Martin Hinteregger

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mitja

Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von mitja » 24.04.2016 12:30

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altborussenfan
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von altborussenfan » 24.04.2016 12:34

AlanS hat geschrieben:Erst spielt Hinteregger quasi ohne Eingewöhnungszeit aus einer schwächeren Liga kommend in der Startelf, macht das recht ordentlich (Eigentore und verschuldeter 11er lasse ich nicht als Argumente gegen ihn gelten, da man die Situationen nicht als Fehler von ihm werten kann - außer man möchte es krankhaft)
Nun, dem persönlichen Favoriten werden hier nach meinem Eindruck alle irgendwie nur halbwegs in Betracht kommenden Entschuldigungen zugebilligt. Nur einen Bruchteil dieser Großzügigkeit würde ich mir gelegentlich von manchem hier auch gegenüber Trainer und Aktiven, die nicht nur ausgeliehen sind, wünschen.

Wenn man die Stockfehler von Hinteregger sieht, die mir selbst für einen Defensivspieler krass zu sein scheinen, dazu seine taktischen Fehlentscheidungen, dann behaupte ich mal – sicher provokativ – dass es keinen Erstligisten gibt, der nicht einen IVer hat, der zumindest über die vergleichbare Leistungsstärke verfügt. Da muss man nicht auf seine Eigentore zurückgreifen, die ich Im Übrigen bei meiner Bewertung niemals im Auge hatte!
mgoga hat geschrieben:Für eine feste Verpflichtung hat er m.E. keine Argumente gebracht.
Zumal ja auch gerade defensiv direkte Verstärkungen am ehesten notwendig sind.
So sehe ich das auch. Wir brauchen für die nächste Saison auf dieser Position eine Verstärkung, die möglichst sofort greift. Da kann ich nicht über eine gesamte Halbserie hinaus „Welpenschutz“ reklamieren wie bei einem jungen Eigengewächs. Nein, diese Position ist für die defensive Stabilität so wichtig, dass Borussia sich hier keinen Spieler leisten sollte, der neben den o.a. Defiziten offenkundig mit seiner eigenen Unsicherheit zu kämpfen hat. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Für einen Nationalspieler Österreichs, immerhin EM-Teilnehmer, dürfte in jedem Fall eine nicht gerade geringe Ablösesumme aufgerufen werden. Was für einen Sinn würde auch eine Leihe mit Kaufoption sonst machen, wenn man sich in dem verabredeten Zeitraum nicht ein Bild über die Leistungsfähigkeit des Spielers hätte bilden wollen?

Da haben die Verantwortlichen, insbesondere der Cheftrainer, in Pflicht- und Testspielen sowie im Trainingsbetrieb sicher den weitaus umfassenderen Überblick als jeder von uns „Hobbyastrologen“ in seinem stillen Kämmerlein. Dafür wurden sie schließlich ausgebildet, was gelegentliche Fehleinschätzungen freilich nicht vollständig ausschließt.

Sollten sie deshalb zu einer anderen Bewertung kommen, wäre ich nicht so anmaßend zu glauben, ich wüsste es besser. Mich haben in meinem aktiven Berufsleben immer jene genervt, die nicht vom Fach kommend, glaubten, es besser zu können. Daran werde ich machmal hier erinnert.
AlanS

Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von AlanS » 24.04.2016 14:29

