Cheftrainer Dieter Hecking

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Borusse 61
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Borusse 61 » 23.10.2017 10:24

Genau das ist das Problem, oder halt hast Recht geben wir der Elf vom Bayer - Spiel nochmal eine Chance :schilddafuer:
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barborussia
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von barborussia » 23.10.2017 10:28

Vor Jahren hätte ich noch gesagt, so starrsinnig kann kein Trainer sein, stur trotz Alternativen auf dem derzeitigen status quo zu beharren.

Da aber Trainer auch Menschen sind und es davon viele gibt, in deren Festplatte tatsächlich ein genetischer Starrsinnscode versteckt ist, muss ich mich revidieren.

Seit Abpfiff des letzten Spiels habe ich hier viele nachvollziehbare Argumente gegen einen Trainer gelesen wie selten zuvor, weil Beleidigungen und Pöbeleien nicht darunter zu finden sind.

Hecking wird noch mindestens 2 Chancen bekommen, wahrscheinlich mehr, auch wenn wir beide Male verratzen.

Eine längere Zukunft für ihn sehe ich bei uns allerdings auch nicht mehr.
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Quanah Parker
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Quanah Parker » 23.10.2017 11:04

Tja, manchmal passt es auch einfach nicht.
Alles wird versucht, alle machen mit und dennoch klappt es nicht.
Der Trainer versucht im guten Glauben alles mögliche, um die Truppe in Fahrtrichtung zu bringen.........und es funktioniert einfach nicht wirklich.

Es gibt Dinge, die sind schwer zu erklären.
Hecking ist ein absoluter Fachmann ohne Zweifel.
Hecking hat auch richtig Erfahrung, auch das stimmt.
Alle seine Qualitäten die er bei der Borussia mit großer Leidenschaft einbringt, passen die auch zur Borussia?

Plötzlich kommt ein neuer Trainer, stellt ein -zwei Positionen um und wir
gewinnen 6 x in Folge mit der fast gleichen Truppe.
Deswegen war der Vorgänger trotzdem ein guter Mann, aber ebend nicht passend für uns.
Wenn alle Trainer die gleiche Arbeitsweise hätten, würde es kaum Entlassungen geben.

Die Punkte in der laufenden Saison, sind noch ok.
Doch das Selbstbewußtsein unserer Borussenelf ist es nicht.
Das zeigte sich auch schon in der letzten Saison.
Stabilität sieht irgendwie anders aus.

Selbst wenn wir einen Guardiola bekommen hätten, muß das nicht zwangsläufig harmonieren.
Bei allen Vorgaben der Borussenphilosophie die Eberl einem Trainer mit auf dem Weg gibt und dieser alles auch so sieht und auch Feuer und Flamme ist, kann es dennoch nachhinten losgehen.
Denn die große Unbekannte sind unsere Helden. Spielen sie ein anderes Gedankenspiel, wird es eng.
Dabei unterstelle ich ihnen keine Absicht. Es ist einfach eine Eigendynamik die sich entwickeln kann, wo auch der Dieter keine Antwort weiß.
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DaMarcus
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von DaMarcus » 23.10.2017 11:07

