Die Medien sagen, dass dies endlich der Fußball und die Gemeinschaft sei, die sich alle wünschen und dass es in Bundesliga-Stadien teilweise doch eher rüpelhaft zugeht. Ich behaupte: das ist die mit der WM 2006 weit vorangeschrittene Kommerzialisierung des Fußballs, der um die total gehypte Nationalelf seinen Höhepunkt hat. Klar - ein Spiel des FC Bayern in der Bundesliga ist beispielsweise auch schon mehr ein Event als ein Fußballspiel, aber in dem Ausmaß der Nationalelf hab ich es noch nirgendwo sonst so wahrgenommen..
Es geht ja sogar schon so weit, dass man als sehr, sehr großer Fußballfan (für den ich mich definitiv halte) beim Public Viewing (zu deutsch übrigens = öffentliche Aufbahrung) von irgendwelchen Party-Mädels angekreischt wird, wenn man nicht direkt einen Orgasmus kriegt, weil Deutschland 2:0 gegen Polen in der Vorrunde gewonnen hat (EM 2008). "Du bist ja gar kein richtiger Deutschlandfan du Langweiler" heißt es dann. Ich meine - wo leben wir denn eigentlich, dass man sowas schon wie einen WM-Titel feiert? Und muss wirklich jeder kleinste Anlass auf solchen Veranstaltungen für künstliche Stimmung etc. genutzt werden. Reicht nicht 1 Humba nach einem Sieg der deutschen, oder braucht man wirklich 10 Humbas vor dem Spiel? Sind Songs wie "Poldi, Poldi, Hallelujah" für einen 24-jährigen die richtige Seelendroge? Ist die Entwicklung, die in meinen Augen deutlich zu sehen in diesem Jahrzehnt eingetreten ist, nicht eigentlich schade?
Hier könnt ihr mal so über die Fankultur bei der WM + die Kommerzialisierung des Ereignisses sprechen und vllt. auch mal ein paar Erlebnisse und Meinungen aufschreiben.
Ich jedenfalls kann mich bei dieser WM auch wegen der anderen Deutschland-"Fans" nicht so recht mit dem deutschen Team identifizieren, wobei ein Titel natürlich schon etwas Freude bei mir entfachen würde.^^
Aber als neutraler Beobachter drücke ich auch den USA und Algerien die Daumen und freue mich auf tolle Spiele. So, jetzt ihr.

Aber am meisten freue ich mich, wenn die Bundesliga wieder los geht, das ist für mich als FUßBALL-Fan glaube ich auch besser.