Lucien Favre

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Favre-Beobachter
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 01.09.2011 13:26

WilfriedHannes hat geschrieben:Ja, ich denke, Lautern wird da ein Gradmesser werden. Da kann man dann sehen, wie es läuft, wenn die hinten drin stehen und unsere 6er das Spiel machen müssen.
Ich sehe da nicht wirklich grosse Probleme.

Gegenüber den Spielen in der Rückrunde hat man den Spielaufbau schon enorm verbessert. Mehr Ballbesitz, gute flache Vertikal-Eröffnungen und nicht mehr die langen hohen Bälle, und zudem in jedem Spiel wohl momentan die schnellsten One-Touch-Stafetten der Liga, die enorm schwierig zu verteidigen sind.

Natürlich sind die Räume bei den kommenden Gegner etwas enger. Aber auch als Wolfsburg sich hinten rein stellte erarbeitete man sich einige Chancen. Auch in den Phasen als man Schalke und Stuttgart etwas hinten reindrückte, konnte man bei engen Räumen Fortschritte zur Rückrunde sehen.

Der Grund dafür ist auch, dass das Problem der 6er nicht wirklich die Kreativität ist (v.a. bei Neustädter nicht), sondern vielmehr zu wenig Ruhe am Ball bei starkem Pressing des Gegners (Neustädter spielt dann nach hinten, Nordtveit hoch nach vorne ins Niemansland).

Die Probleme liegen also eher darin, wenn der Gegner stark presst. Vor allem natürlich die Bayern über fast 90 Minuten. Schalke vor allem die ersten 15 bis 20 Minuten nach der Pause, wo man sich kaum noch befreien konnte. Oder auch Stuttgart fast permanent, auch wenn nicht so stark wie die Bayern natürlich.

Nur Wolfsburg presste nicht aggressiv, und gegen Wolfsburg machte Neustädter sein bestes Spiel, mit viel Kreativität nach vorne. Eben weil er wenig bedrängt wurde.

Und auch als Wolfsburg hinten drin stand, und die Räume mit 9-10 Feldspieler hinter dem Ball eng machte, war man sehr gefährlich.
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Cruzha
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Cruzha » 01.09.2011 14:05

Nordtveit und Neustädter sind für Defensivarbeit zuständig!
Die Kreativität nach vorne sollen Reus und Arango entwickeln - bzw. de Camargo, wenn er wieder fit ist und auf Hankes OM-Position rücken kann.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 01.09.2011 14:32

Das war vielleicht letzte Rückrunde so. Und ist mitnichten das angestrebte System. Natürlich haben die beiden Zentralen im Vergleich zu den Aussen mehr defensive Aufgaben, aber sie müssen auch Spielmacher aus der Tiefe sein, und auch mal mitgehen und Überzahl schaffen. Das wird ja jetzt schon vermehrt bei Gladbach praktiziert. 6er mit ausschliesslich Defensiv-Aufgaben ist seit 10 Jahren out, und nur in Notfällen (letzte Rückrunde) zu gebrauchen.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Zaman » 01.09.2011 14:59

Cruzha hat geschrieben:Nordtveit und Neustädter sind für Defensivarbeit zuständig!
Die Kreativität nach vorne sollen Reus und Arango entwickeln - bzw. de Camargo, wenn er wieder fit ist und auf Hankes OM-Position rücken kann.
Wie kommst du auf die Idee, dass das so wäre??
Zu Beginn haben Hanke und Camargo gemeinsam gespielt und Boba war draußen. Glaubst du, Favre hat auf einmal einen anderen Plan?
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Cruzha
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Cruzha » 01.09.2011 15:16

Tja, wer geht für Igor raus, wenn er wieder fit ist? Boba oder Hanke? Ich habe keine Ahnung.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Klinke » 01.09.2011 16:19

"Das technische Tempo ist oft zu hoch für uns", sagte Favre. "Daran müssen wir arbeiten."
hab da schon so 2-3 spieler im blickfeld wo das sicher net gehen wird , gedanklich einfach zu langsam , phlegmatisch und technisch einfach net auf der höhe ...... aber verbessern muss das ziel sein
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Volker Danner » 01.09.2011 16:24

