nicklos hat geschrieben:Cheftrainer Lucien Favre
Blicken wir zurück, wissen wir auch - wenn wir die Philosophie von Borussia vergleichen - warum sich Favre, Eberl & Co. so viel Zeit nehmen, um die richtigen Spieler mit Spielintelligenz zu finden - und warum sie deswegen so intensiv suchen und keine Salamitaktik anwenden. Das was für Favre damals galt, gilt auch heute - mehr denn je, zumal er ein Profi mit Charakter und Prinzipien ist. Er ist in der Bundesliga angekommen nach der Verhinderung des Nicht-Abstiegs und dem ersten Achtungserfolg. Klar, war der Reus-Abgang für ihn besonders ärgerlich, aber in jedem Club wird es Momente geben, wo man nicht alle Spieler halten kann - man wird intelligent und mit Ruhe ein neues Team formieren - gemeinsam mit Favre - aus altbekannten mit gelebter Spielintelligenz und neuen Entwicklungs-Potenzialen.
Favre 2008 hat geschrieben: Es ist ein langer Weg zu einem guten Trainer. Du machst jeden Tag Fehler. Und du musst deine Fehler akzeptieren. Das ist nicht einfach, aber du musst sie akzeptieren, um dich zu verbessern.
Favre 2008 hat geschrieben: Wenn du nur einen Fehler machst, kannst du später alles wegwerfen. [...] Weil die Mischung nicht richtig ist. [...] Ein falscher Spieler kann in einer Mannschaft alles kaputt machen. Deshalb musst du die richtige Spielermischung finden: Kombinieren sie richtig? Stehen sie an der richtigen Stelle? Es geht immer um Spielintelligenz. Entweder du bist mit Spielintelligenz geboren oder nicht. Für Spielintelligenz kannst du keine Ausbildung machen.
Favre 2008 hat geschrieben: Ich hasse es, wenn ein Spieler defensiv nicht arbeitet. Schon immer. Aber Defensive hat für mich eben auch mit Spielintelligenz zu tun. In Deutschland sprechen die Leute viel über Zweikämpfe. Aber wenn du spürst, wohin das Spiel sich verschieben wird, dann brauchst du nicht viele Zweikämpfe.
Favre 2008 hat geschrieben: Ganz am Anfang dachte ich: Berlin, Hauptstadt, Tradition. Ich musste die Zusammenhänge erst verstehen. [...] Mannschaft. Entscheidend ist für mich die Qualität. Wenn ein Spieler mit 17 gut ist, sehe ich keinen Grund, ihn nicht zu bringen.
Favre 2008 hat geschrieben: Mannschaft braucht immer eine Seele. Deshalb ist es wichtig, deutsche Spieler zu haben - aber deutsche Spieler sind sehr teuer. Das ist das Problem: Du musst Spieler mit Potential finden, aber du darfst keinen Fehler im Aufbau machen. Wenn du ein Haus baust und das Fundament wird schlampig, kannst du das nicht mehr korrigieren.
- Nach dem Nichtabstieg im Kleinstadtklub Yverdon Sport
Favre 2008 hat geschrieben: hat der Präsident [...] alle Brasilianer verkauft. Da war der Aufbau wieder kaputt.
- Dennoch haben Sie dort gelernt, wie der Aufbau einer erfolgreichen Mannschaft funktioniert.
Favre 2008 hat geschrieben: Ich hatte keine Wahl. Ich musste alles selbst in die Hand nehmen. Danach, bei Servette Genf, war es ganz anders. Da war es verrückt. Dass der Klub später abgestiegen ist, wundert mich nicht. Die Vereinsvertreter haben Spieler gekauft, und ich wusste von nichts. [...] Am Ende haben alle meine Teams in der Schweiz immer den schönsten Fußball gespielt. Aber es braucht Zeit.
Favre 2008 hat geschrieben: wenn ein Verein zwei Trainer innerhalb eines Jahres entlässt, bevor du kommst, heißt das immer: Es gibt ein Problem mit der Mannschaft.
Favre 2008 hat geschrieben: Kein Klub holt dich als Trainer, um dir eine Elf zu geben, die schon bereit ist. Wenn du Erfolg willst, dann musst du etwas ändern. Oder du sagst: Platz zehn ist okay für mich. Aber wenn du Titel holen willst... Titel! Da gibt es nicht viele. Pokalsieger oder Meister, sonst gibt es keinen. Ich will Titel holen. Oder, sagen wir: Eine Mannschaft aufbauen, ...
.. die einmal um den Titel mitspielen kann.
Man muss realistisch bleiben. Aber das ist das Ziel.
Favre 2008 hat geschrieben: Es ist ein langer Weg zu einem guten Trainer. Du machst jeden Tag Fehler. Und du musst deine Fehler akzeptieren. Das ist nicht einfach, aber du musst sie akzeptieren, um dich zu verbessern.
[quote"Favre 2008"] Ich bewundere vor allem die Art und Weise, wie professionell sie beim FC Arsenal arbeiten. Wie sie ihre Transfers machen, wie sie verhandeln. Das interessiert mich. Auch die Zeit, die sie sich nehmen, bevor sie einen Spieler verpflichten.
Nicht nur für die Verpflichtung des Spielers sollte man sich die Zeit nehmen, sondern auch mit dem Trainer. Sollte es wirklich daran scheitern, weil er eine Ausstiegsklausel wünscht? Für mich ist dies auch erstmal eine alte Kamelle.
Er wird erstmal das Fundament zusammenbauen. Ist er damit zufrieden, konzentriert er sich womöglich auch im Zweiten Schritt auf die
Integration seines Spielsystems.
Er hat keine Eile jetzt. Warum sollte er? Logisch - möchten Fans und auch Eberl gerne verlängern. Vielleicht geht es auch nur um den Zeitpunkt. >Wenn ich jetzt frühzeitig verlängern sollte<, dann erstens nur mit den entsprechenden Wunschspielern ( vielleicht gab' es anfänglich Budget-Diskussionen bzgl. "Steuer-Differenz" ) und zweitens womöglich frühzeitig nur mit einer Ausstiegsklausel. Ein Taktiker.
Läuft es, wie er es sich vorstellt - denn er ist ein pedentischer Planer und Taktiker -
steht auch einer Verlängerung, die zweite Hauptaufgabe von Eberl nach den Spieler-Transfers - womöglich nichts im Wege. Die Tatsache, dass Favre jetzt nicht verlängern möchte, hat meines Erachtens auch nichts damit zu tun, dass er "herumeiert" oder sich nicht zur Borussia bekennt.