Ich kann dieses 1:5 gar nicht richtig einordnen. Die erste Halbzeit war für mich ohne Zweifel die beste Halbzeit der Saison, wenn da das hochverdiente 2:0 fällt, dann kommt Bayer in der Art und Weise ganz sicher nicht ins Spiel zurück.
Ich hatte wirklich gedacht, dass die Saison jetzt so richtig Schwung aufnehmen kann und man nach den Ergebnissen jetzt auch spielerisch überzeugen kann. Stattdessen fällt man so komplett in sich zusammen.
Natürlich ist das ein Ding des Trainers. Hecking ist keiner der jungen Nachwuchstrainer, die ihre ersten Erfahrungen in der Liga machen, sondern ein ganz erfahrener Mann, der am Samstag anscheinend tatenlos zugeguckt hat, wie seine Mannschaft das zweite Mal diese Saison komplett auseinandergepflückt wird.
Hecking hat uns letzte Saison nach der Schubert-Desaster-Hinrunde schnell und gut stabilisiert und man steht ja auch aktuell immer noch ordentlich da. So wird das vermutlich auch weitergehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit Hecking in den Abstiegskampf geraten. Dafür wird die Kombination aus der hohen Qualität im Team und der Stabilität, die Hecking vorlebt, schon sorgen.
Aber genauso wird es wohl keine Champions League unter Hecking geben, vielleicht springt dank der Schwäche der Konkurrenten - schließlich gibt es außer den üblichen Verdächtigen an der Tabellenspitze kaum eine Mannschaft, die bisher vollständig überzeugt hat - ein Platz in Europa heraus, aber das wäre sicher nicht nur der eigene Verdienst.
Jetzt gibt es mMn keine vernünftige Erklärung, warum man den Trainer sofort entlassen sollte. Den Weg hat man vor 10 Monaten gewählt und den wird man jetzt nicht über Bord werfen. Aber eine Bestandsaufnahme und Analyse am Saisonende sollte es definitiv geben. Bewegt und entwickelt sich die Mannschaft weiterhin in den Leitplanken, die der Verein vorgibt? Findet Dieter Hecking die Motivation und den Willen, sich weiterhin der Fohlen-Philosophie unterzuordnen? Traut man Dieter Hecking überhaupt zu, der zukünftige Weiterentwickler zu sein oder bietet der Markt eine vielversprechendere Option?
Gäbe es dann zu diesem Zeitpunkt eine "einvernehmliche" Trennung, wäre das in der Außendarstellung für alle Beteiligten deutlich vernünftiger, als ein Schnellschuss mitten in der Hinrunde.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von brunobruns » 23.10.2017 11:07

@bar

Hecking wird solange an der Linie stehen, bis der Abstieg droht.
Da das bei den unten stehenden Graupen nicht passieren wird, wird er noch lange
bei uns sein.
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Günter Thiele
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Günter Thiele » 23.10.2017 11:25

brunobruns hat geschrieben: Hecking wird solange an der Linie stehen, bis der Abstieg droht. Da das bei den unten stehenden Graupen nicht passieren wird, wird er noch lange bei uns sein.
Das sehe ich inzwischen anders. Ich habe nach dem Bremen-Spiel in der allgemeinen Euphorie gesagt, wir sind nicht 5., sondern haben gerade mal 7 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz! Das ist so eng in dieser Saison, da kann man für jeden Punkt froh sein, den man ergattert. Und die Art und Weise, wie wir manchen Punkt (glücklich) gewonnen haben, sollte einen immer warnen...zwei, drei Niederlagenam Stück und zack, ist man ganz unten mit drin!
Warum sollten denn die Kölner den Stöger entlassen? Bei 5 Punkten Rückstand ist das doch gar nicht nötig...im Gegenteil, den werden die behalten!

Nein, diese Saison wird richtig hart für uns! Wartet's ab...
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von antarex » 23.10.2017 11:45

DaMarcus hat geschrieben:Ich kann dieses 1:5 gar nicht richtig einordnen. Die erste Halbzeit war für mich ohne Zweifel die beste Halbzeit der Saison, wenn da das hochverdiente 2:0 fällt, dann kommt Bayer in der Art und Weise ganz sicher nicht ins Spiel zurück.
Ich hatte wirklich gedacht, dass die Saison jetzt so richtig Schwung aufnehmen kann und man nach den Ergebnissen jetzt auch spielerisch überzeugen kann.
Genauso habe ich in der Hz-Pause gefühlt.
Allerdings glaube ich, dass auch ein 2 oder gar 3:0 am Samstag keine Sicherheit gebracht hätte.
Ist natürlich alles aus meiner Glaskugel.
Aber wenn dann das 3:1 fällt stehen unsere Jungs genauso mit zittrigen Knien da wie gesehen nach dem 1:1.
Lohnt aber nicht darüber zu philosophieren.

Von Hecking hatte ich dann wirklich mehr erwartet.
Nicht aufgrund seiner Zeit bei Wolfsburg, aber er hat ja vorher mit anderen jungen Teams immer gute Performance abgeliefert.
Jetzt nach fast einem Jahr (es ist tatsächlich schon so lange) sehe ich aber immer noch kein System, dass die Jungs auf dem Platz im Großen und Ganzen zeigen können. Das klappt anscheinend nur wenn der Gegner es zulässt.
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altborussenfan
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von altborussenfan » 23.10.2017 11:47

Tun wir uns auch nicht vielleicht deshalb schwer, weil wir stur an einem taktischen System (sicher mit Variationen - siehe Bremen) festhalten? Ich frage das bewusst, weil ich keine abschließende Antwort darauf habe. Aber ich mache mir schon Gedanken darüber, weshalb wir so häufig Probleme damit bekommen, wenn der Gegner während der Partie taktische oder personelle Umstellungen vornimmt. Ich verstehe die Intention, der Mannschaft ein Gerüst zu geben, das ihr Sicherheit gibt. Nun muss man sich aber fragen, ob das wirklich gelingt. Wenn ein solches Gerüst einmal steht, sollte es grundsätzlich auch möglich sein, dass die "Einwechselspieler" sich sofort damit zurechtfinden.

