Nein, das ist schon ein ziemlicher eindeutiger Sachverhalt. Und auch nicht Emotionen, die nach dem Spiel hochkochten. Kutschke - erst auf dem Platz, später von der Tribüne, und sein verletzter Kollege Beister, waren das ganze Spiel über am Pöbeln und mit "Trashtalk" voll dabei. Wolfgang Laaß sagt im
Podcast von nordbayern.de (so ab der 18. Minute)
Man hat eine unfassbar kampfstarke, laufstarke Mannschaft gesehen nach dem 1:0, die zu allem entschlossen war, mit Kutschke als emotionalem Anführer, der natürlich auch ein paar Grenzen überschritten hat, das muss man ehrlich sagen, da ging's ja wirklich extrem zur Sache, auch verbal, auch auf dem Platz. Man hat ja dank der Geisterspiele, nicht dass ich's toll finde, man hat ja da schon die Möglichkeit, die Gespräche vom Platz gut wahrzunehmen und mitzubekommen und da sind ein paar Sätze gefallen, die waren wirklich unter der Gürtellinie, muss man wirklich sagen, unterstes Niveau.
An anderer Stelle (mein Computer ist vorhin abgestürzt, aber ich würd's bei Bedarf bestimmt wiederfinden), dass Kutschke es im Spiel insbesondere auf Valentini abgesehen hatte mit allerlei Beleidigungen und Nickligkeiten, während Beister einen Dauerstrom an Pöbeleien in Richtung der Nürnberger Bank schickte.
Und sowas ist von Kutschke durchaus schon bekannt und war auch erwartet worden. Unter diesen Umständen,
Kampfknolle, wie könnte man seine Worte zu Wiesinger denn auffassen?! Ausgerechnet Wiesinger - dem Kutschkes Trainer noch vor dem Hinspiel nachsagte, jegliche Emotionalität sei aufgesetzt und entspreche nicht seinem Naturell - der soll Kutschke provoziert haben?!
Was Oral anbetrifft - ich kann gar nicht so viel essen, wie... Die Äußerungen vor dem Hinspiel gegen Wiesinger, vor dem Rückspiel, und dann dieser Ausfall in der Pressekonferenz nach dem Spiel - dem gegnerischen Trainer ins Wort zu fallen und zu sagen, "das war die Qualität des Schiris, das war nicht Eure Qualität", echt, eff off.
Es haben sich schon mehrere Leute offizieller Kompetenz dazu geäußert - an der Nachspielzeit war
rein gar nichts auszusetzen!!
Florian Zenger schreibt dazu
Angemerkt zur Nachspielzeit sei gesagt, dass der Ball in Ingolstadt insgesamt nur 49:46 Minuten im Spiel war und 48:14 Minuten aus dem Spiel. Eine normale effektive Spielzeit liegt bei etwa 51 bis 55 Minuten. In den 5:27 Minuten der nachspielzeit bis der Ball die Torlinie überschritt, war der Ball genau 2:08 Minuten im Spiel gewesen. Beschwerden hinsichtlich der Nachspielzeit sind also reichlich übertrieben.
Nach seinem Ermessen hätte der Schiri noch 5 weitere Minuten nachspielen lassen können, aber hier handelte es sich um nicht mal 30s über die angekündigten 5 Minuten, in denen sich ein Ingolstädter Spieler nach Treffer an der Brust anderthalb Minuten das Gesicht hielt und auf dem Rasen lag. Dazu wechselte Oral nochmal. Dass all sowas auch in der Nachspielzeit angehängt wird ist ihm, dem professionellen Trainer, wohl entgangen? Und à propos professioneller Trainer, wie
peinlich ist die Aussage "Wenn es eine Berührung gab, ist es Foul"?! Das Tor wurde von Schiri und VAR geprüft. ES GAB KEIN FOUL. SEI STILL!! (Und definitiv kein "Betrug",
mojo99, mach Dich nicht lächerlich!)
