@Butsche
Auch ich finde Deinen Beitrag gut, Butsche

. Denn auch ich wäre froh, wenn endlich mal wieder ein Trainer länger bleiben würde. Es wäre sogar einfacher für den Verein, wenn MF noch die Kurve kriegen würde, denn ich sehe im Moment den Trainermarkt leergefegt. Ich bin der Meinung, dass es zur Zeit keinen Trainer auf dem Markt gibt, von dem man überzeugt seine könnte, dass er Gladbach aus dem Tief herausführt. Deshalb wäre es besser, wenn MF die Niederlagenserie stoppen würde. Die Frage ist nur: was ist, wenn MF das nicht tut? Schon in Aachen und Bielefeld konnte er die Mannschaften nicht mehr aus ihrem Tief herausführen, sondern es wurde immer schlimmer, je länger er dort Trainer war. Bielefeld hat letzte Saison von den letzten 10 Spielen keins gewonnen, mit dem 0:6 in Dortmund war dann unter MF das absolute Tief erreicht und der Verein sah sich gezwungen, am 33.Spieltag (!!!) doch noch zu handeln. Auch Aachen verlor unter MF von den letzten 9 Spielen 7 und stieg ab. ´
Gut, Aachen und Bielefeld hatten keine guten Mannschaften, aber haben wir eine gute Mannschaft? Hat MF gezeigt, dass er aus schwachen Mannschaften das Optimale herausholen kann? Wenn wir nämlich keine gute Mannschaft haben, dann kann es einem mit MF schon recht mulmig werden, da er schon gezeigt hat, dass er mit schwachen Teams auf jeden Fall absteigt.
Es geht also um die Frage, was ist, wenn MF die Niederlagenserie nicht stoppen kann oder anders gefragt, was ist, wenn er seinen schlechten Ruf als Trainer völlig zurecht hat? Sollten wir dann wirklich auf Kontinuität setzen und einen Abstieg in Kauf nehmen?
Ich wäre bei Niederlagen gegen Wolfsburg und Köln lieber dafür, dass wir den Trainer noch mal wechseln. Auch wenn das natürlich keine Garantie auf den Klassenerhalt wäre, so erwarte ich schon, dass der Verein alle Mittel ausschöpft, um den Klassenerhalt zu schaffen. Kontinuität hin oder her. Bei Niederlagen gegen Köln und Wolfsburg hätten wir nur 7 Punkte aus 10 Spielen geholt. Wenn MF in diesem Fall nicht entlassen werden würde, wäre das ein sehr ungewöhnlicher Weg, da jeder andere Verein in diesem Fall den Trainer feuern würde.
Dass Thomas Schaaf in Bremen bei einem Negativlauf gestärkt wird, ist nicht ungewöhnlich, denn Werder kann seine Möglichkeiten realistisch einschätzen. Jedes Jahr in der Championsleague ist für Werder ein Geschenk. Deshalb ist es für Werder auch nicht schlimm, wenn es mal "nur" zum Pokalsieg reicht.
Aber Butsche, geh mal ruhig davon aus, dass Schaaf in Bremen keinen Zunkunft hätte, wenn er jetzt Tabellenletzter wäre.
Borussia Mönchengladbachs Anspruch sollte es nicht sein, dass jedes Erstligajahr für Borussia ein Geschenk ist. Unser Anspruch muss ein dauerhafter Verbleib in der Bundesliga sein. Mehr nicht. Deshalb hätte man damals auch nicht Köppel entlassen sollen, weil er nach der Hinrunde 7. war und in der Rückrunde auf Platz 10 abrutschte. Der Traum von der Kontinuität wurde somit möglicherweise 2006 verpasst, als man einen Trainer hatte, der solide gearbeitet hat. Alle die für Köppels Entlassung waren, sollen jetzt deshalb nicht jammern, dass wir seit Jahren keine Kontinuität haben.
Insgesamt kann man sagen, sollte unser realistischer Anspruch, ein dauerhaftes Mitglied der Bundesliga zu sein, von MF in akute Gefahr gebracht werden, müssen wir den Traum von der Kontinuität schnell vergessen. Im Moment sieht es jedenfalls danach aus, dass MF dabei ist, zielstrebig auf Platz 18 zu marschieren. Ganz sicher bin ich mir noch nicht bei dieser Prognose, aber nach den nächsten drei Spielen meine ich, ausreichend Grundlage zu haben, um bewerten zu können, ob ein Weitermachen mit MF noch Sinn macht. Schon bei Heynckes hatte ich nach 11 Spieltagen nach einem 0:2 gegen Schalke die Bundesliga abgehakt, da man einfach gesehen hat, dass dieser Mann aus Gladbach innerhalb kürzester Zeit einen Trümmerhaufen gemacht hat, den ein neuer Trainer nur hätte kitten können, wenn Heynckes spätestens zu Weihnachten nicht mehr Trainer gewesen wäre. Da man aber an Heynckes festhielt, war der Abstieg unvermeidbar. Der Versuch nach Kontinuität ist also nicht immer der richtige Weg, sondern führte 2007 zum Abstieg. Heynckes ist letzten Endes von sich aus gegangen. Das wird bei MF nicht anders sein, wenn weiter verloren werden sollte. Am Trainer bei einer dramatischen Niederlagenserie festzuhalten funktioniert also sowieso nicht. Rüssmann wollte damals mit Krauss den Vertrag verlängern, aber der Bernd hatte nach nur 12 geschossenen Toren in der Hinrunde, Platz 17 und ständigen Nörgeleien von Drygalsky keine Kraft mehr zum weitermachen. Advocaat wurde vom Verein gestützt, er gab aber entnervt auf. Auch Meyer ging 2003, als der Druck unerträglich wurde, obwohl die Fans hinter ihm standen. Das heißt, bei Misserfolg gehen die Trainer sowieso von sich aus. Also selbst wenn der Verein und auch die Fans MF stützen sollten, würde dieser ähnlich wie Krauss, Advocaat, Heynckes und Meyer irgendwann von sich aus gehen, wenn sich der Erfolg nicht einstellt. Die Frage ist, wollen wir wirklich solange warten? Ich persönlich halte das nicht für nötig, denn nach 11 Spieltagen wäre die Tabelle aussagekräftig genug, um sagen zu können, ob mit MF überhaupt eine Chance auf den Klassenerhalt besteht und somit ein Weitermachen mit ihm überhaupt Sinn macht.