Nun mag man einwenden, dass unter Favre grundsätzlich ein taktisches System gespielt wurde, aber er selbst sagte einmal, dass sich das Spiel in wenigen Jahren stark verändert. Auch er spielt oder spielte (?) in Nizza doch auch mal mit der Dreierkette. Ich will jetzt keine Präferenz für eine bestimmte "Kette" ausgeben, aber während des Spiels flexibel reagieren zu können, empfände ich schon als Fortschritt. Bei Hecking kommt es mir so vor, dass sein Matchplan funktionieren muss. Wenn das in der 1. Halbzeit aufgeht, ist alles bestens, aber wehe der Trainer des Gegners stellt etwas um. Dann ist Schicht im Schacht. Zumindest benötigt das Team zu lange, um sich wieder neu zu justieren. Schubert hatte die Intention, das Team so flexibel wie möglich zu machen, stets den passenden Matchplan für den jeweiligen Gegner zu haben. Danach wählte er sogar die Spieler aus. Vielleicht war das übertrieben, überforderte das Team, aber unterfordert Hecking es jetzt nicht vielleicht? Ist es „geistig“ zu träge geworden, um auf veränderte Situationen zeitnah zu reagieren?

Hecking sollte der Mannschaft wieder ein stabiles Grundgerüst verpassen. Angesichts der Nähe zu den Abstiegsrängen gab es gute Argumente dafür. Anfangs gelang dies ja auch. Die Punkteausbeute stimmte. Allerdings verlor die Mannschaft schon zum Saisonende wieder an Konstanz. Das Ausscheiden in der EL gegen Schalke tat weh, nachdem ein 2:0 Vorsprung durch unerklärliche Passivität verspielt wurde. Noch schlimmer empfand ich das Aus im Pokalhalbfinale, als die Mannschaft gerade in der 1. Halbzeit regelrecht blockiert zu schein schien. Die Spiele gegen Augsburg und Darmstadt zum Saisonende sind mir ebenfalls noch in schlechter Erinnerung.

Die Schwankungen in der neuen Saison setzen sich fort. Siege in Bremen oder im Derby gegen den FC muss man leider angesichts der aktuellen Schwäche dieser Teams relativieren. Was bleibt dann noch? Ein wirklich gute Stunde in Leipzig, eine halbe Stunde in der ersten Halbzeit beim FCA sowie recht mühsame Siege gegen 2 Aufsteiger. Wie viele Tore aus dem Spiel haben wir eigentlich erzielt - Stichwort Chancenverwertung? Als „Trainerversteher“ möchte ich dem jeweils aktuellen Übungsleiter nur zu gerne zubilligen, dass er es besser weiß, aber meine Zweifel wachsen.

Am meisten Spaß machen mir die Jungen und ausgerechnet die scheinen aktuell mit dem Schlagwort vom "jugendlichen Wahnsinn" durch den Trainer in den Mittelpunkt der Kritik gerückt zu werden. Für mich sind es vielmehr die Etablierten wie beispielsweise Wendt und leider auch der Maestro, die viel zu weit von ihrer Bestform (Konstanz) entfernt sind, aber offensichtlich einen Freibrief bekommen, um beim nächsten Mal wieder in der Startaufstellung zu stehen. Potential oder frühere Verdienste scheinen mehr zu zählen als die aktuelle Form. Das Prinzip Hoffnung scheint die Richtlinie zu sein. Die beiden Genannten stehen nur beispielhaft für andere Leistungsträger, die zumindest keine Konstanz zeigen.

