Zaman hat geschrieben:doch, man kann das absolut trennen ...
wenn du jahrelang bei einer firma bist und dieser job dir super spaß macht, die leute sind tolle kollegen, aber dann kommt eine größere firma und bietet dir denselben job für das dreifache an geld an, dazu noch karrieremöglichkeiten, die du in deiner jetzigen firma nicht hast, dann wirst auch du wechseln, egal, wie sehr dir die firma am herzen liegt .... und trotzdem kann ich die alte firma immer noch lieben, im herzen tragen und immer fan davon bleiben ... man muss nur mal ein bisschen weniger als reiner fan denken ...
Das sehe ich komplett anders. Warum zu einer großen Firma wechseln, wenn dein Herz voll bei der Sache ist, du dich pudelwohl fühlst, alles passt und du einen Stellenwert genießt, den du dir irgendwo anders niemals erarbeiten kannst? Nur des großen Namens wegen? Wird man dadurch wichtiger, größer wertvoller? Steigt das Ego, neben dem Verdienst, ins Unermessliche, so dass man Abstriche in bedeutenden, immateriellen Werten unbesorgt in Kauf nehmen kann?
Auch wenn wir hier von anderen Dimensionen und einer anderen Situation sprechen, hatte ich vor einem halben Jahr die Möglichkeit zu einer großen Firma zu wechseln und meinen absoluten Traumjob auszuüben, die Arbeit von der ich stets geträumt habe. Auch ich musste lange überlegen, zu lange, wie sich herausstellte. Am Ende war ich aber nicht traurig, sondern nur erleichtert. Ich hätte viele persönliche Dinge aufgeben müssen, die mir mehr wert sind, als der ganze schnöde Mammon und der vermeintlich größte Traum.
Marc hat die Gelegenheit Teil von etwas Großem zu werden. Borussia ist in einem wunderbaren Aufschwung begriffen, an dem er einen erheblichen Beitrag leistet. Schau dir nur die Zuschauerzahlen oder die ständig steigenden Mitgliederzahlen an. Hier passiert was. Aufbruchstimmung. Das ist das geilste Gefühl der Welt. Durch keine Millionen dieser Erde oder irgendeinen klangvollen Namen zu ersetzen. Bleibt er, wird er - und davon bin ich felsenfest überzeugt - eine Legende, nicht nur auf dem Bökelberg, sondern auch weit darüber hinaus. Als wichtiger Rückhalt einer Mannschaft, die anknüpfte an große Tage, und eine neue Ära in Mönchengladbach geschaffen hat. Die N-Elf kommt dann von ganz allein.
Selbst wenn er daran zweifelt, hat er noch genügend Zeit darauf zu reagieren. Wenn hier die nächsten drei Jahre nicht viel passiert, kann er immer noch wechseln. Dann ist er 24 und Barcelona wird - entgegen anderslautender Kommentare - immer noch Interesse haben... Selbst wenn nicht, dann eben Manu, Real, Bayern oder wie sie alle heißen.
Man kann das alles anders sehen, aber das hat nichts mit Herz und mMn sogar wenig mit Verstand zu tun. Es ist und bleibt nüchternes Kalkül.
Um es ein wenig anders zu verdeutlichen: Was ist besser: Bei Microsoft ein hoher Angestellter zu sein oder beim Aufbau des Unternehmens als elementare Größe dabei gewesen zu sein.
