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von atreiju » 26.01.2022 15:32
Formulieren wir es sehr vorsichtig mal so und allgemein.
Es gibt zig Studien und auch Praxisbeispiele, die belegen dass Führungskräfte sich mit der Zeit immer abnutzen, vor allem, wenn eine längere Periode des Erfolges da ist, wodurch sich das ein oder andere in Richtung Stillstand, aber manchmal auch Sturheit und eine Art "Leben in einer Glaskugel" entwickelt und die Selbstreflektion und der manchmal nötige Abstand und kritische Blick auf das Geschehende und kritische Entwicklungen verwehrt bleibt. Oft ist es auch so, dass diese Führungskräfte immer mehr nur noch einen Inner Circle zu Rate ziehen, der ihnen treu ergeben ist und mit denen sie lange und vertrauensvoll zusammen arbeiten, die aber oft auch weder willens noch in der Lage sind, gegenteilige Positionen zur Sprache zu bringen und durchzusetzen, selbst wenn sie notwendig wären.
Problematisch kann dies werden, wenn die anderen Führungskräfte um diese herum entweder nicht den notwendigen Sachverstand haben, um die konkrete Arbeit und die Entwicklung dieses Bereichs kritisch hinterfragen und einschätzen zu können, sondern andere Fachgebiete haben, auf denen sie zwar glänzen, sich aber aus dem Kernbereich bewusst heraus halten. Wenn dann die wenigen Personen, die zur Kritik prinzipiell befähigt wären, aufgrund des Alters oder der Mentalität und der grundsätzlichen Einstellung aber Leisetreter sind und Konflikte (inzwischen) scheuen und auch nicht durchstehen wollen, dann können sich in Unternehmen oder Vereinen Situationen ergeben, in denen die Stimmung insgesamt zunehmend problematischer wird, diese Führungskraft zunehmend im Umgang schwieriger wird, vor allem, wenn die Phase des Erfolges sich in die andere Richtung dreht, und auch zunehmend bestimmender und allein handelnder und kritikunfähiger wahrgenommen wird, was die Zusammenarbeit erschwert. Dabei ist diese Führungskraft völlig davon überzeugt, das Richtige zu tun und immer im Sinne des Unternehmens zu handeln und mit jeder Verschlechterung noch überzeugter, beweisen zu müssen, dass sein Weg der einzig gangbare und richtige ist. Aus dieser Spirale heraus zu kommen ist extrem schwierig für die Person selber und auch für das Unternehmen und braucht es zumeist eines Anstosses von außen, durch eine Person, die absolut von allen anerkannt wird und die Entwicklungen ruhig, klar und sachlich, mit konstruktiver Kritik, klaren Ideen und einer auf gemeinsame Zusammenarbeit ausgerichtete Infragestellung und Zukunftsorientierung begleitet.
Ich habe dies ganz bewusst so allgemein wie möglich formuliert, wenn jemand Parallelen erkennt zu unserer Situation, so sind dies eigene Rückschlüsse. Ich persönlich bin zu weit weg, um dies bewerten und beurteilen zu können, allerdings habe ich 3 sehr gute persönliche Kontakte, die das viel besser können und im Verein und beim Verein ganz anderen Einblick haben als ich, die in den letzten 18 Monaten durchaus Aussagen getroffen haben zu mir, die in diese Richtung zielen.
Ich wünsche mir für uns alle, dass diese falsch liegen und ich wünsche Max Eberl, dass er noch einmal wie vor über 10 Jahren die Kraft, die Energie und die Ideen findet, die uns als Verein und als Mannschaft in die alte Erfolgsspur zurück finden lassen und zwar schnell.