Wer sucht der findet
Gutes Konzept
Die Zahl der verhängten Stadionverbote stieg in den letzten drei Jahren stark an. Borussias Fans rangieren in der Liste der gegen sie verhängten Stadionverbote bundesweit aber dank eines guten Konzepts unter ferner liefen.
Insgesamt hat sich die Zahl der verhängten Stadionverbote laut einer Statistik auf stadionwelt.de in den letzten drei Jahren fast verdoppelt. Waren im August 2004 insgesamt 1.871 Fußballanhänger von bundesweiten Stadionverboten betroffen, stieg die Zahl der aktuell gültigen Verbote bis Mai 2007 auf insgesamt 3.163. Trauriger Spitzenreiter ist derzeit Dynamo Dresden mit 287 ausgesprochenen Stadionverboten gegen Anhänger des Ost-Klubs. Es folgen Hansa Rostock (200 Stadionverbote) und der FC Bayern München (173).
Die Borussen-Fans sind auf der 23 Klubs umfassenden Liste nicht zu finden, denn gegen Anhänger des VfL sind derzeit insgesamt 33 Stadionverbote verhängt. Das sind sicherlich immer noch 33 zu viel, allerdings auch 16 weniger als bei Fortuna Düsseldorf, dem letzten in der Liste aufgeführten Verein. Fanbeauftragter Thomas „Tower“ Weinmann führt dies auf das gute Fanbetreuungs-Konzept Borussias zurück. „Seit 1988 haben wir das Fanprojekt und eine organisierte Fan-Szene in Fan-Clubs und schon 1989 war Borussia der erste Bundesligaverein mit einem Fanbeauftragten. Seitdem wird die Selbstregulierung der Fans gefördert, mit offensichtlich gutem Erfolg“, so Borussias Fanbeauftragter.
Bei den gegen VfL-Anhänger verhängten Stadionverboten müsse zudem betrachtet werden, aus welchen Gründen ein Stadionverbot ausgesprochen wurde. Nimmt man nur die harten Fälle derer, die wegen Körperverletzungsdelikten keinen Zutritt mehr bekommen, reduziert sich die Zahl auf derzeit 16. „Bei solchen Delikten gibt es auch kein Pardon“, sagt Thomas „Tower“ Weinmann und ergänzt: „In anderen Fällen bemühen wir uns dagegen um ein gesundes Strafmaß. Wie beim DFB-Fankongress angekündigt, ist demnächst auch ein Bewährungsmodell geplant. Wir kümmern uns schon länger um VfL-Fans, gegen die ein Stadionverbot ausgesprochen wurde, bei denen wir aber die Möglichkeit sehen, dass sie sich in Zukunft nichts mehr zu Schulden kommen lassen und deren Taten zwar nicht in Ordnung waren, aber auch nicht hochgradig kriminell“.
Weinmann nennt das Beispiel von zwei VfL-Anhängern, die bei einem Testspiel Borussias im vergangenen Jahr mit Rauchpulver und bengalischem Feuer am Stadioneingang erwischt wurden und jetzt soziale Arbeit beim Fanprojekt ableisten. Für sie könnte die Restzeit des bundesweiten Stadionverbots möglicherweise bald zur Bewährung ausgesprochen werden. „Es geht uns immer um eine faire Behandlung. Dabei helfen natürlich auch die szenekundigen Beamten der Polizei, die hier in Mönchengladbach wirklich sensibel mit dem Thema Stadionverbot umgehen und nicht die große Gieskanne auspacken!“
http://www.borussia.de/de/borussia_news ... 43700.html