sind.
Weiter bleibst du bei der Meinung, unsere Spieler sind zu dumm, um richtige Anweisungen des Traiers umzusetzen (nichts anderes bedeutet nämlich dann deine Aussage). Das finde ich echt hart und den Spielern gegenüber beleidigend.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 24.11.2010 10:07

AlanS hat geschrieben:Darüber hinaus bleibst du bei der Meinung, unsere Spieler sind zu dumm, um richtige Anweisungen des Traiers umzusetzen (nichts anderes bedeutet nämlich dann deine Aussage). Das finde ich echt hart und den Spielern gegenüber beleidigend.
Um irgendwelche Anweisungen in bestimmten Momenten nicht umsetzen zu können, muß man nicht zwangsläufig dumm sein, diese Schlußfolgerung verstehe ich ehrlich gesagt nicht..
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Gallagher » 24.11.2010 10:13

VLC007 hat geschrieben: Nun ist das Ganze aber vielschichtiger. Alleine Schiedsrichterfehlentscheidungen, die nicht von der Hand zu weisen sind, haben uns 3-5 Punkte gekostet. Wahlweise lässt sich auch anführen, dass wir allein in den letzten 15 Spielminuten 6 Punkte verloren haben. Oder aber steht es zu vermuten, dass wir mit unserer Stammbesetzung in der Abwehr, einige Fehler die zu Gegentreffern geführt haben, nicht gemacht worden wären. Die daraus resutierenden verlorenen Punkte kann sich jeder selbst zusammenrechnen. Würde die Saison also halbwegs "normal" verlaufen, dann würden sich hier einige, die sich seit Wochen redlich bemühen den Trainer "rauszuschreiben", ganz sicher nicht blicken lassen. Es ist aber nunmal leider sehr einfach alles auf den Trainer zu schieben, der ja schon bei zwei Spitzenvereinen kläglich gescheitert ist,

Denke keiner will unbedingt M. Frontreck "raus haben". Leider wird hier im Forum ein absolutes schwarz-weiß Denken gepflegt. Pro: klug oder gut - Kontra: dumm oder böse. Man kann unser Problem auch kontrovers anhand der sportlichen Fakten ohne dieses Raster diskutieren.

Sicherlich sind deine Argumente richtig. Aber das kann auch nicht immer nur als Grund für die mangelnde Punkteausbeute verwendet werden. Auch mit der Stammbesetzung haben wir in dieser Saison derbe Klatschen bekommen, auch schon letztes Jahr haben wir Spiele unerklärlich nach Führungen abgeben. Wenn gegen Nürnberg oder Pauli gewonnen worden wäre, würde sich die Situation für M. Frontzeck weniger brisant darstellen, insgesamt zufriedenstellend aber auch nicht. Sagen wir mal annehmbar. Und was hält uns trotz deiner genannten Gründe davon ab, nun aber den Schalter umzulegen? Der Trainer und seine Mannschaf dürfen dies gerne tun. Die Diskussion hier würde sofort nachlassen. Genau das hatte ich zum Heimspiel gegen Mainz endlich erwartet. Es ist wieder mal genau das Gegenteil gekommen. Und deswegen fällt mir persönlich ein Pro immer schwerer. Leider.
Zuletzt geändert von Gallagher am 24.11.2010 10:32, insgesamt 3-mal geändert.
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HerbertLaumen
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von HerbertLaumen » 24.11.2010 10:23

borussenmario hat geschrieben:...diese Schlußfolgerung verstehe ich ehrlich gesagt nicht..
Nennt sich Strohmann-Argument: http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
AlanS

Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von AlanS » 24.11.2010 10:23

borussenmario hat geschrieben: Um irgendwelche Anweisungen in bestimmten Momenten nicht umsetzen zu können, muß man nicht zwangsläufig dumm sein, diese Schlußfolgerung verstehe ich ehrlich gesagt nicht..
Musst du auch nicht :wink:
Was sagt es denn dann über die Spieler aus, wenn behauptet wird (und hier ziehe ich einen Umkehrschluss von den Trainer freisprechenden Aussagen, die unterm Strich dann nichts anderes Bedeuten, als eben das Ergegnis des Umkehrschlusses), die Spieler schaffen es seit nunmehr einem Jahr nicht, die Anweisungen des Trainers zu befolgen ("...die Spieler verbocken es dann...")? Sie sind dann nicht grundsätzlich dumm, aber so dumm, dass sie die Anweisungen nicht befolgen können...