Favre-Beobachter hat geschrieben: 6er mit ausschliesslich Defensiv-Aufgaben ist seit 10 Jahren out, und nur in Notfällen (letzte Rückrunde) zu gebrauchen.
seh ich auch so.. einer von den 6ern muss diesen part spielen können,
ansonsten kommen wir permanent in schwulitäten wenn der Gegner presst..

wenn Hanke zurückgezogener spielt fehlt uns weiter vorne die durchschlags-
kraft.. eventuell mal Patrick Herrmann Hankes Position übernehmen lassen..

allerdings bereitet mir das auch bauchschmerzen, da Mike eigentlich unab-
dingbar fürs Team ist.. :?
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 01.09.2011 17:12

Ja, Hanke bringt einige gute Dinge mit für die Position als HS, bzw. 10er vor zwei 6er.

1. arbeitet viel nach hinten
2. durch seine Übersicht/Spielintelligenz kann er mit One-Touch (oft mit Reus) das Spiel schnell machen
3. wenn nötig kann er den Ball halten
4. Kopfballstark, offensiv und defensiv

er hat aber Mühe mit

1. das Spiel mit dem Ball am Fuss zu beschleunigen, weil zu langsam, nicht so wie Leckie, Reus usw
2. manchmal Probleme bei der Ballannahme
3. ihm fehlt die Torgefahr


Raffael war ja bei Hertha Favre's Wunschspieler für diese Position, aber der war auch nicht perfekt, er ist war zwar schneller als Hanke und hat keine Probleme bei der Ballannahme, aber er arbeitete nicht so viel nach hinten und ist nich so kopfballstark, beiden fehlt die Torgefahr.

Damit will ich eigentlich nur sagen, dass es eben schwierig ist den perfekten Spieler zu finden. Man muss immer Kompromisse machen.

Wobei, Reus wäre der perfekte HS. Aber Hanke ist besser als HS als Rupp und Herrmann auf der Position von Reus momentan. Daher spielt mMn Reus weiter Aussen und Hanke HS.

DeCamargo könnte auch für Hanke spielen, bringt eigentlich alles mit für diese Position. Da er aber leider nicht so im Spielrhytmus ist, wirkt er im Passspiel auch manchmal wie ein Fremdkörper. Dafür braucht es eben Spielpraxis. Wäre er weniger verletzt, und hätte mehr Spielpraxis, würde er wohl HS spielen. Vorausgesetzt Boba verbessert sich als Stürmer, weil Hanke ganz vorne geht nicht.

Auf den beiden 6er Positionen gibt es keine Möglichkeit etwas zu ändern. Ist auch nicht wirklich nötig. Neustädter, wenn auch nicht der talentierteste Spieler im Kader, arbeitet sich immer mehr zu einer tragenden Figur im Team. Er hat schon grosse Fortschritt gemacht, und mit noch etwas mehr Selbstvertrauen kommt noch mehr Ballsicherheit (oder eben technischen Tempo). Er spielt ja taktisch defensiv und offensiv gut, spielt oft flache Pässe, und kann das Spiel mit Vertikal-Pässe schnell machen und die Offensive so antreiben. Aber er braucht dafür halt noch einen Tick zu viel Platz. Er braucht eben die Ruhe von Dante. Der selbst als letzter Mann, auch wenn er angegangen wird, völlig ruhig bleibt, vielleicht zu ruhig :lol: . Jedenfall ist Neustädter momentan immer noch einen Tick zu unruhig. Aber das kommt schon, mit der Erfahrung, also von Spiel zu Spiel.

Nordtveit bereitet mir insgesamt grössere Sorgen in Sachen Kreativität. Er selbst sagte sogar, dass er sich eher als IV sieht. Ich glaube, als Favre sagte, dass er noch jemand für das Zentrum braucht, hat er jemanden an Stelle von Nordtveit gemeint. Tja, aber auch nicht schlimm. Nordtveit ist dann halt er der Abräumer-6er, der hauptsächlich die Defensive stabilisiert. Wobei natürlich Neustädter da auch völlig gewissenhaft, taktisch klug und mit viel Laufarbeit die Defensive dicht hält.

