Lustigerweise kann ich beide Seiten nachvollziehen. Vielleicht weil ich aktuell auch etwas Abstand hatte und ein halbes Jahr nicht im Block war.
Aber solange beide Seiten nicht raffen, dass man sich a) nicht im Internet die Stimmung revolutionieren kann und b) nicht immer nur Fordern und wenig geben kann, wird sich nie etwas ändern. Wie kommt man dahin, dass sich etwas ändert?
Meine Sicht der Dinge: Es muss ein Grundkodex geben, an den sich alle Fans zu halten haben. Den jeder zu akzeptieren hat, der Teil der Nordkurve MG sein will. Egal ob alter Opa oder junger Hüpfer. Egal ob einmal in der Nord pro Saison oder 34+x quer durch Europa. Diesen Kodex haben wir aktuell durch den Borussenkodex. Und der Kodex legt die Rahmenbedingungen fest wie man sich in der Nord zu verhalten hat. Und jeder der diesen nicht zu 100% akzeptiert, hat in der Nordkurve nichts verloren. Meine Meinung.
or allem die Blöcke 15, 16 und 17 sind für Borussia-Fans reserviert, die aktiv Stimmung machen wollen.
Hier ist der Ursprung für ein stimmgewaltiges Stadion. Stehst du hier, dann gib alles für Borussia!
Aber auch außerhalb dieses Zentrums hat sich jeder Borusse bis zum Schlusspfiff unserer Borussia zu widmen!
Das muss einfach die Grundlage sein. Jeder Vorschlag, jede Verbesserung, jede eigene Idee oder sonstiges kann nur dann wirklich etwas bewirken, wenn dieses Grundverhalten vorherrscht.
Dass sollte man sich einfach auf die Fahne schreiben. Überspitzt gesagt (Bitte nicht als Verallgemeinerung sehen): Ich kann nicht nur Fordern, Beleidigen, Vorwürfe erheben, und Änderungen in meinem Interesse verlangen ohne die Basics zu liefern. Das ist wir im Job auch, wenn ich nur meinen Chef anmeckere wie doof alles ist und dann bockig in der Ecke sitze und aus Trotz nichts mehr mache, dann wird der Chef nicht irgendwann vor euch stehen und euch das super-duper Projekt übertragen, sondern euch höflich bitten das Unternehmen zu verlassen.
Was ich damit sagen will. Wenn sich alle an die Grundregeln halten und gemeinsam, auch wenn es vielleicht nicht den eigenen Geschmack entspricht, dann hat man viel mehr Argumente glaubwürdig Ideen zu implementieren. Ich zum Beispiel habe kein Glauben daran, dass andere Lieder die Stimmung verbessern würden, bin ich ganz ehrlich. Ich glaube auch nicht, dass weniger Fahnen die Stimmung verbessern. Aber nicht weil ich da festgefahren bin, sondern, weil ich persönlich noch nicht vom Gegenteil überzeugt worden bin und die Erfahrung der letzten 12 Jahre mich dahin gebracht hat.
Auf der anderen Seite muss sich auch der untere 16er an die Nase fassen, dass es auch Nicht-Ultras gibt. Auch Leute, die nicht 90 Minuten durchpowern. Auch Leute, die vielleicht etwas vom Spiel sehen wollen. Ist auch alles legitim. Ein Chef, der sich nicht auch für die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einsetzt, die er selbst nicht teilt, verliert den Rückhalt. Und damit auch seine eigene Position.
Von daher gelingt eine Lösung des Konflikts nur, wenn sich alle mal selbst hinterfragen. Wenn die Stimmung auch mal bei "verhasstem" Liedgut konstant gut ist, fällt es den anderen vielleicht auch leichter mal die Fahnen bei Standards runterzulassen. Aber das muss alles a) im Real Life geklärt werden & nicht im Internet. Und b) muss als absolute Grundlage erstmal wieder der Respekt Einzug finden und der Kodex geachtet werden. Von allen.