altborussenfan hat geschrieben:Nun, dem persönlichen Favoriten werden hier nach meinem Eindruck alle irgendwie nur halbwegs in Betracht kommenden Entschuldigungen zugebilligt.
1. bin ich nicht schwul (soll heißen, ich habe keine Favoriten) und 2. stehen hier eher diejenigen im Forum als Unwissende da, die Hinteregger bei diesen 3 Szenen (zwei Eigentore und der 11er) eine Schuld zusprechen wollen.
altborussenfan hat geschrieben:Wenn man die Stockfehler von Hinteregger sieht, die mir selbst für einen Defensivspieler krass zu sein scheinen, dazu seine taktischen Fehlentscheidungen, dann behaupte ich mal ...
Hast du nicht selber mal von dir geschrieben, dass du kein Fußball-Fachmann bist? Dann verstehe ich nicht, dass du dir solche Urteile erlaubst und die Meinungen/Sichtweisen anderer User "übertönen" möchtest.
Du hast angeblich krasse Stockfehler gesehen (muss ja auch sehr zahlreich gewesen sein, sonst würden sie ja nicht ins Gewicht fallen), ich nicht. Lassen wir es doch dabei.
Dass aber bei einem Gegentor von Hinteregger vorher Nordtveit durch einen wirklich krassen Rückpass den entscheidenden Angriff zum Gegentor ermöglichte und Nordi dann Hinteregger nach dessem Klärungstat zum Eigentor auch noch "anschoss" (kann man in der Situation gar nicht so bezeichnene ...), das unterschlägst du. Warum? Zählst du so etwas zu den Stockfehlern von Hinteregger dazu?
altborussenfan hat geschrieben: Da muss man nicht auf seine Eigentore zurückgreifen, die ich Im Übrigen bei meiner Bewertung niemals im Auge hatte!
Machst du eben schon, weil ich das ja weiter oben ansprach und du mir darauf gönnerhafte Geduld bei Hinteregger unterstelltest. Ich sehe es doch auch so, dass diese Situationen nicht in die Beurteilung seiner Leistung einfließen sollten. Einige wenige machen das hier aber immer wieder. Das halte ich für extrem unfair und wurde ja sogar dann auch von RP aufgegfriffen! Für mich ist das schon ein Anlass, so etwas noch mal hier im Forum anzusprechen und gerade zu rücken.
altborussenfan hat geschrieben:Da haben die Verantwortlichen, insbesondere der Cheftrainer, in Pflicht- und Testspielen sowie im Trainingsbetrieb sicher den weitaus umfassenderen Überblick als jeder von uns „Hobbyastrologen“ in seinem stillen Kämmerlein.
Leider schreiben die aber hier nicht mit und liefern uns keine Erklärungen. Deswegen gibt es ja Foren. Also diskutieren hier eben 80 Mio Bundestrainer miteinander, zu denen du dazu gehörst, wie auch ich :winker:
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von leilei » 24.04.2016 15:09

altborussenfan hat geschrieben:Mich haben in meinem aktiven Berufsleben immer jene genervt, die nicht vom Fach kommend, glaubten, es besser zu können. Daran werde ich machmal hier erinnert.


Oft ist es oft einfach schwer, die abweichende Meinung anderer zu akzeptieren. Ist es vielleicht eher das? Oder warum meinst du, es besser zu wissen?

Zum Thema: Wie man idealerweise verantwortungsvoll mit einem Leihspieler umgeht, der nicht ins klar definierte Mannschaftsgefüge zu passen scheint und die Spielidee nicht umsetzen kann, sieht man an Pep Guardiola: Serdar Tasci wurde im Winter für 2,5 Mio von Spartak Moskau geholt. Eingesetzt wurde er lediglich zwei Halbzeiten. Das nenne ich konsistent und geradlinig, von einem Trainer, der seine Führungsaufgabe wahrnimmt und klare Entscheidungen trifft.

Einen Leihspieler (Hinteregger), der...
- ohne Spielpraxis kam
- der viel verletzt war im vergangenen Jahr
- der körperlich nicht austrainiert war
- der wenig Selbstbewusstsein hatte
- der in der Winterpause wechselte (was immer schwierig ist)
- der schon in Österreich medial stark in der Kritik stand
- der aus einer schwächeren Liga kam
- der jung und unsicher ist und seine bisherige Laufbahn bei einem einzigen Verein verbracht hat

.... unter solchen Voraussetzungen in der entscheidenden Phase der Saison auf immer wechselnden Positionen einzusetzen, kann für mich nur bedeuten, dass man...

a) von seinen Qualitäten überzeugt ist, ihn als Verstärkung sieht und ihn langfristig aufbauen möchte

... oder ihn...

b) aus Mangel an Alternativen und auch Vertrauen auf verschiedensten Positionen, die ihm nicht wirklich liegen, einsetzt. Nur nicht dort, wo er am Besten ist und wo es am meisten Stabilität braucht: im Zentrum der Verteidigung, der IV.