Wie dem auch sei. Die Defensive steht bombenfest, die Konter werden mit Vertikalpässen, One-Touch und flach wunderbar schnell vorgetragen, das gleiche gilt mittlerweile auch für den Spielaufbau (keine hohen Bälle mehr). Es fehlt halt nur allgemein an Ballsicherheit, und so muss man halt oft wieder hinten beginnen oder man verliert den Ball. Aber das ist schon besser geworden gegenüber letzte Rückrunde und wird sich auch noch weiter verbessern...
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von johnnyvfl18 » 01.09.2011 19:29

Hanke ist schon gut!
Er macht die meisten Zweikämpfe aller Borussen, im Spiel an die 30 Stück!
und gewinnt 1/2 davon, das ist verdammt gut.
Ein spieler wie Raffael würde sich doch mit sowas nicht abfinden, ist schon gut, dass wir einen robusten da haben. und wenn igor auf der 10 wäre hätte ich Angst.
Seine Anfälligkeit wäre da was hinderlic.
Steinfloh
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Steinfloh » 01.09.2011 23:24

L. Favre geht absolut planmässig Schritt für Schritt vor.

Gegenwärtig stehen vor allem Angriffsauslösung und Angriffsvarianten auf dem Trainingsplan !

Aber schon in einigen Monaten wirds interessant, wenn er mit der Mannschaft "Übers Wasser wandeln" einübt!! :lol: !
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Bo.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Bo. » 02.09.2011 01:18

Hört sich gut an, weitermachen. :D
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Bulp
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Bulp » 02.09.2011 12:49

Wir sind alle Gesund im Kopf...Köstlich unser Trainer... :kopfball: :kopfball: :kopfball: :kopfball:
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 02.09.2011 14:00

Favre-Beobachter hat geschrieben:
Wie dem auch sei. Die Defensive steht bombenfest, die Konter werden mit Vertikalpässen, One-Touch und flach wunderbar schnell vorgetragen, das gleiche gilt mittlerweile auch für den Spielaufbau (keine hohen Bälle mehr). Es fehlt halt nur allgemein an Ballsicherheit, und so muss man halt oft wieder hinten beginnen oder man verliert den Ball. Aber das ist schon besser geworden gegenüber letzte Rückrunde und wird sich auch noch weiter verbessern...
Ja, die Defensive steht deutlich stabiler und lässt auch viel weniger zu, als vor Favre. Ich bin super super zufrieden mit der Gesamtentwicklung der Mannschaft und ich finde auch den eingeschlagenen und durchgezogenen Weg bei der Kaderplanung für richtig.
Das erwähne ich, weil ich nun diskutieren möchte, was in meinen Augen verbessert werden muss - und da möchte ich nicht als ewig unzufriedener Meckerer wirken.

@Favre-Beobachter schreibt, uns fehle halt insgesamt noch die Ballsicherheit. In diesem Punkt war ich insgesamt selbst gegen Schalke positiv überrascht, wie sicher hinten raus gespielt wurde. Fehler passierten, wenn das Tempo erhöht werden sollte oder Risikopässe versucht wurden. Namentlich sah ich die Fehler dann bei den Hauptoffensiven: Arango, Reus, Hanke. Boba kann man da nicht dazu zählen, bis zu ihm kam das Spiel nur selten, dafür arbeitete er jedoch gut mit und er erarbeitete sich selber einige gute Szenen. Nordtveit sah ich gegenüber den Spielen zuvor wieder etwas verbessert. Zwar klappte nicht alles, aber er traute sich nach vorne wieder etwas mehr zu.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass unser Offensivspiel stagnieren wird, solange die AVs sich weiter so aus der Offensive heraushalten.
Oben schreibst du, Nordtveit spielt unter Bedrängnis ins Niemandsland, Neustädter nach hinten. Stimmt, aber solange sie keine besseren Anspielstationen haben, wird das auch so bleiben. Ein Diego könnte sich in so einer Situation vielleicht selber frei dribbeln und dann das Spiel öffnen. So etwas wird Neustädter und auch Nordtveit nie können, aber dafür gewinnt Neustädter nahezu alle Kopfbälle im Mittelland und absolviert ebenso wie sein Partner ein enormes Laufpensum, begleitet von viel Drecksarbeit. Die beiden können ohne Unterstützung der Mitspieler nach vorne eigentlich nicht viel mehr schaffen, als sie es ohnehin schon tun. Klar, beide haben noch Luft nach oben und es wird auch noch besser werden, aber im Prinzip machen sie es schon gut.
Derzeit können wir unser Offensivspiel mMn am ehesten effektiv verbessern, wenn sich beide AVs gekonnt in Szene setzen. Die beiden Spieler können für die Notwendigen Anspielstationen und Entlastungen des Zentrums sorgen, sodass die üblichen Verdächtigen Hanke, Reus und Arango nicht so "leicht" aus dem Spiel genommen werden können.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 02.09.2011 15:21

