Finanzkrise
Re: Finanzkrise
Irgendwie haben sich die Hyänen des Systems das System selber ruiniert. Ich sehe schon die roten Fahnen am Horizont auftauchen. Attac und SED respective Die Linke reiben sich doch schon die Hände. Und das schlimmste ist, man kann so schnell nicht davor abhauen.
Re: Finanzkrise
Du schreist doch selber nach der Justiz und wer macht die Gesetze?? Die macht doch der Staat, oder nicht??
Ich bin auch kein Freund von staatlichen Eingriffen, Rahmenbedingungen hat er aber zu schaffen, das ein Markt funktionieren kann. Soweit ich das seh, spielen die Preise an den Börsen verrückt, eine vernünftige Preisfindung ist nicht mehr vorhanden (wie auch bei diesen "interessanten" Geschäften vorher).
Ich kann auch nichts dafür, das irgendwelche Vorstadtkapitalisten der Meinung waren jeglichen Fehler der alten Klassiker nachzulabern. Das hat nur wenig mit dem am Hut, was ich mein bescheidenes VWL-Wissen nennen darf.
Ich bin da eher ein Freund der Freiburger Schule (Eucken??), wobei jeder Grundsatz/Ansatz seine Schwächen und Stärken hat.
Nach meinem Wissen, gab es schon mehrmal Vorschläge von seiten der Wirtschaft (BDI usw.) die Arbeitnehmer am Gewinn oder dem Unternehmen zu beteiligen. das wurde von den Gewerkschaften wohl abgelehnt.
Top-Manager sollen nicht mehr als 10.000Euro verdienen im Monat
. Also bleib mal auf dem Teppich. Welcher halbweg intelligente Deutsche würe dann in diesem Land bleiben?? Sorry, aber das verdienen bei manchen Konzerne Manager der "gehobenen" Hierachie-Ebene.
Und das groh deren Gehalt ist doch häufig schon Gewinnbeteiligungen bzw. gekoppelt am Börsenkurs (was ich total becheuert finde).
Versteh mich nicht falsch, ich find das auch zum ko.....! Ich bin auf Jobsuche und jede Meldung darüber macht es mir nicht leichter. Nur find ich es zu einfach hinzugehen und einzelnen Personen, die an der Spitze von Unternehmen stehen pauschal belangen zu wollen. Ich glaub nicht, das jeder Vorstand weiß, was so teilweise in operativen Einheiten passiert. Wie schonmal erwähnt, hab ich einen Freund, der im Riskmanagement einer Landesbank sitzt. Die sind jetzt am schwitzen, weil paar ganz schlaue Personen meinten in London in ganz "tolle" Geschäfte investieren zu können. Leider haben die keine Risikoanalyse durchgeführt. Jetzt sitzen in Deutschland Mathematiker und Statistiker davor und versuchen dieses zu berechnen bzw. erstmal Tool dafür zu entwickeln.
Ich bin auch kein Freund von staatlichen Eingriffen, Rahmenbedingungen hat er aber zu schaffen, das ein Markt funktionieren kann. Soweit ich das seh, spielen die Preise an den Börsen verrückt, eine vernünftige Preisfindung ist nicht mehr vorhanden (wie auch bei diesen "interessanten" Geschäften vorher).
Ich kann auch nichts dafür, das irgendwelche Vorstadtkapitalisten der Meinung waren jeglichen Fehler der alten Klassiker nachzulabern. Das hat nur wenig mit dem am Hut, was ich mein bescheidenes VWL-Wissen nennen darf.
Ich bin da eher ein Freund der Freiburger Schule (Eucken??), wobei jeder Grundsatz/Ansatz seine Schwächen und Stärken hat.
Nach meinem Wissen, gab es schon mehrmal Vorschläge von seiten der Wirtschaft (BDI usw.) die Arbeitnehmer am Gewinn oder dem Unternehmen zu beteiligen. das wurde von den Gewerkschaften wohl abgelehnt.
Top-Manager sollen nicht mehr als 10.000Euro verdienen im Monat

Und das groh deren Gehalt ist doch häufig schon Gewinnbeteiligungen bzw. gekoppelt am Börsenkurs (was ich total becheuert finde).
Versteh mich nicht falsch, ich find das auch zum ko.....! Ich bin auf Jobsuche und jede Meldung darüber macht es mir nicht leichter. Nur find ich es zu einfach hinzugehen und einzelnen Personen, die an der Spitze von Unternehmen stehen pauschal belangen zu wollen. Ich glaub nicht, das jeder Vorstand weiß, was so teilweise in operativen Einheiten passiert. Wie schonmal erwähnt, hab ich einen Freund, der im Riskmanagement einer Landesbank sitzt. Die sind jetzt am schwitzen, weil paar ganz schlaue Personen meinten in London in ganz "tolle" Geschäfte investieren zu können. Leider haben die keine Risikoanalyse durchgeführt. Jetzt sitzen in Deutschland Mathematiker und Statistiker davor und versuchen dieses zu berechnen bzw. erstmal Tool dafür zu entwickeln.
- HerbertLaumen
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Re: Finanzkrise
Ich "schreie" nach gar nichts. Der Staat hat das Erfolgskonzept "Soziale Marktwirtschaft" viel zu lange ad absurdum geführt und dem Turbokapitalismus geopfert. Bezeichnenderweise war es Schröder, der diese Wende einleitete. Jetzt gilt es schnellstens dahin zurückzukehren und der Wirtschaft wesentlich engere Regeln vorzugeben und Verstöße hart zu ahnden. Ist natürlich nur ein Wunschtraum, aber es wird höchste Zeit, es wird nämlich nicht nur die von Goli genannten roten Fahnen am Horizont geben, die braunen kommen dann auch wieder.Sg-Fohlen hat geschrieben:Du schreist doch selber nach der Justiz und wer macht die Gesetze?? Die macht doch der Staat, oder nicht??
Diese Rahmenbedingungen gibt es, sie wurden aber umgangen, mit Filialen zB in Irland.Ich bin auch kein Freund von staatlichen Eingriffen, Rahmenbedingungen hat er aber zu schaffen, das ein Markt funktionieren kann.
Ach Gott, darum geht es doch gar nichtSoweit ich das seh, spielen die Preise an den Börsen verrückt, eine vernünftige Preisfindung ist nicht mehr vorhanden (wie auch bei diesen "interessanten" Geschäften vorher).

Schwätz doch nicht immer so einen Unsinn...irgendwelche Vorstadtkapitalisten...

