Zaman hat geschrieben:
es gibt halt leute, die lassen sich nur durch einen tollen namen beruhigen, aber man sieht ja, was es auch bringen kann, nämlich nix ... siehe di matteo in schalke etc....
(...)
Zaman,
jeder kann sich zu allen Dingen eine eigene Meinung bilden. Darüber müssen wir nicht diskutieren. In der aktuellen Situation bringt uns polemisieren jedoch nicht weiter.
Niemand - auch nicht die "es gibt halt leute
(sic!)" - wird bestreiten, dass ein hochqualifizierter, erfahrener Trainer scheitern kann. Niemand - auch nicht die "es gibt halt leute
(sic!)" - wird behaupten, dass junge unerfahrende Trainer zwangsläufig scheitern.
Derzeit haben wir nur die Möglichkeit einer ex nunc Betrachtung. Verantwortungsvolles Handeln unserer Vereinsführung und Geschäftsführung setzt voraus, dass man auf Grundlage der vorhandenen Möglichkeiten eine Ausgangslage schafft, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zukünftige Erfolge
und damit verbunden wirtschaftliche Stabilität gewährleistet.
Vor ca. 15 Jahren betrug der Jahresumsatz ca. 20 Mio. EUR / Jahr. Zuletzt lag der Jahresumsatz bei rund 130 Mio. EUR. Wir sprechen hier von einem großen mittelständischen Unternehmen mit Kostenstrukturen und Verpflichtungen, die nicht einfach so ignoriert werden können. Die Vereinsführung hat immer betont, dass man einen Kader aufstellt, der auch ohne das internationale Geschäft finanziert werden kann. Auf einem anderen Blatt steht geschrieben, ob dieser Kader und alle weiteren Verpflichtungen auch mit längeren Hängepartien in der unteren Tabellenhälfte (von der zweiten Liga möchte ich gar nicht sprechen) finanzierbar bleiben.
Die Aufgabe von Max Eberl besteht nun darin eine nachhaltige und langfristig erfolgversprechende Lösung zu präsentieren. Dabei kann niemand im Vorfeld mit Sicherheit oder an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit prognostizieren, ob diese Entscheidung richtig ist und funktionieren wird. Man wird sich jedoch von Wahrscheinlichkeiten leiten lassen müssen.
Und damit sind wir beim Thema. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Interimscoach ohne viel Erfahrung, der bislang keine nachhaltigen und wiederholten Erfolge nachweisen kann dazu in der Lage ist eine Profimannschaft auf dem Niveau von rund 55-60 Punkten pro Saison zu halten ist in der Prognose geringer zu bewerten, als bei einem Trainer, der diese Erfolge wiederholt und unter unterschiedlichen Voraussetzungen bei längerfristigen Engagement unter Beweis gestellt hat.
Jedem ist klar, dass es keine Garantie gibt. Aber es sollte auch jedem klar sein, dass wir nicht in einer Situation sind in der man so etwas einfach mal ausprobiert.
Denn: Trifft der wahrscheinlichere Fall ein und es geht es schief, dann verliert der Kader an individueller und kollektiver Qualität, wir müssen Spieler verkaufen, weil sie weg möchten oder weil wir das Geld benötigen und sind ganz schnell wieder an einem Punkt, den wir mit sehr viel Arbeit vor ein paar Jahren hinter uns gelassen haben.
Natürlich kannst Du jetzt wieder schreien: Aber Du kannst doch gar nicht wissen, ob Schubert mittelfristig / langfristig Erfolg haben wird. Und damit hast Du Recht. Aber ich habe ebenso Recht mit der Aussage: Du kannst doch gar nicht wissen, ob es ganz anders kommt.
Nur die Wahrscheinlichkeit ist das, was bei der anstehenden Entscheidung zählt.