Hanke, Arango und Reus gehen als Offensivspieler natürlich mehr Risiko ein, haben engere Räume vor sich und werden stärker angegangen, Ballverluste passieren da natürlich eher. Aber da sind wir uns ja sicher einig. Für meinen Geschmack agieren diese drei aber manchmal zu leger, was aber ja nichts mit Pressing des Gegners oder mangelnde Ballsicherheit zu tun hat. Diese drei haben mehr Ballsicherheit als Neustädter, Nordtveit, Daems und Jantschke, was ja normal ist bei Offensivspielern im Vergleich zu den Defensiveren, abgesehen von "in der Ruhe liegt die Kraft" Dante.

Insgesamt muss man auch sagen, dass die AV genau so von den Zentralen leben wie die Zentralen von den AV, wenn es um Ballsicherheit bei gegnerischem Pressing geht.

Neustädter und Daems machen ihre Sache offensiv eigentlich gut, nur eben ein Tick noch zu wenig Ruhe/Ballsicherheit, selbst wenn der Gegner zwar presst aber nicht so, dass man gleich den Diego auspacken muss und sich dribbelnd befreien muss. D.h. hie und da ist auch bei gegnerischem Pressing eigentlich noch genügend Platz und sogar ein eigener freier Mann vorhanden, aber noch zu wenig Ruhe um ihn zu sehen. Bei Neustädter bin ich mir sicher, dass diese letzte Ruhe mit der Erfahrung kommen wird. Und ich glaube dass Wendt offensiv besser ist als Daems. Zumindest nach dem was ich in der Vorbereitung von ihm gesehen habe. Dort konnte man aber auch sehen, dass er defensiv manchmal ein wenig falsch stand. Vielleicht geht es bei Wendt nur noch darum, diese Dinge im Training rauszubekommen. Obwohl ich Daems eigentlich gerne drinnen sehen möchte. Jantschke und Nordtveit haben mMn im offensiven Zusammenspiel, in Sachen Ballsicherheit und Spielaufbau zusammen mit Stranzl/Brouwers am meisten Probleme, wobei sie natürlich kaum Fehler machen, aber auch nicht wirklich das Spiel nach vorne, wie Dante, Neustädter und Daems, antreiben können, sondern eher auf Sicherheit spielen, und für ihre Aktionen auch etwas mehr Platz brauchen.

Das Problem ist nur, wir haben September und vor der Winterpause gibt es keine Möglichkeit mehr nachzubessern. Wenn Wendt ein Rechtsfuss wäre, würde er glaube ich für Jantschke spielen. Ist er aber nicht, und Zimmermann wird wohl eher als Talent auf dem Sprung gesehen, der im Training zunächst noch den Feinschliff braucht. Nordtveit macht seine Sache gut als 6er-Abräumer. Und wie ja schon festgestellt wurde, hat die ganze Mannschaft, inkl. Neustädter, Nordtveit, Daems und Jantschke im spielerischen Bereich zugelegt. Ich denke man wird weiter Fortschritte sehen, vor allem wenn man weiter Erfolg hat und das Selbstvertrauen und die Ruhe wachsen, und insgesamt die Stimmung besser ist. Und man wird mal schauen was die Spieler dahinter so machen, wie Wendt und Zimmermann, und dann im Winter entscheiden was zu tun ist. Ich glaube nicht mal das etwas passieren wird. Vielleicht nur jemand für die Zentrale, und nicht mal ein teurer, sondern eher nur weil man dort nur noch Marx hat und ein zweiter Backup, der aber auch Nordtveit verdrängen könnte, nicht schlecht wäre.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Tusler » 02.09.2011 16:39

Sehr guter Bericht von Favre Beobachter.Stimme fast 100 % ig mit Ihm überein.
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Borossi
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Borossi » 02.09.2011 18:29

Favre-Beobachter hat geschrieben:
in Sachen Ballsicherheit und Spielaufbau zusammen mit Stranzl/Brouwers am meisten Probleme, wobei sie natürlich kaum Fehler machen, aber auch nicht wirklich das Spiel nach vorne, wie Dante, Neustädter und Daems, antreiben können,