Er möchte seine Ziele verfolgen, die Lage bewerten zum Saisonbeginn oder zur Saison, und sich dann dieses Themas auch annehmen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass er mit anderen Vertragsangeboten hadert. Der Druck bei der Verlängerung liegt doch eher momentan bei Borussia und der Öffentlichkeit ( insbesondere auch den Fans - auch zu Recht ! ). Er ist zu Recht Wunschtrainer von uns Allen.

Wenn es also momentan Gespräche gibt, dann vielleicht auch nur, weil Eberl das Thema auch anspricht - es ist nun mal auch seine (zweite) Haupt-Aufgabe. Eine Ausstiegsklausel wurde übrigens auf der Jahreshauptversammlung glaube ich ausgeschlossen ( oder täusche ich mich da? ). Wenn er sagt, er ist in intensiven Gesprächen vermute ich eher mal, dass er erstens den aktuellen Spieler-Aufbau abwarten möchte und zweitens den Zeitraum der Vertragsunterzeichnung. Vielleicht gibt es auch noch andere Themen ( Laufzeit des Vertrages bspw. ) wo sie gemeinsam dran pfeilen.
Seine Antwort "Wir führen intensive Verhandlungen" werte ich eher als
typische Favre-PR-Antwort.
Kurzsatz - fertig, weiter, ebenso auf die Frage zur Ausstiegsklausel für Bayern ( was für mich gar nicht geht bei einem Borussia-Trainer Vertrag Bayern explizit aufzunehmen !

) "Es sind sehr angenehe und gute Gespräche mit Gladbach".
Der letzte Satz ist sogar deutlich positiv formuliert. Die Gespräche, auch um die Transfers, sind gewiss positiv - weil man Favre auf Händen trägt ( auch zu Recht !!! ). Ich bin optimistisch - aber auf die Nachfragen per PN: Nein, wissen tun wir es alle nicht, was am Ende 2013 raus kommt. Jedoch passen Favre und Borussia sehr, sehr gut zusammen.
Borussia Mönchengladbach ist ein exzellenter Traditionsverein, der aus seinen Fehlern in der Vergangenheit auch gelernt hat und eine Philospophie, eine Spiel- Vereins- und Fankultur hat und es verdient hätte, wieder an tradionelle, erfolgreiche Fussballjahre anzuknüpfen. Wenn ich mal bedenke, dass unser Spiel gegen Bayern München in so viele Länder übertragen wurde, wie noch nie *seufz*. Es ist für mich aber kein einzufordernde Bekenntnis heute (21.05.2012) notwendig. Ich freue mich auf Favre und auf die kommende Saison - und würde mich nicht wundern, wenn sie wieder erfolgreicher wird als die 15 Jahre zuvor (und die nächsten Ziele mit Favre angestrebt werden, und zuvor - nebenbei u.a. Vertragsverlängerung in der Saison 2013 ).

P.S.:
Veilleicht verhandeln sie auch Iintensiv wg. der Nicht-Abstiegsprämie LOL
Wenn ich das Ziel von 2008 heranziehe, dürfte dieses Ziel (s.Interview)
insbesondere ein von Favre angestrebtes (Minimal-)ziel sein.