Welchen Anreiz sollen sie denn bitteschön haben, um sich wieder mehr ins Zeug zu legen? Über das Argument der sog. "Automatismen" kann ich angesichts der beiden deftigen Klatschen nur noch müde lächeln. Das Torverhältnis macht aktuell einen weiteren Minuspunkt aus. Ich weise im Übrigen darauf hin, dass angesichts immer kürzerer Verweilzeit der Spieler man nicht mehr die Zeit hat, ein Team monatelang einzuspielen, denn in der nächsten Saison sieht es schon wieder ganz anders aus. Der Fußball verändert sich – in jeder Beziehung! Verletzungsbedingte Ausfälle in kürzer werdenden Abständen kommen hinzu. Selbst in Länderspielpausen ist nur ein Bruchteil der Spieler hier. Das ist ein Trainer gefragt, der nicht monatelang benötigt, um ein Team stabil zu machen.

Die letzten Jahre haben unsere Ansprüche zweifellos steigen lassen. Wir sollten langsam in die Spur kommen, auch gegen Gegner mal ein überzeugendes Spiel abzuliefern, die im oberen Tabellendrittel zu erwarten sind. In Leipzig war es eine Stunde lang zu sehen, dass es möglich ist. Sollte aber morgen das Pokalaus kommen und es in Hoffenheim eine weitere Niederlage setzen, wird es hier richtig ungemütlich. Ich bin allerdings zu sehr Fan, um nicht immer wieder darauf zu hoffen, dass es besser wird - vielleicht gegen jede Vernunft. :wink:
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Belgrad » 23.10.2017 12:08

Sehr geehrter Herr Hecking,

Dieses "Meisterstück" von Samstag wird sie lange durch ihre Karriere verfolgen. Klatsche in Dortmund ist NICHTS im Vergleich mit beschämdender 2. Halbzeit von Samstag.

1. Halbzeit war doch super? Wirklich? Umso mehr muss man sich für die 2. Halbzeit schämen! Und Sie als Trainer müssen sich umso mehr Ihre Gedanken machen...was Sie so in der Halbzeitpause machen bzw. nicht machen...in guten wie in schlechten Zeiten.

Die Dunkelheit des Samstag-Flecks wird nicht so einfach verblassen. Das geht einfach nicht.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Borussenpaul » 23.10.2017 12:14

Bin da mit vielen einer Meinung. Man sieht einfach keine weitere Entwicklung.
Es muss doch mit dieser Truppe möglich sein auf einen Gegner auch mal mit einer Systemumstellung zu reagieren. Es muss ja nicht wie unter Schubert im Viertel Std.Takt passieren.
Aber wenn wir gerade überrannt werden sollte man schon Beton anrühren können.
Das einige hier seine Aufstellung kritisieren kann ich nur Bedingt nachvollziehen.
Die erste HZ hat gezeigt das er richtig lag.
In HZ2 hätte ich persönlich anders reagiert.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von ewigerfan » 23.10.2017 12:20

Also für Morgen mache ich mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen. Da werden sich unsere kurzbehosten Millionäre schon zusammen reißen und mindestens soviel rennen wie die Fortunen.

Das war nämlich noch überhaupt kein Thema: Unser laufstärkster Spieler am Samstag war Thorgan Hazard mit sage und schreibe 10,5 Kilometern - immerhin Platz 80 am gesamten Spieltag!

Leverkusen ist 11 (!) Kilometer mehr gelaufen wie wir, was einem zusätzlichen Spieler auf dem Platz entspricht. Und so sah das in Halbzeit 2 auch aus.

Hier geht's zur Statistik der Schande, nur Hazard und Zakaria sind über 10 Kilometer gelaufen:

http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... sen-9.html

Und was hat das mit dem Trainer zu tun? Nichts, erklärt aber vielleicht auch das Entsetzen von Heckung in Halbzeit 2.

Nochmal: es ist bei Hecking nicht alles Gold, was glänzt. Aber es ist mir viel zu einfach, die komplette Schuld auf ihn abzuschieben.

Für mich liegt das Problem tief innerhalb der Mannschaft verborgen. Es gibt zuviele Spieler, die ihren Platz sicher haben, so die Motivation anderer Spieler schwächen und zugleich ihren Führungsaufgaben nicht nachkommen.

Man kann nicht das Leistungsprinzip zum Beispiel für die Herren Sommer, Wendt und Raffael komplett abschaffen und glauben, dass sich das nicht auf die Leistung des restlichen Kaders auswirkt. Und hier schliesst sich der Kreis zur Kaderplanung.

