borussenbeast64 hat geschrieben:motzen und meckern und besser wissen können wir alle ganz gut,obwohl wir nicht mal im Ansatz das Wissen und die Erfahrungen eines Lucien Favre vorweisen können ....
Muss ich Koch sein, um zu beurteilen, ob eine Suppe versalzen ist? Nö.
Natürlich bin ich kein Trainer. Aber ich habe die Erfahrung von über 40 Jahren als Fußballfan, der hunderte von Spielen aller Leistungsklassen live im Stadion gesehen hat. Nein, ich kenne mich nicht in Trainingslehre aus. Aber ich sehe, ob ein Linksaußen ein Linksaußen ist. Und ich kann mit 100%iger Sicherheit sagen, dass Johnsson kein Linksaußen und schon gar kein Arangoersatz ist und auch niemals sein wird.
Und wenn das in einem solchen Fall so offensichtlich ist wie nur irgendwas, liege ich eben richtig und Lucien Favre falsch. So einfach ist das.
Meiner Ansicht nach zeigen Spiele wie das in Köln, warum Lucien Favre als Trainer nicht über einen gewissen Stand hinaus kommen wird: Weil er außer seinem 4-4-2 keinen echten Plan B in der Tasche hat, er an eigenartigen Ideen wider besseres Wissen stur festhält und vor allem nicht aus seinem Tunnelblick während eines Spieles herauskommt.
Favre kann einem Spiel von außen heraus keine Wendung geben. Und zwar selbst dann nicht, wenn er auf der Bank genau jene Spieler hat, die er immer forderte und die das Problem für ihn lösen könnten.
Das heißt nicht, dass er ein schlechter Trainer ist, ganz und gar nicht. In bestimmten Punkten ist er überragend. Zum Beispiel in der Vermeidung von Verletzungen seiner Spieler, in Defensivtaktik oder im Einüben eines Systems, das vorhandene Räume perfekt ausnutzt. Aber er ist eben auch kein wirklich kompletter und damit herausragender Coach, sondern klar limitiert. Die Integration von de Jong (der übrigens wieder knipst) ist ihm ebenso misslungen wie die trotz wochenlanger Vorbereitung und üppig besetzer Offensive erfolgreiche Erstellung eines Masterplans, mit dem auch ein harmloser Aufsteiger wie der FC besiegt werden kann, der außer Stahlbeton anzurühen nicht viel anzubieten hat.
Das hat natürlich auch Vorteile, weil uns bislang kein Spitzenklub Favre weggeschnappt hat und wir so sicher sein können, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Der Nachteil ist, dass man sich Spiele wie gestern ansehen muss.
Manchmal weiß ich nicht, was schlimmer ist.