Beitrag
von AlanS » 11.08.2016 21:09
Ich verstehe was du meinst und ich bin selber gegen Kommerzialisierung. Wenn wir aber darüber schimpfen und konsequent sein wollen, dürfen wir doch nicht Bundesliga schauen und unterstützen. Wie ich oben schon schrieb, haben doch die großen Traditionsvereine viele viele Jahre ihre besser ausgebaute Infrastruktur, ihr Image, ihre Vernetzungen und ihre Geldquellen genau so ausgenutzt, um sich Vorteile gegenüber den kleineren und kleinen Vereinen zu verschaffen und zu erhalten.
Gehen wir mal weg vom Profifußball, um deutlich zu machen, was ich meine:
In der Provinz wechseln doch auch die Talente der Landvereine schon in der Jugend und früher zum Verein der Provinzhauptstadt, denn der hat bessere Jugendarbeit, der bezahlt Fußballschuhe, dort bekommt man Punktprämien. Und auch in diesen Dimensionen passiert es, dass ein Autohändler plötzlich Geld in einen kleinen Traditionsverein vom Land pumpt und die guten Talente der Nachbarvereine zu seinem Verein lockt. Oder es gibt Mannschaften, die von der ortsansässigen Industrie gesponsert werden. Das ist doch alles das gleiche in grün.
Mateschitz hatte ein Ziel und versuchte das in die Tat umzusetzen. Natürlich möchte er dabei nicht unnötig Zeit verlieren (er möchte das Resultat schließlich selber noch miterleben ...). Da ist doch vollkommen verständlich, dass er die Spielregeln möglichst zu seinen Gunsten ausnutzt. Im Falle Markanstädt war es zudem eine win-win-win-win-Situation für mehrere Beteiligte Vereine, Investoren, die Region und Sportler/Trainer.
Ich komme da nicht umher, als das Ganze philosophisch zu betrachten: Nichts bleibt wie es war - Veränderung aufzuhalten bedeutet Rückschritt - Veränderungen bringen nicht ausschließlich Bedrohung, sondern sind auch wichtig für neue positive Impulse ...
Ich finde es auch wichtiger, sich aktuell über die Pläne der CL-Reform aufzuregen. Dort sind wirklich Machthaber am Hebel, die genau solche möglichen neuen Veränderungen und Impulse verhindern wollen.