Leute, koenntet ihr das mit den Farben mal lassen? Da tun einem ja die Augen weh.
3-4 Jahre weiter nicht abzusteigen hat nichts mit Depressionen sondern mit Realitaet zu tun. Erst sicherstellen das man keinen sportlichen Kollaps erleidet und dann schauen was nach oben hin geht. Es ist verdammt schade wenn so manch einem Fan es schwer faellt zu verstehen das die langfristige Etablierung in der Bundesliga ueber kurzfristige Massnahmen nicht moeglich ist. Genau ihre Denkensweise aber schadet dem Verein durch die daraus resultierende Unruhe mehr als alles andere. Diese Lektion wurde in Gladbach ueber knapp 15 Jahre in die Koepfe zementiert und so langsam habe ich den Eindruck das es bei fast allen angekommen ist.
In Koeln ist das leider noch ein Problem denn ohne grosse Versprechungen kann sich kein Vorstand lange halten ohne Gefahr zu laufen aus der Stadt gepruegelt zu werden. Haette bei seinem Amtsantritt ein WO damals ehrlich gesagt: "Leute, wir sind in Sachen Infrastruktur, Scouting, Jugendfoerderung, etc nicht bundesligafaehig und einzig die Finanzen taeuschen darueber hinweg. Wir sind nicht einmal Herr in unserem eigenen Haus und so kann das nicht weitergehen. So koennen wir nicht langfristig nach oben kommen und muessen nun mit kleinen Schritten die Fehler der Vergangenheit ausbuegeln und erst danach auf einem besseren Fundament sportlich angreifen." Das haetten die Fans zwar nicht verstanden aber hingenommen. Eventuell haette es sogar ein Umdenken gegeben. Ein WO hat stattdessen ohne eben diese Probleme anzugehen mit viel Kluengel, Sponsoring, Versprechungen und Finanztricks direkt den sportlichen Erfolg zu kaufen versucht. Und es ging wieder runter in die zweite Liga. Das der FC nochmal hochgekommen ist liegt in meinen Augen nur an den Firmen in und um Koeln die es ihm noch einmal(!) erlaubt haben. Enttaeuscht sie nicht denn derzeit kann keiner den FC mehr auffangen. Wie gut es dem FC geht sieht man ja an fehlenden Transferen und daran wie sehr inzwischen die Fans fuer alles geschroepft werden. Was es da an Preisen fuer Fanartikel, Tickets, Fahrten, etc gibt wuerde ich nicht mehr bezahlen.
Wer Lust hast kann dazu mal die Analyse der von mir sehr hoch geschaetzen Seitenwahl lesen die auch fuer Koelner interessant sein duerfte:
"Tatsächlich war ja der Abstieg 1999 nicht nur verdient, sondern überfällig. Der Verein befand sich vorher über zwanzig Jahre im steten Verfall und konnte nur unter Verschleiß aller denkbaren Schutzengel in den Jahren zuvor den Verbleib in der Bundesliga sicherstellen. Abstrahiert man vom Zwischenhoch der mittneunziger Jahre, war die langfristige Entwicklung in eine Fahrstuhlmannschaft à la VfL Bochum oder MSV Duisburg – graue Mäuse mit viel Geschichte und völlig unzureichender Infrastruktur – vorprogrammiert. Die Geschäftsstellen-Baracken am Bökelberg vermittelten den Charme der DDR-Schlafschachteln in Hohenschönhausen, im Stadion wurde man naß, auch wenn man unter dem Dach saß, die Stars der Zukunft verpflichtete man nach Analyse zugesandter Best of-Videos, und Plastikvereine wie Wolfsburg und Leverkusen besserten ihre Vereinschroniken mit Rekordsiegen gegen Borussia auf.
Kurzum: Unteres Mittelfeld der Zweiten Liga stellte Anfang 2000 keinen Betriebsunfall dar, sondern die völlig korrekte Einordnung eines schlichtweg nicht mehr wettbewerbsfähigen Vereins. Um so erfreulicher ist es, heute feststellen zu können, daß unteres Mittelfeld der Ersten Liga zehn Jahre später die völlig korrekte Einordnung der derzeitigen Borussia ist. Noch erfreulicher ist zudem, daß die langfristig entscheidenden Strukturparameter den Aufwärtstrend weiter untermauern: Das neue Stadion – vielleicht die größte Errungenschaft des Jahrzehnts, zumal nicht durch WM-Finanztöpfe subventioniert – zählt von der Kapazität her zum oberen Drittel des deutschen Fußballs. Die Finanzen sind solide und unabhängig von einzelnen großen Geldgebern. Die Einbettung in Fanbasis und Region zählt ebenso zu den Top-Adressen in Deutschland wie die Nachwuchsarbeit und die Qualität des Scoutings. All dies – ganz unabhängig von der Tagesform der ersten Elf, die derzeit als Sahnehäubchen obendrauf kommt – sind Fakten, zu belegen mit Zuschauerzahlen, Bilanzen, sportlichen Erfolgen bei Jugend-Endrunden und der Qualität der Neuzugänge. Nichts von dem bestand zehn Jahre zuvor. Wenn das kein Erfolg ist, dann stellt sich die Frage, was sonst ein Erfolg sein soll.
Natürlich kommt an dieser Stelle der Einwand, daß es im Fußball nach wie vor primär um dicke Pötte und häßliche Schalen geht. Das ist unzweifelhaft korrekt. Ebenso richtig ist aber, daß es auf dem Weg dahin darum geht, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu gehen. Wir können uns 100.000 Fans greifen, deren Notgroschen pfänden und Lionel Messi verpflichten, was uns vielleicht die Chance auf einen Pokal einräumt, aber das machen wir einmal, und danach steht der Konkurs. Oder man stellt die Weichen langfristig solide und lässt dann die Wahrscheinlichkeiten des Sports arbeiten, was zwangsläufig bei ausreichend langem Atem zu Resultaten führt.
Der Weg dahin ist ein langer, und Verein und Umfeld werden noch ernsthafter arbeiten müssen als zuvor bereits. Die Auslastung des neuen Stadions ist im unteren Viertel der Bundesliga, und mental sind viele Fans – und solche, die es werden könnten – noch nicht im Borussia-Park angekommen. Der Stadionname bleibt unvermarktet und Wachstumsmärkte andernorts unerschlossen, was beides viel Luft nach oben läßt. Sportlich ist noch viel zu selten sichtbar, warum neutrale Beobachter es als Bereicherung für die Bundesliga empfinden sollen, daß dort Borussia Mönchengladbach und nicht etwa Red Bull Leipzig spielen soll. Und natürlich darf man auch gerne bereits zu meinen Lebzeiten noch einmal einen Titel gewinnen, und sei es das DFB-Pokälchen. Im Vergleich zu vor zehn Jahren sind dies aber Luxusprobleme, und so schließen wir mit einem kleinen, doch überzeugten Ausblick: Entwickelt sich Borussia so organisch fort wie zuletzt, werden wir mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit 2020 auf einen Verein blicken, der zum besten halben Dutzend des Landes zählt. Bis dahin wird es zweifellos noch etliche Rückschläge geben, doch langfristig zählt die Grundausrichtung – und die stimmt."
(Den kompletten Artikel gibt es auf:
Quelle: Seitenwahl vom 4.1.2010
Link:
http://www.seitenwahl.de/content/view/2145/488/)