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von Favre-Beobachter » 20.08.2011 18:14
@watergate74
Das kann man nicht vergleichen.
Verletzungen kann man einfacher wegstecken als endgültige Abgänge von Leistungsträger ohne gleichstarken Ersatz, weil Verletzungen zeitlich begrenzt sind, wohingegen die Abgänge von Leistungsträger etwas endgültiges ist und sie die ganze Saison fehlen.
Hertha hatte ja massive Schulden. Pantelic, Simunic und Voronin gingen ohne das man das Geld reinvestieren konnte. Das passiert hier nicht. Dante hat noch Vertrag bis 2014, Reus kostet 18 Mio. Das Geld könnte Gladbach sofort reinvestieren.
Zudem kam bei Hertha nun wirklich alles zusammen, neben den drei genannten Abgängen, verletzten sich noch Friedrich, Drobny, Raffael, Kacar und auch Kringe. Also weitere Stützen. Einen Ramos konnte auch erst verpflichtet werden, als man die Quali zur EuroLeague erreichte, aber der war noch nicht integriert. Und dann war schon Schluss für Favre.
Zudem waren viele Hertha-Fans trotz der beinahe erreichten Meisterschaft gegen Favre eingestellt. Weil sie nicht verstehen konnten, wie Favre dem Pantelic, der einen Vertrag über 7 Jahre inkl Sportdirektorposten forderte (und die klamme Hertha abzocken wollte), ihm diesen nicht geben wollte. Pantelic's Undizipliniertheiten hat man dort auch einfach verdrängt. Gegen den Trainer in der Sportbild hetzen. Elfer schiessen, obwohl nicht vorgesehen, und verschiessen, und danach noch sagen, dass nächstes mal wieder geschossen wird. Mit offenen Schuhbänder trainieren. und so weiter. Die Fans dort haben sogar Pantelic's Namen skandiert, auch wenn er nicht spielte. So etwas gibt es hier nicht. Hier ist Favre der Held, aufgrund des erreichten Klassenerhalts. In Berlin war Favre der Schuldige dafür, dass die Meister nicht erreicht wurde, anstatt ihn wie Tuchel in Mainz, oder Slomka in Hannover zu feieren, dass er mit einer Durchschnittself die EuroLeague erreicht hat.
Will heissen, ein zweites Hertha, im damaligen Ausmass, ist unmöglich. Maximal durch grosses Verletzungspech könnte man hier in eine zeitlich begrenzte Krise kommen. Wobei Favre's Taktikschulung die Mannschaft etwas unabhängiger macht von einzelnen Spieler. Siehe jetzt Ausfall von Stanzl, Brouwers und DeCamargo. Nur ein Ausfall von Reus wäre wirklich sehr schlimm, aber man stünde hinten trotzdem, oder sogar noch besser, sehr kompakt und taktisch klug. Und hier hat Favre eben viel Kredit, und zudem ein Eberl der nun wirklich nicht dafür bekannt ist, einen Trainer schnell zu entlassen...
Natürlich war das Spiel gestern ein Ausreisser nach oben, sowie das Spiel gegen Stuttgart einer nach unten war. Was natürlich auch mit den Gegnern zu tun hat, nicht nur, aber auch. Letzte Rückrunde gab es gegen Köln sogar ein 5-1, aber sonst nur kleinere Ergebnisse. Wobei das Spiel gestern natürlich viel mehr Struktur hatte als das Spiel gegen Köln. Vor allem eröffnete man gegen Köln noch oft mit langen Bällen, während gestern vieles flach, schnell und direkt ablief. Entwicklung eben.