Anfangs habe ich zu a) tendiert, mittlerweile (falls er nicht weiter verpflichtet wird), tendiere ich zu b).

Falls b) zutrifft, ist das Problem schon bei der Leihe aufgetreten, weil er - meinem Verständnis nach - in seiner Rolle als klassischer IV verpflichtet worden ist. Und gab es bei der Borussia denn wirklich niemanden, der besser als Hinteregger auf der Position als LV oder linker defensiver Mittelfeldspieler hätte spielen können? Jemand, der Zukunft im Verein hat?

Résumé:
Es hätte mit Hinteregger einen klassischen IV gegeben, mit dem man sich das ständige Rotieren und Umstellen in diesem wichtigen Mannschaftsteil erspart hätte. Stattdessen wurde Hinteregger auf verschiedenen Positionen durchgewechselt, die ihm nicht wirklich liegen.

Ob das letzten Endes eine Stärkung für die Borussia war, oder vielmehr eine Schwächung in der entscheidenden Phase der Saison, möchte ich mal so dahingestellt lassen.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von altborussenfan » 24.04.2016 18:50

leilei hat geschrieben:Oft ist es oft einfach schwer, die abweichende Meinung anderer zu akzeptieren. Ist es vielleicht eher das? Oder warum meinst du, es besser zu wissen?

Ich bin jetzt doch etwas schockiert, glaube ich jedoch häufig betont zu haben, nicht zu den Besserwissern und Rechthabern gehören zu wollen. Mich nerven sogar jene, die in ihrer ganzen Art und Weise so tun scheinen, als ob sie im Besitze der alleinigen Wahrheit sind. Das drückt sich dann gelegentlich in der Art und Weise aus, wie ich schreibe. Das ist kein Zufall und so gewollt!

Mit anderen Meinungen an sich habe ich überhaupt kein Problem. Nein, natürlich weiß ich es nicht besser, aber meine Meinung darf ich hoffentlich trotzdem klar und deutlich vertreten?
leilei hat geschrieben:Zum Thema: Wie man idealerweise verantwortungsvoll mit einem Leihspieler umgeht, der nicht ins klar definierte Mannschaftsgefüge zu passen scheint und die Spielidee nicht umsetzen kann, sieht man an Pep Guardiola: Serdar Tasci wurde im Winter für 2,5 Mio von Spartak Moskau geholt. Eingesetzt wurde er lediglich zwei Halbzeiten. Das nenne ich konsistent und geradlinig, von einem Trainer, der seine Führungsaufgabe wahrnimmt und klare Entscheidungen trifft.
Kann man so sehen. Warum aber wurde dann der Spieler überhaupt ausgeliehen, wenn er nicht in die Spielidee des Trainers passt? Für mich sollte Tasci die durch die langwierige Verletzung Boatengs entstandene Lücke ausfüllen. Ihm dann gar keine Chance zu geben, halte ich zumindest für ein äußerst zweifelhaftes Vorgehen, wenn Pep sonst soviel rotiert. Vorbildcharakter hast das für mich nicht.
Résumé:
Es hätte mit Hinteregger einen klassischen IV gegeben, mit dem man sich das ständige Rotieren und Umstellen in diesem wichtigen Mannschaftsteil erspart hätte. Stattdessen wurde Hinteregger auf verschiedenen Positionen durchgewechselt, die ihm nicht wirklich liegen.
Als Wendt verletzt ausfiel, war es für mich absolut plausibel, ihn als Linksfuß dort einzusetzen. Wie hätte denn die Alternative aussehen sollen? Korb rechts und Elvedi links? Dan hätten mit Nordtveit und Christensen höchstwahrscheinlich die Spieler in der IV gespielt wie jetzt auch. Hintereegger hätte dann noch mehr auf der Bank gesessen. Angeblich wollen wir doch polyvalente Spieler?

Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, ihn überhaupt auszuleihen, aber aus der heutigen Perspektive will ich das in keiner Weise kritisieren.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von leilei » 24.04.2016 21:21

altborussenfan hat geschrieben: Ich bin jetzt doch etwas schockiert, glaube ich jedoch häufig betont zu haben, nicht zu den Besserwissern und Rechthabern gehören zu wollen.
Entschuldige, wollte Dich keinesfalls beleidigen. Aber ich fand Deinen Kommentar nicht wirklich sachlich. Die Dinge werden eben persönlich, wenn man anderen zwar Besserwisserei und Rechthaberei unterstellt, aber sich selber davon ausnimmt.
altborussenfan hat geschrieben:Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, ihn [Tasci, Anm.] überhaupt auszuleihen, aber aus der heutigen Perspektive will ich das in keiner Weise kritisieren.
Tasci wurde nicht eingesetzt, weil er für nicht gut genug befunden wurde. Finde ich besser als ihn einzusetzen, mit dem Argument: nun, wo wir ihn schon ausgeliehen und teuer bezahlt haben, setzen wir ihn ohne wenn und aber auch ein.

Hier hake ich ein und stelle mir eben die Frage, warum man Hinteregger, für den es auf seiner angestammten Position als IV anscheinend nicht wirklich reichte, dann auf Positionen eingesetzt hat, die er bis dato sehr selten bis nie gespielt hat, und er damit zwingend noch mehr abfallen musste.

Das nenne ich "verheizen" und ich würde mir die Motivation von Trainer Schubert dafür gerne erklären lassen. Wäre es da nicht besser gewesen, einen Eurer "polyvalenten" Spieler, notfalls auch einen Rechtsfuss, nach links zu stellen und das System (3er oder 4er-Kette) entsprechend anzupassen? Johnson, Korb? Sie hätten wenigstens Euer Spielsystem gekannt und verstehen sich blind mit den anderen Mitspielern.

Hier wiederholt sich mein Gedankengang: warum unbedingt einen Linksfuß als LV oder im linken Mittelfeld einsetzen, mit der Begründung: es ist nun mal ein Linksfuß, wenn man sich schon nicht traut, ihn auf seiner angestammten Lieblingsposition einzusetzen? Man stelle sich vor: Auf der angestammten Position als nicht gut genug befunden, allerdings auf unbekannter Position als Notlösung eingesetzt. Eigentlich undenkbar für einen damals Tabellendritten der deutschen BL. Das wäre wie Tasci auf links bei den Bayern, weil er für die IV als nicht kompetent befunden worden war.

Du schlägst genau die Lösung vor, die wahrscheinlich für weniger Diskussionen hier im Forum und bei Spieler und Publikum für mehr Verständnis gesorgt hätte: Nämlich Hinteregger auf der Bank zu lassen (er selber hatte nicht mit vielen Einsätzen gerechnet), anstatt durch den Einsatz auf für ihn ungewohnten Positionen vorzuführen. Fast zwangsläufig konnte er dort nicht wie der 8-10 Mio-Mann agieren, als der er geholt und angepriesen wurde.

Und wenn man ihm ein bisschen was zugetraut hätte, hätte man ihn statt Nordveit konstant Innenverteidigung spielen lassen, und hätte eingespielte Borussen, die das Polyvalenz-Gen bereits intus haben, rotieren lassen - also notfalls ein Rechtsfuß auf links. Soll es ja auch geben (Rafinha).
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von yambike58 » 25.04.2016 07:16

leilei hat geschrieben:
Hier hake ich ein und stelle mir eben die Frage, warum man Hinteregger, für den es auf seiner angestammten Position als IV anscheinend nicht wirklich reichte, dann auf Positionen eingesetzt hat, die er bis dato sehr selten bis nie gespielt hat, und er damit zwingend noch mehr abfallen musste.

Das nenne ich "verheizen" und ich würde mir die Motivation von Trainer Schubert dafür gerne erklären lassen.

