Stimmung bei Auswärtsspielen

Fahnen, Gesänge, Choreos, Fahrten. Hier treffen sich die Supporter!
Schmolle14
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Schmolle14 » 30.10.2017 15:34

Oh ja, Hopp hat nie viel Geld investiert, okay, das xfache jedes anderen Zweitligisten, aber da waren sie halt schlauer als andere haben sie gesagt, so einen Carlos Eduardo hätte ja auch Cottbus holen können.

https://www.transfermarkt.de/tsg-1899-h ... lpos=&w_s=

Oh nein, die böse Quelle. Damit ist man maximal halbgebildet.

240 Mios hat Hopp bis 2011 in den Verein gesteckt - nee, das ist natürlich nicht viel...
Macragge
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Macragge » 30.10.2017 15:34

atreiju hat geschrieben:
der Unterschied ist doch aber, dass dieser Wurf eine völlig spontane Geschichte war, die niemandem schaden sollte, das andere eine gezielte, geplante Aktion, die eben andere Fans und deren Mäzen beleidigen oder von mir aus persönlich angreifen sollte.
Hätte ein Fan diese "völlig spontane Geschichte" gemacht, "die niemandem schaden SOLLTE" .. dann hätte der Fan umgehend Stadionverbot und eine empfindliche Anzeige in der Tasche gehabt. Und genau DAS ist Doppelmoral

@atreju: RP
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BurningSoul
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von BurningSoul » 30.10.2017 15:45

Macragge hat geschrieben: Ich akzeptiere das als Teil der Fankultur, du hast offenbar meine Beiträge nicht richtig gelesen. Mit dem Beispiel kann man nur wunderbar aufzeigen, dass Hopp und seine Schergen eben diese Doppelmoral haben.
Verstehe ich das richtig? Beschimpfungen sind für dich Teil der Fankultur? Falls ich mich täusche, bitte kläre mich auf.
atreiju hat geschrieben: der Unterschied ist doch aber, dass dieser Wurf eine völlig spontane Geschichte war, die niemandem schaden sollte, das andere eine gezielte, geplante Aktion, die eben andere Fans und deren Mäzen beleidigen oder von mir aus persönlich angreifen sollte.
Sehe ich ganz genauso. Wenn der Schiedsrichter etwas übersieht, dann sagt man ja auch ganz spontan mal etwas unflätiges wie "Mach doch die Augen auf, du Ar***" oder beschimpft ihn als Blindfisch. Solche verbalen Dinge sind halt aus der Spontanität heraus. Trotzdem hat Nagelsmann Glück gehabt, dass nichts ernsteres passiert ist. Umgekehrt, hätte der Fan nämlich deutlich mehr Ärger bekommen, wenn er aus Wut etwas wirft und unabsichtlich jemanden trifft.

Dieser Spruch wurde sicher nicht spontan im Block geschrieben, sondern wurde ja bereits vor dem Spiel hergestellt und so präpariert, dass man ihn unbemerkt ins Stadion schmuggeln wollte. Wer schmuggelt etwas ins Stadion? Nur der, der weiß, dass er etwas verbotenes tut. Trotzdem macht man es. Wirkt jetzt halt wieder so, dass eine kleine Minderheit alles versucht hat, nur um wieder eine Schlagzeile produziert zu haben. Egal wie vereinsschädigend es ist.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Borusse 61 » 30.10.2017 15:51

BurningSoul hat geschrieben: Egal wie vereinsschädigend es ist.

Genau so ist es :daumenhoch: das intressiert die Leute nämlich einen Scheiß, ob sie dem Verein damit schaden :roll:
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von dkfv » 30.10.2017 16:02

