antarex hat geschrieben:Nicht, dass ich jetzt drängeln wollte.
Im Prinzip ist mir diese Situation so lange egal wie Andre hier eine super-Arbeit abliefert und sich dabei absolut wohl fühlt (und mit wohlfühlen meine ich sämtliche Nebengeräusche wie Anerkennung, Gehalt und was eben alles so dazugehört).
Aber....
... welchen Grund könnte es geben warum man nicht mit Andre alles klar gemacht hat?
Ich meine, dass man einen anderen Trainer kaum besser einschätzen kann als Andre derzeit. Darin liegt also kein Vorteil.
Oder dass sein Spielstil oder auch seine Art nicht zur Mannschaft passen. Ich glaube dazu braucht man nix mehr zu sagen. Jeder andere Trainer wäre ein höheres Risiko.
Dass er sich zu schnell abnutzen könnte? Klar, das wäre ein Argument. Auf der anderen Seite kann man auch trotzdem schnell reagieren und Andre wieder wo-auch-immer hinschicken und einen 'richtigen' Kandidaten installieren.
Also, ich sehe irgendwie keinen Grund warum.
Aber wenn ich mal spekulieren sollte .... sollte ich?
Ist ja hier auch gerne mal ein Problem und man wird der Gotteslästerung entlarvt
Einer der wenigen Gründe die mir plausibel erscheinen, ist, dass Max Eberl schon einen Trainer hat den er installieren will, bzw. mittlerweile eventuell sogar muss, weil er bei jenem im Wort steht.
Dieses ist der Post, wegen dem ich folgende Antwort schrieb (die ich aus Versehen dann im Schubert-Thread postete):
Ich finde diese ewige Frage, warum Eberl mit Schubert noch keinen langfristigen Vertrag ausgehandelt und abgeschlossen hat, sehr merkwürdig.
Die Argumente, die vor vier Wochen galten, gelten auch in einem viertel oder sogar halben Jahr noch. Was soll sich denn in der kurzen Zeit schon verändert haben, was aussagekräftig ist? Eine tolle Serie wurde gespielt. Das gab es schon unter mehreren Trainern. Die Spieler, die zu den tollen Leistungen befragt werden, sagen, es wurde nicht viel an der Spielweise gegenüber der unter Favre verändert. Einige Schrauben wurden etwas verstellt, sagen sie, aber unter Favre wäre man auch wieder stärker geworden und die schwachen Leistungen lagen an den Spielern selber. Im Prinzip wird also Favre-Fußball gespielt.
Favre verließ den Verein sehr plötzlich. Zwar gab es wohl schon einige Male Äußerungen von Favre, er wolle aufhören, aber das legte sich wieder und man arbeitete gut und erfolgreich zusammen - sogar unerwartet erfolgreich, CL-Platz! Die Vorbereitung im Sommer lief sehr gut, aber einige Spieler verletzten sich.
Favre strahlte trotzdem Zufriedenheit und Optimismus aus. Er bekannte sich endlich offen zum Verein.
Der Saisonstart war eine einzige Katastrophe! Favre schmeißt hin, obwohl Fans und Verein weiterhin absolut hinter ihm stehen. Es gab nicht einmal einen Hauch an Zweifeln an seiner Arbeit. Der Verein ist offensichtlich völlig unvorbereitet für dieses Szenario. Indizien dafür: Es gibt keinen Kandidaten für die Nachfolge. Nicht einmal eine ernsthafte Idee!
Weil man Favres Arbeit extrem hoch einschätzte und sie auch so anerkannte, denkt man (hier fangen nun meine Spekulationen an) wohl eher an eine "große" Lösung. Ein Trainer mit Renomée sollte es sein, der die ganze tolle Arbeit von Favre weiter fortsetzen kann. Ein Trainer, der schon bewiesen hat, dass er eine Mannschaft formen kann und der im Idealfall Konzeptfußball à la Favre spielen lässt - oder sich zumindest damit auskennt. Davon gibt es aber nicht so viele auf der Welt, die zudem gerade frei gewesen wären und dann auch noch Lust auf die Borussia haben, denn solch gute Trainer trainieren gewöhnlich Dauer-CL-Teinehmer. Man fragt wohl auch wirklich bei Kloppo an, aber den zieht es bekanntlich auf die Geldinsel.
