Schön, wie du nicht auf das widerlegte Argument der Investition in den Heimatverein eingehst.
Hopp wollte in die Bundesliga und sich Liebe und Respekt erkaufen. Bei einigen Leuten hat er das geschafft. Wie man es nennt, wenn sich Leute ihre "Liebe" durch Geld kaufen lassen, weißt du vielleicht auch.
"Andere waren auch doof" ist zum einen ein extrem schwaches Argument, zum anderen gibt es nicht nur schwarz und weiß. Und es ist schon ein extrem dunkeles Grau, was der Herr Hopp da zeichnet.
Wenn jemand Borussia Geld spenden möchte, dann hat kein Fan etwas dagegen. Wenn einer sich für sein Geld Mitspracherecht erkaufen möchte, sollte man sehr dagegen sein und es zur Abstimmung stellen - wie bei einem Anteilsverkauf auch. Dort gibt es die 75%-Zustimmungsklausel, welche aber leider in Bochum und Stuttgart nicht reichte.
Der Unterschied zwischen den Mäzenen alter Zeit und Hopp ist nicht nur die Summe der Investition, es ist auch das ganze Auftreten. Ich suche mir einen Verein (nachdem es vorher mit einigen anderen nicht klappte), mache dann einen auf "Geld spielt bei unserem Erfolg keine Rolle, hätte auch jeder andere Zweitligist schaffen können", begebe mich ständig in die Opferrolle. Dazu klarer Verstoß gegen 50+1 und Financial Fairplay. Aber wenn die DFL da beide Augen zudrückt, soll das auch jeder Fan? Neeee.
Spannend fand ich das Verhalten des Stadionsprechers: Als der Wechselgesang war, antworteten die Hopp-Fans mit "XXX" auf unser VFL. Da kam nichts.
Bei den Dietmar-Hopp-Rufen wurde aber protestiert? Gleiches gilt für die Pfiffe der Fans.
Das macht unseren Gesang nicht besser, aber die Proteste der Hoffenheimer schon etwas lächerlich.
atreiju hat geschrieben:@dkfv:
Wie ich es bereits schon geschrieben hatte, zeige mir den Verein in der Liga, der in seiner Geschichte nie Geld von solchen Mäzenen erhalten hat und nie Gelder bekommen hat, die eben nicht nur "erwirtschaftet" wurden.
Im übrigen halte ich auch das oft für eine Mär, dass alle anderen Vereine sich das immer so erwirtschaftet haben in ihrer Geschichte. Was bei Herrn Hopp "anders" ist, ist in erster Linie die Höhe seines Vermögens und die Konsequenz, mit der er damit den Aufstieg bis in die Bundesliga begleitet hat. Da hat der Verein eben Glück gehabt.
Gäbe es im Raum Mönchengladbach einen zweiten Herrn Hopp, der bei uns ähnlich finanziell unterstützen würde, wäre ich sehr gespannt, wie dies durch die Mehrzahl der Fans beurteilt würde.
Im übrigen, auch dafür gibt es zig Beispiele, ob ein Herr Mast in Braunschweig, ein Herr Roth in Nürnberg, ein Herr Löring bei Fortuna Köln, der Metzgermeister auf Schalke, zig andere Menschen bei anderen ehemaligen oder aktuellen Bundesligavereinen, überall dort, wo diese Gönner aufgetreten sind, hatten die immer auch etwas im Verein zu sagen, das Leben, der Fußball funktioniert so. Und wir Fans sind zwar wichtig, aber wir sind eben Fans und nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Herr Hopp hat eben nicht gegen Statuten des DFB oder der DFL verstoßen, im Gegensatz übrigens zu RB eindeutig und selbst, wenn man feststellen kann, dass er diese ein wenig ausgenutzt hat und für sich und seine Zwecke ausgelegt, so ist es falsch, ihn deswegen zu kritisieren, sondern dann müssten die kritisiert und beschimpft werden, die diese Statuten so verfasst oder nicht konsequent durchgesetzt haben.
Zu guter Letzt: Ich kann dieses dämliche Argument, dass in einem Fußballstadion der Ton rauher ist und solche Beschimpfungen nunmal Standard sind, auch nicht mehr hören. Wir sollten alle zivilisierte Menschen sein und bei aller Rivalität, bei allen emotionen, die der Fußball auch behalten soll, auch im Stadion gilt Artikel 1 des Grundgesetzes für jeden.
Da geht es eben nicht um ein dickes Fell oder ähnliches, das Ganze wird sowieso komplett unglaubwürdig für mich, wenn ich dann mitbekomme, wie oft sogenannte Fans, die genau diesen rauhen Ton für sich als zum Fußball gehörend beanspruchen, gerne austicken, wenn andere Fangruppen sie ähnlich provozieren und beschimpfen und wie oft solche Dispute dann auch im oder häufiger neben dem Stadion mit Gewalt eskalieren und man sich gegenseitig prügelt, andere körperlich angreift und ähnliches. Oder eben Pyro gutheißt.
Komischerweise können viele diesen rauhen Ton dann selber nicht ab und reagieren gerne mit Schaum vor dem Mund darauf, statt gelassen darüber zu stehen.