atreiju hat geschrieben:Wir könnten das Verein für Verein durchgehen, du findest bei fast allen etws - garantiert.
Wenn du Quellen hast, würde mich das sehr interessieren.
atreiju hat geschrieben:
Selten so ein Eigentor gesehen, schon da war Hoffenheim als höchst spielender Verein zentral mit dabei. Da ich in der Region lebe und die ganzen Diskussionen damals viel detaillierter mitbekommen habe, wollte Hopp eben nicht sein Ego stärken, nein, er wollte einen Verein mit breiter Unterstützung der Region, deshalb diese Idee, mehrere Vereine einzubinden, Stück für Stück gen Bundesliga bringen, auch bei Waldhof Mannheim hat er nachgefragt. Die haben übrigens abgelehnt und trotzdem hat Herr Hopp den Waldhof durch finanzielle Unterstützung mehrfach vor dem Konkurs gerettet. Heidelberg sollte der Standort werden, weil mit Mannheim und Heidelberg logischerweise das Einzugsgebiet für die Fans besser gewesen wäre als im kleinen, beschaulichen Sinsheim.
Aber Hoffenheim wäre nur ein Teil des zusammengewürfelten Haufen gewesen. Das Märchen, Hopp will seinen Heimatverein in die Bundesliga bringen, kann man jetzt gut erzählen. In Wahrheit wollte er nur einen Verein mit seiner Macht durchdrücken, ob der Heidelberg, Hoffenheim, Sinsheim oder Sandhausen heißt, war egal.
atreiju hat geschrieben: Welches agressive Verhalten hat denn Hopp und die TSG Hoffenheim auf dem Transfermarkt gezeigt. Ich verrate dir jetzt etwas Überraschendes: Die TSG Hoffenheim hat in den letzten 10 Jahren Spieler für ca. 155 Mio. € gekauft und Spieler für ca. 180 Mio. € gekauft. In den Jahres 2007-2012 war das Transferdefizit bei 25 Mio. €, der teuerste Transfer der TSG ist bis heute Andrej Krmaric von Leicester City für 10 (!!!!) Mio. €. Ja, dank Hopp konnte sich Hoffenheim bessere Spieler leisten, so wie zig andere Vereine aufgrund entsprechender Finanzspritzen von Mäzenen/Sponsoren früher und heute auch.
Dass man im Profifußball Geld erwirtschaftet ist klar. Die Schwierigkeit ist oftmals erstmal in Liga 1-2 vorzustoßen und das ging nur durch Hopps Investitionen, die in den Ligen 2-4 einen klaren Vorteil gegenüber den anderen Wettbewerbern gebracht hat.

atreiju hat geschrieben:
Klar hat Hopp auch eine gewisse Macht bei Hoffenheim bekommen, ist aber überall so, wer die Kapelle bezahlt, darf bestimmen, was gespielt wird. Er ist dabei aber immer im Rahmen der Regularien geblieben und hat sich korrekt verhalten.
"Wer die Kapelle zahlt, darf bestimmen, was gespielt wird" ist genau was die 50+1 Regel verhindern will.
atreiju hat geschrieben:seiner nschubfinanzierung es schafft, finanziell von ihm unabhängig zu werden. Genau das ist inzwischen eingetreten. Aber das will keiner von euch wahrnehmen. Dass er dem verein eine blendene Infrastruktur zur Verfügung gestellt hat, das ist das Entscheidende daran und das ist etwas völlig anderes, als dass, was andere investoren oft so tun, die eine Rendite erwarten.
Es geht doch einzig und allein um die Anschubfinanzierung, ohne die die TSG heute irgendwo zwischen Liga 4 und 6 dümpeln würde.

Kurze Rechnung für dich: Hopp finanziert Carlos Eduardo -> Hoffenheim verkauf Eduardo und holt davon Firmino -> Firminio wechselst für 40 Mio zu Liverpool.

Du merkst schon, dass alles auf der Anschubsfinanzierung aufgebaut ist? Dass sich ein Verein mit einem geschenkten Stadion und den hohen TV und Sponsorengeldern über Wasser halten kann, willst du doch nicht ernsthaft als große Leistung verkaufen?
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von brunobruns » 30.10.2017 16:21

Der Vergleich Plakat mit Flaschenwurf ist genauso wie der zwischen Äpfeln und Birnen. Ganz zu schweigen von der Mutmaßung, dass ein Fan dafür mit einer Anzeige wegen schwerer Körperverletzung rechnen müßte.
Nagelsmann hat nicht nur einmal glaubhaft versichert, dass es keine Absicht war.
Genauso wäre es auch beim Fan gewesen und somit fahrlässig. Also max. eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung. Und die wird nur nach gestelltem Strafantrag des Geschädigten verfolgt.
Aber wenn man immer mit Verschwörungsbrille rum läuft, fällt der klare Blick mitunter schwer.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Schmolle14 » 30.10.2017 16:39

