frank_schleck hat geschrieben:@kurvler: Für mich ist diese England-Beispiel weiterhin etwas zu extrem gefasst. Englands Fankultur hatte medial und kommunikationstechnisch nie die Möglichkeit sich so aufzustellen, wie die deutsche heute. Der "Angriff" auf Englands Fankultur fand in einer Zeit statt, wo diese sich erheblich schlechter wehren konnte.
Ultras zum Beispiel hat es in England nie gegeben, weil die Wurzeln dafür schon systematisch ausgemerzt wurden. Ultras in Deutschland wieder "abzuschaffen", bzw. irgendeinen abstrusen Grund für ein Verbot zu finden ist in meinen Augen nahezu unmöglich.
Das habe ich ja auch gesagt. Wir haben hier eine Möglichkeit in einem Zeitalter die es in England nicht gab. Die gute Vernetzung und Kommunikation ist ein Trumpf im Kampf um den Erhalt der FanKultur die es damals in England nicht gab.
Abschaffen kann man Ultras nicht. Man kann auch die Fan-Kultur nicht einfach abschaffen. Das wären langsame und schleichende Prozesse die sich ereignen würden. Ebenso langsam und schleichend wie sich die Ultras in den deutschen Szenen durchgesetzt haben. Ob so etwas von statten geht, oder eben nicht, kann ich nicht sagen, und ich hoffe ich werde es auch nie sagen können
Fans wie wir werden - egal in welcher Liga, egal ob mit oder ohne verabschiedeten Sicherheitspapieren weiter ins Stadion gehen und ein Beispiel für genug andere sein, die in die Fußstapfen treten können. Wer sich vornimmt, das Ganze einfach so zu zerstören, der kann sich daran verdammt noch mal die Zähne ausbeißen.
Ob sich die DFL der Sache so bewusst ist, weiß ich nicht.
Das ist eben die Frage. das Sicherheitspapier ist vielleicht nur ein kleiner Eingriff in die FanKultur. Aber es ist ein symbolischer Akt, wie es immer mehr gegen die FanKultur gehen kann.
Wenn man verschiedene Dinge durchsetzt ebnet das den Weg für andere Dinge die uns immer mehr daran Hindern unsere Leidenschaft voll auszuleben. Es fängt an bei einfachen Dingen wie Stadionverbote, geht rüber zu Ganzkörperkontrollen und endet bspw. bei dem Wegfall der Stehplätze. Letzteres würde schleichend aber sicher zu einer sozialen Auslese führen. Da gibt es unzählige Beispiele.
Die Entwicklung bleibt abzuwarten. Aber je mehr unsere Leidenschaft unterdrückt wird, umso weniger wird sie ja auch weitergegeben. Vielleicht kennen iwann unsere Kinder keine Stehplätze mehr, keine Megaphone oder sonstwas.. Und dann wird es ihnen auch nicht möglich sein die Fan-Kultur die wir heute haben so zu erleben wie wir es taten.
Letztlich bleibt uns nichts als abzuwarten. Es scheint ja von "englischen Verhältnissen", über eine Spaltung der deutschen Profi-Vereine in unterschiedliche Liga-Verbände, bis hin zum Erhalt des Status Quo so ziemlich alles denkbar.
Eben. Wir können nichts weiter als auf uns aufmerksam machen, unsere Meinung vertreten und für unsere Interessen kämpfen. Und das machen die Deutschen Fanszenen in einer beeindruckenden Art und Weise.
Ich habs schonmal gesagt. Mich macht es stolz. Mich macht es stolz, dass Vereins- und Ligagrenzen gebrochen wird um für das gemeinsame Interessen zu kömpfen. Das etwas passiert, was es in der deutschen Gesellschaft gar nicht mehr gibt. Nämlich das das Volk auch mal NEIN sagt, und dafür einsteht, und nicht immer nur das abnickt was die vermeindlich unereichbaren Großen uns diktiren.
Ein Satz der eigentlich alles sagt: "Die Fans sind nicht das Problem, sondern Bestandteil der Lösung". Das sollte sich die DFL mal hinter die Ohren schreibn.