Es gibt einen Unterschied zwischen einer DVD mit den Highlights (da sieht jeder gut aus, siehe youtube) und ausführlichen und kritischen Filmmaterial über einen Spieler auf DVDs. Wenn Arsenal einen Spieler 50mal beobachtet, ist es nicht Arsene Wenger der an 50 Spielen live dabei ist. Für das hat ein Trainer null Zeit, wie Favre richtig sagt.Günter Thiele hat geschrieben: Ein bemerkenswertes Zitat von Favre aus diesem Artikel:
»Einen Spieler wie Ribéry kannst du vielleicht blind verpflichten. Doch von allen andern musst du alles wissen. Wer ist er, wie ist er, passt er, auch menschlich? Da reicht keine DVD mit den Highlights. Vergessen Sie das! Arsenal schaut sich einen Spieler bis zu fünfzig Mal an, bevor sie ihn holen. Fünfzig Mal!«
Dazu in der aktuellen Sport-Bild-Ausgabe ein Interview mit de Jong:
Da sagt de Jong, Favre habe ihn nie live gesehen, sondern kannte ihn nur von DVDs. Man wollte sich vor der Vertragsunterzeichnung treffen, aber mal konnte de Jong nicht, mal Favre nicht. Sie haben sich tatsächlich erst nach Vertragsunterzeichnung gesehen.
Hat Favre da womöglich wirklich Zweifel? Da wird mir schon angst und bange...
Vielmehr bekommt ein Trainer von der Scouting-Abteilung extrem viel Informationen, mit viel Filmmaterial. Themenbezogen, wie Ballannahme, Defensivverhalten, usw. Stärken und Schwächen. Daher sagt Favre ja, dass er Eberl und der Scoutingabteilung vertraut.
Zudem hat de Jong gesagt, dass er mit Favre telefoniert hat, und dass ihm dabei die Spielweise mit den schnellen Zuspielen in die Spitze zusagt. Die ganze Diskussion um Flanken und Systemumstellung ist eben genau so ein dummes Missverständnis. De Jong kann Flanken besser verwerten als Reus, daher lässt Favre ja auch mehr Flanken, aber trotzdem spielen wir keine reine Flankentaktik, sondern weiterhin Kombi-Fussball. Das meinte Favre als er sagte, dass er nicht auf Flanken umstellen will. Und wenn de Jong sagt, dass mehr Flanken kommen müssen, meint er damit nicht, dass man nur noch Flanken sollte, sondern dass nicht mal die wenigen einstudierten Flanken kamen. Wie gesagt, de Jong hat ja auch gesagt, dass ein schnelles (Kombi)-Spiel in die Spitze auch sein Spiel ist.
Es gibt überhaupt kein Problem, abgesehen davon, dass de Jong Selbstvertrauen braucht, einen mehr oder weniger festen Partner da vorne, und brauchbare Bälle von seinen Mitspielern, dann kann er nicht nur verwerten sonder sogar mitspielen. Er ist ein mitspielender Stürmer, nicht so extrem wie Reus, aber dafür eben auch bei Flanken stärker...