Wenn es stimmt, dass dem Trainer die Spielphilosophie vorgegeben wird, hat er weniger zu sagen als wir alle denken und die gleichen Probleme gehen beim nächsten Trainer wieder los.

Ich vermisse eine gründliche Analyse, die beim Athletiktraining anfängt und bei einzelnen Spielern - völlig unabhängig von Status und Vertragslaufzeit - aufhört.

Fünf Gegentore daheim zu fressen und dem Gegner beim Toreschießen zugucken ist keine Frage fehlerhafter Taktik, sondern der Einstellung.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 23.10.2017 12:48

ewigerfan hat geschrieben:Und was hat das mit dem Trainer zu tun? Nichts...
Meiner Meinung nach hat alles von dir genannte sogar sehr viel mit dem Trainer zu tun.
Wenn die Jungs nicht laufen, dann hat das natürlich mit dem Trainer zu tun, wenn kein Wettkampf im Team praktiziert wird, das Leistungsprinzip praktisch abgeschafft ist, Spieler ihre Stammplätze unabhängig von der Leistung sicher haben, dann gibt es nur einen einzigen im Verein, der das vorgibt oder auch ändern kann, den Trainer.
Und dieser Faktor beeinflusst letztendlich auch ganz immens Motivation und Einstellung, liegt damit also auch klar nicht nur im Verantwortungs-, sondern im direkten Einflussbereich des Trainers.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von hennesmussher » 23.10.2017 13:18

ewigerfan hat geschrieben:A

Leverkusen ist 11 (!) Kilometer mehr gelaufen wie wir, was einem zusätzlichen Spieler auf dem Platz entspricht. Und so sah das in Halbzeit 2 auch aus.

Die fehlenden Kilometer wäre die Mannschaft gestern im Training gelaufen.
Gelaufen, nicht getrabt.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borusse1174 » 23.10.2017 13:25

Das, was da Samstag passiert ist, wird Spuren hinterlassen. Mental war das ein Hammer, der noch in ein paar Wochen mächtig wehtun wird.

Spätestens nach dem Bremen-Spiel, welches wir verdient gegen schwache Hausherren gewonnen haben (wenn Junuzovic den Ball nicht Zentimeter am Kasten vorbei, sondern `reinknallt, weiß ich nicht, ob wir überhaupt gewonnen hätten), war klar, dass unsere Borussia aktuell limitiert ist.

Warum ist sie limitiert? Weil das achso wichtige Grundgerüst noch überhaupt keines ist und Spieler mit durchgezogen werden, die seit Monaten dringend ausgetauscht hätten werden sollen. Das merken auch alle anderen Spieler im Kader und das Selbstvertrauen und die Handlungsschnelligkeit in vielen Situationen weichen einer nicht zu übersehenen Unsicherheit und Lethargie, sobald die Situation während eines Spieles unbequem wird und der Gegner Druck ausübt.

Dass unser Chefcoach auch nach dem zigsten schiefgelaufenen Versuch immer noch an seiner erdachten "Stamm-Elf" festhält, ist in keinster Weise nachzuvollziehen.

Hecking jetzt zu schassen wäre ein falsches Signal und ein völlig falscher Zeitpunkt. Ihm allerdings bis zur Winterpause Zeit zu geben umzusetzen, was man erwartet und bei Nichtgelingen die Konsequenzen aufzuzeigen, das sollte zeitnah und sehr deutlich geschehen.

Wie muss sich z.B. ein Grifo vorkommen, wenn er sieht, was seine "Konkurrenten" da Spiel für Spiel abliefern und er trotzdem nicht die Chance in der ersten Elf bekommt? Sowas kann gewaltig nach hinten losgehen...

Sollten wir aus dem DFB-Pokal ausscheiden (was aufgrund der aktuellen Formen keine Mega-Überraschung wäre), dann dürfte ein sehr eisiger Wind durch den Borussia-Park wehen...
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Aderlass
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Aderlass » 23.10.2017 13:26

Sorry, aber immer alles mit der Laufleistung zu begründen ist billiger Populismus. Wenn Du in der Lage bist, Ball und Gegner laufen zu lassen wir in der 1. Halbzeit, dann musst Du halt nicht so viele Meter machen. Wenn die Laufleistung für den Erfolg verantwortlich wäre...ich glaube nicht, dass die Bayern dann ständig Meister wären.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 23.10.2017 13:33

Erstens haben wir mit Bayern soviel gemein wie die Sonne mit dem Mond, man befindet sich im gleichen Universum, das war's und zweitens gab es neben der 1. Halbzeit noch eine zweite, aus denen sich die Laufleistung zusammensetzt. Und 11 km Unterschied ist echt ne Hausnummer, die man so eher selten sieht. Keine Ahnung, was daran populistisch sein soll.

