MG-MZStefan hat geschrieben:Individuell gesehen besten Kader? Nun, darüber ließe sich diskutieren.
...und b) das nicht zu zerpflücken und auf Einzelaussagen abzustellen.
Ich möchte jetzt nicht Ex-Spieler lächerlich machen. Aber wenn ich mir die Kader der vergangenen Jahre angucke und das mit dem jetzigen vergleiche, sehe ich da auf jeder Position Verbesserungen. Bis auf die Torwartposition.
Ich werde deinen post zum Zitieren kürzen, hoffe, du empfindest das nicht als Zerpflücken
Aber erstmal danke, dass du im Gegensatz zu 1-2 anderen sachlich geantwortet hast und an einer Diskussion interessiert bist.
MG-MZStefan hat geschrieben:1.) Ich erkenne bis heute jedenfalls keine klare Linie, außer "Kontinuität", die uns ja aber in der aktuellen Interpretation nun mal vermutlich für diese Saison leider das Genick brechen wird. Ansonsten werden da - reine Vermutung natürlich - so Gemeinplätze drin stehen wie "gute Jugendarbeit, eine Anlaufadresse für Talente werden, charakterlich passende Spieler , Identifikation mit dem Verein" usw. usf. ansonsten kann ich mir die folgenden Dinge zumindest nicht erklären.
2.) Das eigentliche Problem ist in meinen Augen aber ein anderes, und damit ist der "Vorwurf" an Eberl auch wieder entkräftet, dass wir nun mal keine eigene Vereinsphilosophie für den Fußball haben, den die Mannschaft spielen soll. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dazu irgendwas substanzielles im Konzept von Eberl drin steht. Dann hätten wir anders gehandelt. Frontzeck hat auf Konter und tief stehen gesetzt ... Favre setzt jetzt auf frühe Balleroberung und one-touch Fußball mit vielen Ballkontakten und auch teilweise Ballbesitzzeiten, hat aber halt nicht die Spieler dafür. ... Weil wir keine vorgegebene Spielphilosophie haben. Die wechselt immer von Trainer zu Trainer. Deshalb müssen wir auch immer im Winter noch schnell mehrere Schwachstellen stopfen - purer Aktionismus. Die dann zwar kurzfristig helfen, aber wieder nicht wirklich in eine Philosophie passen.
1.) Wie meinst du das, dass du Kontinuität erkennst? Dass es ein angestrebtes Ziel ist, ok. Aber gelebt wird es bisher noch nicht. Für mich beginnt Kontinuität bei einem Trainer vielleicht ab der 3. oder 4. Saison, bei nem Sportdirektor im 5. oder 6. Jahr... Da liegt aber auch eine Erklärung, warum Kontinuität noch nicht gelebt wird, Eberl ist noch gar nicht solange her bzw. Bonhof, der das Konzept fachlich/sportlich unterstützt.
Ansonsten ist Papier halt geduldig, es kommt drauf an, was gelebt wird. Da Eberl vorher schon Nachwuchskoordinator war, kann man da schon etwas besser die Früchte seiner Arbeit erkennen. Auch wenn es naturgemäß natürlich Jahre dauert, zig Jahre, bis Jugendliche sich zum Profi-Bereich vorarbeiten können. Die Anzahl der Nationalspieler hat sich jedenfalls erhöht und die Jugendteams in ihren jeweiligen Ligen sind gut platziert.
Was in den Konzept jetzt konkret steht, ist egal. Es kommt drauf an, was umgesetzt wird. Und da muss man halt schauen, was sich im Verein verändert. Das Problem ist, dass man als Fan doch nur eine recht knappe Einsicht in den Verein hat und eher von Saison zu Saison denkt und daher zur Ungeduld neigt. Dabei sieht man z.B. im Jugendbereich eine erfolgreiche Arbeit ja erst nach langer Zeit.
2.) Du solltest vielleicht trennen in die Zeit vor und diejenige mit Eberl. Eberl ist erst seit 2,5 Jahren unser Sportdirektor. Unter ihm gabs Meyer als Trainer, der von den Verantwortlich zusammen mit Eberl seinen Posten antrat und als kurzfristige Lösung geholt wurde. Eberl hat dann zunächst Frontzeck installiert und jetzt halt Favre.
Dem gegenüber stehen die Transfers dann. Mit Hans Meyer als Feuerwehrmann wurde im 1.Transferzeitraum Galasek, Bradley, Bailly, Dante, Stalteri geholt. Trotz der akuten Abstiegsgefahr also auch drei junge vielversprechende Talente.
Dann trat Frontzeck seinen Job an und es wurden Marx, Neustädter, Boba, Arango, Meeuwis, Reus geholt. Ohne, dass im Winter nachgebessert wurde.