Ist auch völlig wurscht, da absoluter Nebenkriegsschauplatz. Die Arbeitnehmer und Gewerkschaften sind jedenfalls nicht an dieser Megakrise Schuld.Nach meinem Wissen, gab es schon mehrmal Vorschläge von seiten der Wirtschaft (BDI usw.) die Arbeitnehmer am Gewinn oder dem Unternehmen zu beteiligen. das wurde von den Gewerkschaften wohl abgelehnt.
Eben. Alles völlig ab"gehoben". Es wird höchste Zeit, dass da ein radikaler Cut gemacht wird. Nichts gegen Leistung, aber die muss dann stimmen und nicht durch irgendwelche Wolkenschiebereien zustande kommen.Sorry, aber das verdienen bei manchen Konzerne Manager der "gehobenen" Hierachie-Ebene.
Warum? Ich würde jeden Vorstand von einer in Not geratenen Bank in Regreß nehmen.Nur find ich es zu einfach hinzugehen und einzelnen Personen, die an der Spitze von Unternehmen stehen pauschal belangen zu wollen.
Und dafür kassiert der dann zweistellige Mio-Beträge? Lächerlich.Ich glaub nicht, das jeder Vorstand weiß, was so teilweise in operativen Einheiten passiert.
Was haben Landesbänker in London zu suchen? Wie sagte Funke am 29.9.: "Diese Bank ist durchfinanziert!" Hahaha, was für ein Dilettant. Für mich ist das Betrug.Die sind jetzt am schwitzen, weil paar ganz schlaue Personen meinten in London in ganz "tolle" Geschäfte investieren zu können.
Apropos Eucken: "Es sind also nicht die sog. Missbräuche wirtschaftlicher Macht zu bekämpfen, sondern wirtschaftliche Macht selbst."
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Re: Finanzkrise
Wenn ich hier lese, das Manager am Erfolg eines Unternehmens beteiligt werden sollen, aber bei Mißerfolg ungeschoren davon kommen sollen, dann wird mir ganz, ganz schlecht. Wenn diese Vögel Mist bauen, wird nur einer geopfert, und das ist der "kleine" Mann. Die Manager stecken sich horrende Abfindungen in die Tasche und fahren den nächsten Laden an die Wand. Denn diese Krähen da "oben" hacken keiner anderen Krähe die Augen aus !! Was hat denn ein Manager der höheren Ebene zu befürchten ? Er baut Mist, er wird gefeuert, er bekommt eine Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe. Ob der nochmal Arbeit findet oder nicht, das kann dem doch sowas von Drissejal sein ! Aber der "kleine" Mann wird zu einer weiteren Nummer der Bundesagentur für Arbeit !
Meine Meinung : Schafft alle Aktienmärkte ab und der Welt wird es auf einen Schlag besser gehen !
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- HerbertLaumen
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Re: Finanzkrise
Hm, das ist auch schwierig, große Unternehmen brauchen nun einmal viel Kapital. Dann musste man auch solche Unternehmen abschaffen.Sean McLaughlin hat geschrieben:Meine Meinung : Schafft alle Aktienmärkte ab und der Welt wird es auf einen Schlag besser gehen !
Re: Finanzkrise
@HL: Wie soll ich das den beantworten (kann die Texte nicht so zerpflücken wie du) :hilfe: ?
Das schreien war wohl übertrieben (hat für mich aber so ausgesehen). Mit dem Rest gibst du mir doch dann recht. Der Staat hat den Weg dazu bereitet und damit versagt (wäre ja nicht das erste mal, das die Politik unter dem Primat des "Liberalismus", die Kräfte der Wirtschaft falsch einschätzt). Niemand hat den Staat dazu gezwungen, zu zulassen, das Unternehmen (nicht nur Banken) mit Tochterunternehmen, JV, Niederlassungen oder was auch immer Schindluder im Ausland treiben (bspw. auch Gewinntransfer ins Ausland per Konzerninternen Verrechnungspreisen).
Was die Haftung angeht, würde ich auf eine Gehaltsdiskussion verzichten. Das hört sich immer ein wenig nach der "Neid-Debatte" an. Dann müßten viele Künstler, Sportler usw. auch ins Spiel gebracht werden. Klar gibt es in einigen Branchen (vor allem dem Bankensektor) überzogene Gehälter, aber bevor ich an deren Vorstände dran gehen würde, wären eher die jenigen anzugehen, die diesen Müll aktiv begangen haben (und nur als Randnotiz, die Fondmanager verdienen teilweise das vielfache von den Vorständen).
Mit Vorstadtkapitalisten bezeichne ich nicht einzelne Personen, sondern die Masse derer, die einzig und alleine die Gewinnmaximierung um jeden Preis, als höchstes unternehmerische Ziel ansehen. Wer ihnen das beigebracht hat, weiß ich aber nicht.
Letztendlich seh ich das Problem des Wirtschaftssystem nicht ausschließlich bei den Banken, deswegen auch der Bezug auf die Börse. Das ganze System, so wie es ist, funktioniert nicht und das in vielen Branchen (Monopol der Bahn, Oligopol der Energieanbieter usw. vgl. dein Zitat zu Eucken). Börsenkurse sind immer weniger abhängig von der Konjunktur oder gar vom gebahren der Unternehmen selbst, sondern mehr und mehr von Spekulanten (die sogar jetzt Gewinne machen mit Leerverkäufen). Niemand weiß, was die Banken so treiben (wobei ich das Hauptproblem zur Zeit eigentlich eher bei den anglo-amerikanischen Banken seh). Bei der Bilanzierung gibt es zig Schlupflöcher bzw. bei IFRS riesige Bewertungsspannen. Diese Liste könnte man beliebig weiterführen. Und alles sind Dinge, von Staatsseite her zu regulieren ist (zu mindest dann, wenn er erkennt, das der Markt es nicht kann). In diesen Fällen wäre es bspw.:
- Liberalisierung des Energiemarktes, Abbau von Eintrittbarrieren usw.
- Feste Regeln für das Handeln mit Aktien, Optionen usw., als Beispiel: Verbot von Leerverkäufen
- Klarere Regeln für die Bilanzierung
Insgesamt gesehen, ist das aber weniger interessant, so lange die verdammten Amis ihre Wirtschaftspolitik nicht ändern. Auch wenn es sich doof anhört, aber diese tragen die Hauptschuld daran, das diese Blase überhaupt entstanden und geplatzt ist. Unsere Banken waren nur dämlich genug, da mitzumachen.
