Die Zukunft unserer Borussia

[SpaceLord]

Ich glaube es auch nicht, und zwar weil es ja im Moment auch nicht so ist. Es wurde ganz klar kommuniziert, dass wir einen Umbruch vor der Nase haben. Die meisten können das Wort zwar nicht mehr hören, aber für den Grossteil des Forums hier hieß das so viel wie " wir werden wahrscheinlich eine Mannschaft haben, die nicht mehr die Durchschlagskraft der letzten zehn Jahre hat. Wir müssen allerhand neue und junge Spieler integrieren. Das sollte sich aber nach einem halben Jahr eingeschliffen haben und dann geht der Weg linear wieder nach oben."
So oder so. Ähnlich haben sich die meisten das vorgestellt Geduld ist - aller abstiegsängste und Befürchtungen zum Trotz - nun mal immer noch eine Tugend, und zwar eine, für die man einen extrem langen Atem braucht.

[VLC007]

Es wurde ganz klar kommuniziert, dass wir einen Umbruch vor der Nase haben.

Wenn ich nur das kommuniziere, bleibt es inhaltsleer und lässt eben viel Raum für alle möglichen und unmöglichen Erwartungen. So ist es dann auch nicht sonderlich überraschend, dass kaum Geduld seitens der Fans aufgebracht wird. Es fängt schon mit der Aussage an, dass man die Borussia DNA regenerieren möchte und man zurück zu ballbesitzorientiertem Fußball wolle. Das mag in der jüngsten Vergangenheit so gewesen sein, aber die Borussia DNA ist eine ganz andere: Konterfußball, oder eben neudeutsch - schnelles Umschaltspiel. Eigentlich also genau das, was den RB Fußball heutzutage ausmacht und den wir mit einem Federstrich und der Trennung von Hütter ad acta gelegt haben. Soviel zur Spielidee.

Dann der Begriff Umbruch im Sinne einer tiefgreifenden Veränderung des Kaders. Etwas, was sich bereits Hütter vor zwei Jahren und nach seiner ersten Saison gewünscht hatte, aber unsere sportliche Leitung nicht wollte. Dann kommt dieser Umbruch, den aber auch Hütters Nachfolger nicht mehr erleben und moderieren durfte. Mit Sommer, Bensebaini, Hoffmann, Stindl und Thuram verlieren wir schlagartig sportlich eine ganze Achse und im Mannschaftsgefüge viele Meinungsschwergewichte. Das aufzufangen ist verständlicherweise nicht einfach, wenn nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen. Aber war das im Rahmen des neu propagierten "Borussia Weges" anderthalb Jahre zuvor von Anfang an so gedacht?

Vor Saisonstart wurde dann kommuniziert, das verlorengegangen Tore durch neuen Transfers kompensiert werden sollten. Klingt einleuchtend und man muss sagen, es hat sehr gut funktioniert. Aber das Ganze auch so auszutarieren, dass man die mehr als bekannte Gegentorflut (218 in den letzten 4 Saisons und 54,5 im Schnitt) in den Griff bekommt, wurde gefühlt eher halbherzig angegangen. Man holt zunächst einen Trainer, der lieber "5:4 als 1:0" gewinnt. Löblicher Gedanke im Sinne des Fans, letzten Endes stellte sich aber eher die Frage, ob man 3:4 oder 1:2 verliert...
Bei der Kaderplanung gab es in dieser Saison erst das Hickhack mit Elvedi, dann lediglich die Leihe von Wöber und die mutigen Entscheidungen, auf Netz/Ullrich zu setzen und auf Lainer zu warten. Davor wurde Weigl als verlängerter Arm des damals amtierenden Trainers auf dem Platz und als Spielorganisator, sowie Itakura verpflichtet

Wahrscheinlich ist das alles eine gut durchdachte und langfristig geplante Strategie, aber das muss dann auch bis zum gemeinen Fan durchdringen, damit er dem Ganzen folgt. Und ich denke, das hat nicht geklappt und könnte verbessert werden.

[mojo99]

Ein Umbruch bedeutet, es werden viele Bereiche neu ausgerichtet, man stellt sich generell neu auf und dafür nimmt man Rückschritte in Kauf, um danach wieder gestärkt anzugreifen. So ist meine Definition von Umbruch. Die Definition ist nicht, wir setzten die Lethargie der letzten Jahre einfach fort, präsentieren uns völlig lustlos, von der Bank bis zum Trainer, spielen den unansehnlichsten und erfolglosesten Fußball der letzten Jahrzehnte, erwirtschaften Gewinn, machen nichts im Transferfenster trotz offensichtlicher Schwächen und spielen dann eine Rückrunde mit 2 Siegen und Platz 17. Das hat nicht einen Hauch von Umbruch in meinen Augen. Bei einem Umbruch hat man auf allen Ebenen das Gefühl, man möchte etwas bewegen. Genau deswegen können die meisten Fans das Wort Umbruch nicht mehr hören, weil es eine Ausrede ist für schlechte Arbeit und sonst nichts.

