BurningSoul hat geschrieben:Wer Choreos plant, erstellt und durchführt investiert viel Zeit, aber wie in allen ehrenamtlichen Bereichen, sollte man da keine große Dankbarkeit erwarten.
Und das tun die Ultras bzw. alle aktiv engagierten Fans auch nicht. Die wenigsten wissen, dass die Jugendbetreuung in de Kull zu einem hohen Grad durch die Arbeit der aktiv engagierten Fans finanziert bzw. verwaltet wird. Oder das Nordkurve aktiv, die jedes Jahr mehrere tausend Euro an Bedürftige verteilen von diesen Fans organisiert und ehrenamtlich verwaltet wird. Im Gegenteil, man hält sich im Hintergrund und kommuniziert immer, dass dies die Leistung der - wie der Name es schon suggeriert - Nordkurve bzw. aller Fans jeglicher Colour ist.
Die gehen damit nicht hausieren um Anerkennung oder Dankbarkeit abzugreifen, sondern machen dies unter vorgehaltener Hand weil die Sache über dem eigenen Ideal steht. Nur passt das nicht in das Bild "Selbstdarsteller" was viele haben, und was zugegeben auch in gewissen Punkten so empfunden werden kann.
Ich persönlich denke, dass jeder Fan eine Daseinsberechtigung hat, solange er sich an die auferlegten Regeln der Nordkurve hält. Jeder soll sein Fandasein individuell ausleben dürfen wie er will. Das gilt für die Ultras, genau wie für die anderen. Wenn die Ultras meinen zu schweigen als Zeichen des Protests ist es ihre Sache. Wenn unbeteiligte Fans sich dem anschließen auch. Wenn Fans sich dem nicht anschließen, bitte. Sicherlich ist die Diskussion sehr emotional aufgeladen und beide Seiten haben in der Vergangenheit Grenzen überschritten. Man muss nicht immer einer Meinung sein, man kann auch Sachen nicht gut finden. Aber man muss sie in gewissen Sachen akzeptieren und evtl. konstruktiv versuchen andere zu überzeugen.
Als Beispiel: Ich ertappe mich auch immer wieder, dass ich mich über "oben" aufrege, weil sie nicht supporten wie es mein Ideal eines Block16 Besuchers es vorgibt. Auch ich tue mich sehr schwer damit das zu akzeptieren. Aber ich kann auch viele Gründe nachvollziehen. Aber dann liegt es an mir evtl. konstruktiv diesen Fans mein Ideal beizubringen und sie vielleicht überzeugen, dass mehr Support der Mannschaft nur gut tun kann. Das geht aber nicht mit emotionalem aufgeladenen Vorwürfen, sondern mit Argumenten. Mit Einbeziehung. Mit Diskussion. Andersrum genau so. Der "Protest" den die Ultras gezeigt haben muss nicht dem Ideal eines anderen entsprechen. Auch hier sollte man dann konstruktiv, und das FP hat es ja nun initiiert, versuchen in Diskussion die andere Seite von seinem Ideal zu überzeugen.
Eigentlich sollten wir stolz darauf sein, dass wir eine unfassbar pluralistische Kurve haben die nicht ein einziges Ideal hat. Pluralismus kann auch kreativ sein und bringt einen im Endeffekt weiter. Die Vorraussetzung ist allerdings die Akzeptanz DAS man unterschiedlich ist. Und das man auf einer sachlichen Ebene miteinander kommunizieren muss um nicht das eigene Ideal zur Schau zu stellen, sondern geschlossen auftritt. Das gilt für alle Seiten.
Im Zuge dessen möchte ich mich persönlich auch nochmal entschuldigen, der sich ob der Vorfälle letzten Samstag auch sehr emotional in diesem Vorwurfswut verloren hat. Das war auch nicht zielführend.
Ich finde der Grundsatz sollte sein, dass alle Fans eine Daseinsberechtigung haben, ob Normalo, Kutte, aktiver Fan, passiver Fan, engagierter Fan, nicht so engagierter Fan, Ultra oder Zuschauer und und und. Es muss einfach darum gehen, wie man diesen Pluralismus bündeln kann und den maximalen Ertrag extrahieren kann. Vielleicht müssen sich die Ultras dafür auch öffnen. Vielleicht müssen aber auch andere Fans ihre vielleicht mittlerweile festgefahrene Ansicht reflektieren. Und dann kann man daran arbeiten, wie man wieder geschlossen auftritt. Solche Sachen wie Samstag die einzig und allein aus fehlender Emphatie für die Ideale der anderen auftreten müssen der Vergangenheit angehören. Vielleicht war es ja der finale Schuss, damit beide Seiten verstehen: So geht es nicht weiter.
Ich habe sogar eine Idee wie man das vielleicht machen könnte. Eine Fan-Choreo. Eine Choreo, die vielleicht unter "Führung" der Ultras (weil sie natürlich deutlich mehr Erfahrung in Planung und Durchführung haben) steht, die aber von vielen Fans gemacht wird. Vielleicht eine Choreo in der man die Logos vieler unterschiedlicher BFCs einarbeiten kann. Eine Choreo, wo sich auch normale Fans aus oben oder unten mit engagieren können, aus Ost und Süd, aus 13 und 16 und und und beteiligen können, wenn sie möchten. Dies würde versinnbildlichen was ich meine: Man könnte gemeinschaftlich was auf die Beine stellen, was es so vielleicht noch nicht gab und dem gemeinsamen Ziel dienlich ist. Dazu kann man bei der Erstellung und Kreeierung der Choreo mit allen Gruppen bei Bier und Wurst ins Gespräch kommen und sich mal über die unterschiedlichen Ideale austauschen. Aber ich weiß natürlich nicht ob und wie so etwas umsetzbar ist....