Und zum Schluß: Natürlich ist der Arbeitnehmer mitschuld an dieser Krise. Niemand hat sie gezwungen ihr Geld zu Investmentbanken zu bringen. Wie hat es gestern Sinn (ich mein die Sendung hieß "Unter den Linden") so schön (sinngemäß) gesagt "Die Arbeitnehmer haben doch statt ihr Geld für 3%Zinsen anzulegen, lieber die Möglichkeit der 20% (mit Risiko) genommen". Leider wurde er dann blindlinks von einem Grünen abgewürgt.
Und ganz zum Schluß: Letztendlich können wohl weder du noch ich, das Ganze nachvollziehen, verstehen oder beeinflussen. Das schaffen ja auch nur unsere geistigen "Eliten" nur partial und in Ausschnitten.
Das schreien war wohl übertrieben (hat für mich aber so ausgesehen). Mit dem Rest gibst du mir doch dann recht. Der Staat hat den Weg dazu bereitet und damit versagt (wäre ja nicht das erste mal, das die Politik unter dem Primat des "Liberalismus", die Kräfte der Wirtschaft falsch einschätzt). Niemand hat den Staat dazu gezwungen, zu zulassen, das Unternehmen (nicht nur Banken) mit Tochterunternehmen, JV, Niederlassungen oder was auch immer Schindluder im Ausland treiben (bspw. auch Gewinntransfer ins Ausland per Konzerninternen Verrechnungspreisen).
Was die Haftung angeht, würde ich auf eine Gehaltsdiskussion verzichten. Das hört sich immer ein wenig nach der "Neid-Debatte" an. Dann müßten viele Künstler, Sportler usw. auch ins Spiel gebracht werden. Klar gibt es in einigen Branchen (vor allem dem Bankensektor) überzogene Gehälter, aber bevor ich an deren Vorstände dran gehen würde, wären eher die jenigen anzugehen, die diesen Müll aktiv begangen haben (und nur als Randnotiz, die Fondmanager verdienen teilweise das vielfache von den Vorständen).
Mit Vorstadtkapitalisten bezeichne ich nicht einzelne Personen, sondern die Masse derer, die einzig und alleine die Gewinnmaximierung um jeden Preis, als höchstes unternehmerische Ziel ansehen. Wer ihnen das beigebracht hat, weiß ich aber nicht.
Letztendlich seh ich das Problem des Wirtschaftssystem nicht ausschließlich bei den Banken, deswegen auch der Bezug auf die Börse. Das ganze System, so wie es ist, funktioniert nicht und das in vielen Branchen (Monopol der Bahn, Oligopol der Energieanbieter usw. vgl. dein Zitat zu Eucken). Börsenkurse sind immer weniger abhängig von der Konjunktur oder gar vom gebahren der Unternehmen selbst, sondern mehr und mehr von Spekulanten (die sogar jetzt Gewinne machen mit Leerverkäufen). Niemand weiß, was die Banken so treiben (wobei ich das Hauptproblem zur Zeit eigentlich eher bei den anglo-amerikanischen Banken seh). Bei der Bilanzierung gibt es zig Schlupflöcher bzw. bei IFRS riesige Bewertungsspannen. Diese Liste könnte man beliebig weiterführen. Und alles sind Dinge, von Staatsseite her zu regulieren ist (zu mindest dann, wenn er erkennt, das der Markt es nicht kann). In diesen Fällen wäre es bspw.:
- Liberalisierung des Energiemarktes, Abbau von Eintrittbarrieren usw.
- Feste Regeln für das Handeln mit Aktien, Optionen usw., als Beispiel: Verbot von Leerverkäufen
- Klarere Regeln für die Bilanzierung
Insgesamt gesehen, ist das aber weniger interessant, so lange die verdammten Amis ihre Wirtschaftspolitik nicht ändern. Auch wenn es sich doof anhört, aber diese tragen die Hauptschuld daran, das diese Blase überhaupt entstanden und geplatzt ist. Unsere Banken waren nur dämlich genug, da mitzumachen.
Und zum Schluß: Natürlich ist der Arbeitnehmer mitschuld an dieser Krise. Niemand hat sie gezwungen ihr Geld zu Investmentbanken zu bringen. Wie hat es gestern Sinn (ich mein die Sendung hieß "Unter den Linden") so schön (sinngemäß) gesagt "Die Arbeitnehmer haben doch statt ihr Geld für 3%Zinsen anzulegen, lieber die Möglichkeit der 20% (mit Risiko) genommen". Leider wurde er dann blindlinks von einem Grünen abgewürgt.
Und ganz zum Schluß: Letztendlich können wohl weder du noch ich, das Ganze nachvollziehen, verstehen oder beeinflussen. Das schaffen ja auch nur unsere geistigen "Eliten" nur partial und in Ausschnitten.
Zuletzt geändert von Sg-Fohlen am 14.10.2008 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Finanzkrise
Dann soll aber auch der "einfache" Angestellte für seinen Mist verantwortlich gemacht werden. Ein Beispiel dafür hab ich oben gebracht und kann noch mehrere Beispiele dafür bringen, bei denen die Arbeitnehmer (auch ichSean McLaughlin hat geschrieben:Wenn ich hier lese, das Manager am Erfolg eines Unternehmens beteiligt werden sollen, aber bei Mißerfolg ungeschoren davon kommen sollen, dann wird mir ganz, ganz schlecht. Wenn diese Vögel Mist bauen, wird nur einer geopfert, und das ist der "kleine" Mann!

Sorry, aber der Vorschlag mit den Börsen und seine positiven Wirkungen hätte ich gerne mal erläutert.
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Re: Finanzkrise
Wie bitte?Sg-Fohlen hat geschrieben:Mit dem Rest gibst du mir doch dann recht.

Nicht "der Staat", sondern vor allen Dingen die Bundesregierung unter Schröder. Bis dahin gebe ich dir Recht, das war es dann aber auch schon.Der Staat hat den Weg dazu bereitet und damit versagt (wäre ja nicht das erste mal, das die Politik unter dem Primat des "Liberalismus", die Kräfte der Wirtschaft falsch einschätzt).
Wie soll der Staat das denn verhindern? Wie soll er unterbinden, dass Banken Töchter weltweit aufmachen? Das ist doch naiv. Wie soll der Staat Vorgänge regulieren, die er nicht kennt und auf die er keinen Zugriff hat? Und das dann auch noch im Ausland, wo die Banken mit dem ZIEL hingegangen sind, die Bafin zu umgehen.Niemand hat den Staat dazu gezwungen, zu zulassen, das Unternehmen (nicht nur Banken) mit Tochterunternehmen, JV, Niederlassungen oder was auch immer Schindluder im Ausland treiben (bspw. auch Gewinntransfer ins Ausland per Konzerninternen Verrechnungspreisen).
