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von atreiju » 15.05.2019 12:50
Ich will da jetzt gar nicht groß in eine festgefahrene Diskussion einsteigen.
Wenn nach Spieltag 34 für Borussia Mönchengladbach die CL-Qualifikation steht - auf welchem Weg auch immer - dann werde ich mich riesig darüber freuen, tief durchatmen und der Mannschaft und Hecking trotz allem für diese Saison im reinen Endergebnis dankbar sein und die erzielte Platzierung und Punktzahl respektvoll anerkennen.
Denn dieses Ergebnis würde sehr, sehr viel überdecken und kaschieren, was ich über die Saison an Leistungen auf dem Platz, an taktischer und spielerischer Weiterentwicklung, an Leidenschaft, Willen, Offensivgeist, Begeisterung etc. gesehen habe. Und vor allen Dingen, wie viel Glück wir nicht nur selber häufig auf dem Platz hatten, sondern auch wie unsere Konkurrenten uns indirekt durch eigene Schwächen immer wieder gestärkt haben und uns überhaupt die Chance gegeben haben, am letzten Spieltag aus eigener Kraft noch diese CL-Teilnahme zu schaffen.
Dieter Hecking hat zu all diesen Dingen seinen nicht unerheblichen Teil beigetragen, auch zu der erreichten Punktzahl im positiven Sinne, genauso aber und vielleicht sogar noch gravierender zu der nicht nur punktemässig, sondern auch spielerisch und sonst erschreckenden Bilanz ab dem 20. Spieltag, wobei für mich die Abwärtstendenz schon bei Spieltag 11 anfing, aber geschenkt, da haben wir noch 9 Spieltage überdurchschnittlich gepunktet im Vergleich zu den tatsächlichen Leistungen auf dem Platz.
Sollte es Platz 5 oder 6 werden, so wird Hecking genauso wie die Mannschaft für mich für lange Zeit das Symbol der größten verpassten Chance seit unserem letzten Titel sein, für die im Verhältnis zu den finanziellen Möglichkeiten und der Kaderstärke schwächste Leistung der Borussia über einen Zeitraum von 14 Spielen im Vergleich zu diesen Voraussetzungen seit dem Abstieg mit Spielern wie Patrick Anderson, Enke, Deisler, Pflipsen etc. im Jahr 98/99.
Denn mit diesem Kader und diesen Spielen MUSS es machbar sein in 14 Spielen 17 Punkte zu holen - also nicht einmal 1,2 Punkte pro Spiel, es muss möglich sein, mehr als eines von 8 Heimspielen zu gewinnen und nicht nur auf Glück und die richtigen Ergebnisse der anderen zu hoffen, um einen 10-Punkte-Vorsprung auf Frankfurt und 12 Punkte auf Leverkusen zu verteidigen.
Das wäre dann zwar wenigstens Europa und nicht gar nichts, was lange Zeit sogar als ultimatives Schreckgespenst möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich war, in meiner Bewertung aber würde das diese Spielweise und diese Leistungen dann nicht mehr wettmachen.
Herr Hecking ist nach Dortmund Geschichte und das ist aus meiner Sicht gut so, weil ich für mich keine positive Entwicklung der Mannschaft insgesamt und auch vieler einzelner Spieler erkennen kann und weil er mich trotz der Hinrunde nicht überzeugt hat, dass er Erfolg kann. Menschlich kann ich nichts Negatives sagen und wünsche ihm persönlich Gesundheit, Glück und Erfolg in den nächsten Jahren, auch wenn ich zugebe, dass seine Äußerungen nach der Bekanntgabe des Endes mich häufig geärgert haben.