Ich finde es beschämend, dass es hier Leute gibt, die einem "Fußballprofi" anscheinend so ziemlich alles an unprofessionellem Verhalten durchgehen lassen wollen - und das nicht mal im Tausch gegen konstante Leistung, sondern nur gelegentliche gute Ansätze und etwas Show.
Mir geht es nicht darum, das hohe Lied vom Musterprofi, der nur für den Sport lebt, zu singen, aber was immer es an unprofessionellem Verhalten gibt - Bobadilla scheint Willens zu sein, es auszuprobieren.
Nach einem Spiel dermaßen alkoholisiert zu sein, dass sich die Polizei genötigt sieht, ihm den Lappen abzunehmen, geht gar nicht.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn ein Spieler nach einer Partie mal was trinkt (von mir aus auch was mehr), dann sollte er aber soviel Restverstand haben, sich ein Taxi zu nehmen (das er von mir aus auch voll reiern kann, solange er die Kosten für die Reinigung übernimmt).
Das höchste Gut eines Fußballprofis ist seine Gesundheit - und jede Maßnahme, diese zu bewahren oder wieder her zu stellen, sollte höchste Priorität besitzen. Da lässt man nicht mal eben einen Behandlungs- / Massagetermin platzen.
Es kann immer mal was dazwischen kommen, aber dann bemühe ich mich als Profi selbst um einen schnellstmöglichen Ersatztermin und informiere auch den Verein, sobald ich von der Verhinderung weiß. Aber einfach nicht zu erscheinen ist ein No-Go.
Gleiches gilt im übrigen für Trainingstermine.
Und einen Mannschaftskameraden öffentlich zu schneiden, wie es Bobadilla jetzt tat, geht ebenfalls nicht.
Sicher zählt der Spruch von den "11 Freunden" heutzutage nicht mehr, aber die Grundzüge der Kollegialität müssen gewahrt werden, ansonsten zeigt man öffentlich, dass einem die eigenen Interessen wichtiger als der Erfolg der Mannschaft sind.
Ab jetzt
Konjunktiv, damit keiner sagt, ich unterstelle Bobadilla etwas:
Es fehlt eigentlich nur noch, dass sich der Gaucho dabei erwischen lässt, den
Lanzaat zu geben und illegale Drogen konsumiert - da wären sicher einige sofort bereit, ihm
1. eine liberale Lebenseinstellung zu attestieren und
2. zu bescheinigen, dass das nur durch den immensen Druck von außen so weit gekommen sei.