Wenn ein Schiri von einem Gegenstand getroffen werden würde, gibt es Spielabbruch.
Wird ein Spieler von einem Gegenstand getroffen gibt es mindestens eine Geldstrafe des DFB, welches der Fan dann zahlen muss.

https://www.radiohochstift.de/nachricht ... ahlen.html

(plus viele weitere, teurere Beispiele)

Aber nenne das ruhig "Verschwörtungstheorie"
brunobruns

Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von brunobruns » 30.10.2017 16:45

Hat Nagelsmann einen Spieler oder den Schieri getroffen?
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Compagno
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Compagno » 30.10.2017 16:53

10er hat geschrieben:Hmmm interessante These...

Ich behaupte mal, dass dieser "Dissens" zwischen den beiden Meinungen schon länger gärt und bei solchen Themen wieder zum Vorschein kommt
Das glaube ich ebenfalls. Es ist ja auch nur logisch, dass es verschiedene Meinungen zu Themen wie Red Bull, Hoffenheim, Wolfsburg, DFB und DFL gibt. Wichtig ist nur, dass der Meinungsaustausch und das Führen von Debatten nicht abreißt. Doch genau das passiert ja. Ist das Thema nicht gerade durch irgendeinen Skandal in den Medien präsent, gibt es zwar die von dir angesprochenen Lager, aber das Thema ist einfach nicht Gegenstand aktueller Diskussionen. Bei Hoffenheim ist das ja nochmal insofern besonders ausgeprägt, da es von Red Bull scheinbar abgelöst zu sein worden scheint. Diese ganze Dramatik, die diesem Spruchband beikommt, ist ja zum Teil auch ein gewisses Resultat dieser Entwicklung. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass ein "Fußballmörder Red Bull" angesichts der Aktualität der Proteste gegen dieses Konstrukt nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit bekommen hätte. Natürlich ist das ein Konzern und keine Person. Aber auch Einzelpersonen wurden bereits in diesem Kontext angegriffen.
Und zwar als Totengräber des Fußballs. Sogar mit Konterfei. Und die Reaktion des Boulevard war aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund nicht ansatzweise so entsetzt wie jetzt.

http://www.bild.de/sport/aktuelles/fuss ... .bild.html

Würde man sich auf die Seite der Anhänger von 18,99€ stellen und das Wort "Hu***" kritisieren, könnte ich die Aufregung ja noch irgendwie nachvollziehen.
Aber da man sich auf die Person Dietmar Hopp stürzt, fällt es schwer einen Unterschied zu vorangegangen Protesten der vergangenen Jahre zu erkennen und den Grund für diese ganze Dramatik nachzuvollziehen. Dass es ganz gut in die tendenziöse "Berichterstattung" eines Alfred Draxlers passt, ist für mich die einzige Erklärung.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Paul-Block17 » 30.10.2017 19:06

Ich finde die ganze Aufmerksamkeit die dem Vorfall Plakat gewidmet wird ist schon viel zu gross. Irgendwie scheinen wir ja im Fussball keine grösseren Probleme zu haben als ein Plakat.

Sicherlich finde ich den Inhalt des Banners auch höchst zweifelhaft. Nur ist die Frage dann irgendwann: was darf man überhaupt noch sagen, schreiben.

Anfeindungen nach einer strittigen Schiedsrichter Szene sind ok, es ist ja der Spontanität geschuldet...
Das werfen von Steinen auf die Elf vom Niederrhein, ja das ist sicherlich auch noch ok, es hat sich halt so eingebürgert...
Nicht zu vergessen der berühmte Schmähgesang eines brennenden Gebäudes, sind alle die das singen/rufen Brandstifter....

Nein ich denke auch, es wird hier subjektiv von den Medien aufgenommen. Richtet sich etwas gegen die Plastik / Konstrukt usw Vereine ist es gleich eine härtere Gangart die den Bericht beschreibt.