[Isjagut]

Mal wieder so viel Dummsinn oder bewusste Leugnung der Realität, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen sollte, zu widersprechen.

[mojo99]

Mal wieder so harte Argumente, dass außer persönlichen Beleidigungen nichts mehr übrig bleibt?

[Isjagut]

Megahart!

[SpaceLord]

Na dann zäumen wir das Pferd doch mal mit griechischer Logik andersrum auf.

Was wäre denn passiert, wenn die Vereinsführung genau den aktuellen Verlauf vor über einem Jahr so aufskizziert hätte?

"Wir strukturieren den Kader im Rahmen unserer Möglichkeiten um. Dabei müssen wir allerdings schauen, dass wir hinten nicht die zweitschlechteste Defensive der Liga stellen, auch wenn wir vorne hin und wieder einen rein stolpern. Dummerweise sehen wir uns derzeit nicht in der Lage, Führungen ins Ziel zu bringen oder sogar auszubauen, denn hey, das ist ja noch eine völlig unerfahrene Mannschaft.
Somit kann es natürlich auch passieren, dass wir zwar gegen die vermeintlichen Favoriten durchaus auch mal ansehnliche und konsequente Spielverläufe haben, aber gegen die Mannschaften auf Augenhöhe ziehen wir wie vom Teufel verhext öfter mal den kürzeren, denn im Gegensatz zu denen sind wir es nicht gewohnt, im Abstiegskampf zu stecken. Seid euch aber bitte sicher, dass die in Teilen lethargisch anmutenden Auftritte nicht im geringsten etwas mit der Einstellung unserer Spieler, oder einem zu niedrigen Anspruchsdenken der Vereinsführung zu tun haben!"

Wenn das so kommuniziert worden wäre, dann wäre hier alles fein? Das ganze ist, speziell im Zusammenhang, natürlich extrem hyperbolisiert.
Fakt ist, der seinerzeitig hier herauszulesende Konsens war in meinem Kopf, lieber mit neuem Personal nen aufrichtigen Abstiegskampf als mit verwöhnten Möchtegerns um die goldene Ananas.
Wer dabei wirklich geglaubt haben sollte, dass Abstiegskampf auch mit Teams möglich ist, die jeden Spieltag 90 + 12 rackern, rennen, kratzen, beissen usw. und sich damit "ehrenhaft" oder wie auch immer in der Liga halten, den muss man leider enttäuschen. So etwas gibt es nicht, sorry.

[VLC007]

Zwei Möglichkeiten: Entweder die sportliche Leitung hat vorausgesehen, dass es diese Saison bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg geht und hat bewusst nichts gesagt, oder die Erwartungen an Trainer und Kader wurden nicht erfüllt, was einige Fragen zu den letzten Jahren aufwürfe.

Das es bei einer Neuausrichtung nicht reibungslos läuft, ist sonnenklar, aber man muss stets überprüfen, ob man noch in die richtige Richtung geht. Wenn man als Fan erkennt, dass man weiterhin auf dem kommunizierten Weg ist und man diesen auch erkennt, dann glaube ich, wie ich zuvor gesagt hatte, dass Fans den Weg mitgehen.

[mojo99]

Fakt ist, der seinerzeitig hier herauszulesende Konsens war in meinem Kopf, lieber mit neuem Personal nen aufrichtigen Abstiegskampf als mit verwöhnten Möchtegerns um die goldene Ananas.

Richtig, aber das Wort Abstiegskampf enthält schon das Wort Kampf und von Kampf war bei dieser Truppe nie etwas zu sehen. Niemand hätte ein Problem damit, wenn man eine junge, hungrige Truppe auf den Rasen gestellt hätte, die um jeden Punkt fightet und trotzdem im Abstiegskampf steckt. Wenn man aber Umbruch sagt und trotzdem verwöhnte Möchtegerns ins Rennen schickt, die nicht mal um die goldene Ananas spielen sondern bis zum vorletzten Spieltag auch um den Klassenerhalt, weil sie einfach keinen Bock haben, ist es den Fans weniger zu vermitteln.

[Isjagut]

Wer hat denn keinen Bock?