Interessant dazu auch die Tabelle, die Günter Thiele im Zukunftsthread gepostet hat:

Vor dem Hintergrund der als Teil der Strategie propagierten "Kontinuität", bei der Frage nach "Fehleranalyse", bei den Überlegungen über die Beurteilung des Transferverhaltens ist die Jahrestabelle 2010, also saisonübergreifend, ganz interessant:

Hier rangieren wir auf Platz 16 (von 20) mit 28 Punkten aus 30 Spielen, bei einem Torverhältnis von 42:67 (-25).

1. Hinter uns liegen nur noch die Absteiger und Aufsteiger der Vorsaison
2. Selbst diese Mannschaften haben einen besseren Punkteschnitt mit nur knapp der Hälfte der Anzahl der Spiele erreicht (Hertha 1,06 Punkte/Spiel), Lautern und Pauli 1,08); das einzige Team, was hier noch schlechter war, ist Bochum mit nur 0,71 Punkten...allerdings auch nur mit 17 Spielen)
3. Mit 67 Toren in 2010 mit Abstand die meisten Gegentore (ist also nicht erst ein Problem der laufenden Saison)
4. Daraus resultiert die schlechteste Tordifferenz von -25
5. Das einzige Team, das mit einer ähnlichen Bilanz dasteht, ist Hannover 96 mit 39:42 Toren (-23). Hannover hat nunmehr in der Jahretabelle 38 Punkte. Davon wurden allein in der aktuellen Hinrunde 22 Punkte erzielt, mit einer erstaunlicherweise negativen Tordifferenz von 17:22 (-5)! Die Frage ist, was bei Hannover im Sommer passiert ist? Was unterscheidet die Entwicklung bei Hannover und Borussia? Die Schere geht hier deutlich auseinander.
6. Mit 42 Toren wurden nur 6 Siege in 2010 erzielt. Das Problem liegt also nicht im Sturm, sondern offensichtlich in der Abwehr (wer hätte das gedacht ) ABER!, nicht es existiert nicht erst seit dieser Saison.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 24.11.2010 10:47

AlanS hat geschrieben:Was sagt es denn dann über die Spieler aus, wenn behauptet wird (und hier ziehe ich einen Umkehrschluss von den Trainer freisprechenden Aussagen, die unterm Strich dann nichts anderes Bedeuten, als eben das Ergegnis des Umkehrschlusses), die Spieler schaffen es seit nunmehr einem Jahr nicht, die Anweisungen des Trainers zu befolgen ("...die Spieler verbocken es dann...")?
Es sagt aus, dass sie bestimmte Anweisungen nicht richtig umsetzen und lässt die Frage offen, warum das so ist. Da gibt's immer mehrere Möglichkeiten und sogar Kombinationen. Da es sich um Mannschaftssport handelt, gibt es sogar unzählige Variationen, die dazu führen können, die auch nicht jedesmal die gleichen sein müssen und in den verschiedensten Zusammenspielen auftreten können. Pure Dummheit ist für mich dabei die unwahrscheinlichste und es hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jeder sein Schärflein dazu beizutragen, auch der Trainer, und ich bin sicher, dass VLC das niemals ausschliessen würde....
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von VLC007 » 24.11.2010 11:08

@AlanS

Die Aufgabe eines Trainers ist zum einen die höchste Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Spielers zu gewährleisten und zum anderen alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um im Wettkampf die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Ich denke, ausnahmslos jeder diplomierte Fußballehrer ist in der Lage, diese Aufgabenstellung sehr gut zu bewerkstelligen. Ist ja nicht sonderlich schwer. Es gibt klare wissenschaftliche Richtlinien, die bei Einhaltung zu optimalen Ergebnissen der physischen und psychischen Komponenten der Leistungsfähigkeit führen. Desweiteren sind die taktischen Möglichkeiten im Fußball weitesgehend ausgereizt und hinreichend dokumentiert. Es ist also auch hier möglich eine Mannschaft so ein- und aufzustellen, dass die eigenen Stärken potentiert, die eigenen Schwächen minimiert und die des Gegners optimal genutzt werden.