Immer mehr komme ich zu dem Entschluss, das wir irgendwann einer Zensur unterliegen.
Über die Schmiergeld Affäre wird kaum noch berichtet, klar die vermutlichen Täter haben ja alle gesundheitliche Probleme,
aber über Plakate, Schmähgesänge und andere Anfeindungen gegen vermeintliche Fussball-Diebe wird permanent und in einem aufbauschenden Bericht/Artikel gewettert.

Wettbewerbsverzerrung durch das eingreifen von Menschen, sei es durch das zuschiessen von Geld oder aber durch Regeländerungen das bedarf keiner grossen Berichterstattung. (Anmerkung: ich gehe davon aus, das bald die grossen Bosse des BVB, FCB und RBL auf die Idee kommen Setzlisten im Pokal einzuführen damit ein früheres Aufeinandertreffen nicht mehr möglich ist)
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S3BY
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von S3BY » 30.10.2017 20:08

Interessant Paul, dass du das Thema Zensur erwähnst. Genau darüber habe ich vorhin nachgedacht, wenn auch in anderer Form. Ich finde, dass sich in den letzten Jahren diesbezüglich vieles geändert hat. Es wird immer mehr versucht alles sozialer, gerechter und menschlicher zu gestalten. Wer sollte auch was dagegen haben. Nur habe ich das Gefühl, dass viele Leute (damit meine ich keinen hier im Forum) diesem Wahn mehr und mehr verfallen und dabei eine gewisse Verhältnismäßigkeit aus den Augen verlieren.

Auch wenn es nicht direkt mit dem Thema hier zu tun hat, möchte ich mal folgendes Beispiel bringen. In meiner Jugend habe ich viel Hip Hop gehört. Zu der Zeit haben viele Künstler sehr häufig das N-Wort in ihren Texten benutzt. Es war eine Art Slang, ein Lückenfüller und sollte nie jemanden diskriminieren oder sonstwas. Vor kurzem habe ich mir ein Album aus dieser Zeit gekauft, weil angeblich digital remastered und so. Was hat man gemacht, man hat jedesmal, wenn dieses Wort gefallen ist (so ca. alle 5sek), es zensiert. Und das ausschließlich für den deutschen Markt. So macht diese Musik aber keinen Sinn und ich weiß für was ich in Zukunft kein Geld mehr ausgeben werde.

In Bezug auf den Fußball geht mir das zu sehr in eine ähnliche Richtung. Schaut euch nochmal Spiele der 90er auf Youtube an. Lautern gegen Dortmund oder so. Was da an Feuer drin gewesen ist und wie aggressiv die Fans Stimmung machten. Da hat es niemanden interessiert was da für Ausdrücke benutzt worden sind, da war man Teil der Show und hat sich mitreißen lassen, selbst den Kommentatoren ging einer ab. Heute regt man sich tagelang über ein dämliches Banner auf und geht dann am Wochenende angesäuert ins Stadion.

Ich weiß, das kann man auch komplett anders sehen, aber so habe ich den Fußball damals kennen und lieben gelernt. Atemberaubend, einfach, mal aggressiv, mal unter der Gürtellinie, mal herzzerreißend, halt einfach menschlich. Und an blöden Spruchbändern ist noch keiner gestorben.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von dkfv » 30.10.2017 20:22

Der Fußball ist halt ein "Premiumprodukt". Nach außen soll alles aalglatt wirken.


Bestes Beispiel ist hier die Nationalmannschaft, äähh ich meinte natürlich "die Mannschaft" (c).

Bierhoff sagte vor der WM 2014 mal in einem Interview mal "Für den Wert der Sponsoren ist entscheidend, dass wir Emotionen wecken. In deren Werteskala ist eine sympathische, imageträchtige und attraktiv spielende deutsche Mannschaft vielleicht wertiger als eine, die 2014 den Titel holt und dann langweiligen Fußball spielt"

Noch Fragen?