[gattuso]

So, nachdem der Klassenerhalt dank Kölner Schützenhilfe geschafft wurde, meldet sich nach langer Zeit auch der gattuso mal wieder zu Wort.

Erst mal bin ich froh, dass diese völlig verkorkste Saison noch einen halbwegs versöhnlichen Abschluss gefunden hat und man nicht gezwungen ist, im letzten Spiel noch was holen zu müssen. Sauer bin ich noch auf das unnötige Pokalaus in Saarbrücken. Der Weg ins Finale war nie so leicht wie in dieser Saison und man hätte die Chance gehabt, evtl. mal wieder einen Pokal zu gewinnen, auch wenn es gegen LEV sehr schwer geworden wäre. Diese Chance wurde einfach weggeschmissen.

7 Saisonsiege. Es gibt meiner Meinung nach KEIN Argument mehr für Seoane. Es gibt auch keine Spielidee, keine Struktur, keine Sicherheit im Spiel. Warum man jedesmal nach einer Führung das Fußball spielen einstellt, konnte mir noch keiner erklären. Hack und Reitz sind für mich die Gewinner der Saison, ansonsten kann ich nicht erkennen, dass dieser Trainer einen Spieler besser gemacht hat. EInige wie zB Elvedi sind völlig neben der Spur, auch ein Itakura, der sonst eine Bank war, spielt verunsichert, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Einstellung der Truppe hat in vielen Spielen meiner Meinung nach nicht gestimmt, und dafür ist nun mal der Trainer verantwortlich.

Auch die Zusammenstellung des Kaders ist völlig desolat. Wir haben 4 Torhüter, aber nur 2 Stürmer. Es wirkt so, als ob die Spieler irgendwie wahllos und konzeptlos zusammengewürfelt sind. Kone hat seinen Marktwert völlig pulverisiert.

Meiner Meinung nach muss man nach dem Saisonabschluss in Stuttgart Tabularasa machen. Seoane und Virkus weg, und bitte auch die lustlosen Franzosen Kone, Ngoumou und auch Plea weg. Mit neuem Trainer und SpoDi dann Spieler holen, die die richtige Mentalität mitbringen. Ich weiß, dass das nicht so einfach ist, und habe jetzt auch keine Namen parat, wen man holen könnte. Meine Befürchtung ist aber, dass ein "Weiter so" uns zum Abstiegskandidaten Nr.1 in der nächsten Saison macht.

[SpaceLord]

Richtig, aber das Wort Abstiegskampf enthält schon das Wort Kampf und von Kampf war bei dieser Truppe nie etwas zu sehen. Niemand hätte ein Problem damit, wenn man eine junge, hungrige Truppe auf den Rasen gestellt hätte, die um jeden Punkt fightet und trotzdem im Abstiegskampf steckt. Wenn man aber Umbruch sagt und trotzdem verwöhnte Möchtegerns ins Rennen schickt, die nicht mal um die goldene Ananas spielen sondern bis zum vorletzten Spieltag auch um den Klassenerhalt, weil sie einfach keinen Bock haben, ist es den Fans weniger zu vermitteln.

Das halte ich persönlich dann doch für extrem pauschalisiert. Ich habe durchaus Spiele gesehen, wo der Wille zu sehen war, es am Ende aber mangels Erfahrung, Abgezocktheit, Konzentration und ja, auch mal behäbig oder schnöselig wirkender Aktionen halt nicht gereicht hat.
Und wie schon sagte, es gibt kein Team im Abstiegskampf, was dauerhaft die Tugenden auf den Platz bringt, die das Publikum bei mangelnder spielerischer Brillianz gerne sehen würde. Solche Teams würden, wenn es sie denn gäbe, im gesicherten Mittelfeld landen.
Abstiegskampf hat Gründe, die in der Gesamtheit der Faktoren liegen. Alle gleichzeitig abstellen und wieder und wieder und wieder nen Schnitt machen, bis es einem endlich passt, ist doch nicht nur unrealistisch, sondern auch an dem Verein vorbei, der uns am Herzen liegt.

[BMG_for_Ever]

So, nachdem der Klassenerhalt dank Kölner Schützenhilfe geschafft wurde, meldet sich nach langer Zeit auch der gattuso mal wieder zu Wort.

Erst mal bin ich froh, dass diese völlig verkorkste Saison noch einen halbwegs versöhnlichen Abschluss gefunden hat und man nicht gezwungen ist, im letzten Spiel noch was holen zu müssen. Sauer bin ich noch auf das unnötige Pokalaus in Saarbrücken. Der Weg ins Finale war nie so leicht wie in dieser Saison und man hätte die Chance gehabt, evtl. mal wieder einen Pokal zu gewinnen, auch wenn es gegen LEV sehr schwer geworden wäre. Diese Chance wurde einfach weggeschmissen.