Edit: Habe mir gerade mal die Mühe gemacht, mir die Statistik der anderen Begegnungen vom WE anzuschauen, in der Regel liegen die Unterschiede bei etwa 2 km, selbst deine Bayern, die mit 75% enormen Ballbesitz hatten, bei uns waren es 58%, liefen nur diese 2 km weniger als der HSV.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Rhe-er Jung » 23.10.2017 13:35

pepimr hat geschrieben: Ich seh es halt ein bisschen anders: Würde Hecking jetzt auf 5 Positionen ändern und wir am Dienstag ein 1:4 in Düsseldorf kassieren, dann würde man ihm die Änderung der Startelf um die Ohren hauen.
Am Ende zählen halt doch nur die Ergebnisse.
Ich besitze natürlich keine Glaskugel,aber was um alles in der Welt läßt dich denn glauben,dass wir mit der selben Auf - und Einstellung wie bisher,in Düsseldorf nicht wieder ähnliche Probleme bekommen,wie wir sie seit Wochen - ja Monaten haben??
Hat dich denn bis jetzt auch nur ein einziges Spiel in dieser Saison wirklich komplett überzeugt??

Ich für meinen Teil möchte Dienstag Herrn Wendt und Herrn Raffael NICHT in der Startelf sehen,aber ich fürchte,da wird wohl der Wunsch der Vater des Gedankens bleiben.
Abgesehen davon dresch ich jetzt einfach mal ne Phrase und behaupte....Dienstag ist Pokal,da kann Alles passieren,unabhängig davon wer auf dem Platz steht,aber nach dem erneuten Debakel am Wochenende wiederholt nicht zu handeln,da muss man schon viel Phantasie haben,um das nachvollziehen zu können.

Abgesehen davon müssen es ja auch nicht 5 Positionen sein,die man verändert,sondern vielleicht erstmal 2.
Oxford oder Johnson als LV,Grifo davor und Herrn Hazard mit Nachdruck darauf hinweisen,dass es auch einen Bereich auf dem Spielfeld gibt,der nicht jenseits der Mittellinie liegt.Sollte C.Kramer nicht spielen können,wird die Umstellung natürlich wohl anders aussehen,aber damit wäre für meinen Geschmack schon viel erreicht.

Abschließend frage ich mich,ob es denn wirklich blinder Aktionismus wäre,einen Teil der Mannschaft auszutauschen,wenn der offensichtlich seit langem nicht die Leistung bringt,die man von ihm erwarten darf??
Ich fände es eher blind,stur und fahrlässig hier nichts zu verändern!
pepimr

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von pepimr » 23.10.2017 13:42

borussenmario hat geschrieben: Wenn die Jungs nicht laufen, dann hat das natürlich mit dem Trainer zu tun, wenn kein Wettkampf im Team praktiziert wird
Bei Schubert gab es doch das Leistungsprinzip und auch bei ihm sind ohne Anführer Xhaka die Spieler am Ende nicht mehr gelaufen.

Eine wichtige Erkenntnis ist also, dass die Verhaltensmuster der Mannschaft, für die Schubert so kritisiert wurde, sich nun bei Hecking wiederholen.

Zu Deinem von Dir schon öfters genannten Argument, dass man es damals verpasst habe, mit einem innovativen Trainer wie Schubert einfach Ruhe zu bewahren, kann ich Dir von meiner Seite nun eine sehr aufrichtige Antwort geben:

Ich weiß es nicht. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie es mit Schubert weitergelaufen wäre. Ich kann mittlerweile weder ausschließen, dass auch er eine gute Rückrunde hätte spielen können, noch kann ich unterschreiben, dass sich die Auswärtsschwäche unter ihm fortgesetzt hätte.

Keiner von uns kann wissen, wie es mit Schubert weiter gegangen wäre. Und auch keiner von uns weiß, wie es jetzt mit Hecking weiterlaufen wird. Nach dem 1:6 in Dortmund haben nämlich die wenigsten von uns der Mannschaft Siege gegen Hannover und in Bremen zugetraut.