Natürlich ist es verständlich, dass unter diesen Umständen der Ingolstädter Frust sehr hoch ist, alles andere wäre ja... Naja. Es ist allerdings ja wohl kaum so, dass Ingolstadt in diesem Relegationsduell die überlegene Mannschaft gewesen wäre?! Im Hinspiel gab es einen sichtbaren Klassenunterschied zugunsten des FCN. Die erste Halbzeit des Rückspielse bestand hauptsächlich darin, dass sich Mathenia und insbesondere Mühl und Sörensen den Ball hin- und herschoben, ohne auch nur ansatzweise von den Ingolstädtern angegriffen zu werden, nicht mal
ansatzweise! Kein Pressing irgendeiner Art. Vom Club gab's schon ein paar Angriffe, zwei Kopfbälle, die drüber gingen. Vom FCI einen gefährlichen Freistoß. Es gab in den ersten drei Halbzeiten dieser Relegation nicht einen einzigen Schuss aufs Tor von MatheniaI!!
Dann dieses Wahnsinnskacktor aus dem Nichts, und sofort setze beim Club wieder dieser FIlm ein, wie schon die gesamte Saison: ein Gegentor und wir fallen auseinander. Schlagartig verliert man jede Fähigkeit, hohe Bälle/Standardsituationen zu verteidigen. Insofern versteh ich, was Du,
midnightsun71, meinst von wegen Dummheit. Ich hab ehrlich gesagt dann schon nicht mehr daran geglaubt. Es war zu glubbesk, die gesamte Saison auf die Spitze getrieben.
Bin schon durchgegangen, wer wohl einen Vertrag für die 3. Liga hat, wer die Gegner sind und wo man die Spiele schauen kann. Und in dem Wissen, dass der Club einen solchen Abstieg, ähnlich wie andere vor ihm, kaum würde wegstecken können. Da standen wirklich einige Existenzen auf dem Spiel. Und ein Hoch auf Wiesinger, dem das und seine Verantwortung
offensichtlich auch bewusst war.
Und dann. Und dann...! Ausgerechnet Schleusener, der sich an genau dieser Stelle im Ingolstädter Strafraum vor anderthalb Jahren das Schienbein brach, seither nie mehr traf, bei uns, als Knipser verpflichtet die ganze Saison über erfolglos, ausgerechnet er macht das wichtigste Tor der Vereinsgeschichte! (Fast wie Kristiansen im Pokalfinale 2007 mit seinem allerersten Tor - aber da ging's "nur" um den Pokal, gestern ging's um alles) Und ausgerechnet Gaus, der mit seinen Freistößen alle FCI-Tore vorbereitet hatte, rutscht aus und kann trotz günstiger Position den Ball nicht klären.
Was auch immer das über mein Leben aussagt;), aber so viel Adrenalin hatte ich schon lange nicht mehr im Körper, und so viel gezittert und rumgeschrien auch nicht. Hab mir das Tor auch heute noch ein paar Mal in Dauerschleife angeschaut.
3Dcad - mag sein, dass nach dieser Saison andere anderes sagen würden, nach meinem Dafürhalten ist Behrens als Kapitän unangefochten und auch über Kritik erhaben. Besonders in der Aufstiegs-, vor allem aber auch letztes Jahr in der Bundesligasaison wurden vielfach seine Führungsqualitäten auf und neben dem Platz hervorgehoben, und auch unsere Neuzugänge diese Saison, inklusive dem "notfallmäßig" spät verpflichteten Dornebusch sind in dieser Hinsicht voll des Lobes für ihn. Er ist da wohl Lars Stindl nicht unähnlich, nicht unbedingt der Lauteste - aber wenn es andere in der Mannschaft gibt, die das übernehmen, wieso nicht?
Es gibt auch keine Zweifel, was sein Verhältnis zu Marek Mintal und Michael Wiesinger (der ab heute wieder zurück im alten Job als NLZ-Leiter ist) angeht - überhaupt hab ich noch nie von irgendjemandem gehört, der mit Hanno Behrens persönlich ein Problem hatte, stets das Gegenteil. Ich hab mich auch schon mit ihm unterhalten, und er ist ein durch und durch angenehmer, sympathischer und auch kluger Mensch, und ich fand es super, wie er z. B. im Hinblick auf Covid19 und auch beim Engagement für Viva con agua sein öffentliches Forum nutzt. Ich hab' kein Problem damit, dass er Keller erwähnte. Ich bin froh, dass es da kein böses Blut gab. Jedenfalls lagen auch Wiesinger und er sich nach dem Spiel in den Armen - das passte schon
ICH BIN SO ERLEICHTERT!!
Und gespannt, wie es weitergeht - von wegen Trainer, Sportvorstand, Aufsichtsrat, Kader... wird Änderungen geben müssen.
Bin ich froh, dass Borussia nur Freude bereitet
