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von HB-Männchen » 28.01.2022 18:05
Sympathie
Akribie
Ehrlichkeit
Aufrichtigkeit
Fleiß
MENSCHLICHKEIT
Alles Attribute, die vereint in einem Mann stecken, der von vielen gedisst und beleidigt wurde, weil der sportliche Erfolg in den letzten Monaten im Gegensatz zu den Monaten/Jahren zuvor dann mal ausblieb. Ich bin der Meinung, dass die vergangenen zwei Jahre mit der Pandemie und den Folgen für den Sport, die Gesellschaft und das gesamte Miteinander zu dem geführt haben, was wir heute am Beispiel Borussia erleben und was von (zu) vielen dem Sportdirektor als seine Schuld zugewiesen wurde. Ja, vieles ist "dumm gelaufen", keine Zuschauereinnahmen, keine Transfererlöse, teils aus Verletzungsgründen, Spieler, die ablösefrei den Verein verlassen wollen (eine neuere Form des taktischen Vertragsverhaltens (ich glaube Neustädter war damals der erste)). Alles Dinge, die ein Sportdirektor nicht aktiv beeinflussen kann! Es tut mir sehr leid, dass Max Eberl das alles ertragen musste, wissend, dass es unzähligen Menschen auch nicht besser geht und ging aber eben nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ich denke an die Menschen an der Ahr beispielsweise, die nicht nur beruflich unter Stress stehen, sondern im Sommer Angehörige, Freunde und liebgewonnene Menschen verloren haben, an die, die ihr Zuhause verloren haben, alle Erinnerungen, ihr Hab und Gut, Menschen, die vor dem wirtschaftlichen und menschlichen Ruin stehen.
Ich verstehe Max Eberl sehr sehr gut und ich beglückwünsche ihn zu seiner Entscheidung, die Reißleine zu ziehen. Ich selber habe zum letzten Jahreswechsel nach 33 Jahren Selbständigkeit auch die Reißleine gezogen, ich hatte glücklicherweise die Möglichkeit, meinen Betrieb einer jungen ambitionierten Kollegin zu übergeben. Und auch ich hatte Phasen von (mir selbst) unbeachtetem Burnout, Phasen von Verzweiflung, Mutlosigkeit und eben auch dem Gefühl "ich will hier raus".
Von daher, ich ziehe meinen Hut vor Max Eberl. Für seine großartige Arbeit und Leistung für den Verein, für seine Menschlichkeit in einem Job, in dem zu häufig die Menschlichkeit mit den Füßen getreten wird, für seine immer sympathische und nachvollziehbare Art, für seine Ehrlichkeit, seinen Innovationssinn und seine Ideen.
Zu guter Letzt möchte ich aber nicht den Sportdirektor Max Eberl sondern den Menschen Max Eberl hier verabschieden.
Ich wünsche Ihnen eine sehr gute Zeit. Leben Sie das Leben, genießen Sie es und genießen Sie ihr Umfeld. Leben Sie das, was wichtig ist: Familie, Partnerschaft, Freunde! Werden/bleiben Sie gesund! Und - bleiben Sie, wie sie sind. Einen Menschen wie Sie mag jeder Mensch zu seinen Freunden zählen dürfen, da dürfen Sie sicher sein.
Und da der Fußball Sie eh nicht los lassen wird - so long. Bis bald!