Hier wiederholt sich mein Gedankengang: warum unbedingt einen Linksfuß als LV oder im linken Mittelfeld einsetzen, mit der Begründung: es ist nun mal ein Linksfuß, wenn man sich schon nicht traut, ihn auf seiner angestammten Lieblingsposition einzusetzen? Man stelle sich vor: Auf der angestammten Position als nicht gut genug befunden, allerdings auf unbekannter Position als Notlösung eingesetzt. Eigentlich undenkbar für einen damals Tabellendritten der deutschen BL.
Naja Martin ist ein Linksfuß mit dem er wohl mehr anstellen kann als ein Rechtsfuß auf dieser Position.....sonst hätte man es sicher nicht in Betracht gezogen ihn für eine doch größere Ablösesumme zu verpflichten !
Ein moderner Innenverteidiger sollte heutzutage mehr können als nur da hinten in der Abwehr zu stehen und zuzusehen was seine Kollegen da vorne treiben....
Das ist übrigens nicht von mir.....kannste nachlesen !
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von leilei » 25.04.2016 09:05

Ganz offensichtlich hat er den Ansprüchen der Borussia und vieler Fans hier nicht genügt. War es da konsequent vom Trainer, ihn trotzdem einzusetzen?

Das war mein Gedankengang, vielleicht nicht klar genug vorgetragen.

Guardiola hat in einer ähnlichen Situation einen als IV verpflichteten Spieler einfach nicht eingesetzt. Niemals hätte er im Traum daran gedacht, ihn auf einer "fremden" Position einzusetzen.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von KommodoreBorussia » 25.04.2016 09:45

leilei hat geschrieben:...
Hier hake ich ein und stelle mir eben die Frage, warum man Hinteregger, für den es auf seiner angestammten Position als IV anscheinend nicht wirklich reichte, dann auf Positionen eingesetzt hat, die er bis dato sehr selten bis nie gespielt hat, und er damit zwingend noch mehr abfallen musste.

Das nenne ich "verheizen" und ich würde mir die Motivation von Trainer Schubert dafür gerne erklären lassen. Wäre es da nicht besser gewesen, einen Eurer "polyvalenten" Spieler, notfalls auch einen Rechtsfuss, nach links zu stellen und das System (3er oder 4er-Kette) entsprechend anzupassen? Johnson, Korb? Sie hätten wenigstens Euer Spielsystem gekannt und verstehen sich blind mit den anderen Mitspielern.

Hier wiederholt sich mein Gedankengang: warum unbedingt einen Linksfuß als LV oder im linken Mittelfeld einsetzen, mit der Begründung: es ist nun mal ein Linksfuß, wenn man sich schon nicht traut, ihn auf seiner angestammten Lieblingsposition einzusetzen? Man stelle sich vor: Auf der angestammten Position als nicht gut genug befunden, allerdings auf unbekannter Position als Notlösung eingesetzt. Eigentlich undenkbar für einen damals Tabellendritten der deutschen BL. Das wäre wie Tasci auf links bei den Bayern, weil er für die IV als nicht kompetent befunden worden war.

Du schlägst genau die Lösung vor, die wahrscheinlich für weniger Diskussionen hier im Forum und bei Spieler und Publikum für mehr Verständnis gesorgt hätte: Nämlich Hinteregger auf der Bank zu lassen (er selber hatte nicht mit vielen Einsätzen gerechnet), anstatt durch den Einsatz auf für ihn ungewohnten Positionen vorzuführen. Fast zwangsläufig konnte er dort nicht wie der 8-10 Mio-Mann agieren, als der er geholt und angepriesen wurde.

Und wenn man ihm ein bisschen was zugetraut hätte, hätte man ihn statt Nordveit konstant Innenverteidigung spielen lassen, und hätte eingespielte Borussen, die das Polyvalenz-Gen bereits intus haben, rotieren lassen - also notfalls ein Rechtsfuß auf links. Soll es ja auch geben (Rafinha).
Sehr interessante Gedankengänge. Aus Sicht von Hinteregger sicherlich sehr gut.