Nach der guten Vorstellung in Bremen wiederum hätte wohl niemand von uns an ein 1:5 gegen Leverkusen geglaubt.

Vielleicht sollten wir alle also auch mal damit aufhören, zu glauben, dass wir immer vorher alles gewusst hätten.

Wir sind keine Hellseher und ich halte nach der Erfahrung, dass die Mannschaft unter Hecking nun schon wieder in altbekannte Verhaltensmuster fällt, überhaupt nichts von einem Trainerwechsel, da dann nur folgendes passieren würde:

Von den ersten 7 Spielen würden 5-6 gewonnen werden (wie bei Schubert und Hecking) und dann ginge der Trott wieder von vorne los. Da sollte man vielleicht auch mal ans Geld denken und Abfindungen sparen.

Deshalb bin ich ja auch nur bei akuter Abstiegsgefahr für Trainerwechsel, denn dann können 5-6 Siege in den ersten 7 Spielen ganz entscheidend sein, das man am Ende über dem Strich steht.

Ansonsten bin ich grundsätzlich der Meinung: Lasst den Trainer arbeiten, kritisiert ihn aber ruhig nach wenig überzeugenden Spielen, aber fordert nicht seinen Rauswurf (womit Du jetzt natürlich nicht gemeint bist, sondern so mancher anderer User hier).
pepimr

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von pepimr » 23.10.2017 13:45

Rhe-er Jung hat geschrieben: Abschließend frage ich mich,ob es denn wirklich blinder Aktionismus wäre,einen Teil der Mannschaft auszutauschen,wenn der offensichtlich seit langem nicht die Leistung bringt,die man von ihm erwarten darf??
Ich fände es eher blind,stur und fahrlässig hier nichts zu verändern!
Das ist nunmal schwer zu entscheiden. Aber deshalb haben wir ja einen Trainer, der das entscheiden darf.

Wenn er nichts ändert und wir verlieren morgen, dann hat er Kritik verdient.

Wenn er aber was ändert und wir verlieren morgen, dann hat er auch Kritik verdient.

Am Ende entscheiden nämlich nur die Ergebnisse, ob ein Trainer alles richtig oder alles falsch gemacht hat.
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ewigerfan
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von ewigerfan » 23.10.2017 13:46

borussenmario hat geschrieben: Meiner Meinung nach hat alles von dir genannte sogar sehr viel mit dem Trainer zu tun.
Wenn die Jungs nicht laufen, dann hat das natürlich mit dem Trainer zu tun, wenn kein Wettkampf im Team praktiziert wird, das Leistungsprinzip praktisch abgeschafft ist, Spieler ihre Stammplätze unabhängig von der Leistung sicher haben, dann gibt es nur einen einzigen im Verein, der das vorgibt oder auch ändern kann, den Trainer.
Bleibt die Frage, warum das gleiche bei Schubert zu beobachten war.

Widersprechen möchte ich Dir, dass nur der Trainer den Konkurrenzkampf ausruft oder beendet.

Wenn Max Eberl dezidiert einen Stürmer sucht, der bereit ist, sich hinter Raffael und Stindl auf die Bank zu setzen, dann ist das eine öffentlich ausgesprochene Stammplatzgarantie für die beiden.

Wenn mit Korb und Schulz zwei Außenverteidiger und direkte Konkurrenten ohne Ersatz verkauft werden, dann schafft Eberl auch hier den Konkurrenzkampf bewusst ab, Stammplatzgarantie für Wendt inklusive.

Weiter geht's mit der Innenverteidigung: Wenn mit Ginter nur ein potenzieller Stammspieler kommt und mit Oxford ein Leihspieler für 1 Jahr, dann ist das eine Stammplatzgarantie für das Duo Vestergaard/Ginter.

Das gleiche gilt für Sippel: Er kam als klare Nr. 2, ein Konkurrenzkampf mit fairen Chancen ist nicht auszumachen.

Nochmal: Ich glaube, dass wir es mit einem tief verwurzelten Problem in der Kaderzusammenstellung zu tun haben, wo die falschen Spieler eine Führungsrolle ausüben sollen, die sie aufgrund ihrer Leistung und Mentalität nicht ausüben können.

Dass Hecking seinen Anteil am Schlamassel hat, ist keine Frage. Es ist mir aber viel zu einfach, nur mit dem Finger auf ihn zu zeigen.
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