Kein bisschen. Wer Leistung bringt soll auch richtig gut verdienen, dagegen ist nichts einzuwenden. An einer Spekulationsblase zu verdienen ist allerdings keine Leistung, das ist die von mir angesprochene Wolkenschieberei. Die Spekulation hat die Spekulation immer weiter angefeuert, bis die kurzfristigen Kredite ausgingen und daraus bezogen diese Dilettanten ihre Gehälter jenseits von Gut und Böse. Für die aufgekommenen Schulden sollen jetzt allerdings die Steuerzahler gerade stehen. Ich kann meine Verachtung für diese Subjekte gar nicht in Worte fassen, Schmarotzer ist noch viel zu schwach.Das hört sich immer ein wenig nach der "Neid-Debatte" an.
Die Vorstände haben das Spiel doch auf den Weg gebracht, also sind sie verantwortlich und auch zur Verantwortung zu ziehen. Diese Typen fühlen sich wie die Herren der Welt, jetzt müssten sie den Scheiß auch ausbaden, den sie der Welt eingebrockt haben und in der Gosse enden. Aber die Herrschaften haben natürlich ihre Schäfchen im Trockenen und können sich fein denken "Nach mir die Sintflut!"Klar gibt es in einigen Branchen (vor allem dem Bankensektor) überzogene Gehälter, aber bevor ich an deren Vorstände dran gehen würde, wären eher die jenigen anzugehen, die diesen Müll aktiv begangen haben (und nur als Randnotiz, die Fondmanager verdienen teilweise das vielfache von den Vorständen).
Diese Gruppe dürfte sämtliche Topmanager aller Banken weltweit umfassen, Ausnahmen bestätigen die Regel.Mit Vorstadtkapitalisten bezeichne ich nicht einzelne Personen, sondern die Masse derer, die einzig und alleine die Gewinnmaximierung um jeden Preis, als höchstes unternehmerische Ziel ansehen. Wer ihnen das beigebracht hat, weiß ich aber nicht.
Ist ja wohl nicht dein Ernst? Natürlich gibt es Probleme, das ist aber normal, das System an sich funktioniert mE aber sehr gut, man muss dem Kapitalismus nur Zügel anlegen, damit er nicht ausartet. Diese Zügel müssen jetzt sehr eng angezogen werden, gerade bei den Banken, die sind nämlich der Vorreiter.Das ganze System, so wie es ist, funktioniert nicht...
Das hört sich nicht nur doof an... Wenn "unsere" Banken nicht mitgemacht hätten, wäre das Problem bei weitem nicht so groß geworden. Was hat eine IKB auf dem internationalen Kapitalmarkt verloren und kauft massenhaft Schrottanleihen, anstatt das zu tun, was ihr Name schon sagt: nämlich der Industrie und dem Mittelstand Kredite zu geben?Auch wenn es sich doof anhört, aber diese tragen die Hauptschuld daran, das diese Blase überhaupt entstanden und geplatzt ist. Unsere Banken waren nur dämlich genug, da mitzumachen.
Sorry, jetzt wird es vollends lächerlich. Die Leute kaufen gutgläubig (klar, das ist ihr Fehler, den sie sicher so bald nicht wiederholen) irgendeinen Müll von ihrem Bankberater, dem sie bisher vertrauten und sind jetzt an der Krise Schuld? Die Leute in den USA kaufen Versicherungen jedweder Art, diese Konzerne verzocken das Geld, aber der Versicherungsnehmer hat Schuld? Die Arbeitnehmer in den USA zahlen in private Rentenkassen ein, die das Geld verzocken, aber diese Arbeitnehmer sind mitschuld an der Krise? Unglaublich, was du hier schreibst. Sicher gibt es auch Fälle, wo die Leute zu gierig waren, die sind nicht zu bedauern, aber das Gros der Menschen kann für diese Krise nullkommagarnichts, das ist einzig von den Banken und deren gottgleichen Vorständen, diesen Stümpern, zu verantworten. Die waren nämlich die Obergierhälse, die nie genug bekommen konnten,Und zum Schluß: Natürlich ist der Arbeitnehmer mitschuld an dieser Krise. Niemand hat sie gezwungen ihr Geld zu Investmentbanken zu bringen.
Also ich kann das sehr gut nachvollziehen und verstehen, beeinflussen natürlich nicht. Aber traurig, wenn ein BWL-Student das nicht nachvollziehen und verstehen kann.Letztendlich können wohl weder du noch ich, das Ganze nachvollziehen, verstehen oder beeinflussen.
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Re: Finanzkrise
Wenn der einfache Angestellte dann auch so exorbitant an Gewinn beteiligt wird: kein Problem.Sg-Fohlen hat geschrieben:Dann soll aber auch der "einfache" Angestellte für seinen Mist verantwortlich gemacht werden.
Dieser Arbeitnehmer wird spätestens beim zweiten Mal entlassen und darf sich dann vor Gericht um ein paar Euro Abfindung rumstreiten und landet irgendwann bei Hartz IV, während der stümpernde Topmanager zig Millionen abkassiert und auf dem Golfplatz landet.Ein Beispiel dafür hab ich oben gebracht und kann noch mehrere Beispiele dafür bringen, bei denen die Arbeitnehmer (auch ich) ganz doof ausgesehen hätten.
Re: Finanzkrise
Bezweifel ich, sowas passiert immer wieder mal und das man Leute nicht so leicht rausbekommt, darf ich mir immer von meiner Schwiegermutter in spe anhören.HerbertLaumen hat geschrieben: Dieser Arbeitnehmer wird spätestens beim zweiten Mal entlassen und darf sich dann vor Gericht um ein paar Euro Abfindung rumstreiten und landet irgendwann bei Hartz IV, während der stümpernde Topmanager zig Millionen abkassiert und auf dem Golfplatz landet.
Schön ist, das du anders als alle von mir dazu gehörten Professoren, das "Ganze" verstehst. Dann schlag ich dich für den Knobelpreis vor. Sorry, mit dem Ganzen mein ich nicht die entstandene Blase, sondern das ganze Wirtschaftliche gebahren, Entwicklungen usw.. Aber wenn du die wirtschaftliche "Weltformel" haben solltest, immer her damit.
Ein System ohne bzw. unwirksamen Grenzen und Spielregeln (deine Zügeln) funktioniert aber nicht. So wie es jetzt ist, halte ich es nicht für dauerhaft erfolgreich.
Wie soll der Staat das verhindern, dass Unternehmen den Staat im Ausland vera.....?? Gute Frage, als Lösung seh ich eigentlich nur eine internationale Vereinbarung oder Selbstkontrolle (die Banken dürften ja auch ein interesse daran haben, das das Vertrauen in sie steigt).