Wo ist das Problem? Das Problem ist, dass dies nur unter "Laborbedingungen" so funktioniert. Wie so oft ist aber die Schwachstelle der Mensch und leider hat man auch im Fußball überwiegend mit dieser Gattung zu tun. Und das Schlimme ist, dass man auf eine ganze Menge Menschen trifft. In der eigenen Mannschaft hat man welche, dann sind auf dem Platz auf der anderen Seite auch noch eine ganze Menge davon, es turnen eine handvoll weitere in schwarzen Hemden mit einer Pfeife rum und es sitzen auch noch sehr, sehr viele einfach nur rum und starren einen an, oder klatschen, oder pfeifen einen aus. Es gibt also manigfaltige physische und auch psychische Interaktion, die ein Trainer eher wenig beeinflussen kann.

Nehmen wir jetzt einfach nur mal die psychische Komponente, denn bei der physischen ist es offenkundig, dass ein Spieler sehr stark für seine eigene Leistungsfähigkeit verantwortlich ist. Er kann im Training über den Platz schleichen, bei den Anweisungen nicht hinhören, mit den Mitspielern Quatsch machen, nach dem Training zu McDonalds fahren, Bienenstich essen, sich volllaufen lassen, bis in die Puppen Playstation spielen etc. pp. Sicher kann ein Trainer dafür sorgen, dass so ein Spieler dann schlicht und ergreifend nicht zum Einsatz kommt, aber seine Form beeinflussen kann er im ursprünglichen Sinne dann nur bedingt.

Die Psyche eines Spielers ist maßgeblich an seiner Leistungsfähigkeit beteiligt. Ich kann körperlich topfit sein, aber wenn ich keinen Bock habe, dann kann ich meine optimale Leistungsfähigkeit nicht abrufen. Motivation wird hier immer als das Thema hingestellt, durch das man entscheidende Vorteile im Wettkampf erreichen kann. Natürlich ist das nicht falsch, aber ich kann topmotiviert sein und ein einziges Mißerfolgserlebnis, ein Fehlpass, ein Fehlschuss, ein Gegentor, ein verschuldeter Elfmeter, ein Anpfiff eines Mitspielers, ein Pfiff aus dem Publikum kann dazu führen, dass meine Motivation von jetzt auf gleich weg ist und Angst mein Handeln konditioniert. Viel wichtiger in meinen Augen als Motivation ist die psychische "Ausdauer", Toleranz, Hygiene, die Fähigkeit sich auf eine konkrete Aufgabe zu focussieren und alles andere auszublenden. Viele Sportler haben diese Gabe, andere erarbeiten sich diese hart (hier insbesondere Sportler aus Individualsportarten, die über langjähriges mentales Training dieses Verhalten erlernen), wieder andere sind nicht dazu fähig.
Will man als Trainer einen einzelnen Spieler mental "programmieren", so muss man zum einen diesen Spieler sehr genau kennen, auf eine persönliche Ebene mit demselben kommen und zudem wissen, welche rollenspezifischen Prozesse in der Mannschaft vonstatten gehen. Und selbst dann garantiert dies keinen Erfolg, denn ein Trainer "beeinflusst" einen Spieler nur in der Zeit, in der er auf ihn einwirken kann. Der Spieler geht dann aber irgendwann nachhause, hat seine Familie an der Backe, trifft sich mit Freunden, liest die Zeitung oder schaut fernsehen. Das ganze ist so fragil, dass in dieser Zeit alles auch wieder den Bach runtergehen kann. Ich denke es ist nachvollziehbar, wo die Grenzen der Trainerarbeit bezüglich der "Form" eines Spielers verlaufen.

