Lordoo hat geschrieben:Ich wohne ca. 30km von Hoffenheim entfernt. Als diese noch Regionalliga spielten war ich mit meinem Vater bei dem ein oder anderen Spiel, vorallem weil einer aus seinem Dorf (Marcel Throm) dort Fußball spielte. Dieser stand für das, was mich an Hoffenheim beeindruckte und wofür Hopp meinen Respekt verdiente.
[...]
zunächst mal: ist es eigentlich wirklich so schwer zu begreifen, dass ich mit all den dingen, die hier als horrorszenario für den fussball der zukunft beschrieben werden, ebenso wenig anfangen kann wie "alle anderen"? wie kommt ihr eigentlich auf den trichter, dass ich ein Hoffenheim mit angeblich niemals versiegender geldquelle (was sich erstmal herausstellen muss) und möglichst viele weitere vereine, die ein ähnliches modell erschaffen, toll finde? habe ich das irgendwo geschrieben? oder habe ich in diesem punkt vielleicht doch das genaue gegenteil geschrieben? ist hier jeder beitrag, der nicht ausschliesslich den teufel an die wand malt und irgendwen verleumdet, beleidigt oder mindestens dazu aufruft, gleichzeitig den eigenen untergang heraufbeschwört, automatisch ein plädoyer für den erhofften niedergang der fussballkultur? mein lieber schwan.
du beschreibst in deinem beitrag genau das, was ich halt romantik nenne, weil diese form der entwicklung nunmal nichts mehr mit der gegenwart zu tun hat, auch wenn man es noch so schön findet. die vorstellung sich langsam entwickelnder vereine stammt aus einer anderen zeit, die es nicht mehr geben wird, weil das nicht mehr funktioniert. diese entwicklung ist abgeschlossen, sie bildet international die masse der vereine, die wir heute "traditionsclubs" nennen. wer damit nicht klarkommt, der kommt nicht mit der zukunft nicht klar, sondern hat ein problem mit der gegenwart. da hilft es auch nicht, sich mit unterschieden zwischen Bayern, Bayer, VW und Dietmar Hopp mental über wasser halten zu wollen, um eine imaginäre abstufung des kommerziellen fussballhorrors zu erfinden. bei den o.g. traditionsclubs ist handeln angesagt, nicht hassen und jammern und sich damit taten- und wirkungslos dem schicksal ergeben. die tradition, das angehören zu dieser masse, ist das pfund, das vereine und fans bei geldgebern und medien einsetzen können. es geht nicht darum, dinge wie Hoffenheim zu bekämpfen, denn das ist nicht möglich. es geht darum, sich selbst in dieser fussballwelt zu positionieren, die vorhandene position zu festigen. ja, das ist schwieriger als einen Dietmar Hopp zu haben, der vorgeblich keine finanziellen grenzen kennt. aber das ist die realität.
den zentralen satz, um den es mir ursprünglich geht, schreibst du übrigens trotzdem hin:
Für mich ist das kein Grund Herrn Hopp zu beschimpfen
eben. genau das geschieht hier aber pausenlos. und deshalb habe ich mal nachgefragt.