Vorstände haben in Haftung genommen zu werden, nur weil sie geltendes Recht anwenden

Und du sagst doch selber, das die Kunden Fehler gemacht haben. Damit haben sie doch auch eine Mitschuld (auch wenn natürlich nur eine relativ kleine). Warum mußten die Amis Häuser bauen, obwohl sie sich nicht leisten konnten?? Warum wandern zur Zeit Geldmengen, von den anderen Banken zur Sparkasse?? Vieleicht weil vorher diese bessere Konditionen bieteten. Nur blöd, wenn man mal überlegt, das diese Konditionen auch erstmal erwirtschaftet werden müssen und dies häufig auch ein größeres Risiko bedeutet. Jetzt wollen sie alle Sicherheit.
Ach so, also ist die Krise nicht aus den USA über London zu uns gelangt?? Deren "Billig-Geld"-Wirtschaftspolitik hat doch erstmal diese Blase entstehen lassen. Damit tragen sie wohl die Hauptschuld.
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Re: Finanzkrise
HerbertLaumen hat geschrieben: Dieser Arbeitnehmer wird spätestens beim zweiten Mal entlassen und darf sich dann vor Gericht um ein paar Euro Abfindung rumstreiten und landet irgendwann bei Hartz IV, während der stümpernde Topmanager zig Millionen abkassiert und auf dem Golfplatz landet.
Das geht viel schneller als du denkst.Sg-Fohlen hat geschrieben: Bezweifel ich, sowas passiert immer wieder mal und das man Leute nicht so leicht rausbekommt, darf ich mir immer von meiner Schwiegermutter in spe anhören.
Ein Arbeitgeber, der einen MA loswerden will, der richtig Mist gebaut hat, wird den los. Das kann ich dir als langjähriges BR-Mitglied, bei einem Unternehmen mit weit mehr als 7500 Mitarbeitern, versichern ! Es kostet dieses Unternehmen auch bei einem "kleineren" Mitarbeiter ein paar Euro, aber das nehmen diese auf sich.
Re: Finanzkrise
Die Frage ist, was ist richtig Mist. Bei Vorsatz und Betrug/Diebstahl usw. sicherlich. Hab ich selber bei mir häufiger mitbekommen. Ansonsten ist das aber nicht so einfach. Der Vater von meiner Ex ist BR-Vorsitzender in dem Unternehmen, bei dem als Werksstudent arbeite. Das sind ungefähr die selben Größenordungen wie bei dir, und der hat mir das damals anders erzählt. Bei uns fliegen eher die Vorstände (2 von 3 in 3Jahren) und Manager (kann ich kaum aufzählen, vom Key Account, Marketing bis Controlling), als andere Angestellte, die Fehler machen.Sean McLaughlin hat geschrieben: Ein Arbeitgeber, der einen MA loswerden will, der richtig Mist gebaut hat, wird den los. Das kann ich dir als langjähriges BR-Mitglied, bei einem Unternehmen mit weit mehr als 7500 Mitarbeitern, versichern ! Es kostet dieses Unternehmen auch bei einem "kleineren" Mitarbeiter ein paar Euro, aber das nehmen diese auf sich.
Meine Schwiegermutter in spe versucht seit Jahren 1-2 Mitarbeiter wegzubekommen, die so einige Klopper gebracht haben und schafft es nicht.
Aber erklär mir bitte mal deine Idee mit der Abschaffung der Börsen. Ich seh da nämlich so einige Probleme dabei.
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Re: Finanzkrise
Weiß ich und niemand sagt, dass es einfach ist, aber wesentlich einfacher und kostengünstiger als einen Topmanager rauszuwerfen.Sg-Fohlen hat geschrieben:Bezweifel ich...
Niedlich. Ich rede hier von der derzeitigen Krise und da bilde ich mir durchaus ein, das zu verstehen. Natürlich nicht in kleinste Details, aber das ist auch völlig unerheblich. Die "ganze" Wirtschaft und deren Zyklus wird sowieso nie jemand zur Gänze verstehen, dazu sind die Beteiligten viel zu irrational und das System an sich viel zu chaotisch.Schön ist, das du anders als alle von mir dazu gehörten Professoren, das "Ganze" verstehst. Dann schlag ich dich für den Knobelpreis vor. Sorry, mit dem Ganzen mein ich nicht die entstandene Blase, sondern das ganze Wirtschaftliche gebahren, Entwicklungen usw.. Aber wenn du die wirtschaftliche "Weltformel" haben solltest, immer her damit.
Und ob es das wäre. Es kommt aber nur darauf an, was man als Ziel definiert. Wohlstand für alle gibt es im Manchesterkapitalismus nicht. Wenn wir Wohlstand für alle wollen, müssen wir uns auf die soziale Marktwirtschaft rückbesinnen.So wie es jetzt ist, halte ich es nicht für dauerhaft erfolgreich.
Nein, weil sie gegen geltendes Recht verstoßen. Wenn mir am 29.9. einer erzählt "Diese Bank ist durchfinanziert!", ein paar Tage später aber 35 MILLIARDEN € benötigt, die er dann auf 50 Mrd. € aufstocken muss, dann ist das für mich ein ziemlich klarer Verstoß gegen geltendes Recht, zumindest AktR.Vorstände haben in Haftung genommen zu werden, nur weil sie geltendes Recht anwenden
Nein, sie haben keine Mitschuld. Wenn ich Triple-A-Papiere von Lehmann Brothers kaufe, dann impliziert dieses Ranking eine gewisse Sicherheit, die ich mit einem Zinsabschlag in Kauf nehme. Und dann soll dieser Käufer Schuld an der Pleite von LB haben? Ich bitte dich, das ist lächerlich.Und du sagst doch selber, das die Kunden Fehler gemacht haben. Damit haben sie doch auch eine Mitschuld (auch wenn natürlich nur eine relativ kleine).
Sie konnten es sich leisten, solange die Immobilien immer mehr wert wurden!!Warum mußten die Amis Häuser bauen, obwohl sie sich nicht leisten konnten??
Ist das jetzt Ursache oder Folge der Krise??Warum wandern zur Zeit Geldmengen, von den anderen Banken zur Sparkasse??
Der deutsche Anleger ist per se stockkonservativ und er wird noch konservativer werden, stärker noch als nach dem Crash am Neuen Markt. Ich finde es reichlich daneben, wie du hier den normalen Menschen, die einfach nur eine vernünftige Geldanlage haben wollten, die Schuld an dieser Krise zuweisen willst. Sollen sie halt zu einem minimalen Anteil Schuld sein, das ändert nichts an der Hauptverantwortung der dilettantischen Bänker.Jetzt wollen sie alle Sicherheit.