.
Genau das erwartet Favre von seinen IV eben NICHT! Es ist kein Zufall, daß unsere IV in Sachen zurückgelegte Laufstrecke Spieltag für Spieltag ligaweit am Ende der Listen rangieren. Favre hat auch Dante augenscheinlich seine häufigen Vorstöße abgewöhnt. Die Jungs warten hinten mit Sicherheitsbällen, bis im Mittelfeld einer aus unserer Kreativabteilung frei gespielt ist und übergeben dann den Ball an diesen.
Favres IV sollen den Laden hinten dicht machen und die Lufthoheit besitzen und sich keinesfalls in defensive 1:1 Situationen begeben - das meint LF mit hinten kompakt!
Frontzeck predigte immer, das schon die IV den Spielaufbau nach vorne tragen sollen - anders als eben Favre! Daher sehen Stranzl und Brouwers unter Favre auch stark aus - das Favresystem kommt Ihnen entgegen! :wink:
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 02.09.2011 18:53

Ganz so ist es nun auch wieder nicht. Achte nächstes mal darauf welche riskanten Vertikalpässe Dante zur Spieleröffnung ins Zentrum spielt, manchmal sogar bis ganz nach vorne zu Boba/DeCamargo, vielfach auch auf Hanke. Wenn Du Fohlen-TV hast guck Dir mal das Bayern-Spiel an, in der 2. oder 3. Minuten spielte Dante so einen riskanten Ball auf Arango, der verlängerte direkt auf DeCamargo, der wieder auf Arango abtropfen liess, der direkt auf Reus spielte. In 4 oder 5 Sekunden war man vom eigenen 16er zum Gegnerischen 16er gelangt. Das macht Dante seit der neuen Saison in jedem Spiel einige male. Das ist die Hauptaufgabe von Dante bei der Spieleröffnung. Man spielt den Ball hintenrum, und sobald die Lücke da ist, spielt Dante eine flache Vertikal-Eröffnung ganz weit nach vorne, also nicht nur zu Neustädter/Nordtveit, gefolgt von schnellen und einstudierten Ballstafetten. Dafür wird Dante gesucht, ter Stegen zum Beispiel gibt den Ball wenn immer möglich zuerst Dante. Bochum ging ja sogar soweit, dass sie Dante fast deckten, und Stranzl das Spiel eröffnen liessen, so passierte dann auch das Eigentor durch Nordtveit. Dante kann das eifach besser. Aber es ist natürlich jetzt auch nicht so, dass man das Spiel nur so eröffnet. Auch die AV spielen oft ins offensive Zentrum, oder die IV übergeben den Ball Neustädter oder Nordtveit. Aber trotzdem spielen die IV bei Favre beim Spielaufbau eine wichtige Rolle, wobei eben Dante es am besten kann, und Stranzl und Brouwers damit Mühe haben. Leider wissen das auch die Gegner, und wenn Dante den Ball hat sind sie ganz besonders auf der Hut. Schalke hat zum Beispiel eininge von Dante's Vertikal-Bälle zu Hanke abgefangen.

Dass die IV hinten bleiben mag eine Änderung von Favre gegenüber Frontzeck sein, aber das alleine ist ja auch noch nicht die Kompaktheit der Defensive. Dabei sind ja alle Feldspieler beteiligt, v.a. auch Neustädter und Nordtveit, aber auch Reus und Arango, und Hanke ist manchmal sogar fast ein dritter 6er und stopft die Lücken von Reus und Arango. Dass diese Kompaktheit defensiv den IV hilft, so wie sie auch Daems hilft, und die Verteidiger insgesamt besser da stehen lässt, ist natürlich richtig.
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 02.09.2011 21:55

Favre-Beobachter hat geschrieben:Bochum ging ja sogar soweit, dass sie Dante fast deckten, und Stranzl das Spiel eröffnen liessen, so passierte dann auch das Eigentor durch Nordtveit.
Vor dieser Maßnahme durch des Gegners Trainer hatte ich vergangene Saison richtig Angst. Wir wären gnadenlos untergegangen, hätten uns die Gegner direkt beim Herausspielen von hinten aggressiv attackiert - und eben, hätte er Dante zugestellt und sofort beschäftigt. Glücklicherweise machte das eigentlich kein Gegner.
Inzwischen spielen wir schon so sicher heraus, dass ich diese Befürchtung nicht mehr habe.
AlanS

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AlanS » 03.09.2011 09:02

@Favre-Beobachter

Was sagst du zu diesem Artikel bzw. zu den Aussagen bezüglich des Verhaltens der AVs und des Zulassens von Flanken?