Und so hätten es am liebsten auch die Bundesligavereine. Ein Konsumpublikum ohne Emotionalität, Hauptsache es wird brav konsumiert. So als würde man in ein Einkaufszentrum gehen.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von atreiju » 30.10.2017 21:39

@compagno:

Sorry, mal abgesehen davon, dass Totengräber etwas völlig anderes von der Wortwahl ist als der Teilbegriff "Mörder", zeigt dieses Plakat von ausgerechnet Hertha-Fans die ganze Doppelmoral mancher Fangruppierungen, die nach außen oft viel kritischer auftreten als nach innen. Wenn sich BVB-Fans als erster deutscher Verein an der Börse, der zudem sich die Lizenz durch falsche Angaben erschlichen hat und zudem noch Anleger erpresst und um ihr Geld geprellt hat (Mosiris) sich als Moralwächter gegen Kommerzialisierung aufspielen, dann kann ich das nicht ernst nehmen. Wenn Hertha-Fans, deren Verein maßgeblich finanziell von einem völlig überhöhten Anteilsverkauf an eine Private-Equity-Gesellschaft profitiert hat und nur so das aktuelle Niveau halten kann, solch ein Plakat zeigen, aber den eigenen Verein "vergessen", dann ist das schlicht eine Frechheit.

Denn ganz ehrlich, die Mitbeteiligung einer Private-Equity-Gesellschaft aus den USA sehe ich kritischer für den Fußball als einen Mäzen wie Hopp.

Und genau das meine ich, wir können fast jeden Verein in Deutschland nehmen und wir finden kritikwürdige Punkte oder eben Zeiten, in denen Gönner Gelder gegeben haben, andere einseitig von der öffentlichen Hand profitiert haben oder etc.

@S3BY

Wie die Gesellschaft unterliegt eben auch der Fußball und das Publikum, das ins Stadion geht mit der Zeit einem Wandel. früher war Fußball in der Tat viel archaischer, härter in der Ausdrucksweise, aber die Mischung des Publikums war auch eine völlig andere. Es gab auch viel mehr Konflikte und ausgetragene Agressionen zwischen den Fangruppierungen und Kinder sah man sehr selten dort.

Aus meiner Sicht hat sich das zum Glück sehr gewandelt, Fußball und Stadionbesuch ist heute ein Ereignis für die ganze Familie, der Frauen- und Kinderanteil ist deutlich gestiegen, die Zahl der Fns, die ins Stadion gehen, hat sich deutlich erhöht, dadurch hat sich eben auch die Struktur des Publikums entscheidend verändert. Und bei einem Familienevent passen eben solche Überdosis Adrenalin und Testosteron wie früher nicht mehr, da sind solche Dinge wie Hass, Agression und Gewalt eben nicht mehr akzeptierte und gelebte Realität der Mehrheit. Im Gegenteil, die große Mehrheit will einfach das Spiel erleben, mitfiebern, anfeuern, feiern oder trauern, aber ohne Angst haben zu müssen, dass die andere Seite einem das übel nimmt.

und genau diese Entwicklung schätze ich sehr. Ich freue mich, dass mein Sohnemann dadurch dieses erlebnis Stadion viel früher, viel öfter und intensiver als ich als Kind erleben kann. und eben meistens keine Angst haben muss.

Ein Grund übrigens für mich, warum ich kein derby gegen Köln besuche, da drehen die alle für mich viel zu sehr am rand und das muss ich ihm nicht antun.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Paul-Block17 » 31.10.2017 10:01

Guten Morgen S3BY,

es ist auch eine gewisse Zensur im Spiel.
Vielleicht kann man als Beispiel den "Fanclub" Nationalmannschaft nehmen. Hier sieht man doch deutlich wie die Stimmung und das Unterstützen aussieht bei einer kontrollierten Kurve.

Ich gehe soviele Jahre zum Fussball und hatte bisher nie Angst und ich finde, das ganze wird zu übertrieben in den Medien dargestellt.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von brunobruns » 31.10.2017 10:02

Und wieder mal ein Volltreffer atreiju :daumenhoch:
Ich bin auch oft mit meinem Sohn im Stadion. Auch oder hauptsächlich auswärts im Gladbachblock. Wir kriegen auch immer gut Karten, da ich fpmg-Mitglied bin.
In den meisten Stadien ist die Atmosphäre entspannt und friedlich, Risikospiele meiden wir.
In den achtziger Jahren hätte ich ihn nicht mit zu Auswärtsspielen genommen.
Vielleicht brauchen die Jungen Herrschaften am Zaun irgendetwas wogegen sie rebellieren können, ist ja auch sonst alles so schön weichgespült. Anders kann ich mir solche Auswüchse nicht erklären. Aber das solls jetzt auch zu diesem Thema von mir gewesen sein.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von midnightsun71 » 31.10.2017 10:16