Es hat also wenig damit zu tun, ob ein Trainer seine Spieler "erreicht", oder dass die Spieler zu dumm sind, wenn sie auf dem Platz nicht das umsetzen, was der Trainer von ihnen verlangt. Fußball ist eine Interaktionssportart mit unzähligen Variablen und genau das beeinflusst den Erfolg und den Mißerfolg. Kein Spiel ist vorhersagbar und keine einzelne Spielaktion prognostizierbar. Das soll nicht heissen, dass ein Trainer überfüssig ist. Das heisst, dass ein Trainer zu diesem Gebilde gehört und seinen Anteil am Gesamtergebnis hat, genauso wie Spieler, Gegenspieler, Schiedsrichter, Publikum, Medien etc.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Becko » 24.11.2010 12:29

borussenmario hat geschrieben:@Borusse70
Einen gestandenen Defensivallrounder hätte man sicher gebrauchen können, da hat man sich, auch bedingt durch nicht unbedingt einkalkulierbare spätere Ereignisse wie die langen Ausfälle und Formschwächen wichtiger Spieler, im Nachhinein natürlich verschätzt, klare Sache, aber was nützt uns diese Erkenntnis jetzt? Nichts, es ist ja nicht mehr zu ändern und nun muß man das beste aus dem machen, was da ist, und da gibt es momentan leider nicht allzuviele Optionen....
Das kann ich so nicht stehen lassen!
Es ist mir zu einfach es auf die langen Ausfälle wichtiger Spieler oder gar deren Formschwächen zu schieben. Schon gar nicht darf man über "jetzige Erkenntnisse" sprechen.
Das defensiv Problem war lange vor dieser Saison bekannt und es wurde nicht, was grob Fahrlässig war, gehandelt!!!
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Hölle Nord » 24.11.2010 12:30

VLC, das nenne ich mal einen fundierten, sachlichen Beitrag. Mit dieser Ausarbeitung hättest Du wohl einen Lehrstuhl an einer Hochschule in der Fakultät Sportpsychologie sicher :D Nein, aber mal ernsthaft, Deine wissenschaftlichen Erklärungsversuche in allen Ehren, aber letztlich versuchst Du doch durch Deine verschiedenen Thesen die Schuld MF's an der aktuellen Misere zu entkräften. Ich muss zugeben, hört sich in der Theorie auch alles super an und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar daran glauben und MF nun ebenfalls beweihräuchern. Fakt ist leider´und da verweise ich auf den Beitrag von AlanS, dass wir in 2010 an Lächerlichkeit fast nicht mehr zu überbieten sind, was unsere Punkt- und Torausbeute betrifft. Da hilft es nun mal nicht, mit wissenschaftlichen Thesen von Psyochologie, Motivationstheorie und was ich noch alles daher zu kommen, nur um zu versuchen, von diesen harten Fakten abzulenken. Das ist halt auch grad das Problem in unseren endlosen Diskussionen. Wir MF-Gegner/-Kritiker führen die Fakten ins Feld, Ihr MF-Pro'ler geht teils wissenschaftlich, psychologisch und anderweitig zu Werke und versucht, die Schuld von MF an der Misere auf das Minimalste zu reduzieren. Wir kommen wohl auch nicht mehr zusammen, es sei denn, die nächsten Wochen zeigen, dass der Weg mit MF doch der Richtige war/ist. Nur dann werden wir uns wohl wieder einander nähern. Ich befürchte jedoch, dass wir bald so weit voneinander entfernt sein werden, wie die Golan-Höhen von den Galapagos-Inseln :roll:
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Neptun » 24.11.2010 12:38

Hölle Nord hat geschrieben: Das ist halt auch grad das Problem in unseren endlosen Diskussionen. Wir MF-Gegner/-Kritiker führen die Fakten ins Feld,
Ihr führt keine Fakten ins Feld sondern malt einfach nur schwarz und habt den Schuldigen schon ausgemacht.

Tabellenplatz 18 - Schuld hat der Trainer
36 Gegentore - Schuld hat der Trainer
Noch kein Heimsieg - Schuld hat der Trainer
usw.

Das Problem ist, ihr wollt oder könnt nicht einsehen, dass auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Und wenn ihr sie doch mal seht, werden sie gleich dazu genutzt sie wieder dem Trainer anzulasten.
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