Hä?Ach so, also ist die Krise nicht aus den USA über London zu uns gelangt??
Natürlich, aber "unsere" tollen Bankengötter sind direkt als nächste zu nennen, weil sie sich diese Schrottpapiere haben andrehen lassen, diese dann auch noch kurzfristig immer wieder refinanzieren mussten und an ihre Kunden weiterverscherbelt haben.Deren "Billig-Geld"-Wirtschaftspolitik hat doch erstmal diese Blase entstehen lassen. Damit tragen sie wohl die Hauptschuld.
Tja, dann macht sie wohl etwas falsch.Meine Schwiegermutter in spe versucht seit Jahren 1-2 Mitarbeiter wegzubekommen, die so einige Klopper gebracht haben und schafft es nicht.
Re: Finanzkrise
Lassen wir es. Für mich ist die Bankenkrise ein Kind der Fehler des Systems (damit mein ich Staat, Wirtschaft, Kunden usw.). Du willst es anscheinend an paar Vorständen festmachen. Dabei übersiehst du meiner Meinung nach, das der Staat oder besser die Staaten den Spekulanten die Toren geöffnet haben und dabei vergessen haben die dafür notwendige Transparenz zu sorgen und Sicherheitsmechanismen einzubauen. Teile der Wirtschaft bekommen den Hals nicht voll und wollen immer wieder ganz "mutig" sein und überall mitspielen. Der Kunde sollte mal langsam anfangen sich vorher informieren (einige Ratingagenturen sind schon öfters aufgefallen mit interessanten Bewertungen), zeigt aber auch gerne mal ein änliches Verhalten wie die oben genannten Manager (auch wenn der Deutsche eher konservativ anlegt, kommt dies häufiger vor).
Wenn du die Krise uni solo sehen willst, ist es auch ok. Ich seh dieses Problem eher als Ausgeburt der Fehler des Systems.
Nur mal als Beispiel: Gäbe es eine höhere Transparenz bei den Banken mit vernünftigen Risikobeurteilungen (per Selbstkontrolle oder staatlicherseits), wüßte der Kunde besser bescheid, was mit seinem Geld passiert und hat bessere Informationen zur Entscheidungsfindung.
Gäbe es stricktere Regeln bei der Bilanzierung wären wohl einige Mrd. nicht ansatzfähig gewesen und müßten nicht abgeschrieben werden.
Würde man Spekulanten Grenzen aufzeigen, bspw. das man nicht mit jedem Müll handeln kann und Leerverkäufe verboten werden, wären die Reaktionen auf den Börsen wohl geringer (auch wenn das natürlich nichts mit der Finanzkrise am Hut hat
).
Und bei allem Respekt gegenüber den Amis, aber das dort eine riesen Blase entstanden ist, in deren Sog die Immobilienpreise gestiegen sind (auch dank deren Wirtschaftspolitik), war schon länger bekannt.
Wenn du die Krise uni solo sehen willst, ist es auch ok. Ich seh dieses Problem eher als Ausgeburt der Fehler des Systems.
Nur mal als Beispiel: Gäbe es eine höhere Transparenz bei den Banken mit vernünftigen Risikobeurteilungen (per Selbstkontrolle oder staatlicherseits), wüßte der Kunde besser bescheid, was mit seinem Geld passiert und hat bessere Informationen zur Entscheidungsfindung.
Gäbe es stricktere Regeln bei der Bilanzierung wären wohl einige Mrd. nicht ansatzfähig gewesen und müßten nicht abgeschrieben werden.
Würde man Spekulanten Grenzen aufzeigen, bspw. das man nicht mit jedem Müll handeln kann und Leerverkäufe verboten werden, wären die Reaktionen auf den Börsen wohl geringer (auch wenn das natürlich nichts mit der Finanzkrise am Hut hat

Und bei allem Respekt gegenüber den Amis, aber das dort eine riesen Blase entstanden ist, in deren Sog die Immobilienpreise gestiegen sind (auch dank deren Wirtschaftspolitik), war schon länger bekannt.
- HerbertLaumen
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Re: Finanzkrise
Kannst du ja gerne so sehen, ich halte das für realitätsfremd, weil das System von den Protagonisten zu ihren Spekulationen missbraucht und ausgenutzt wurde. Natürlich kann man das dann zum systemimmanenten Fehler ernennen, allerdings ist kein System vor Missbrauch sicher.Sg-Fohlen hat geschrieben:Für mich ist die Bankenkrise ein Kind der Fehler des Systems (damit mein ich Staat, Wirtschaft, Kunden usw.).
Du willst es anscheinend an paar Vorständen festmachen.

Und du übersiehst, dass der Staat so etwas gar nicht leisten kann, die Bafin hat in Irland leider keine hoheitliche Gewalt.Dabei übersiehst du meiner Meinung nach, das der Staat oder besser die Staaten den Spekulanten die Toren geöffnet haben und dabei vergessen haben die dafür notwendige Transparenz zu sorgen und Sicherheitsmechanismen einzubauen.
Nix Teile der Wirtschaft. Die meisten Unternehmen geben sich mit vernünftigen Gewinnmargen zufrieden, im Bankensektor müssen es aber 25% und mehr sein. Und deutsche Landesbanken haben nicht mutig zu sein und müssen überall mitspielen, die sollen ihrer originären Aufgabe nachkommen, sonst nichts.Teile der Wirtschaft bekommen den Hals nicht voll und wollen immer wieder ganz "mutig" sein und überall mitspielen.
Der Kunde sollte mal langsam anfangen sich vorher informieren...

Was ist "uni solo"? Natürlich handelt es sich auch um Systemfehler, die allerdings erst durch die Kreativität der Finanzmanager auftaten, das habe ich nie bestritten, deshalb schreibe ich ja die ganze Zeit von sozialer Marktwirtschaft.Wenn du die Krise uni solo sehen willst, ist es auch ok. Ich seh dieses Problem eher als Ausgeburt der Fehler des Systems.
Wäre die HRE in Deutschland geblieben, hätte sie ihre in Irland getätigten Geschäfte gar nicht machen dürfen. Von daher greifen deine Vorschläge zu kurz, es sei denn, du führst sie global ein. Aber ich finde das interessant, wie du Lügen und offenkundige Fehler von Bänkern, die ich ganz explizit nenne und absichtliches Aushebeln der Sicherungssysteme in D lapidar mit einem Systemfehler abtun willst....höhere Transparenz...vernünftigen Risikobeurteilungen...stricktere Regeln...
