NEWS: 22.03.2012
„Den Kopf oben halten“
Dante nach seinem verschossenen Elfmeter.
Am Tag nach dem Aus im DFB-Pokal-Halbfinale haben wir mit Borussias Abwehrchef Dante gesprochen.
Dante, hast du gestern einen der traurigsten Abende erlebt, seitdem du bei Borussia bist?
Dante: Na klar. Die Enttäuschung ist groß. Mir tut es in der Seele weh. Wir haben alle vom Finale geträumt und hätten das auch verdient gehabt, weil wir viel dafür gearbeitet haben. Es hat leider nicht gereicht. Das ist bitter, aber wir haben im Fußball keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Wir müssen den Kopf oben halten, positiv denken und in der Bundesliga weiter Gas geben bis zum Saisonende.
Normalerweise bist du ein Spieler, der die Kollegen auch mal tröstet. Wie sehr musstest du gestern getröstest werden?
Dante: Die ganze Mannschaft hat mir gestern Mut zu gesprochen. Das hat mich sehr gefreut. Ich weiß, dass die ganze Mannschaft hinter mir steht, egal was passiert. Und deshalb will ich auch alles für die Mannschaft geben.
Vor dem Elfmeterschießen hat die Mannschaft einen Kreis gebildet und du hast zum Team gesprochen. Was hast du gesagt?
Dante: Ich habe versucht, die Mannschaft zu motivieren und habe gesagt, dass wir auf jeden Fall nach Berlin fahren wollen, das ist ja klar. Wir haben es leider nicht geschafft, aber es ist in einem Team immer wichtig, dass man positiv an die Sache herangeht. Man muss immer an sich glauben.
Du bist als dritter Schütze für Borussia angetreten. Wie hast du deinen Elfmeter erlebt?
Dante: Der Trainer hat mich gefragt, ob ich schießen möchte und ich habe Ja gesagt. Ich habe ja auch schon beim Sieg in Heidenheim einen Elfmeter geschossen und auch verwandelt. Ich war sehr ruhig und auch überzeugt, dass ich treffen würde. Manuel Neuer hat sich schnell für eine Seite entschieden, ich habe deshalb die andere Ecke gewählt. Leider habe ich aber nicht getroffen. Deshalb bin ich sehr enttäuscht. Das tut mir leid für die Mannschaft, für den Verein und für die Fans. Gerade wenn man sieht, wo wir herkommen, da wäre es so schön gewesen, mit unserer Mannschaft ins Finale einzuziehen.
Rund um das Spiel gab es Spekulationen, dass du nach dieser Saison zu den Bayern wechseln würdest...
Dante: Die Medien spekulieren schon seit langem. Das interessiert mich aber alles nicht. Ich muss mich einfach weiter auf meine Aufgabe bei Borussia konzentrieren.
Meint ihr, ihr könnt nach diesem unglücklichen Aus eine „Jetzt erst recht“-Stimmung für die Bundesliga entwickeln?
Dante: Wir haben keine andere Möglichkeit. Mit dem Finaleinzug hat es leider nicht geklappt, deshalb müssen wir jetzt in der Bundesliga noch mehr Gas geben und den Champions League-Platz verteidigen. Und ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können.
Kann man dem Abend auch etwas Positives abgewinnen? Immerhin habt ihr gegen eine Mannschaft, die vorher in drei Spielen 20 Tore geschossen hat, in 120 Minuten kein Gegentor zugelassen.
Dante: Ja klar, das ist positiv. Aber es war auch nicht einfach, gegen eine solche Mannschaft zu spielen. Und wir hatten auch unsere Chancen, aber wir haben leider kein Tor gemacht. Trotzdem denke ich positiv. Nach 120 Minuten stand es unentschieden und beim Elfmeterschießen ist auch immer sehr viel Glück dabei. Das hat nichts mit Qualität zu tun.
Ihr habt jetzt nur zwei Tage Zeit bis zum Spiel gegen Hoffenheim. Was ist schwieriger in den Griff zu bekommen: Die Schmerzen in den Muskeln oder die Enttäuschung im Kopf?
Dante: Ich glaube, dass es nach so einem Spiel nicht schlecht ist, wenn gleich die nächste Partie auf dem Programm steht. Wir müssen jetzt gut regenerieren, um dann für Samstag wieder komplett fit zu sein.
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