HerbertLaumen hat geschrieben: Die Negativserie bringt es mit sich, dass diejenigen, die sich schon an der Verpflichtung von Michael Frontzeck gerieben haben, nun aus ihren Löchern kriechen und den Kopf des Cheftrainers fordern. Es ist das ewig gleiche Spiel, das gerade in Mönchengladbach Jahr für Jahr dazu geführt hat, dass viele Ansätze zerstört, viel gutes Geld verbrannt und einige fähige Leute – auf und außerhalb des Platzes – in die Wüste geschickt wurden.
Wenn Du sagst, dass die Gladbachfans schnell die Geduld verlieren, dann war es doch falsch, einen mit zwei Abstiegen vorbelasteten Trainer zu holen. So ein Trainer hat dann kaum Kredit, besonders nicht, wenn plötzlich 5mal in Folge verloren wird. Dennoch: Es ist nicht nur bei uns so. MF wurde in Aachen und Bielefeld dauernd angefeindet, und das sind Vereine, die mit ihren Möglichkeiten eigentlich nicht den Anspruch haben können, nicht in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Trotzdem verloren die Fans dieser Vereine schnell die Geduld. In Bochum wurde Koller regelrecht rausgemobbt, da die Fans wahrscheinlich nicht einsehen wollten, dass ein Verein wie Bochum in der ersten Liga gegen den Abstieg spielt, statt längst in der Championsleague etabliert zu sein. Und nicht zu vergessen ist die hervorragende Arbeit, die Funkel in Frankfurt leistete. Trotzdem wurde er von den Eintrachtfans rausgemobbt, wahrscheinlich, weil Frankfurt noch nicht in den Top Five der Liga etabliert war. Es ist also mit der Trainerkritik nicht nur bei uns so, sondern auch bei vielen anderen Bundesligavereinen. Trotzdem läuft es bei vielen Vereinen besser als bei uns. Deshalb halte ich es nach wie vor für völlig daneben, eine verheerende Niederlagenserie, die nun mal nicht die Fans, sondern der Cheftrainer zu verantworten hat, der fehlenden Geduld der Fans anzukreiden. Es ist völlig normal, dass ein Trainer heftig in der Kritik steht, wenn jede Woche verloren wird. Trainerwechsel haben uns in den letzten Jahren mehrfach vor dem Gang in die Zweite Liga bewahrt, z. B. letzte Saison der von Luhukay zu Meyer oder 2006 der von Advocaat zu Köppel. Man muss sich halt entscheiden, will man Kontinuität und mit dem gleichen Trainer andauernd auf- und absteigen und somit zur Fahrstuhlmannschaft verkommen oder wechselt man dauernd den Trainer, damit man jahrelang in der ersten Liga spielt, allerdings mit dem Preis, dass man aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen der Trainer, es schwer hat, mal in der Tabelle einen Sprung zu machen. Man kann es auch anders ausdrücken, will man alle zwei Jahre die Mannschaft (in Folge eines Abstiegs) austauschen oder lieber fast jedes Jahr den Trainer. Andere Möglichkeiten gibt es für einen Verein wie uns leider nicht.