HerbertLaumen hat geschrieben: ↑19.05.2024 19:22
Ich möchte von dir wissen, was "schlüssige Züge in der Entwicklung" ganz konkret auf den Fußball bezogen bedeuten sollen.
Wie konkret darf es denn sein?
Wenn wir eine Ballbesitzmannschaft sein wollen, was wurde unternommen, damit dieses Ziel erreicht wird? Hat sich hier irgendwas in den letzten 2,5 Jahren in diese Richtung entwickelt? Ich sehe weder Transfers, die diesbezüglich förderlich gewesen wären, noch die Entwicklung von Jugendspielern die dazu beitrügen.
Wenn wir junge Talente fördern und teuer weiterverkaufen wollen, dann lässt sich im Moment festhalten, dass Scally, Netz, Kone und Ngoumou eher an Marktwert verloren denn gewonnen haben. Andere Spieler wie Nicolas, Reitz, Borges oder Fraulo haben sich nicht bei uns weiterentwickelt, sondern bei anderen Vereinen. Die Entwicklung geht nicht in kurzer Zeit vonstatten, keine Frage. Aber manche Trainer schaffen es regelmäßig junge Spieler sehr zügig sehr valide zu machen und wir haben das in der Vergangenheit selbst miterlebt.
Wenn die Balance zwischen Offensive und Defensive als ein wichtiges Problem identifiziert wurde, was wurde unternommen, um dieses zu lösen? Ist es ein Trainerthema, so ist man 3x gescheitert. Ist es ein Qualitätsproblem der Spieler, so wurde dem in der Kaderplanung nicht genügend nachgegangen. Wöber, Ullrich und Chiarodia haben kaum zur Lösung beigetragen. Die Entwicklung jedenfalls ist klar negativ.
Wenn man als Club einen Wiedererkennungswert, eine eigenständige Identität schaffen wollte, was waren die geplanten Schritte hierzu? Sollten die Trainer eine Strahlkraft entfachen, so hat dies nicht funktioniert. Sollte unsere Spielweise verfangen, so ist seit geraumer Zeit keine erkennbar. Sollten Transfers Leuchtturmprojekte werden, so sticht keiner hervor, der für eine Borussia Identität stünde. Einzige Ausnahme und auch noch sehr verfrüht: Reitz.
Fußball ist in Managementdingen nicht so weit entfernt von einer Bäckerei. Auch hier kannst du dir das tollste Rezept für ein Brot überlegen und merkst dann plötzlich, dass es der dumme Kunde nicht kauft. Aber wenigstens hast du dir Gedanken gemacht über das Produkt, die Vermarktung, hast dir überlegt, wie es konzeptionell zu dir passt, hast die Kundschaft analysiert, dir Verkaufsziele gesetzt, dein Personal geschult etc. p.p..
Ich habe keine Ahnung von Fußball, was vermutlich der Grund dafür ist, dass ich keine klare Strategie bei uns erkenne und auch nur wenig zielgerichtetes Handeln, um die vermutete Strategie zu verfolgen.
Kein Medium, kein Kollege aus dem Fußballgeschäft attestiert uns gute Arbeit und noch nicht einmal gute Ansätze, oder dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben die schlechteste Rückrunde seit sehr langer Zeit gespielt. Grundlos?
Ich bin weder Schwarzseher noch Schwurbler und Hass ist mir völlig fremd. Ich bin sehr sicher, dass alle Mitarbeiter das Beste für den Club wollen. Ich bin mir aber auch sicher, dass es Menschen gibt, die Jobs erfolgreicher und auch weniger erfolgreich bestreiten. Egal ob in der Bäckerei, oder in einem multimillionenumsatzträchtigen Fußballverein.