Man weiß gar nicht welchen smiley man nehmen soll . . den

? oder den

?
Versager gehen FC-Trainer an
Revolte gegen Soldo
Köln –
Zvonimir Soldo und der 1. FC Köln: Die Sache wird immer dramatischer.
Es brodelt am Geißbockheim. Und der mit Aussprachen ausgefüllte Sonntag brachte am Grüngürtel nur eine Frage zutage: Wen hat der Jungtrainer jetzt eigentlich noch hinter sich?
Den Kapitän und sogenannte Führungsspieler und einen Teil der anderen Versager vom Hoffenheim-Spiel wohl nicht mehr - Revolte gegen Soldo!
EXPRESS weiß, was sich in der Kabine der Profis vor zwei Tagen wirklich ereignete. Die Stars der Truppe griffen ihren Coach zunächst allein und anschließend sogar im Beisein von dessen Chefs an! Teaminterne Besprechung am Morgen. Wie bei der letzten – nach dem Fiasko gegen Hannover (0:1) vor drei Wochen – wollte Soldo auch diesmal seine Führungsspieler das 0:4-Debakel gegen Hoffenheim erklären lassen.
Doch anstelle von Selbstkritik und Phrasendrescherei schossen die Spieler gegen den Trainer! Als etwa Maniche zu seiner Meinung zur höchsten Heimniederlage seit acht Jahren befragt wurde, kritisierte die portugiesische Diva den Kroaten vor allen Kollegen für dessen Training. „Trainer, wir trainieren viel zu defensiv! Wir müssen offensiv viel mehr einstudieren, nach vorne sind wir doch gar nichts“, motzte der Portugiese.
Dabei hatte der Star-Einkauf selbst mal wieder alles vermissen lassen (Null Tore, null Vorlagen bislang) – und mit einer Tätlichkeit noch um die Rote Karte gebettelt. „Spiel die Pässe erst einmal korrekt“, wehrte sich Soldo und bekam von Co-Trainer Ümit Özat Unterstützung gegen Maniche. Wenn man nach zehn Minuten 0:2 zurück liege, habe das wohl nichts mit falschem Training, sondern mit zu lascher Einstellung zu tun.
Doch der nächste Spieler legte schon nach. „Ich möchte etwas sagen“, begann ausgerechnet Pierre Womé – seit Wochen verletzt, gewöhnlich nur an Prämiendiskussionen beteiligt und Stand jetzt ohne Zukunft beim FC – sein Statement und hielt Soldo unverblümt eine falsche Aufstellung vor: „Novakovic und Brecko hätten niemals von Beginn an spielen dürfen, sie kamen verspätet zu uns, hatten einen Staatsempfang und Feierlichkeiten hinter sich und waren deshalb müde. Ich finde, sie hätten auf die Bank gehört!“
Kapitän Nova selbst schwieg dazu und zu allem – trotz Soldos mehrfacher Nachfrage. Auch Maniche-Freund Petit hielt den Mund. Niemand sprang Soldo zur Seite. Und am Nachmittag kam es dann für ihn noch schlimmer.
Vor den Augen von Boss Wolfgang Overath und seinen Vorstandskollegen musste sich Soldo von seinen Spielern in der neunzigminütigen Sitzung heftige Vorwürfe gefallen und sich bloß stellen lassen. Mit Nova gab‘s dann auch noch einen Disput. „Ich habe dich hier vom ersten Spieltag an unterstützt, aber von dir kommt nichts zurück“, warf Soldo Novakovic vor. Der Kapitän blaffte zurück, forderte seinerseits Rückendeckung.
Welch ein Wahnwitz!
Youngster Taner Yalcin brachte im Beisein des Präsidenten die Angelegenheit auf den Punkt: „Wir sind keine Mannschaft! Das ist unser Problem!“
„Die Sitzung war intern und das bleibt sie“, wollte sich Overath nachher nicht zu Inhalten äußern. Soldo erklärte gestern auf EXPRESS-Nachfrage: „Ich habe es nicht als Aufstand der Spieler empfunden.“
Wird er Nova die Kapitänsbinde abnehmen? „Kein Kommentar.“ Aber er wird den Slowenen nach Podolskis Gelbsperre Freitag in Bochum aufstellen müssen, ob er will oder nicht. Soldo: „Ich muss gar nichts. Wir müssen nur eine intakte Mannschaft auf dem Platz haben – das ist meine Aufgabe, dafür werde ich sorgen.“ Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht mehr