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von Favre-Beobachter » 29.05.2011 19:36
Ich bin mir sicher, dass Favre erleichtert ist über den Ausgang der JHV. Was für eine Woche für die Borussia und für ihn!
Eberl und Favre passen in meinen Augen gut zusammen. Zumindest sind beide keine sture Einzelgänger und haben beide sportliche Kompetenz. Eberl hat scheinbar auch gute Überzeugungskünste. Was Favre mit seinen aussergewöhnlichen taktischen (und auch ausbildnerischen) Fähigkeiten gegenüber finanzkräftigeren Vereinen herausholen kann, hat er ja nicht erst in den letzten Monaten bewiesen. Und Eberl wird das wohl am allerbesten wissen, da er ja tagtäglich mit Favre zu tun hat. Zudem hat Eberl bewiesen, dass er selbst bei grossem öffentlichem Druck noch am Trainer festhält, wenn er anderer Meinung ist als die Öffentlichkeit. Er ist also keine Fahne im Wind. Daher mache ich mir auch bei kleinen Krisen keine grossen Sorgen.
Dazu kommt noch, dass die vergangene Saison mit Blick auf die Entwicklung der Mannschaft alles andere als eine Katastrophen-Saison war. So ein erfolgreicher Abstiegskampf schweisst die Mannschaft unfassbar zusammen, die sind jetzt wie eine Familie. Wie viel das ausmacht, wird klar, wenn man irgendwelche Spieler die irgendeinmal mit irgendeinem Team irgendwelchen Erfolg gehabt haben, über den Gründe des Erfolges befragt. Die Antwort "Wie waren eine verschworene Einheit" und ähnliches, kommt dann oft an erster Stelle. Siehe jetzt auch in Dortmund. Teamgeist ist ausserordentlich wichtig. Im nachhinein ist die nervenaufreibende Saison inkl Relegation also sogar besser als ein lauer-grauer Mittelfeldplatz, ich kann mir zumindest keine bessere Teambuilding-Massnahme als ein erfolgreicher Abstiegskampf vorstellen. Das hat was von Kameraden die zusammen um Leben und Tod kämpfen. Eine Meisterschaft zu verlieren ist im Vergleich zu einem Abstieg ja eher ein Luxusproblem.
Also, Fachkompetenz des Trainers und ein Team das ein Team ist, da fehlt nur noch die ein oder andere Verstärkung. Favre wird aber so oder so öffentlich tief stappeln, warum auch den Spielern zusätzlich künstlichen Druck aufbauen? Öffentlich wird es wohl heissen "so schnell wie möglich 40 Punkte sammeln und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben". Intern werden sie natürlich etwas offensiver denken, zumal das alles Sportler sind. Zum Beispeil "wenn Hannover und Mainz das schaffen, wieso wir nicht?". Und das ist auch gut so, sofern sie wissen, dass das nur geht wenn sie völlig am Limit spielen, auch hie und da Glück haben, von Verletzungen verschont bleiben und die finanzkräftigere Konkurrenz wie diese Saison schlecht arbeitet. Mal schauen.