Früher haben sich aber auch Ultras mit Ultras geprügelt !!!!
Heute wird alles angegriffen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist!! Daseist der entscheidende Unterschied ! Undich verstehe nicht ansatzweise wie man so ein Plakat wenn auch indirekt verteidigen kann!sorry
Meine Meinung
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von purple haze » 31.10.2017 10:44

Dat is aber nun extrem plakativ und total überzogen, geschätzter midnight.
Zudem waren es früher eher die hools die für Gewaltexzesse bekannt waren. Die Ultrakultur in unseren Stadien hat sich in der jetzigen Form meine ich erst Ende der 90iger entwickelt.
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von dkfv » 31.10.2017 11:17

atreiju hat geschrieben:Sorry, mal abgesehen davon, dass Totengräber etwas völlig anderes von der Wortwahl ist als der Teilbegriff "Mörder", zeigt dieses Plakat von ausgerechnet Hertha-Fans die ganze Doppelmoral mancher Fangruppierungen, die nach außen oft viel kritischer auftreten als nach innen. Wenn sich BVB-Fans als erster deutscher Verein an der Börse, der zudem sich die Lizenz durch falsche Angaben erschlichen hat und zudem noch Anleger erpresst und um ihr Geld geprellt hat (Mosiris) sich als Moralwächter gegen Kommerzialisierung aufspielen, dann kann ich das nicht ernst nehmen. Wenn Hertha-Fans, deren Verein maßgeblich finanziell von einem völlig überhöhten Anteilsverkauf an eine Private-Equity-Gesellschaft profitiert hat und nur so das aktuelle Niveau halten kann, solch ein Plakat zeigen, aber den eigenen Verein "vergessen", dann ist das schlicht eine Frechheit.
Dieses Vorgehen wird von den Hertha- und BvB Fans aber auch kritisch gesehen. Bei Hoffenheim sehe ich keinen Fan, der das Engagement von Hopp kritisch sieht oder hinterfragt. Wäre das der Fall, würden zumindest die Fans ernst genommen werden.
midnightsun71 hat geschrieben:Früher haben sich aber auch Ultras mit Ultras geprügelt !!!!
Heute wird alles angegriffen was bei 3 nicht auf den Bäumen ist!!
Schonmal überlegt als Bild-Report zu arbeiten?
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Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von Paul-Block17 » 31.10.2017 11:31

Lieber Midnight,

ich verteidige das weder direkt noch indirekt.

Ich finde einfach, dass bei gewissen Sachverhalten das ganze nicht kritisch hinterfragt wird.

Bei Plakaten wird gleich ein Fass aufgemacht und das ganze noch ausgeweitet. So wie hier im Forum auch, dass man gleich Angst haben muss ins Stadion zu gehen. Das finde ich übertrieben!

Hat man hingegen andere Themen, z.B. Steuerbescheide des DFB, WM-Vergaben oder gar der Steuer-Ulli, dann wird das mal in einem Satz erwähnt und nicht gleich auf das ganze Umfeld bezogen.

Oder hast Du etwa eine kritische Stimme seitens der Medien gehört als der grösste Diesel-Schummler neuer Sponsor des DFB wird? Oder wie kann es sein das ein Wolfgang Niersbach ein Amt weiter begleiten darf...
Hört man da kritische Stimmen?

Nein und die Presse die ist natürlich dann noch damit beschäftigt herauszufinden wie dieses Plakat in den Block geraten kann.... das ist dann natürlich ein super sinnvoller "Investigationsjournalismus"....

Genau da sehe ich das Problem!
Ich finde weder GEWALT noch beleidigende Plakate "Prima" oder gar "toll".
brunobruns

Re: Stimmung bei Auswärtsspielen

Beitrag von brunobruns » 31.10.2017 14:02

Natürlich gab's zu den genannten Skandalen auch kritische Stimmen. Die findest du halt seltener im Boulevard. Aber jeder ist ja seines Glückes Schmied, und niemand wird gezwungen den Mist zu lesen.
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