Quelle:http://www.spox.com/de/sport/fussball/b ... assen.html
Favre-Beobachter
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Favre-Beobachter » 03.09.2011 11:38

Der Artikel ist nicht schlecht. Schade aber, dass man sich nur auf die Defensive konzentriert hat. Immerhin war ja schon Hertha unter Favre die schnellst spielende Mannschaft und nun hat man in Gladbach meiner Meinung nach schon die schnellsten einstudierten One-Touch-Stafetten der Liga. Auch die Entwicklung von den langen hohen Bällen zu den flachen Vertikal-Spieleröffnungen wurde nicht erwähnt.

Zudem wird dort irgendwie ein fixes System Favre erklärt, ohne mögliche Weiterentwicklungen zu sehen. Zum Beispiel war es vielleicht ganz am Anfang so, dass die beiden Zentralen eigentlich praktisch nur Defensivaufgaben hatten, war ja auch logisch bei dieser Gegentorflut. Aber so wie Stück für Stück langsam die langen hohen Bälle abgeschafft wurden und man gepflegter und flacher von hinten heraus zu spielen begann, bekamen die beiden Zentralen immer mehr zusätzlich auch offensive Aufgaben. Nur mal das letzte Tor gegen Wolfsburg, da war Neustädter mit dem Ball allein vor dem Strafraum der Wolfsburger, und verteilte den Ball raus auf die Halbposition zu Arango. Und es wurde klar gesagt, dass das so einstudiert war. Oder Nordtveit, hätte gegen Schalke fast den Ausgleich geschossen, an vorderster Front.

Genau so muss man das mit den vielen zugelassenen Flanken sehen. Das ist nicht das Endsystem, die werden dann auch langsam abgeschafft. Generell ist es natürlich immer besser, den Gegner nach aussen zu drängen und dort zu isolieren, da hat man ja die Aussenlinien als Hilfe. Barcelona kann man zum Beispiel nicht abdrängen, weil die technisch so stark sind, daher beherrschen sie auch offensiv die Mitte und sind so brutal gefährlich. Von Aussen zu flanken ist ja nicht gerade die gefährlichste Waffe, es ist wie mit den langen hohen Bällen beim Spielaufbau im Vergleich zu flachem und gepflegtem Spielaufbau. Daher sind die vielen Flanken das kleinere Übel. Aber eben immer noch ein Übel.

Genau so verhält es sich bei den AV. Wenn sie drauf gehen würden, könnte der Gegner sie umdribbeln und dann alleine mit dem Ball in den Strafraum eindringen, und ein andere Verteidiger oder einer der Zentralen müsste seine Position verlassen und ihn stellen, was noch mehr Raum gibt für den Gegner, und zwar im Strafraum. Das ist alles ungleich gefährlicher als eine Flanke. Eben, eine Flanke ist das kleinere Übel.

Aber diese vielen Flanken müssen auch abgestellt werden. Ich denke die vielen Flanken kommen zustande, wenn man selbst vorne den Ball verloren hat, die eigenen Zentralen den Gegner nach aussen drängen, aber die eigenen Offensiven Aussen (oder Hanke als Lückenstopfer) noch nicht zurück sind, um den AV zu helfen, die AV dann aus Vorsicht einen Sicherheitsabstand einnehmen um nicht ausgedribbelt zu werden, und so auch die Gefahr in Kauf nehmen, dass der Gegner halbkontrolliert flankt, (wobei Jantschke tendenziell aber etwas zu viel Abstand einnimmt).

Dadurch aber, dass man insgesamt langsam spielerisch besser wird und nicht mehr so viele leichte Ballverluste hat, werden die gegnerischen Flanken auch weniger werden. Zudem kann man mit grösserer Ballsicherheit auch das Spiel höher halten, und der Gegner hat dann durchschnittlich viel längere Wege beim Kontern, und so wird dann der gegnerische Stürmer nach aussen gedrängt, der dann auch niemand zum Flanken in der Mitte hat.
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