Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass einige User tatsächlich glauben, viel mehr Fußball-Sachverstand zu haben, als ein Trainer wie Schubert, der seit mehr als 10 Jahren im Geschäft ist. Und der anhand der täglichen Arbeit mit den Spielern viel besser als jeder von uns einschätzen kann, wer gerade einsatzfähig und gut in Form ist und wer nicht.BorussiaMG4ever hat geschrieben:nur wird dieses erreichte gerade sehenden auges wieder zerstört.
6 niederlagen aus den letzten 8 spielen, 23! gegentore (dazu 5 gegen bochum) sprechen eine eindeutige sprache. leider kommt das bisher beim trainer noch nicht an.
Und besonders gelungen (Achtung, Ironie!) ist die Formulierung "sehenden Auges", die unterstellt, dass ein Trainer sogar mit Absicht schlechte Arbeit abliefert, um den Verein zu zerstören.
Beim Trainer ist mit Sicherheit längst angekommen, woran es liegt, aber leider bei einigen "Experten" hier wohl nicht:
- die Niederlagen gegen Manchester, gegen Leverkusen und Bremen im Dezember 2015 hatten maßgeblich damit zu tun, dass Gladbach nach einer langen, harten Hinrunde mit vielen englischen Wochen gegen hochkarätige Gegner und sehr vielen Verletzten physisch und psychisch komplett am Boden war
- wenn mit Alvaro Dominguez, Stranzl und Jantschke drei der besten Innenverteidiger der Bundesliga gleichzeitig über Monate ausfallen, ist es logisch, dass es Abwehrprobleme geben muss. Insbesondere der Ausfall von Alvaro Dominguez ist dramatisch; dies hatte man schon zu Saisonbeginn gesehen, als er auch nicht dabei war.
- Auch kann man nicht rotieren und der Mannschaft Entlastung geben, wenn darüber hinaus permanent weitere wichtige Spieler wie Herrmann, Hahn und Schulz monatelang ausfallen. Ein Alvaro Dominguez musste zwischenzeitlich fitgespritzt werden und ein Xhaka monatelang mit einem Sehnenanriss durchspielen, weil es nicht anders ging. Es wäre mal schön, zu sehen, wie die Mannschaft spielen würde, wenn Schubert frei in seinem Kader auswählen könnte.
- gegen finanziell hochgerüstete CL-Teilnehmer wie ManCity, Leverkusen und Dortmund sind Niederlagen zudem keine Schande. Bloß weil man die Bayern, Wolfsburg, Schalke und Sevilla besiegt hat und Turin zweimal am Rande der Niederlage hatte (übrigens alles unter Schubert!), heißt das nicht, dass man nun jede Woche jeden Gegner an die Wand spielt (vor allem, wenn man permanent 6-7 Ausfälle zeitgleich hat). Ein bisschen mehr Realitätssinn wäre angemessen.
- Es ist grotesk, dass Schubert nun seine extrem erfolgreiche Phase in der Hinrunde als Nachteil ausgelegt wird. Hätte er nicht so viele Spiele gewonnen, wären nicht die Erwartungen einiger "Experten" in so unrealistische Höhen getrieben worden.
Aber es ist einfacher, gegen den Trainer zu stänkern und sich schadenfroh auf einen Trainer-Rausschmiss zu freuen, als sich mal ernsthaft mit den Hintergründen zu befassen und etwas mehr Geduld zu haben.