In Sommer 2010 kamen dann Mo, Wissing, IdC, Bamba, (Schachten), (Herrmann), (Janeczek). Abgänge waren nur Friend und Colautti im Prinzip. Liest sich ganz gut.
Aufgrund der Geschehnisse der Hinrunde wissen wir ja noch, welche 3 Spieler geholt wurden im Winter... und als Nachzügler Fink nach dem spätem Verleihen von Bradley.
Dass wir mal das Kaufhaus des Westen waren etc. ist ja bekannt. Aber unter Eberl hat es sich ja verbessert. Und ich erkenne da ein gewisses Muster bei den Verpflichtungen. Ein paar gestandene Spieler gepaart mit mehreren jungen vielversprechenden Talenten. Und auch wenn Meeuwis bei uns doch nicht spielen durfte, zeigt er ja momentan in Holland wieder, dass er es prinzipiell konnte. Einen echten Flop erkenn ich da nicht. Und wenn wir Reus oder Dante auch wieder verkaufen, haben wir nur gemessen an den Transferausgaben und -einnahmen auch noch Gewinn gemacht (klar kommen da noch eine Dunkelziffer Handgeld, Gehälter dazu), weil sich v.a. ja Reus und Dante gut entwickelt haben, die für wenig Geld geholt wurden. Und ich würde vieles drauf wetten, dass Nordtveit irgendwann dann auch einen sehr ordentlichen Marktwert erzielen wird.
Dir gings aber ja darum, dass verschiedene Trainer verschiedene Systeme spielen und verschiedene Spieler brauchen und der Vereine eine taktische Grundausrichtung geben soll.
In der Zeit vor Eberl wurden mit Sicherheit den Trainer wohl viel Freiheit gegeben, was die Transfer angeht. Die Transfers unter Eberl sind sicher auch von den Trainern z.T. getrieben (Hm - Galasek, MF - Marx), aber es werden Spieler - für mich zu sehen - von Eberl geholt, ohne dass der Trainer da groß mitreden konnte. Der Trainer hat die Mannschaft operativ zu führen und sich mit dem Sportdirektor abzustimmen, welche Positionen/Spielertypen er braucht. Der Sportdirektor hat dies zu berücksichtigen, muss aber auch an die Langfristigkeit der Entscheidung denken.
Nur weil Frontzeck Reus, Dante und Co zuletzt sehr reaktiv spielen ließ, heißt das nicht, dass dieselben Spieler unter Favre nicht aktiver spielen könnten.
Es ist halt ein Mix. Ein Teil von Spielern muss immer erfahrener sein und das Problem auf einer Position dann auch akut lösen. Der größere Teil hat auch universeller zu sein, darauf muss geachtet werden.
Favre wird sich sicher nicht über Stranzl oder Nordtveit beschweren, die im Winter vor ihm kamen. Und ich denke eigentlich nach wie vor, dass Hanke in LFs System besser passt als etwa Mo, weil Hanke Bälle besser annehmen, passen kann bzw. ne bessere Übersicht hat.
Es wäre dumm von einem Sportdirektor Spieler allein aufgrund der aktuellen Notpositionen zu verpflichten. Man muss halt Langfristigkeit, Generalismus der Spieler im Auge behalten, so wie den Nachwuchs, der für die Position in Frage käme.
Wieviele Spieler sollte man pro Saison ersetzen in der Stammelf? 4? Dann wäre ein Kader erst im 3. Jahr komplett erneuert und die ersten Transfers müssten auch hier, also drei Jahre später, optimalerweise noch helfen.
Da hol ich keine Spieler, oder nur sehr sehr begrenzt, die nur ein System spielen können.
Der Trainer darf operativ mit dem Team machen, was er am besten hält. Ob nun reaktiv, aktiv etc. Das System sollte ja immer auch auf die Spieler abgestimmt sein. Und diese müssen vom Sportdirektor eben auch mit einer gewissen Universalität geholt werden, dass die mehr als 1 System beherrschen.
Das sollten die Leitplanken sein, die der Verein de Trainer vorgibt. Ich hoffe, dass Eberl dies auch meint. Bisher sah es unter ihm gut aus, wenns kein Zufall/Glück war, dann bin ich da doch recht optimistisch.
Denn dann würde sich Favre konzeptionelle Arbeit auch gut einpassen. Und hier sieht man dann auch, dass Eberl wohl nicht den erstbesten Trainer holt, sondern jemand, der das unterstützt und aufbaut. Wir müssen das ganze jetzt mal paar Jahre auch durchziehen - auch wenn aktuell Verantwortliche und vielleicht verlassen - dann können wir den Rückstand auf andere Teams Stück für Stück abbauen und sind in paar Jahren auch soweit, das Mittelfeld der Bundesliga als Zielsetzung für eine Saison zu haben.