Schubert dachte aber vielleicht (!) längerfristig: Bald kommt Alvaro zurück, vielleicht könnte Hinteregger ein variables Backup für links und für die IV werden ...
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von Tusler » 25.04.2016 09:53

leilei hat geschrieben:Ganz offensichtlich hat er den Ansprüchen der Borussia und vieler Fans hier nicht genügt. War es da konsequent vom Trainer, ihn trotzdem einzusetzen?

Das war mein Gedankengang, vielleicht nicht klar genug vorgetragen.

Guardiola hat in einer ähnlichen Situation einen als IV verpflichteten Spieler einfach nicht eingesetzt. Niemals hätte er im Traum daran gedacht, ihn auf einer "fremden" Position einzusetzen.
Wir sind halt finanziell nicht so gut bestückt wie Bayern und müssen die 2 Mio Leihgebühr auch irgendwie verantworten.Was würden die Fans sagen,wenn wir für einen Spieler 2 Mio Leihgebühr bezahlen und Er würde nur 1-2 x eingesetzt?
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von altborussenfan » 25.04.2016 09:55

leilei hat geschrieben:Entschuldige, wollte Dich keinesfalls beleidigen. Aber ich fand Deinen Kommentar nicht wirklich sachlich. Die Dinge werden eben persönlich, wenn man anderen zwar Besserwisserei und Rechthaberei unterstellt, aber sich selber davon ausnimmt.

Du musst dich nicht entschuldigen. Ich gehe dann von aus, dass in einem Fußballforum die überwiegende Mehrheit zu den interessierten Laien gehört und sich somit grundsätzlich auf Augenhöhe befindet. Zu diesen interessierten Laien zähle ich auch mich. Dass ich in einem solchen Kreis glaube mitreden zu können, liegt einfach daran, dass ich in einigen Jahrzehnten sehr viel Fußball gesehen habe. Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich vielleicht etwas beitragen. Ich meine auch erkennen zu können, wer unter uns (Laien) meint, Experte zu sein, aber eher heiße Luft produziert. Das beruht auf mehr als nur einem Beitrag und mag in solchen Fällen rechthaberisch klingen. Beabsichtigt is es nicht.

Zur Sache:
Hier hake ich ein und stelle mir eben die Frage, warum man Hinteregger, für den es auf seiner angestammten Position als IV anscheinend nicht wirklich reichte, dann auf Positionen eingesetzt hat, die er bis dato sehr selten bis nie gespielt hat, und er damit zwingend noch mehr abfallen musste.

Ich will nicht alles wiederholen, aber als Wendt ausfiel, schien es mir absolut nachvollziehbar zu seinen, einen defensiven Linksfuß auf dieser Position einzusetzen, die er zwar nicht oft, aber - du schreibst es selbst - wohl schon mal gespielt hatte. Das war zumindest auch mein Kenntnisstand.
Hier wiederholt sich mein Gedankengang: warum unbedingt einen Linksfuß als LV oder im linken Mittelfeld einsetzen, mit der Begründung: es ist nun mal ein Linksfuß, wenn man sich schon nicht traut, ihn auf seiner angestammten Lieblingsposition einzusetzen? Man stelle sich vor: Auf der angestammten Position als nicht gut genug befunden, allerdings auf unbekannter Position als Notlösung eingesetzt.
Ich kann nicht beurteilen, wie Hinteregger zu diesem Zeitpunkt intern beurteilt wurde. Wahrscheinlich glaubte man damals wirklich, dass er als LV die ideale Vertretung für Wendt wäre. Im Training wird man dies sicher getestet haben. Man setzt einen Spieler dort ein, wo man glaubt, dass er in dem bevorstehenden Spiel der Mannschaft am besten helfen kann. Da geht es nicht primär um Einzelschicksale, sondern in erster Linie um den Mannschaftserfolg.
Du schlägst genau die Lösung vor, die wahrscheinlich für weniger Diskussionen hier im Forum und bei Spieler und Publikum für mehr Verständnis gesorgt hätte: Nämlich Hinteregger auf der Bank zu lassen (er selber hatte nicht mit vielen Einsätzen gerechnet), anstatt durch den Einsatz auf für ihn ungewohnten Positionen vorzuführen. Fast zwangsläufig konnte er dort nicht wie der 8-10 Mio-Mann agieren, als der er geholt und angepriesen wurde.
Diese Diskussion wird nach meinem Eindruck bei Hinteregger so kontrovers nicht von allzu vielen hier geführt. Ein solcher Eindruck mag entstehen, wenn einzelne häufig zu einem Thema schreiben.