Da sind wir uns einig.Würde man Spekulanten Grenzen aufzeigen, bspw. das man nicht mit jedem Müll handeln kann und Leerverkäufe verboten werden...
Und? Trotzdem hat es die deutschen Bankengötter nicht abgehalten, dort immer mehr Milliarden zu versenken....war schon länger bekannt.
Re: Finanzkrise
Wie soll ich den da wieder drauf antworten
.
OK, also ist das System so gut wie es ist. Also ändern wir am besten nix daran. Oder gibt es doch Fehler??
Wer hat den an den Renditen der Banken am meißten profitiert?? Waren es vieleicht die Aktionäre (die übrigens auch über die Gehälter der Vorstände mitentscheiden)?? Sind es vieleicht auch diese, die diesen Größenwahn wollten, eben wegen mehr Dividende??
Wo habe ich gesagt, das keine Fehler bei den Banken gemacht wurde?? Das hätte ich gerne mal zum nachlesen!!
Und natürlich sprech ich von Grenzen überschreitetenden Abkommen, wir leben ja nicht mehr hinter Mauern. Und das ganze mit Fehlern einzelner Bänkern zu erklären, ist wohl eher lapidar.

OK, also ist das System so gut wie es ist. Also ändern wir am besten nix daran. Oder gibt es doch Fehler??
Wer hat den an den Renditen der Banken am meißten profitiert?? Waren es vieleicht die Aktionäre (die übrigens auch über die Gehälter der Vorstände mitentscheiden)?? Sind es vieleicht auch diese, die diesen Größenwahn wollten, eben wegen mehr Dividende??
Wo habe ich gesagt, das keine Fehler bei den Banken gemacht wurde?? Das hätte ich gerne mal zum nachlesen!!
Und natürlich sprech ich von Grenzen überschreitetenden Abkommen, wir leben ja nicht mehr hinter Mauern. Und das ganze mit Fehlern einzelner Bänkern zu erklären, ist wohl eher lapidar.
- HerbertLaumen
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Re: Finanzkrise
Du willst es nicht verstehen, von daher gehe ich nicht weiter darauf ein. Du würdest mir übrigens einen Gefallen tun, wenn du nicht permanent ?? und !! benutzen würdest, ein Satzzeichen reicht vollkommen, dadurch werden weder deine Fragen noch Aussagen wichtiger oder richtiger.
Wer erklärt irgendetwas mit Fehlern einzelner Banken? Entweder verstehst du nicht, was ich schreibe oder du willst unbedingt eine Kontraposition einnehmen. Soll mir Recht sein, aber das ist dann beides Zeitverschwendung.
Die Aktionäre haben etwas verdient? Was denn? Die Kursstürze schon vergessen? Wer jetzt Aktien hat, hat jede Menge Geld vernichtet und muss lange warten, bis sie wieder so viel wert sind wie vor der Krise. Wer wirklich dran verdient hat müssen wir ja wohl nicht wieder aufdröseln, oder etwa doch?
Wer erklärt irgendetwas mit Fehlern einzelner Banken? Entweder verstehst du nicht, was ich schreibe oder du willst unbedingt eine Kontraposition einnehmen. Soll mir Recht sein, aber das ist dann beides Zeitverschwendung.
Die Aktionäre haben etwas verdient? Was denn? Die Kursstürze schon vergessen? Wer jetzt Aktien hat, hat jede Menge Geld vernichtet und muss lange warten, bis sie wieder so viel wert sind wie vor der Krise. Wer wirklich dran verdient hat müssen wir ja wohl nicht wieder aufdröseln, oder etwa doch?
- Sean McLaughlin
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Re: Finanzkrise
Hier mal ein Aussagenhilfe für Mitarbeiter einer grossen deutschen Versicherung für telefonische Rückfragen von Kunden aufgrund der Finanzkrise im Bezug zu Lebensversicherungen !! Den Namen der Versicherung habe ich ge-xxxxx-t
1. Welche Folgen hat die Krise für xxxx Kunden?
Für die Kunden der xxxx besteht kein Anlass zu Sorge. Wir sind der xxx-größte Lebensversicherer Deutschlands, die renommierte Ratingagentur xxxx bewertet unsere Finanzstärke seit 1999 durchgängig xxxxxxx.
Wichtig ist: Die Finanzmarktkrise ist eine Krise der Banken. Die xxxxx hat trotz der weltweiten Krise an den Finanzmärkten keine Liquiditäts- oder Kapitalengpässe und ist auch in der aktuellen Kapitalmarktsituation in der Lage, den Verpflichtungen ihren Kunden gegenüber vollumfänglich nachzukommen.
Zudem unterliegen Lebensversicherer und deren Anlageformen wegen ihrer großen Verant-wortung für ihre Kunden besonderen Gesetzesvorschriften die sehr hohe Sicherungsanfor-derungen abbilden. Grundsätzlich gilt, dass aufgrund dieser gesetzlichen Anforderungen Kundengelder bei deutschen Lebensversicherungen umfangreich geschützt sind. Die Kapi-talanlagen der Lebensversicherer sind hierzulande so angelegt, dass die Versicherer jeder-zeit die Verpflichtungen aus ihren Verträgen erfüllen können. Sofern es sich nicht um rein fondsgebundenen Versicherungen handelt, müssen die Kapitalanlagen der Versicherer nach strengen Anlagegrundsätzen bezüglich Sicherheit und Rentabilität gestreut werden. Darüber wacht die staatliche Finanzaufsicht. Alle Anforderungen, die Versicherer zu beachten haben, sind auf die jederzeitige Sicherstellung der Garantien ausgerichtet.
2. Ich möchte meine Fondsgebundene Lebens-/Rentenversicherung kündigen. Ich ha-be Angst, mein gesamtes angespartes Geld zu verlieren.
Aufgrund der aktuellen Finanzmarktsituation sind die Wertpapierkurse unter Druck geraten. Das wirkt sich unmittelbar auch auf die Kurse von Fondsanteilen aus. Die Anlage in Invest-mentfonds und fondsgebundene Lebensversicherungen sollte langfristig orientiert sein. Vo-rübergehende Kursrückgänge sind durchaus normal, genauso wie auch erhebliche Kursstei-gerungen in anderen Phasen. Die Kündigung einer Fondsgebundenen Lebens-/Rentenversicherung zum jetzigen Zeitpunkt bringt erhebliche Nachteile mit sich:
1. Die Kursverluste würden bei einer Kündigung tatsächlich realisiert.
2. Die Altersversorgung würde in Frage gestellt.
3. Je nach Vertrag könnten die im Rückkaufswert enthaltenen Erträge vom Kunden zu ver-steuern sein.
Eine Lebensversicherung als Altersvorsorge ist grundsätzlich auf Langfristigkeit ausgelegt. Die langfristige Entwicklung von Lebensversicherungen ist bisher stets positiv gewesen.
