borusse70 hat geschrieben:wenn es nicht läuft, muss man hinterfragen, was man mit wem bisher gemacht hat und ob es noch der richtige Weg ist, um erfolgreich Buli-Fussball spielen zu können. Und da gehört auch UK zu.
schöne definition eines diskussionsforums. man liest das oft. als rechtfertigung, wie auch hier. problem: genau dieser ehrenhafte vorsatz findet leider keine anwendung. was hier stattfindet, hat mit »hinterfragen« nichts zu tun. es ist nicht mal mehr die (sowieso abgestrittene) blosse suche nach einem schuldigen, denn der schuldige steht bereits fest. mit der eindimensionalen argumentationskette, dass viele gegentore nur die schuld des torwarts sein können, dessen leistung wiederum allein abhängig vom trainer ist, wird das »hinterfragen« abgehandelt. es geht also nur noch darum, den kopf des ausgemachten schuldigen zu fordern. das trieft aus allen beiträgen, die händeringend argumente gegen ihn konstruieren. fragen werden nicht gestellt.
lässt sich eins zu eins auf alle verantwortlichen und spieler, die "kritisiert" werden, übertragen. würde man den umgang der selbst ernannten »realisten« mit der situation auf die tatsächliche realität übertragen, müssten in letzter konsequenz nahezu alle beteiligten entlassen werden. denn praktisch jeder bekommt sein fett weg, steht für einzelne in irgendeinem zusammenhang als schuldiger fest. spätestens, wenn er eine analyse formuliert, einen lösungsansatz sieht und in verantwortlicher position vertritt, der nicht den persönlichen forderungen entspricht, sitzt auch er im boot. dann werden leute, gegen die man ansonsten nichts in der hand hat, eben kurzerhand zum »greenhorn« oder zum »frühstückspräsident«, vereint durch »vetternwirtschaft«. fragen werden nicht gestellt, und die fragen anderer werden auch nicht aufgenommen.
hätte »hinterfragen« nicht eher etwas mit überblick zu tun? mit der feststellung und dem abwägen von zusammenhängen, mit ursachen und wirkungen? insbesondere Logan Bailly ist doch in dem ganzen schlamassel, in dem wir uns zur zeit befinden, die personifizierte klassische "huhn-ei-situation", die die lage auf den punkt bringt. wenn man sie hinterfragt, anstatt diesen schritt und den nächsten zu überspringen, um ausschliesslich personen in frage zu stellen.