7 Saisonsiege. Es gibt meiner Meinung nach KEIN Argument mehr für Seoane. Es gibt auch keine Spielidee, keine Struktur, keine Sicherheit im Spiel. Warum man jedesmal nach einer Führung das Fußball spielen einstellt, konnte mir noch keiner erklären. Hack und Reitz sind für mich die Gewinner der Saison, ansonsten kann ich nicht erkennen, dass dieser Trainer einen Spieler besser gemacht hat. EInige wie zB Elvedi sind völlig neben der Spur, auch ein Itakura, der sonst eine Bank war, spielt verunsichert, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Einstellung der Truppe hat in vielen Spielen meiner Meinung nach nicht gestimmt, und dafür ist nun mal der Trainer verantwortlich.

Auch die Zusammenstellung des Kaders ist völlig desolat. Wir haben 4 Torhüter, aber nur 2 Stürmer. Es wirkt so, als ob die Spieler irgendwie wahllos und konzeptlos zusammengewürfelt sind. Kone hat seinen Marktwert völlig pulverisiert.

Meiner Meinung nach muss man nach dem Saisonabschluss in Stuttgart Tabularasa machen. Seoane und Virkus weg, und bitte auch die lustlosen Franzosen Kone, Ngoumou und auch Plea weg. Mit neuem Trainer und SpoDi dann Spieler holen, die die richtige Mentalität mitbringen. Ich weiß, dass das nicht so einfach ist, und habe jetzt auch keine Namen parat, wen man holen könnte. Meine Befürchtung ist aber, dass ein "Weiter so" uns zum Abstiegskandidaten Nr.1 in der nächsten Saison macht.

Jaaaaaaa da stimmen ich dir total zu

[altborussenfan]

Nö, sehe ich anders und habe dazu im Sportdirektorthread meine Meinung geschrieben.

Dass Köln uns gerettet hat, ist aus meiner Sicht kompletter Mumpitz (s.o.). Im Gegenteil, wir haben dem FC - wenn auch unfreiwillig - genug Schützenhilfe geleistet. Ohne 4 Punkte und 6 Tore gegen uns wären sie lange weg vom Fenster. Wir haben ihnen nichts zu danken. Jeder spielt für sich.

Dass der Kader falsch zusammengesetzt ist, kann ich noch teilen.

Aber spätestestens dieses - alles muss raus - ist nicht mehr als populistisches Stammtischgerede, sorry.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie manche so sicher sein können, was genau zu tun ist. Ich vermag das nicht, und ehrlich gesagt nehme ich das auch niemandem hier ab, der die Verhältnisse nur aus der Distanz wahrnimmt.

[borussenmario]

Einfache Lösungen halt.

[rionegro]

Die Einstellung der Truppe hat in vielen Spielen meiner Meinung nach nicht gestimmt, und dafür ist nun mal der Trainer verantwortlich.

Verstehe nicht, wie man auf so etwas kommt. Echt nicht.
Wir würden uns die Augen reiben, wenn wir wiedermal eine integere Truppe sehen würden!

[gattuso]

Einfache Lösungen halt.

Nö, im Gegenteil. Die einfach Lösung wäre, alles so laufen zu lassen und auf Besserung zu hoffen.

[borussenmario]

Dann definierst Du den Begriff Lösung sehr eigenwillig, für mich macht die Aussage wenig Sinn.

[michy]

Aber spätestestens dieses - alles muss raus - ist nicht mehr als populistisches Stammtischgerede, sorry.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie manche so sicher sein können, was genau zu tun ist. Ich vermag das nicht, und ehrlich gesagt nehme ich das auch niemandem hier ab, der die Verhältnisse nur aus der Distanz wahrnimmt.

Am Ende hat jeder seine Meinung, ob man die jetzt als Stammtischparole hinstellen muss, weiss ich nicht. Deine Meinung teilt auch nicht jeder und ich glaube nicht, das du diese als Stammtischparole siehst.

[MG-MZStefan]

Aber spätestestens dieses - alles muss raus - ist nicht mehr als populistisches Stammtischgerede, sorry.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie manche so sicher sein können, was genau zu tun ist. Ich vermag das nicht, und ehrlich gesagt nehme ich das auch niemandem hier ab, der die Verhältnisse nur aus der Distanz wahrnimmt.

100% sign...