Siehe auch Punkt 4.
3. Was ist, wenn die Fondsgesellschaft Konkurs anmelden muss? Verliere ich dann nicht mein Geld?
Ein Investmentfonds ist ein so genanntes „Sondervermögen“. Der Fonds ist im Eigentum der Anleger und vor dem Zugriff Dritter geschützt. Im Falle der Insolvenz einer Fondsgesellschaft gehören Fonds deshalb nicht zur Insolvenzmasse, sondern bleiben vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt. Der „Bundesverband Investment und Assetmanagement“ be-zeichnet Fonds daher als „absolut konkurssicher“. Das gilt natürlich auch für Fondsanteile, die im Rahmen einer FLV/FLR erworben werden.
Die xxxx arbeitet nur mit renommierten Investmentgesellschaften, wie z. B. dem DWS Investments, zusammen. Der DWS ist eine Tochter der Deutschen Bank und bie-tet deshalb die zusätzliche Sicherheit des größten Bankhauses Deutschlands.
4. Hat es denn überhaupt Sinn, meine Fondsgebundene Lebens-/Rentenversicherung weiterhin zu besparen?
Auf jeden Fall. Der Aufbau einer eigenverantwortlichen privaten Altersversorgung, die die gesetzliche Rentenversicherung ergänzt, ist unabdingbar. In der fondsgebundenen Versiche-rung können sie sogar von der aktuellen Finanzmarktsituation profitieren. Das hört sich im ersten Moment paradox an, macht aber Sinn. Bei einem gleichbleibenden monatlichen Spar-beitrag können bei sinkenden Kursen mehr Fondsanteile gekauft werden. Und das macht sich, wenn sich die Finanzmarktsituation wieder beruhigt und die Kurse wieder steigen, für die Altersversorgung bezahlt.
5. Wer kann sagen, dass sich die Finanzmarktsituation irgendwann wieder entspannt und die Kurse wieder steigen? Vielleicht wird es ja noch schlimmer?
Niemand kann Ihnen das garantieren. Vergangene Krisen haben gezeigt, dass sie nicht von Dauer sind. Bisher hat es immer Auf- und Abwärtsbewegungen gegeben.
6. In welche Anlagen investiert die xxxxx Ihre Kundengelder z.B. für kon-ventionelle Lebens-/Rentenversicherungen?
Die Anlagen der xxxxxx bestehen zum allergrößten Teil aus festverzinslichen Papieren von Staaten und Bundesländern. Die Sicherheit der meisten dieser Papiere ent-spricht der von Staatsanleihen von hoch entwickelten Ländern wie z.B. Frankreich oder Deutschland. Zudem hat die xxxxxx eine geringe Aktienquote von weniger als sechs Prozent. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht jedes Jahr, ob Kundengelder bei deutschen Banken und Versicherungen auch bei starken Kursab-stürzen an den Kapitalmärkten ausreichend sind. Die xxxxxx hat diesen so ge-nannten Stress-Test stets bestanden.
7. Hat die Finanzmarktkrise Auswirkungen auf die Überschussbeteiligung in 2008?
Nein, da die Überschussbeteiligung für 2008 aus in der Vergangenheit erwirtschafteten Ü-berschüssen stammt. Aussagen über die zukünftige Überschussbeteiligung können wie auch in den vergangenen Jahren jetzt noch nicht getätigt werden.
8. Hat die Finanzmarktkrise Auswirkungen auf konventionelle Lebens-/Rentenversicherungen, die in den nächsten Jahren ablaufen?
Der Garantiezins ist sicher –er beträgt derzeit 2,25 Prozent. Bei älteren Verträgen liegt der Garantiezins höher – teilweise bei bis zu 4 Prozent. Ebenfalls sicher sind die bereits zugeteil-ten Überschussbeteiligungen. Diese Leistungen bekommen unsere Kunden auf jeden Fall. Ob die Finanzmarktkrise künftig auf diese Versicherungen Auswirkungen haben wird und wie stark diese gegebenenfalls sein werden, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.
Ist die xxxxx auch in Papiere wie Lehman-Brother-Anleihen investiert?
Nur zu einem sehr geringen Teil. Den herausragenden Teil unserer Anlagen stellen sichere Staatsanleihen aus Ländern wie Deutschland und Frankreich dar.
Re: Finanzkrise
Ich glaub wir reden aneinander vorbei, deswegen ist es wirklich besser, es sein zu lassen. Dein Textzerpflücken find ich auch nicht toll und ob da ? oder ?? steht ist wohl egal.HerbertLaumen hat geschrieben:Du willst es nicht verstehen, von daher gehe ich nicht weiter darauf ein. Du würdest mir übrigens einen Gefallen tun, wenn du nicht permanent ?? und !! benutzen würdest, ein Satzzeichen reicht vollkommen, dadurch werden weder deine Fragen noch Aussagen wichtiger oder richtiger.
Wer erklärt irgendetwas mit Fehlern einzelner Banken? Entweder verstehst du nicht, was ich schreibe oder du willst unbedingt eine Kontraposition einnehmen. Soll mir Recht sein, aber das ist dann beides Zeitverschwendung.
Die Aktionäre haben etwas verdient? Was denn? Die Kursstürze schon vergessen? Wer jetzt Aktien hat, hat jede Menge Geld vernichtet und muss lange warten, bis sie wieder so viel wert sind wie vor der Krise. Wer wirklich dran verdient hat müssen wir ja wohl nicht wieder aufdröseln, oder etwa doch?
Nichts für ungut, aber das die Aktionäre am meißten daran verdient haben (natürlich nicht mehr jetzt), kommt nicht von mir, sondern von Sinn gestern Nacht auf Phoenix(??).
- HerbertLaumen
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Re: Finanzkrise
Warum? So kann man prima auf Einzelargumente eingehen.Sg-Fohlen hat geschrieben:Dein Textzerpflücken find ich auch nicht toll...
Warum machst du es dann, wenn es egal ist?...und ob da ? oder ?? steht ist wohl egal.
Naja, dann hat der gute Herr Sinn wohl auch die Kursstürze nicht mitbekommen.Nichts für ungut, aber das die Aktionäre am meißten daran verdient haben (natürlich nicht mehr jetzt), kommt nicht von mir, sondern von Sinn gestern Nacht auf Phoenix(??).