Es geht nicht primär um Hinteregger so wenig wie um irgendeinen anderen Spieler. Der Mannschaftserfolg steht vielmehr über allem. Wenn man einen Spieler nur über einen so kurzen Zeitraum ausleiht, dann hat das für mich zwei Aspekte: Man will jemanden, der möglichst sofort helfen kann. Außerdem ist es eine Probezeit, in der sich zeigen muss, ob der Spieler wirklich die erhoffte Verstärkung sein kann. In dieser Zeit und nicht irgendwann später! Das ist eine ganz andere Herangehensweise als bei einem Jungspund wie Christensen, den man perspektivisch und langsam aufbauen wollte, was dann durch die Ereignisse überholt wurde. Christensen wurde sehr schnell Stammspieler, und von Hinteregger erhoffte man sich das wohl auch. Alles andere macht für mich bei dieser kurzen Leihfrist keinen Sinn.
Und wenn man ihm ein bisschen was zugetraut hätte, hätte man ihn statt Nordveit konstant Innenverteidigung spielen lassen, und hätte eingespielte Borussen, die das Polyvalenz-Gen bereits intus haben, rotieren lassen - also notfalls ein Rechtsfuß auf links. Soll es ja auch geben (Rafinha).
Wenn du mitbekommst, wie Schubert von einigen für seine (vielen) taktischen, aber vor allem positionellen Wechsel kritisiert wurde, kannst du dir wahrscheinlich ausmalen, was erst los gewesen wäre, wenn er sich darauf eingelassen hätte. Im Falle des Scheiterns (aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich) wäre „Avanti Dilettanti" noch die freundlichste Bezeichnung für den Trainer gewesen. Die Innenverteidigung mit Christenssen und Nordtveit hielt und hält er für die derzeit stärkste Kombination, was ich absolut nachvollziehen kann. Die reißt man nicht ohne Not auseinander. Die zentralen Positionen sind in jeder Mannschaft die wichtigsten. Nein, bei allem Verständnis für Einzelschicksale, wäre mir dieses Experiment viel zu weit gegangen.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von KommodoreBorussia » 25.04.2016 09:57

Naja, Drmic und LDJ haben auch nur geringe Einsatzzeiten bekommen trotz gigantischen Ablösesummen.
Davon lassen sich die Trainer - zu Recht - nicht beeinflussen.

Ergo glaube ich schon, dass André Schubert Hinteregger einiges zugetraut hat.
Klar, im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, den Jung nur auf der IV-Position einzusetzen.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von leilei » 25.04.2016 10:04

KommodoreBorussia hat geschrieben: Ergo glaube ich schon, dass André Schubert Hinteregger einiges zugetraut hat.
Klar, im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, den Jung nur auf der IV-Position einzusetzen.


Ein Mäuschen sollte man sein :)
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von altborussenfan » 25.04.2016 10:56

Mal eine Frage interessehalber, wenn ich das Registrierungsdatum sehe. Hat das etwas mit Hinteregger zu tun, oder ist das nur Zufall?

Mich interessiert es vor allem deshalb, weil es für mich schon einen Unterschied macht, wie und was jemand schreibt, ob es sich in erster Linie um einen Spieler- oder Vereinsfan handelt.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von Allan Simons. » 25.04.2016 13:47

Lies einfach seinen ersten (sehr guten) Post,dann ist deine Frage (mit ja)beantwortet.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von leilei » 25.04.2016 14:09

altborussenfan hat geschrieben:... Hat das etwas mit Hinteregger zu tun, oder ist das nur Zufall?....
Finde den Hinteregger schon lange irgendwie cool und bin auch von seinem Talent und seinen Fähigkeiten überzeugt. Habe leider kein Sky und habe versucht, mir über das Forum ein Bild von seinen Leistungen bei Euch zu machen.