Derweil startet aber The Interims-One eine beeindruckende Serie. Ein Trainer, der dafür vorerst schlicht und einfach nicht vorgesehen war. Man ist also gerade fieberhaft auf der Suche nach einem geegneten Favre-Nachfolger, während die Mannschaft plötzlich so begeisternd spielt, wie sie es selbst unter Favre nicht in dieser Regelmäßgikeit gemacht hat. Mit dem Interimscoach gibt es aber die klare Vereinbarung, dass er eben nur The Interims-One ist und man einen anderen Cheftrainer suche.
Interims Schubert-Du macht es Spaß, die Mannschaft siegt und siegt.
Trotzdem haben sich die Voraussetzungen und die ursprüngliche Abmachung doch nicht verändert. Natürlich sondiert man weiter den Trainer-Markt. Kein Mensch konnte es doch ahnen, dass es so gut mit Schubert funktioniert. Außerdem kennt man sicherlich auch die Gründe nicht, warum erst so schlecht und plötzlich so sensationell stark.
Ein Sieg folgt dem anderen - und man stellt anscheinend von Vereinsseite tatsächlich die Suche nach einem anderen Trainer ein. Zumindest gerät man nicht in Panik und man schaut nun doch genauer hin, was dieser Schubert so treibt. Immerhin ist er sehr erfolgreich bei sehr attraktiver Spielweise. Ist es aber vielleicht doch nur ein unglaubliches Anfängerdusel? Die Mannschaft hat halt gerade einen Lauf - aber ob er es auf Dauer drauf hat? Zur Zeit läuft es besser, als es unter noch so einem Super-Guru-Trainer überhaupt hätte laufen können. Geben wir dem Schubert also noch Zeit, sich zu bewähren. O.k., Paderborn in die 2. Liga, bei St. Pauli eine tolle Saison, Jugnedtrainer beim DFB, super Trainerexamen. Super Examen schreiben jades Jahr wieder Trainer. Sagt nicht viel aus. Paderborn und St. Pauli waren kurze Stationen und schon auch kleinere Kaliber. Jedenfalls nichts nachhaltiges - aber das will man doch! U15 beim DFB - na ja, bei allem Respekt, das ist schon eine ganz andere Arbeit, als den Rhythmus einer CL-Mannschaft zu planen! Und sollte Schubert bis zur Winterpause alle Spiele gewinnen, ändert sich objektiv betrachtet an der Ausgangssituation weiterhin nichts und die jetzt offenen Fragen bleiben auch dann weiterhin offen. Das haben wir hier doch auch schon mehrfach durchgekaut.
Erinnert euch, wie Eberl seinen Job als SpoDi bei der Borussia bekam. Der war auch ein unbeschriebenes Blatt, damals. Aber Eberl hatte ein Konzept für den Verein. Eine Vereinsphilosophie. Die Recherchespezialisten hier können sicher sagen, wie viele Seiten dieses Werk hatte. Es waren sehr viele sehr durchdachte Seite.
Ist es denn dann nicht geradezu für Eberl selbstverständlich, dass er sich von Schubert, der für den Chef-Trainer-Sessel überhaupt nicht auf dem Plan stand, erst einmal ein genaues Bild machen möchte und mit ihm auch über die Vereinsphilosophie philosophieren möchte, dass er sich mit ihm in der Winterpause in aller Ruhe intensivst über die Zukunft der Borussia austauscht, über die Weiterentwicklung der Mannschaft?
Schubert ist nun in diesen Job rein gerutscht. Ganz ehrlich, ich erwarte in dieser Situation, wie sie zustande gekommen ist, von Eberl genau das, was er gerade macht (Ergänzung) - und dabei vertraue ich ihm voll und ganz! Ich bin mir sicher, dass die Entscheidung, die Eberl in Bezug auf Schuster eine wirklich durchdachte Entscheidung sein wird.