Das steht in den Stimmen zum Spiel von Dieter. Und der fette Teil ist der Entscheidende. Natürlich ist es nicht der Plan von irgendeinem Trainer der Welt, kein Tor zu schießen und möglichst langsam zu passen. So ziemlich jeder Trainer wird sagen:
"Sofort am Anfang aggressiv anlaufen, Fehler erzwingen, schnell Umschalten, früh in Führung gehen, dann nachlegen, vor der Pause den 3. Treffer, dann aus einer sicheren Defensive kontern und 5:0 gewinnen." Spitzentaktik - und so nahe liegend und einfach! Was muss der Trainer doch für ein Depp oder die Mannschaft für eine Ansammlung aus arbeitsscheuen, charakterschwachen und hoffnungslos überschätzten Flachpfeifen sein, wenn das nicht jedes Mal klappt.
Das normale Leben sieht aber leider so aus: Wenn du nicht Bayern, Barca oder Real bist, dann sind die Spiele, die so laufen wie oben beschrieben, nun mal leider die absolute Ausnahme. Wenn es also aus welchen Gründen auch immer (guter Gegner, schlechte Tagesform, viele Verletzte, zu starker Gegenwind, schlechter Stuhlgang..) nicht so läuft, was dann?
Auf Teufel komm raus Risiko gehen, versuchen die Lücke erzwingen? Das wird in 10 Spielen mit viel Glück vielleicht 2-3 mal zu spektakulären Siegen führen und ansonsten zu Niederlagen aufgrund von Ballverlusten und Kontern des Gegners.
Oder so wie gegen den VfB. Ich weiß, was mir lieber ist. Ballbesitz orientierter Fußball ist nun mal in erster Linie Risikominimierung. Mit dem Ballbesitz dann immer etwas anfangen zu können, dass schnell, effektiv und torgefährlich ist, erfordert eine Qualität, die wir uns nicht leisten können.
Und den Spielern Einsatzwillen und -bereitschaft abzusprechen halte für eine sehr weit hergeholte Behauptung, deren Ursache derjenige, der sie aufstellt, bei sich selber suchen sollte.