Davon abgesehen: Habe einen durchwegs positiven Eindruck von der Borussia und den hier auftretenden Fans.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von altborussenfan » 25.04.2016 14:29

Okay, dann ist mir vieles klar, was aber nicht negativ gemeint ist. Ich persönlich kann mich eben nur sehr schlecht in "Spielerfans" - ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein - hineinversetzen, da ich - auch bedingt durch mein Vita - immer nur Fan von Borussia Mönchengladbach war. Das sieht man im Laufe der Zeit viele Spieler kommen und gehen, was dem persönlichen Bezug eher hinderlich ist. Für mich spielt bei der Bewertung eines Spielers eine Rolle, ob er uns aus meiner Sicht weiterbringen kann. Trotzdem habe und hatte ich natürlich zu jeder Zeit meine Favoriten. Ein Martin Stranzl beispielsweise gehört dazu - und zwar ganz weit vorne. Ist also nix gegen Österreicher an sich, zumal ich seit mehr als 20 Jahren in Tirol fast jedes Jahr Urlaub mache und einigen dort mittlerweile freundschaftlich verbunden bin.

Von Hinteregger bin ich aus den bereits genannten Gründen nicht überzeugt. Das mag falsch sein. Aber was soll ihm passieren, wen man ihn hier nicht fest verpflichtet? Er kehrt nach Salzburg zurück, spielt vielleicht eine gute EM und findet im Ausland einen Verein, der besser für ihn geeignet ist. Am Ende „weine“ ich dann, wenn ich ihn dort spielen sehe. :winker: Er wäre nicht der erste und wird nicht der letzte möglicherweise verkannte Spieler sein.
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von Borusse 61 » 26.04.2016 13:51

Max, die Zeit wird knapp ( zeitnahe Entscheidung )entweder so ( gehen ) oder so ( bleiben )....
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von Hotte62 » 26.04.2016 13:54

Mein Bauch sagt "Thanks, but no, thanks".
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Re: Martin Hinteregger [5]

Beitrag von spawn888 » 26.04.2016 19:58

man muss doch aber auch sagen, dass man halt immer von mehreren Konstellationen abhängig ist.
Nordtveit wurde anfangs im DM benötigt. Dominguez und Jantschke und auch Stranzl hatten lange Verletzungen und niemand wusste/weiß, wann sie wiederkommen. Dass man dann versucht einen IV zuverpflichten ist jawohl klar. Dass man dann hierbei auch jmd bevorzugt, der evtl. LV spielen könnte, ist auch logisch (Stichwort Dominguez).
tja und dann passieren ja nunmal auch immer noch andere Dinge. Elvedi startete z.B. als Stammspieler durch, Wendt verletzte sich. Es gab gute Spiele mit Nordtveit in der IV bzw. in der 3er-Kette und es gab schwächere Spiele. Allerdings eben auch viele schwächere Spiele von Hinteregger.

Man kann jetzt sicherlich sagen, dass Hinteregger als LV nicht gut spielte und dort auch nicht gut aufgehoben zu sein scheint. Aber man muss auch sagen, dass Hinteregger als IV auch kaum eine wirkliche Verbesserung zu Nordtveit/Elvedi und vermutlich auch Jantschke darstellt und ggüber Dominguez schonmal gar nicht.

Allerdings sollten wir alle auch bedenken, dass das Verstreichen der Kaufoption nicht gleichbedeutend ist mit einer Nichtverpflichtung. Ich persönlich würde eine Verpflichtung nicht begrüßen, da ich ihn auch als IV eben als nicht geeignet empfinde, aber evtl will Eberl ja auch wirklich nur die Ablöse ein wenig runterdrücken.
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