Das Schlimme und eigentlich sogar ironische an der ganzen Situation ist ja, dass sogar wir Außenstehende Fans des Erzrivalen im Sommer während der Transferperiode schon genau vor der Situation gewarnt haben.
Das war nicht einmal, dass man dem FC Schlechtes wünschen würde (was natürlich bis zu einem gewissen Grad dazugehört

), aber es war schlicht und einfach die nüchterne und sachliche Analyse der Transferperiode.
Ich kann mich noch erinnern wie 3 Punkte hier hoch und runter diskutiert wurde:
1) Dreifachbelastung die von vielen Kölnern und augenscheinlich auch der sportlichen Führung belächelt wurde. In den letzten 10 Jahren ist es nur einer "Überraschungsmannschaft" gelungen den Europapokal-Coup in eine nachhaltige Entwicklung umzumünzen. Und das ist nur Max Eberl und Favre zu verdanken, die trotz immer mal wieder schlechterer Transfers, eigentlich Jahr ein Jahr aus die richtigen Stellschrauben gefunden haben und nach und nach etwas aufgebaut haben um im Kerngeschäft Bundesliga nicht abzuschmieren. Stindl, Raffael, Hazard haben bspw. so viel gekostet wie Cordoba. Nur haben wir nicht eine WUndertüte geholt, die noch noch nicht nachgewiesen hat überhaupt 10+ Tore zu schießen, sondern einen der besten ausländischen Fussballer den die diese Liga je gesehen hat, einen absoluten Führungsspieler, der Hannover im Alleingang zum Klassenerhalt geführt hat und ein europäisches Top-Top-Talent im ZOM. Aber ich schweife ab.
2) Die aus der Unterschätzung der Dreifachbelastung resultierende kleine Kadergröße
Sicherlich kann Köln nicht in ihrer ersten Saison einen Kader wie Schalke, wir etc. haben. Aber man ist im Endeffekt mit 23 oder 24(?) Spielern in die Saison gegangen. Ich war der Erste der hier gesagt hat, dass dies Selbstmord ist. Und nunja, nun zeigt sich genau dies. Die höhere Belastung ist einfach da und Köln kann es nicht kompensieren. Sie haben 30 Mio auf 3 Spieler verteilt, statt auch in die breite zu investieren.
3) Die sportliche Ausrichtung und Offensivschwäche
Jeder der den FC etwas verfolgt hat in den letzten Jahren wusste, dass es nur eine Divise hab: Hinten die 0 halten und vorne hilft Modeste. Auch das war in der Sommerpause schon abzusehen, dass diese Taktik nicht mehr aufgehen wird. Nicht mit einem Cordoba, Zoller, Guirassy oder Osako. Das Ergebnis: 4 Tore nach 13 Spiele. Es war schlicht und einfach abzusehen.
Und einen Punkt würde ich gerne noch hinzufügen weil es "typisch" für manche Kölner ist:
4) Überheblichkeit
Ja, das trifft nicht auf alle zu. Erst Recht nicht auf unsere Gastuser hier, die ich sehr schätze. Und ja, im Gegensatz zur Overrath-Zeit und Meier Zeit ist es bereits besser geworden. Aber diese Überheblichkeit gehört einfach zur kölschen Mentalität anscheinend. Diese ich nenne es mal "Schwanzvergleiche" mit den Mitgliederzahlen, dass man endlich mehr Mitglieder hat als der Erzrivale und man den Erzrivalen hier schonmal überholt hat. Dann die großkotzige Art und Weise, dass Köln es tatsächlich mal vor Borussia in der Tabelle geschafft hat. Man was durfte ich mir anhören "Die Machtverhältnisse sind wieder geklärt am Rhein", "Der Riese ist erwacht" etc. Ich will nicht behaupten, dass dies nur ne Einbahnstraße ist, sicherlich können auch Gladbacher mit solchen Haltungen mithalten, aber bei manchen Kölnern ist dies irgendwie ins Bett gelegt.
Und dann ehrlich gesagt das, was typisch Köln ist: Man spielt eine sehr gute Saison und zack werden Pläne geschmiedet wie man sich (gerade ansatzweise schuldenfrei) einen 70k+ Tempel hinsetzen kann. Das war für mich wirklich so ein Punkt wo ich dachte, der FC fällt in alte Zeiten zurück. Alle Probleme waren im Sommer schon zu sehen, alle wussten quasi es wird schwer, aber die Vereinsführung schmiedet Pläne die im krassen Gegensatz dazu stehen was derzeit zu erkennen ist.
Und das Schumacher-Ding am Wochenende kann man quasi ins gleiche Regal packen. So was ist arrogant, überheblich und dreist. So etwas macht man nicht, erst Recht nicht wenn man mit 2 Punkten nach 13 Spielen dem Abstieg entgegengeht.